Betreff
Bericht zum Kinderschutzsystem Hilden
Vorlage
WP 04-09 SV 51/382
Aktenzeichen
III/51 Scha
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Kinderschutzsystem Hilden zur Kenntnis.“

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Das Hildener Kinderschutzsystem ist erfolgreich. Es blickt inzwischen auf eine mehr als dreijährige Geschichte zurück. Zeit, das Erreichte in ein langfristig angelegtes Programm zu überführen und die weitere Entwicklung zu planen.

                                                                                               

Das Hildener Kinderschutzsystem ist im Laufe der Jahre von der Grundidee eines lokalen Beratungsnetzwerkes zu einem lernenden Konferenzmodell weiterentwickelt worden, welches durch die kontinuierliche und systemübergreifende Verzahnung mit Fachinstitutionen aus den Bereichen der Gesundheitshilfe und der Erwachsenenpsychiatrie einen spürbaren Beitrag zum Kindesschutz darstellt.

 

Aus den unterschiedlichen Ansätzen, koordiniert durch den Arbeitskreis „Frühe Kindheit in Hilden“ und aufbauend auf der langjährigen Stadtteilarbeit und den guten Kooperationsbedingungen, hat sich inzwischen ein vielschichtiges und auf Dauer angelegtes Kinderschutzmodell entwickelt. Das Modell zeichnet sich durch eine klare Struktur und ein systematisches und auf Dauer angelegtes Vorgehen aus.

 

Rückrat des Modells ist eine Konferenzstruktur, differenziert nach den Altersgruppen null bis drei Jahre (Netzwerk „Frühe Kindheit in Hilden“, Kooperation Jugendhilfe - Gesundheitshilfe), drei bis 10 Jahre (7 Sozialraumteams mit Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Offene Ganztagsgrundschulen und ASD) und 10 -18 Jahre (drei Interteams mit Jugendförderung, Jugendgerichtshilfe und Polizei und gegebenenfalls weiterführenden Schulen).

 

Ergänzt wird diese Grundstruktur durch drei themenzentrierte Arbeitsgruppen für multiinstitutionelle Hilfen für psychisch Kranke mit Kindern, für den Altersbereich der Drei- bis Sechsjährigen und für den Ausbau der Familienbildung („Hilda“). Ein weiteres zentrales Element des Modells ist die Einführung von systematischen Kinderschutzdialogen. Hierbei geht es zum einem um die Pflege und Weiterentwicklung der Kooperationsabsprachen und zum anderen um das gemeinsame Lernen aus Erfolgen und Fehlern.

 


 


 

Das Hildener Kinderschutzsystem findet inzwischen überregional Beachtung. Zum Beispiel ist Hilden eines von sechs Modellprojekten, das in der Fachbuchreihe „Soziale Praxis“ vom Waxmann Verlag unter dem Titel „Frühe Hilfen für Familien und soziale Frühwarnsysteme“ ausführlich dargestellt wird. Ebenso gehört Hilden zu den Städten, die im dem Praxisbuch von Annerieke DiepholzSoziale Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen. Frühwarnsysteme für die Zielgruppe der 0-3 jährigen Kinder. Wie Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen gelingen, Konzept und Praxisbeispiel.“ als modellhaft beschrieben werden.

 

Durch die dargestellte Entwicklung wird das Hildener Kinderschutzsystem vom Projekt zum Programm. Es geht dabei weiterhin um möglichst frühe und passgenaue Hilfen für Familien und Kinder und einen möglichst hohen Schutz für junge Menschen in Hilden. Um diese Zielsetzung deutlicher darstellen zu können, soll das Hildener Kinderschutzsystem zukünftig unter dem programmatischen Titel „Eltern stützen – Kinder schützen  - Hildener Präventions- und Schutzprogramm“ geführt werden. Für den weiteren Erfolg des Hildener Präventions- und Schutzprogrammes wird es entscheidend sein, dass das Erreichte institutionalisiert und gleichzeitig neue Ideen für frühzeitige und passgenaue Hilfen entwickelt werden.

 

Im Rahmen einer Kurzpräsentation wird im Jugendhilfeausschuss die Konferenzstruktur und die Präventionskette des Hildener Präventions- und Schutzprogramms „Eltern stützen – Kinder schützen“ erläutert werden.