Beschlussvorschlag:
- „Der Rat der Stadt nimmt nach Vorberatung im Jugendhilfeausschuss
und im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales den vorliegenden Sachstandsbericht
zur Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden zur Kenntnis.
- Der Rat der Stadt Hilden beschließt nach Vorberatung im
Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales:
2.1
Die Offene Ganztagsgrundschule wird auf der Basis des Hildener Rahmenkonzeptes
zum Schuljahr 2006 / 2007 an folgenden Hildener Grundschulen ausgebaut:
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Busch 1 Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Schulstraße 1
Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Hüls 2 Gruppe
·
Kath.
Grundschule Adolf-Kolping 1
Gruppe
·
Kath.
Grundschule Astrid-Lindgren 1
Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Adolf-Reichwein 1
Gruppe
Die OGATA-Gruppe an
der Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Reichwein und eine der beiden OGATA-Gruppen
an der Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls werden allerdings erst zum
Abschluss der Investitionsmaßnahme zum Schuljahr 2007 / 2008 ihren Betrieb
aufnehmen.
2.2
Die
Verwaltung wird beauftragt, die Anträge auf Investitionsförderung und
Personalkostenförderung bei der Bezirksregierung zu stellen.
2.3
Die
Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule erfolgt unter dem Vorhalt, dass die
zu beantragenden Landesmittel bewilligt werden.
2.4
Die
Beschlussfassung zur Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule erfolgt ferner
unter dem Vorbehalt, dass die erforderlichen Beschlüsse der jeweiligen
Schulkonferenz zum Zeitpunkt der Antragstellung vorliegen.
2.5
Eine
Hortgruppe des städt. Hortes Kosmos, Lortzingstraße 2, wird zum Schuljahr 2006
/ 2007 in die Offene Ganztagsgrundschule überführt.
2.6
Unter
der Voraussetzung, dass die beantragten Landesmittel zur Finanzierung der Offenen
Ganztagsgrundschule gewährt werden, werden folgende Stellenplan-Änderungen
beschlossen:
2.6.1
Haushaltsjahr
2006
·
Einrichtung
von 5 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 28 Wochenstunden zum
15.07.2006
·
Einrichtung von 5 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 19 Wochenstunden
zum 15.07.2006
·
Einrichtung von 5 neuen Stellen der Entgeltgruppe 2 TVöD mit 10 Wochenstunden
zum 15.07.2006
2.6.2 Haushaltsjahr 2007
·
Einrichtung von 2 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 28 Wochenstunden
zum 15.07.2007
· Einrichtung von 2 neuen Stellen
der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 19 Wochenstunden zum 15.07.2007
· Einrichtung von 2 neuen Stellen
der Entgeltgruppe 2 TVöD mit 10 Wochenstunden zum 15.07.2007
2.7
die
Ausgaben für Umbau, Ausbau, Erweiterung und Renovierung von geeigneten Räumen,
Herrichtung und Ausstattung der Schulgrundstücke und die Ersteinrichtung
einschl. Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln iHv 805.000 Euro zzgl.
