Betreff
Offene Ganztagsgrundschule, Sachstandsbericht und Erweiterung des Angebotes
Vorlage
WP 04-09 SV 51/067
Aktenzeichen
III/51.1-Schg
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

  1. „Der Rat der Stadt nimmt nach Vorberatung im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales den vorliegenden Sachstandsbericht zur Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden zur Kenntnis.

 

 

  1. Der Rat der Stadt Hilden beschließt nach Vorberatung im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales:

 

2.1 Die Offene Ganztagsgrundschule wird auf der Basis des Hildener Rahmenkonzeptes zum Schuljahr 2006 / 2007 an folgenden Hildener Grundschulen ausgebaut:

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Busch                      1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße                            1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls               2 Gruppe

·         Kath. Grundschule Adolf-Kolping                              1 Gruppe

·         Kath. Grundschule Astrid-Lindgren                          1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Reichwein                      1 Gruppe

Die OGATA-Gruppe an der Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Reichwein und eine der beiden OGATA-Gruppen an der Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls werden allerdings erst zum Abschluss der Investitionsmaßnahme zum Schuljahr 2007 / 2008 ihren Betrieb aufnehmen.

 

2.2  Die Verwaltung wird beauftragt, die Anträge auf Investitionsförderung und Personalkostenförderung bei der Bezirksregierung zu stellen.

 

2.3  Die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule erfolgt unter dem Vorhalt, dass die zu beantragenden Landesmittel bewilligt werden.

 

2.4  Die Beschlussfassung zur Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule erfolgt ferner unter dem Vorbehalt, dass die erforderlichen Beschlüsse der jeweiligen Schulkonferenz zum Zeitpunkt der Antragstellung vorliegen.

 

2.5  Eine Hortgruppe des städt. Hortes Kosmos, Lortzingstraße 2, wird zum Schuljahr 2006 / 2007 in die Offene Ganztagsgrundschule überführt.

 

2.6  Unter der Voraussetzung, dass die beantragten Landesmittel zur Finanzierung der Offenen Ganztagsgrundschule gewährt werden, werden folgende Stellenplan-Änderungen beschlossen:

 

2.6.1        Haushaltsjahr 2006

·         Einrichtung von 5 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 28 Wochenstunden zum 15.07.2006

·         Einrichtung von 5 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 19 Wochenstunden zum 15.07.2006

·         Einrichtung von 5 neuen Stellen der Entgeltgruppe 2 TVöD mit 10 Wochenstunden zum 15.07.2006

 

                   2.6.2    Haushaltsjahr 2007

·         Einrichtung von 2 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 28 Wochenstunden zum 15.07.2007

·       Einrichtung von 2 neuen Stellen der Entgeltgruppe 6 TVöD mit 19 Wochenstunden zum 15.07.2007

·       Einrichtung von 2 neuen Stellen der Entgeltgruppe 2 TVöD mit 10 Wochenstunden zum 15.07.2007

 

2.7  die Ausgaben für Umbau, Ausbau, Erweiterung und Renovierung von geeigneten Räumen, Herrichtung und Ausstattung der Schulgrundstücke und die Ersteinrichtung einschl. Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln iHv 805.000 Euro zzgl. Architektenleistungen einschl. Bauleitung seitens der Stadt Hilden (7 Gruppen OGATA)  und die Ausgaben für Betriebskosten iHv                     148.400 Euro (5 Gruppen OGATA) sind im Haushalt 2006 zu veranschlagen.

