Beschlussvorschlag:
„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Kinderschutzsystem
Hilden zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Das Hildener Kinderschutzsystem ist erfolgreich. Es
blickt inzwischen auf eine mehr als dreijährige Geschichte zurück. Zeit, das
Erreichte in ein langfristig angelegtes Programm zu überführen und die weitere
Entwicklung zu planen.
Das Hildener Kinderschutzsystem ist im Laufe der
Jahre von der Grundidee eines lokalen Beratungsnetzwerkes zu einem lernenden
Konferenzmodell weiterentwickelt worden, welches durch die kontinuierliche und
systemübergreifende Verzahnung mit Fachinstitutionen aus den Bereichen der
Gesundheitshilfe und der Erwachsenenpsychiatrie einen spürbaren Beitrag zum Kindesschutz
darstellt.
Aus den unterschiedlichen Ansätzen, koordiniert
durch den Arbeitskreis „Frühe Kindheit in Hilden“ und aufbauend auf der
langjährigen Stadtteilarbeit und den guten Kooperationsbedingungen, hat sich
inzwischen ein vielschichtiges und auf Dauer angelegtes Kinderschutzmodell entwickelt.
Das Modell zeichnet sich durch eine klare Struktur und ein systematisches und
auf Dauer angelegtes Vorgehen aus.
Rückrat des Modells ist eine Konferenzstruktur,
differenziert nach den Altersgruppen null bis drei Jahre (Netzwerk „Frühe
Kindheit in Hilden“, Kooperation Jugendhilfe - Gesundheitshilfe), drei bis 10
Jahre (7 Sozialraumteams mit Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Offene
Ganztagsgrundschulen und ASD) und 10 -18 Jahre (drei Interteams mit
Jugendförderung, Jugendgerichtshilfe und Polizei und gegebenenfalls
weiterführenden Schulen).
Ergänzt wird diese Grundstruktur durch drei
themenzentrierte Arbeitsgruppen für multiinstitutionelle Hilfen für psychisch
Kranke mit Kindern, für den Altersbereich der Drei- bis Sechsjährigen und für
den Ausbau der Familienbildung („Hilda“). Ein weiteres zentrales Element des
Modells ist die Einführung von systematischen Kinderschutzdialogen. Hierbei
geht es zum einem um die Pflege und Weiterentwicklung der
Kooperationsabsprachen und zum anderen um das gemeinsame Lernen aus Erfolgen
und Fehlern.
Das Hildener Kinderschutzsystem findet inzwischen
überregional Beachtung. Zum Beispiel ist Hilden eines von sechs Modellprojekten, das in der Fachbuchreihe
„Soziale Praxis“ vom Waxmann Verlag unter dem Titel „Frühe Hilfen für Familien
und soziale Frühwarnsysteme“ ausführlich dargestellt wird. Ebenso gehört Hilden
zu den Städten, die im dem Praxisbuch von Annerieke Diepholz „Soziale
Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen. Frühwarnsysteme für die Zielgruppe der
0-3 jährigen Kinder. Wie Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen
gelingen, Konzept und Praxisbeispiel.“ als modellhaft beschrieben werden.
Durch die
dargestellte Entwicklung wird das Hildener Kinderschutzsystem vom Projekt zum
Programm. Es geht dabei weiterhin um möglichst frühe und passgenaue Hilfen für
Familien und Kinder und einen möglichst hohen Schutz für junge Menschen in
Hilden. Um diese Zielsetzung deutlicher darstellen zu können, soll das Hildener
Kinderschutzsystem zukünftig unter dem programmatischen Titel „Eltern stützen –
Kinder schützen - Hildener Präventions-
und Schutzprogramm“ geführt werden. Für den weiteren Erfolg des Hildener
Präventions- und Schutzprogrammes wird es entscheidend sein, dass das Erreichte
institutionalisiert und gleichzeitig neue Ideen für frühzeitige und passgenaue
Hilfen entwickelt werden.
Im Rahmen einer
Kurzpräsentation wird im Jugendhilfeausschuss die Konferenzstruktur und die Präventionskette
des Hildener Präventions- und Schutzprogramms „Eltern stützen – Kinder
schützen“ erläutert werden.