Architektenleistungen einschl. Bauleitung seitens der Stadt Hilden (7 Gruppen
OGATA) und die Ausgaben für
Betriebskosten iHv
148.400 Euro (5 Gruppen OGATA) sind im Haushalt 2006 zu veranschlagen.
2.8
die
Einnahmen iHv 805.000 Euro Landesmittel für Investitionen (7 Gruppen OGATA) und
79.500 Euro für Betriebskosten (5 Gruppen OGATA) sind ebenfalls im Haushalt
2006 zu veranschlagen.“
Erläuterungen und Begründungen:
1. Ausbaustand und Zielperspektive
Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am
10.12.2003 den Grundsatzbeschluss
gefasst, in Hilden die Offene Ganztagsgrundschule (OGATA) auf der Basis des
Hildener Rahmen-Konzeptes einzuführen. Entsprechend den Landesvorgaben soll bis
zum Schuljahr 2007 / 2008 für 25 % aller
Grundschüler in Hilden ein Bildungs- und Betreuungsplatz in der Offenen Ganztagsgrundschule
geschaffen werden. Bereits zum Schuljahr 2005 / 2006 wird die Offene
Ganztagsgrundschule in Hilden nahezu flächendeckend angeboten. Mit
Inbetriebnahme der bereits beschlossenen OGATA-Gruppe an der
Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls zum kommenden Schuljahr bieten alle
Hildener Grundschulen mindestens 1 Gruppe OGATA an. Die aktuell eingerichteten
13 Gruppen spiegeln die hohe Nachfrage nach Offener Ganztagsgrundschule in
Hilden wieder und machen deutlich, dass das in Hilden entwickelte Konzept der
Offenen Ganztagsgrundschule eine hohe
Akzeptanz bei Kindern und Eltern hat. Neben den vom Rat zur Verfügung gestellten
herausragenden Rahmenbedingungen hat
das große Engagement der
Schulleitungen, Lehrer und Fachkräfte aus Musik, Sport, Kunst etc. entscheidend
dazu beigetragen, dass das Hildener Konzept ein voller Erfolg geworden ist. Das
Hildener Rahmenkonzept wird nach wie vor als ein erfolgreiches Beispiel zur
Umsetzung des Bildungs- und Betreuungsauftrags in Nordrhein-Westfalen genannt.
Durch die Einrichtung von 13 Gruppen Offene
Ganztagsgrundschule mit insgesamt 325 Plätzen wird zum Schuljahr 2005 / 2006
bereits eine Versorgungsquote von 15,62
% erreicht. Die 13 Gruppen verteilen sich wie folgt auf die Grundschulen:
Name
der Grundschule |
Anzahl
der Gruppen |
Belegung |
GGS Walter-Wiederhold |
1 |
24 |
GGS Am Elbsee |
2 |
50 |
GGS Adolf-Reichwein |
1 |
25 |
KGS Adolf-Kolping |
1 |
29 |
GGS Wilhelm-Hüls |
0 |
0 |
GGS Schulstraße |
2 |
54 |
GGS Walder Straße |
1 |
25 |
GGS Kalstert |
2 |
34 |
GGS Wilhelm-Busch |
2 |
50 |
KGS Astrid-Lindgren |
1 |
24 |
Gesamtzahl |
13 |
315 |
Ausgehend von der Gesamtzahl der mit Stichtag
31.10.2005 erhobenen Belegungszahlen ist festzustellen, dass nahezu alle 325
Plätze belegt sind. Da lt. Aussage der Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule
Kalstert auch hier die Nachfrage nach OGATA-Plätzen steigt, ist davon auszugehen,
dass spätestens zum kommenden Schuljahr auch hier eine Vollbelegung erreicht
wird.
Die Trägerschaft
für alle Gruppen Offene Ganztagsgrundschule hat die Stadt Hilden, Amt für Jugend,
Schule und Sport. Des Weiteren sind Musikschule, Sportvereine, Freie Träger der
Jugendhilfe etc. in die Offene
Ganztagsgrundschule mit eingebunden. Kooperationsvereinbarungen
bestehen zwischen der Musikschule
und den Grundschulen, ferner sind Sportangebote bei allen Grundschulen fester
Bestandteil des pädagogischen Konzeptes und werden direkt über die Hildener Sportvereine eingebunden,
indem Übungsleiter von den Sportvereinen vermittelt werden.
Bei den Anmeldungen der Schulneulinge Anfang
November 2005 wurde der Bedarf an OGATA-Plätzen aktuell in allen Grundschulen
abgefragt mit dem Ergebnis, dass zum kommenden Schuljahr 5 weitere Gruppen
OGATA benötigt werden und sich bereits jetzt der Bedarf für zwei weitere
Gruppen zum Schuljahr 2007 / 2008 abzeichnet.