 

2.8  die Einnahmen iHv 805.000 Euro Landesmittel für Investitionen (7 Gruppen OGATA) und 79.500 Euro für Betriebskosten (5 Gruppen OGATA) sind ebenfalls im Haushalt 2006 zu veranschlagen.“

 

 

 

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

1.         Ausbaustand und Zielperspektive

Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 10.12.2003 den Grundsatzbeschluss gefasst, in Hilden die Offene Ganztagsgrundschule (OGATA) auf der Basis des Hildener Rahmen-Konzeptes einzuführen. Entsprechend den Landesvorgaben soll bis zum Schuljahr 2007 / 2008 für 25 % aller Grundschüler in Hilden ein Bildungs- und Betreuungsplatz in der Offenen Ganztagsgrundschule geschaffen werden. Bereits zum Schuljahr 2005 / 2006 wird die Offene Ganztagsgrundschule in Hilden nahezu flächendeckend angeboten. Mit Inbetriebnahme der bereits beschlossenen OGATA-Gruppe an der Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls zum kommenden Schuljahr bieten alle Hildener Grundschulen mindestens 1 Gruppe OGATA an. Die aktuell eingerichteten 13 Gruppen spiegeln die hohe Nachfrage nach Offener Ganztagsgrundschule in Hilden wieder und machen deutlich, dass das in Hilden entwickelte Konzept der Offenen Ganztagsgrundschule eine hohe Akzeptanz bei Kindern und Eltern hat. Neben den vom Rat zur Verfügung gestellten herausragenden Rahmenbedingungen hat das große Engagement der Schulleitungen, Lehrer und Fachkräfte aus Musik, Sport, Kunst etc. entscheidend dazu beigetragen, dass das Hildener Konzept ein voller Erfolg geworden ist. Das Hildener Rahmenkonzept wird nach wie vor als ein erfolgreiches Beispiel zur Umsetzung des Bildungs- und Betreuungsauftrags in Nordrhein-Westfalen genannt.

 

Durch die Einrichtung von 13 Gruppen Offene Ganztagsgrundschule mit insgesamt 325 Plätzen wird zum Schuljahr 2005 / 2006 bereits eine Versorgungsquote von 15,62 % erreicht. Die 13 Gruppen verteilen sich wie folgt auf die Grundschulen:

 

Name der Grundschule

Anzahl der Gruppen

Belegung

GGS Walter-Wiederhold

1

24

GGS Am Elbsee

2

50

GGS Adolf-Reichwein

1

25

KGS Adolf-Kolping

1

29

GGS Wilhelm-Hüls

0

0

GGS Schulstraße

2

54

GGS Walder Straße

1

25

GGS Kalstert

2

34

GGS Wilhelm-Busch

2

50

KGS Astrid-Lindgren

1

24

Gesamtzahl

13

315

 

 

Ausgehend von der Gesamtzahl der mit Stichtag 31.10.2005 erhobenen Belegungszahlen ist festzustellen, dass nahezu alle 325 Plätze belegt sind. Da lt. Aussage der Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Kalstert auch hier die Nachfrage nach OGATA-Plätzen steigt, ist davon auszugehen, dass spätestens zum kommenden Schuljahr auch hier eine Vollbelegung erreicht wird. 

 

Die Trägerschaft für alle Gruppen Offene Ganztagsgrundschule hat die Stadt Hilden, Amt für Jugend, Schule und Sport. Des Weiteren sind Musikschule, Sportvereine, Freie Träger der Jugendhilfe etc. in die  Offene Ganztagsgrundschule mit eingebunden. Kooperationsvereinbarungen bestehen zwischen der Musikschule und den Grundschulen, ferner sind Sportangebote bei allen Grundschulen fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes und werden direkt über die Hildener Sportvereine eingebunden, indem Übungsleiter von den Sportvereinen vermittelt werden.

 

Bei den Anmeldungen der Schulneulinge Anfang November 2005 wurde der Bedarf an OGATA-Plätzen aktuell in allen Grundschulen abgefragt mit dem Ergebnis, dass zum kommenden Schuljahr 5 weitere Gruppen OGATA benötigt werden und sich bereits jetzt der Bedarf für zwei weitere Gruppen zum Schuljahr 2007 / 2008 abzeichnet. 