Wenngleich die Erfahrungen zeigen, dass sich
die Anmeldezahlen bis zu Beginn des Schuljahres noch ändern – meist noch Kinder
der jetzigen Klassen 1 – 3 hinzukommen, sind im nachfolgenden die mit Stichtag
10.11.2005 ermittelten Anmeldezahlen
dargestellt, die die Notwendigkeit zum Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule
in Hilden deutlich machen:
Name
der Grundschule |
Anzahl
der Gruppen |
Belegung |
GGS Walter-Wiederhold |
1 |
30 |
GGS Am Elbsee |
2 |
50 |
GGS Adolf-Reichwein |
1 |
31 |
KGS Adolf-Kolping |
2 |
33 |
GGS Wilhelm-Hüls |
2 |
45 |
GGS Schulstraße |
3 |
66 |
GGS Walder Straße |
1 |
32 |
GGS Kalstert |
2 |
34 |
GGS Wilhelm-Busch |
3 |
60 |
KGS Astrid-Lindgren |
2 |
47 |
Gesamtzahl |
19 |
428 |
Zum Schuljahr
2006 / 2007 ist somit von insgesamt 19
OGATA-Gruppen (13 bestehende Gruppen, 1 bereits beschlossene Gruppe an der
GGS Wilhelm-Hüls, 5 neue Gruppen) und zum Schuljahr
2007 / 2008 von 21 OGATA-Gruppen
auszugehen. Damit bestätigt sich der prognostizierte Bedarf von 25 % aller
Grundschüler, die einen Bildungs- und Betreuungsplatz in der Offenen
Ganztagsgrundschule nachfragen. Durch die Einrichtung von insgesamt 7 zusätzlichen Gruppen OGATA werden
weitere 175 Bildungs- und
Betreuungsplätze geschaffen.
2. Auswirkungen auf andere Betreuungseinrichtungen
Das Ziel, die Offene Ganztagsgrundschule bis zum Schuljahr 2007 / 2008 auf 21 Gruppen (gleich 525 Plätze) auszubauen und somit für jeden vierten Grundschüler einen Bildungs- und Betreuungsplatz anzubieten, wird damit erreicht. Zu diesem Zeitpunkt läuft grundsätzlich auch die Landesförderung der Horte aus. Eine zeitlich befristete Fortführung der Horte ist nach Aussage der neuen Landesregierung nur dann möglich, wenn die Offene Ganztagsgrundschule die Horte hinsichtlich der Pädagogischen Qualität noch nicht ersetzen kann. Das Hildener Rahmenkonzept baut auf einem hohen Qualitätsstandard auf, indem zum einen für alle Gruppen Offene Ganztagsgrundschule Lehrerstellen eingebracht werden – es wird nicht von der Möglichkeit gebrauch gemacht, statt Lehrerstellen einen erhöhten Landeszuschuss zu beantragen – und zum anderen 2 Erzieher/innen je Gruppe eingestellt werden. Ergänzend wird dieser Personalschlüssel noch durch qualifizierte Fachkräfte für Musik, Sport, Kunst etc. sowie eine Küchenkraft. Damit wird die geforderte Qualität bei der Hildener Offenen Ganztagsgrundschule sichergestellt und stellt ein mindestens gleichwertiges Angebot dar.
In Regionen mit problematischer Sozialstruktur, besonderem Erneuerungsbedarf oder bei besonderen Förderbedarfen (z.B. Integrative Horte) können Horte ggfs. über 2007 hinaus gefördert werden – allerdings bedarf es in jedem Einzelfall einer gesonderten Prüfung und Genehmigung durch das Landesjugendamt Rheinland. Für die Horte in Hilden trifft jedoch keiner der o.g. Ausnahmetatbestände zu.
Wie dem als Anlage 3 beigefügten Schreiben des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW vom 22.09.2005 zu entnehmen ist, werden die bereits von Kommunen und Trägern eingeleiteten Prozesse, Hortangebote in die Offene Ganztagsgrundschule zu überführen, von der Landesregierung NRW unterstützt und sollen fortgeführt werden. Insgesamt geht die Landesregierung davon aus, dass Horte langfristig nicht mehr erforderlich sein werden.