 

Wenngleich die Erfahrungen zeigen, dass sich die Anmeldezahlen bis zu Beginn des Schuljahres noch ändern – meist noch Kinder der jetzigen Klassen 1 – 3 hinzukommen, sind im nachfolgenden die mit Stichtag 10.11.2005 ermittelten Anmeldezahlen dargestellt, die die Notwendigkeit zum Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden deutlich machen:

 

Name der Grundschule

Anzahl der Gruppen

Belegung

GGS Walter-Wiederhold

1

30

GGS Am Elbsee

2

50

GGS Adolf-Reichwein

1

31

KGS Adolf-Kolping

2

33

GGS Wilhelm-Hüls

2

45

GGS Schulstraße

3

66

GGS Walder Straße

1

32

GGS Kalstert

2

34

GGS Wilhelm-Busch

3

60

KGS Astrid-Lindgren

2

47

Gesamtzahl

19

428

 

 

Zum Schuljahr 2006 / 2007 ist somit von insgesamt 19 OGATA-Gruppen (13 bestehende Gruppen, 1 bereits beschlossene Gruppe an der GGS Wilhelm-Hüls, 5 neue Gruppen) und zum Schuljahr 2007 / 2008 von 21 OGATA-Gruppen auszugehen. Damit bestätigt sich der prognostizierte Bedarf von 25 % aller Grundschüler, die einen Bildungs- und Betreuungsplatz in der Offenen Ganztagsgrundschule nachfragen. Durch die Einrichtung von insgesamt 7 zusätzlichen Gruppen OGATA werden weitere 175 Bildungs- und Betreuungsplätze geschaffen.

 

 

2.         Auswirkungen auf andere Betreuungseinrichtungen

 

Das Ziel, die Offene Ganztagsgrundschule bis zum Schuljahr 2007 / 2008 auf 21 Gruppen (gleich 525 Plätze) auszubauen und somit für jeden vierten Grundschüler einen Bildungs- und Betreuungsplatz anzubieten, wird damit erreicht. Zu diesem Zeitpunkt läuft grundsätzlich auch die Landesförderung der Horte aus. Eine zeitlich befristete Fortführung der Horte ist nach Aussage der neuen Landesregierung nur dann möglich, wenn die Offene Ganztagsgrundschule die Horte hinsichtlich der Pädagogischen Qualität noch nicht ersetzen kann. Das Hildener Rahmenkonzept baut auf einem hohen Qualitätsstandard auf, indem zum einen für alle Gruppen Offene Ganztagsgrundschule Lehrerstellen eingebracht werden – es wird nicht von der Möglichkeit gebrauch gemacht, statt Lehrerstellen einen erhöhten Landeszuschuss zu beantragen – und zum anderen 2 Erzieher/innen je Gruppe eingestellt werden. Ergänzend wird dieser Personalschlüssel noch durch qualifizierte Fachkräfte für Musik, Sport, Kunst etc. sowie eine Küchenkraft. Damit wird die geforderte Qualität bei der Hildener Offenen Ganztagsgrundschule sichergestellt und stellt ein mindestens gleichwertiges Angebot dar.

 

In Regionen mit problematischer Sozialstruktur, besonderem Erneuerungsbedarf oder bei besonderen Förderbedarfen (z.B. Integrative Horte) können Horte ggfs. über 2007 hinaus gefördert werden – allerdings bedarf es in jedem Einzelfall einer gesonderten Prüfung und Genehmigung durch das Landesjugendamt Rheinland. Für die Horte in Hilden trifft jedoch keiner der o.g. Ausnahmetatbestände zu.

 

Wie dem als Anlage 3 beigefügten Schreiben des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW vom 22.09.2005 zu entnehmen ist, werden die bereits von Kommunen und Trägern eingeleiteten Prozesse, Hortangebote in die Offene Ganztagsgrundschule zu überführen, von der Landesregierung NRW unterstützt und sollen fortgeführt werden. Insgesamt geht die Landesregierung davon aus, dass Horte langfristig nicht mehr erforderlich sein werden.