Der Entwicklungsprozess, die Hortgruppen in die Offene Ganztagsgrundschule zu überführen, wird im Rahmen der fortzuschreibenden Kindergartenbedarfsplanung in Verbindung mit der Schulentwicklungsplanung gesteuert und wurde in Hilden mit den Trägern und Leitungen der Hortangebote in jedem Einzelfall erörtert. Es wurden individuelle Lösungen erarbeitet, die zum Teil bereits umgesetzt worden sind bzw. deren Umsetzung bis zum 31.07.2007 vereinbart wurde. Von den ehemals 10 Hortgruppen in Hilden wurden zum 31.07.2005 bereits 2 Hortgruppen geschlossen, zum 31.07.2006 ist die Schließung von 5 Hortgruppen und letztlich zum 31.07.2007 von 3 Hortgruppen geplant. Dieser stufenweise Abbau korrespondiert mit den Ausbaustufen der Offenen Ganztagsrundschule und stellt sicher, dass allen Hortkindern eine Anschlussbetreuung zugesichert werden kann.
Festzustellen ist, dass Trägervertreter und Leitungen der Hildener Kindertageseinrichtungen sich sehr engagiert und mit einer großen Bereitschaft zur Veränderungen mit der künftigen Betreuungssituation in ihren Kindertageseinrichtungen auseinandergesetzt haben, so dass ein einvernehmliches Konzept zum Abbau der Hortgruppen bis 2007 und der künftigen Ausgestaltung der Kindertageseinrichtungen entwickelt werden konnte. Hier bestätigte sich die bereits seit Jahren praktizierte gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Trägervertretern und den Leiterinnen und Leitern der Hildener Kindertageseinrichtungen und dem örtlichen Jugendamt.
Bei der künftigen Ausgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule ist zu berücksichtigen, dass allen Kindern, die bislang einen Hortplatz haben, auch künftig ein entsprechendes Betreuungsangebot erhalten sollen: den Grundschülern wird ein Platz in der Offenen Ganztagsgrundschule zugesichert und für die Schüler der weiterführenden Schulen stehen Betreuungsplätze in dem Projekt Dreizehn Plus zur Verfügung.
Für Schüler der Sekundarstufe I hat die Stadt Hilden vier Gruppen des Dreizehn Plus Programms eingerichtet. Hierbei handelt es sich um folgende Angebote:
· 2 Gruppen am Helmholtz-Gymnasium (Almöhi-Projekt)
· 1 Gruppe im Kath. Jugendzentrum St. Konrad
· 1 Gruppe der Freizeitgemeinschaft e.V. an der Theodor-Heus-Hauptschule
Während die beiden Gruppen Dreizehn Plus am Helmholtz-Gymnasium nur Schülern dieser Schule offen stehen, sind die beiden übrigen Gruppen keiner Schule zugeordnet und stehen damit allen Schülern der Sekundarstufe I zur Verfügung. Auch bei den Betreuungsangeboten Dreizehn Plus wird ein Mittagsessen gereicht und findet eine Hausaufgabenbetreuung statt.
Das Betreuungsangebot
der Verlässlichen Grundschule wird
nach Aussage der Landesregierung NRW auch
künftig gefördert und kann parallel
zu der Offenen Ganztagsgrundschule angeboten werden. Seitens der Verwaltung
sind für diesen Betreuungsbereich keine Änderungen angedacht.
3. Ausbau der Offenen
Ganztagsgrundschule
Unter
Berücksichtigung der Nachfragesituation in den Grundschulen und den geplanten
Hortschließungen soll die Offene Ganztagsgrundschule auf der Basis des Hildener
Rahmenkonzeptes an folgenden Hildener Grundschulen ausgebaut werden:
a)
zum Schuljahr 2006 / 2007
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Busch 1 Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Schulstraße 1
Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Hüls 1 Gruppe
·
Kath.
Grundschule Adolf-Kolping 1
Gruppe
·
Kath.
Grundschule Astrid-Lindgren 1
Gruppe
b) zum Schuljahr 2007 / 2008
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Hüls 1 Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Adolf-Reichwein 1
Gruppe
Damit wird zum Schuljahr 2007 /
2008 die vom Land NRW vorgegebene Versorgungsquote
von 25 % aller Grundschüler erreicht und es ergibt sich folgender
Ausbaustand für die Offene Ganztagsgrundschule in Hilden:
|
OGATA |
|||||
Grundschulen |
Anzahl der Schüler |
Zielvorgabe je Schule |
Ausbau- stand
|
Ausbaustand (geplant) |
||
|
25 % der Schüler |
Gruppen- anzahl |
2005/2006 |
2006/2007 |
2007/2008 |
|
Walter-Wiederhold-Schule |
98 |
25 |
1 |
1 |
1 |
1 |
Schule
am Elbsee |
141 |
35 |
1 |
2 |
2 |
2 |
Adolf-Reichwein-Schule |
206 |
52 |
2 |
1 |
2 |
2 |
Adolf-Kolping-Schule |
190 |
48 |
2 |
1 |
1 |
2 |
Wilhelm-Hüls-Schule |
301 |
75 |
3 |
0 |
2 |
3 |
GGS
Schulstraße |
218 |
55 |
2 |
2 |
3 |
3 |
GGS
Walder Straße |
108 |
27 |
1 |
1 |
2 |
2 |
Schule
im Kalstert |
277 |
69 |
3 |
2 |
2 |
2 |
Wilhelm-Busch-Schule |
291 |
73 |
3 |
2 |
2 |
2 |
Astrid-Lindgren-Schule |
292 |
73 |
3 |
1 |
2 |
2 |
Gesamt: |
2.122 |
531 |
21 |
13 |
19 |
21 |
Derzeit wird auf Bundesebene
geprüft, ob das Programm zum Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule bis zum
Jahre 2009 verlängert werden kann – mit einer Entscheidung wird frühestens
Anfang nächsten Jahres zu rechnen sein.
Die Landesregierung NRW hat
bereits jetzt deutlich gemacht, dass Planungen über den Ausbaustand von 25 %
aller Grundschüler hinaus möglich sind und auch gefördert werden, wenn die vom
Bund bereitgestellten Fördermittel für Investitionen noch nicht abgerufen
worden sind. Das Förderprogramm für den Ganztag wird auch geöffnet für
Förderschulen und Hauptschulen. Momentan wird der Erlass-Entwurf innerhalb der
zuständigen Ministerien und Verbänden abgestimmt, der Erlass-Entwurf soll im
Dezember den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden – im Einzelnen wird auf die Sitzungsvorlage Nr. 51/83 verwiesen.
Ebenfalls geplant ist, durch
einen weiteren Erlass die Lehrerstellen von bislang 0,1 auf 0,2 mit Beginn des
2. Schulhalbjahres 2005 / 2006 anzuheben. Diese führt zu einer nochmaligen
Verbesserung der Qualität und stellt sicher, dass verstärkt Förderangebote
durch Lehrer gemacht werden können.
4. Finanzmittel
Die Einrichtung
von insgesamt 7 zusätzlichen Gruppen OGATA erfordert Investitionsmittel für Umbau, Ausbau, Erweiterung und Renovierung
von geeigneten Räumen, Herrichtung und Ausstattung der Schulgrundstücke und die
Ersteinrichtung einschl. Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln von 805.000 Euro. Wird dem zum 31.01.2006
zu stellenden Auftrag auf Investitionsförderung entsprochen, werden diese
Ausgaben ausschließlich durch Landesmittel
(805.000 Euro) finanziert, sodass lediglich die Architektenleistungen einschl.
Bauleitung seitens der Stadt Hilden zu finanzieren wären. Diese entspricht ca.