 

Der Entwicklungsprozess, die Hortgruppen in die Offene Ganztagsgrundschule zu überführen, wird im Rahmen der fortzuschreibenden Kindergartenbedarfsplanung in Verbindung mit der Schulentwicklungsplanung gesteuert und wurde in Hilden mit den Trägern und Leitungen der Hortangebote in jedem Einzelfall erörtert. Es wurden individuelle Lösungen erarbeitet, die zum Teil bereits umgesetzt worden sind bzw. deren Umsetzung bis zum 31.07.2007 vereinbart wurde. Von den ehemals 10 Hortgruppen in Hilden wurden zum 31.07.2005 bereits 2 Hortgruppen geschlossen, zum 31.07.2006 ist die Schließung von 5 Hortgruppen und letztlich zum 31.07.2007 von 3 Hortgruppen geplant.  Dieser stufenweise Abbau korrespondiert mit den Ausbaustufen der Offenen Ganztagsrundschule und stellt sicher, dass allen Hortkindern eine Anschlussbetreuung zugesichert werden kann.

 

Festzustellen ist, dass Trägervertreter und Leitungen der Hildener Kindertageseinrichtungen sich sehr engagiert und mit einer großen Bereitschaft zur Veränderungen mit der künftigen Betreuungssituation in ihren Kindertageseinrichtungen auseinandergesetzt haben, so dass ein einvernehmliches Konzept zum Abbau der Hortgruppen bis 2007 und der künftigen Ausgestaltung der Kindertageseinrichtungen entwickelt werden konnte. Hier bestätigte sich die bereits seit Jahren praktizierte gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Trägervertretern und den Leiterinnen und Leitern der Hildener Kindertageseinrichtungen und dem örtlichen Jugendamt.

 

Bei der künftigen Ausgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule ist zu berücksichtigen, dass allen Kindern, die bislang einen Hortplatz haben, auch künftig ein entsprechendes Betreuungsangebot erhalten sollen: den Grundschülern wird ein Platz in der Offenen Ganztagsgrundschule zugesichert und für die Schüler der weiterführenden Schulen stehen Betreuungsplätze in dem Projekt Dreizehn Plus zur Verfügung.

Für Schüler der Sekundarstufe I hat die Stadt Hilden vier Gruppen des Dreizehn Plus Programms eingerichtet. Hierbei handelt es sich um folgende Angebote:

·         2 Gruppen am Helmholtz-Gymnasium (Almöhi-Projekt)

·         1 Gruppe im Kath. Jugendzentrum St. Konrad

·         1 Gruppe der Freizeitgemeinschaft e.V. an der Theodor-Heus-Hauptschule

 

Während die beiden Gruppen Dreizehn Plus am Helmholtz-Gymnasium nur Schülern dieser Schule offen stehen, sind die beiden übrigen Gruppen keiner Schule zugeordnet und stehen damit allen Schülern der Sekundarstufe I zur Verfügung. Auch bei den Betreuungsangeboten Dreizehn Plus wird ein Mittagsessen gereicht und findet eine Hausaufgabenbetreuung statt.

 

Das Betreuungsangebot der Verlässlichen Grundschule wird nach Aussage der Landesregierung NRW auch künftig gefördert und kann parallel zu der Offenen Ganztagsgrundschule angeboten werden. Seitens der Verwaltung sind für diesen Betreuungsbereich keine Änderungen angedacht.