12 % der Baukosten und stellen damit den geforderten Eigenanteil des Schulträgers gemäß Förderrichtlinien in Höhe von 10 % der Gesamtsumme dar.
Allerdings werden die Baumaßnahmen für die
beiden OGATA-Gruppen an der Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls und der Gemeinschaftsgrundschule
Adolf-Reichwein nicht zum Schuljahresbeginn 2006 / 2007 abgeschlossen, sodass
diese beiden Gruppen erst zum Schuljahr
2007 / 2008 ihren Betrieb aufnehmen werden. Da nach Aussage der
Landesregierung davon auszugehen ist, dass zum Haushaltsjahr 2006 eine Fülle
von Anträgen auf Investitionsförderung gestellt werden, kann nicht
ausgeschlossen werden, dass bei einer Antragstellung in 2007 nicht mehr alle
Anträge gefördert werden können. Um den Grundschulen und damit den Schülerinnen
und Schülern die Investitionsmittel für ihre Schule zu sichern, sollen alle
Anträge in 2006 gestellt werden.
Betriebskosten
fallen im kommenden Haushaltsjahr 2006 jedoch nur für 5 zusätzliche Gruppen Offene
Ganztagsgrundschule an – bezogen
auf 5 Monate (Start der OGATA-Gruppen mit Beginn des Schuljahres) belaufen sich
die Betriebskosten auf 148.400 Euro
abzüglich Einnahmen von 79.500 Euro (Elternbeiträge, Landeszuschüsse). Minderausgaben
und -einnahmen in Folge der Hortschließungen sind hierbei bereits
berücksichtigt. Bezogen auf das Haushaltsjahr 2006 ist für die 5 zusätzlichen
OGATA-Gruppen von einer Netto-Mehrbelastung
von 68.900 Euro auszugehen.
Jede weitere zusätzliche Gruppe Offene
Ganztagsgrundschule wäre mit ca. 35.000 Euro zu veranschlagen.
5. Pädagogische Ausgestaltung der OGATA
Die vom Rat der Stadt beschlossenen Rahmenbedingungen gelten für alle
Grundschulen – über die konkrete pädagogische
Ausgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule entscheidet jede Grundschule
selbst. Die Verantwortung für Planung, Durchführung und Zusammenarbeit mit außerschulischen
Institutionen sind bei der Offenen Ganztagsgrundschule bei der Schule angesiedelt.
Ausgehend von dem vorhandenen Schulprogramm, dem Einzugsbereich der Schulen und
unter Berücksichtigung bestehender außerunterrichtlicher bzw.
unterrichtsergänzender Veranstaltungen setzen die Schulen in ihrer Bildungs-
und Erziehungsarbeit eigene Schwerpunkte. Dazu
gehören u.a. Hausaufgabenbetreuung, unterrichtsergänzende Förderangebote, Bewegungs-
und Meditationsangebote, Kreatives Gestalten, Natur erfahren, Theater,
Sportangebote, Jazzdance, Musik und Bewegung, Umgang mit Computer und Internet,
Thema "Streiten und Vertragen" – Streitschlichterprogramm /
Deeskalationstraining. Parallelkurse sollen dafür sorgen, dass die Angebote den
unterschiedlichen Entwicklungen und Neigungen der Kinder gerecht werden.
Zugeschnitten auf die besonderen
Anforderungen der Erzieherinnen in der Offenen Ganztagsgrundschulen wurden auf
Initiative des Schulamtes Mettmann Fortbildungsangebote
für die kreisangehörigen Gemeinden entwickelt, die bei den Erzieherinnen aus
Hilden regen zu Spruch gefunden haben. Diese unter Federführung der Stadt
Erkrath koordinierten gemeinsamen Veranstaltungen haben neben den pädagogischen
Inhalten auch dazu beigetragen, den Austausch nicht nur innerhalb der Hildener
OGATA’s zu intensivieren, sondern auch auf Kreisebene einen regen Austausch
angestoßen.