 

3.         Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule

 

Unter Berücksichtigung der Nachfragesituation in den Grundschulen und den geplanten Hortschließungen soll die Offene Ganztagsgrundschule auf der Basis des Hildener Rahmenkonzeptes an folgenden Hildener Grundschulen ausgebaut werden:

 

a)   zum Schuljahr 2006 / 2007

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Busch                      1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße                            1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls               1 Gruppe

·         Kath. Grundschule Adolf-Kolping                              1 Gruppe

·         Kath. Grundschule Astrid-Lindgren                          1 Gruppe

 

b)  zum Schuljahr 2007 / 2008

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls               1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Reichwein                      1 Gruppe

 

Damit wird zum Schuljahr 2007 / 2008 die vom Land NRW vorgegebene Versorgungsquote von 25 % aller Grundschüler erreicht und es ergibt sich folgender Ausbaustand für die Offene Ganztagsgrundschule in Hilden:

 

 

OGATA

 

Grundschulen

 

Anzahl der Schüler

 

Zielvorgabe je Schule

Ausbau- stand                                                      

 

Ausbaustand

(geplant)

 

25 % der Schüler

 

Gruppen- anzahl

2005/2006

2006/2007

2007/2008

Walter-Wiederhold-Schule

98

25

1

1

1

1

Schule am Elbsee

141

35

1

2

2

2

Adolf-Reichwein-Schule

206

52

2

1

2

2

Adolf-Kolping-Schule

190

48

2

1

1

2

Wilhelm-Hüls-Schule

301

75

3

0

2

3

GGS Schulstraße

218

55

2

2

3

3

GGS Walder Straße

108

27

1

1

2

2

Schule im Kalstert

277

69

3

2

2

2

Wilhelm-Busch-Schule

291

73

3

2

2

2

Astrid-Lindgren-Schule

292

73

3

1

2

2

Gesamt:

2.122

531

21

13

19

21

 

Derzeit wird auf Bundesebene geprüft, ob das Programm zum Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule bis zum Jahre 2009 verlängert werden kann – mit einer Entscheidung wird frühestens Anfang nächsten Jahres zu rechnen sein.

Die Landesregierung NRW hat bereits jetzt deutlich gemacht, dass Planungen über den Ausbaustand von 25 % aller Grundschüler hinaus möglich sind und auch gefördert werden, wenn die vom Bund bereitgestellten Fördermittel für Investitionen noch nicht abgerufen worden sind. Das Förderprogramm für den Ganztag wird auch geöffnet für Förderschulen und Hauptschulen. Momentan wird der Erlass-Entwurf innerhalb der zuständigen Ministerien und Verbänden abgestimmt, der Erlass-Entwurf soll im Dezember den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden – im Einzelnen  wird auf die Sitzungsvorlage Nr. 51/83 verwiesen.

 

Ebenfalls geplant ist, durch einen weiteren Erlass die Lehrerstellen von bislang 0,1 auf 0,2 mit Beginn des 2. Schulhalbjahres 2005 / 2006 anzuheben. Diese führt zu einer nochmaligen Verbesserung der Qualität und stellt sicher, dass verstärkt Förderangebote durch Lehrer gemacht werden können.

 

4.         Finanzmittel

 

Die Einrichtung von insgesamt 7 zusätzlichen Gruppen OGATA erfordert Investitionsmittel für Umbau, Ausbau, Erweiterung und Renovierung von geeigneten Räumen, Herrichtung und Ausstattung der Schulgrundstücke und die Ersteinrichtung einschl. Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln von 805.000 Euro. Wird dem zum 31.01.2006 zu stellenden Auftrag auf Investitionsförderung entsprochen, werden diese Ausgaben ausschließlich durch Landesmittel (805.000 Euro) finanziert, sodass lediglich die Architektenleistungen einschl. Bauleitung seitens der Stadt Hilden zu finanzieren wären. Diese entspricht ca. 12 % der Baukosten und stellen damit den geforderten Eigenanteil des Schulträgers gemäß Förderrichtlinien in Höhe von 10 % der Gesamtsumme dar.

 

Allerdings werden die Baumaßnahmen für die beiden OGATA-Gruppen an der Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls und der Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Reichwein nicht zum Schuljahresbeginn 2006 / 2007 abgeschlossen, sodass diese beiden Gruppen erst zum Schuljahr 2007 / 2008 ihren Betrieb aufnehmen werden. Da nach Aussage der Landesregierung davon auszugehen ist, dass zum Haushaltsjahr 2006 eine Fülle von Anträgen auf Investitionsförderung gestellt werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei einer Antragstellung in 2007 nicht mehr alle Anträge gefördert werden können. Um den Grundschulen und damit den Schülerinnen und Schülern die Investitionsmittel für ihre Schule zu sichern, sollen alle Anträge in 2006 gestellt werden.

 

Betriebskosten fallen im kommenden Haushaltsjahr 2006 jedoch nur für 5 zusätzliche Gruppen Offene Ganztagsgrundschule an – bezogen auf 5 Monate (Start der OGATA-Gruppen mit Beginn des Schuljahres) belaufen sich die Betriebskosten auf 148.400 Euro abzüglich Einnahmen von 79.500 Euro (Elternbeiträge, Landeszuschüsse). Minderausgaben und -einnahmen in Folge der Hortschließungen sind hierbei bereits berücksichtigt. Bezogen auf das Haushaltsjahr 2006 ist für die 5 zusätzlichen OGATA-Gruppen von einer Netto-Mehrbelastung von 68.900 Euro auszugehen.

Jede weitere zusätzliche Gruppe Offene Ganztagsgrundschule wäre mit ca. 35.000 Euro zu veranschlagen.

 

5.         Pädagogische Ausgestaltung der OGATA

Die vom Rat der Stadt beschlossenen Rahmenbedingungen gelten für alle Grundschulen – über die konkrete pädagogische Ausgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule entscheidet jede Grundschule selbst. Die Verantwortung für Planung, Durchführung und Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen sind bei der Offenen Ganztagsgrundschule bei der Schule angesiedelt. Ausgehend von dem vorhandenen Schulprogramm, dem Einzugsbereich der Schulen und unter Berücksichtigung bestehender außerunterrichtlicher bzw. unterrichtsergänzender Veranstaltungen setzen die Schulen in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit eigene Schwerpunkte. Dazu gehören u.a. Hausaufgabenbetreuung, unterrichtsergänzende Förderangebote, Bewegungs- und Meditationsangebote, Kreatives Gestalten, Natur erfahren, Theater, Sportangebote, Jazzdance, Musik und Bewegung, Umgang mit Computer und Internet, Thema "Streiten und Vertragen" – Streitschlichterprogramm / Deeskalationstraining. Parallelkurse sollen dafür sorgen, dass die Angebote den unterschiedlichen Entwicklungen und Neigungen der Kinder gerecht werden.

 

Zugeschnitten auf die besonderen Anforderungen der Erzieherinnen in der Offenen Ganztagsgrundschulen wurden auf Initiative des Schulamtes Mettmann Fortbildungsangebote für die kreisangehörigen Gemeinden entwickelt, die bei den Erzieherinnen aus Hilden regen zu Spruch gefunden haben. Diese unter Federführung der Stadt Erkrath koordinierten gemeinsamen Veranstaltungen haben neben den pädagogischen Inhalten auch dazu beigetragen, den Austausch nicht nur innerhalb der Hildener OGATA’s zu intensivieren, sondern auch auf Kreisebene einen regen Austausch angestoßen.

 

Der Austausch zwischen den Offenen Ganztagsgrundschulen in Hilden wird insbesondere durch die Arbeitsgruppe der Schulleitungen und der regelmäßig tagenden Arbeitsgruppe der Erzieherinnen sichergestellt und trägt letztlich zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden bei.

 

Der positive Zwischenbericht ist das Ergebnis einer engagierten und vertrauensvollen Zusammenarbeit von Schule, Jugendhilfe, Schulverwaltung, Vereine und Politik. Vor diesem Hintergrund stellt der vorliegende Bericht zur Offenen Ganztagsgrundschule im Primarbereich eine Momentaufnahme dar, die

 

§         die wesentlichen Eckpunkte im Entwicklungsprozess für alle Schulstandorte hervorhebt

§         eine Kurzdarstellung der wesentlichen Aspekte des Ganztags von allen 9 Grundschulen beschreibt.