Der Austausch zwischen den Offenen
Ganztagsgrundschulen in Hilden wird insbesondere durch die Arbeitsgruppe der Schulleitungen und der regelmäßig tagenden Arbeitsgruppe der Erzieherinnen sichergestellt
und trägt letztlich zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Offenen
Ganztagsgrundschule in Hilden bei.
Der positive Zwischenbericht ist das Ergebnis
einer engagierten und vertrauensvollen
Zusammenarbeit von Schule, Jugendhilfe, Schulverwaltung, Vereine und
Politik. Vor diesem Hintergrund stellt der vorliegende Bericht zur Offenen
Ganztagsgrundschule im Primarbereich eine Momentaufnahme dar, die
§
die
wesentlichen Eckpunkte im Entwicklungsprozess für alle Schulstandorte hervorhebt
§
eine
Kurzdarstellung der wesentlichen Aspekte des Ganztags von allen 9 Grundschulen
beschreibt.
Dieser Erfahrungsbericht
soll über den Stand der Entwicklungen der Offenen Ganztagsgrundschulen im
Primarbereich in Hilden informieren und dazu beitragen, den weiteren
Entwicklungsprozess konstruktiv zu begleiten. Dabei geht die Verwaltung davon
aus, dass die Umsetzung auch zukünftig von der Unterstützung und Zusammenarbeit
aller beteiligten Ebenen profitieren wird.
6. Sachstandsberichte der Offenen Ganztagsgrundschulen
Als Anlage 1 werden die
Sachstandsberichte der Offenen Ganztagsgrundschulen dargestellt. Hieraus ergeben
sich deren inhaltlichen Ziele
und Aufgaben und sie geben darüber Auskunft, mit welchen Strukturen, Formen der
Zusammenarbeit und Entwicklungsschritten die einzelnen Grundschulen die
Entwicklung fortsetzen wollen.
Diese „Momentaufnahmen“ zur Offenen Ganztagsschule sind daher auch
immer als ein erstes Ergebnis eines Entwicklungsprozesses
zu sehen, den alle Beteiligten im wechselseitigen Gespräch
weiterentwickeln. Im Übrigen wird auch auf den bereits mit Sitzungsvorlage Nr.
51/10 vorgelegten Sachstandsbericht verwiesen.
Ebenfalls beigefügt ist eine erste schulfachliche Stellungnahme des
Schulamtes Mettmann zur Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden (Anlage 2).
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
|
|
Haushaltstelle: 4511.9350 * 4511.9400 * 4511.9500 * SN 1 4511.4161 4511.5701 4511.6001 Mindereinnahmen: 4643.1104 4643.1105 4643.1710 |
Bezeichnung: Inventar und Geräte -
Schulbetreuungsmaßnahmen
175.000 € Herrichtung und Ausstattung der Schulgrundstücke 70.000 € Umbau, Ausbau, Erweiterung – Schulbetreuungsmaßn. 560.000 € Personalkosten
130.000 €
Honorare
14.200 € Mittagessen Schulbetreuungsmaßnahmen 25.000 € Spiel- und
Beschäftigungsmaterial
4.200 € Kostenbeiträge Mittagstisch
3.800 € Elternbeiträge
3.600 € Zuweisungen
14.000 € |
||
Kosten Folgekosten |
vorgesehen im VmH und VwH |
Haushaltsjahr 2006 |
|
Mittel stehen
nicht zur Verfügung |
|||
Finanzierung:
4511.1100 Elternbeiträge Schulbetreuungsmaßn. 22.500 € 4511.1104 Kostenbeiträge
25.000 € 4511.1713
Zuweisungen
– Schulbetreuungsmaßn.
32.000 € 4511.3610 Zuweisungen – Schulbetreuungsmaßn. 805.000 € Minderausgaben: SN 1 Personalausgaben
27.900 € 4643.5700 Lebensmittel und dergl. 4.000
€ 4643.6002 Pädagogischer Aufwand 700
€ UA 4649
Förderung von Einrichtungen 33.250 € |
Sichtvermerk
Kämmerer |
||