 

Dieser Erfahrungsbericht soll über den Stand der Entwicklungen der Offenen Ganztagsgrundschulen im Primarbereich in Hilden informieren und dazu beitragen, den weiteren Entwicklungsprozess konstruktiv zu begleiten. Dabei geht die Verwaltung davon aus, dass die Umsetzung auch zukünftig von der Unterstützung und Zusammenarbeit aller beteiligten Ebenen profitieren wird.

 

 

6.         Sachstandsberichte der Offenen Ganztagsgrundschulen

 

Als Anlage 1 werden die Sachstandsberichte der Offenen Ganztagsgrundschulen dargestellt. Hieraus ergeben sich deren inhaltlichen Ziele und Aufgaben und sie geben darüber Auskunft, mit welchen Strukturen, Formen der Zusammenarbeit und Entwicklungsschritten die einzelnen Grundschulen die Entwicklung fortsetzen wollen.

Diese „Momentaufnahmen“ zur Offenen Ganztagsschule sind daher auch immer als ein erstes Ergebnis eines Entwicklungsprozesses zu sehen, den alle Beteiligten im wechselseitigen Gespräch weiterentwickeln. Im Übrigen wird auch auf den bereits mit Sitzungsvorlage Nr. 51/10 vorgelegten Sachstandsbericht verwiesen.

 

Ebenfalls beigefügt ist eine erste schulfachliche Stellungnahme des Schulamtes Mettmann zur Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden (Anlage 2).

 

 

 

 

 

 

Günter Scheib

 



 

Finanzielle Auswirkungen

Ja

 

Haushaltstelle:

 

4511.9350 *

4511.9400 *

4511.9500 *

 

SN 1

4511.4161

4511.5701

4511.6001

 

Mindereinnahmen:

4643.1104

4643.1105

4643.1710

                                              

Bezeichnung:

 

Inventar und Geräte  - Schulbetreuungsmaßnahmen              175.000 €

Herrichtung und Ausstattung der Schulgrundstücke                70.000 €

Umbau, Ausbau, Erweiterung – Schulbetreuungsmaßn.        560.000 €

 

Personalkosten                                                                        130.000 €                                                                       

Honorare                                                                                   14.200 €

Mittagessen Schulbetreuungsmaßnahmen                                25.000 €

Spiel- und  Beschäftigungsmaterial                                            4.200 €

 

 

Kostenbeiträge Mittagstisch                                                        3.800 €

Elternbeiträge                                                                              3.600 €

Zuweisungen                                                                             14.000 €

 

Kosten

 

                                              

 

Folgekosten                           

vorgesehen im

 

VmH und VwH

 

Haushaltsjahr

 

2006

 

Mittel stehen nicht zur Verfügung

 

Finanzierung:

 

4511.1100   Elternbeiträge Schulbetreuungsmaßn.               22.500 €

4511.1104   Kostenbeiträge                                                   25.000 €

4511.1713   Zuweisungen – Schulbetreuungsmaßn.             32.000 €

4511.3610   Zuweisungen – Schulbetreuungsmaßn.           805.000 €

 

Minderausgaben:

SN 1            Personalausgaben                                               27.900 €

4643.5700   Lebensmittel und dergl.                                        4.000 €

4643.6002   Pädagogischer Aufwand                                          700 €

UA 4649     Förderung von Einrichtungen                             33.250 €

Sichtvermerk Kämmerer

 

 

 

 



 

Personelle Auswirkungen

ja

 

Im Stellenplan enthalten:

 

(Stellenplan-Entwurf 2006)

 

Planstelle(n):

 

                     s. Beschlussvorschlag         

Sichtvermerk Personaldezernent