Beschlussvorschlag:
„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Dem Aufruf zur Beteiligung am Landeswettbewerb
„Familienzentrum NRW" sind landesweit 1004 Kindertageseinrichtungen
gefolgt. Die mit Frist 31.03.2006 eingegangenen Bewerbungen verteilen sich auf
ganz Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurden im Mai 2006 251 Piloteinrichtungen
ausgewählt.
Diese Einrichtungen werden von vier regionalen Kompetenzteams
( Region Köln, Region Düsseldorf, Region Südliches Westfahlen/Ruhrgebiet und
Region Münsterland/Detmold) unterstützt, die am 23. Juni 2006 an den Start
gegangen sind. Die Teams begleiten den Entwicklungsprozess in der Pilotphase
insbesondere mit folgenden Aufgaben/Zielen:
• Unterstützung bei der Lösung fachlicher
und struktureller Fragestellungen/Probleme, die sich für eine Einrichtungen
oder einen Träger vor Ort ergeben
• Entwicklung von Lösungsvorschlägen für
trägerübergreifende Vernetzungen und fachlichen Kooperationen,
• Hilfe bei der Überwindung trägerspezifischer Hemmnisse oder
fachlicher Differenzen,
• Herstellungen überörtlicher bzw.
überregionalen Erfahrungsaustausches bzw. Kontaktes, • Erörterung grundlegender Fragestellungen im Zusammenhang
mit der fachlichen und organisatorischen Gestaltung von Familienzentren und
Entwicklung von Lösungsvorschlägen,
• Mitwirkung an der Entwicklung von Kriterien
für ein Gütesiegel "Familienzentrum".
In diesen Teams sind Mitarbeiter aus unterschiedlichen
Bereichen wie Kommunale Spitzenverbände, Familienverbände, Familienberatung,
Landesarbeitsgemeinschaft der Öffentlichen und Freien Wohlfahrtspflege (LAGÖF),
Landesverband für Kindertagespflege NRW, Landesjugendamt, Familienverbände
vertreten.
Darüber hinaus erfolgt ein individuelles Coaching. Hierbei
wird jede einzelne Tageseinrichtung in ihrem Sozialraum und unter Einbeziehung
relevanter Kooperationspartner aus den Arbeitsfeldern Bildung, Beratung und
Betreuung auf dem Weg zum Familienzentrum fachspezifisch beraten und
prozesshaft begleitet.
Ein externes Projektmanagement begleitet und betreut die
Einrichtungen in der Pilotphase und eine wissenschaftliche Begleitung findet
ebenfalls statt. Das Projektmanagement arbeitet zur Erreichung dieser
strategischen Ziele eng mit den lokalen Akteuren, den Kompetenzteams, dem Ministerium,
dem Fachbeirat und dem Träger der Evaluation zusammen. Hier werden zur Konkretisierung
zentraler Eckpunkte der Umsetzungsstrategie und wichtiger Meilensteine, die
Kommunikation von Zwischenergebnissen, spezifische Qualifizierungsangebote.
etc erarbeitet.
Die
Stadtverwaltung Hilden hat sich mit der Kindertageseinrichtung
„Traumquelle/Kunterbunt", Lortzingstr. 1/2, beworben und gehört nun zu den
Piloteinrichtungen.
Nach der
Auftaktveranstaltung für die Piloteinrichtungen am 31.08.2006 haben die
Mitarbeiterinnen des Familienzentrums bereits Fortbildungen besucht. Weitere
Fortbildungsveranstaltungen sind vorgesehen:
• Schutz vor/bei Kindeswohlgefährdung (§ 8a SGB VIII);
19.10.2006
• Frühe Hilfen für Familien - Soziale Frühwarnsysteme in NRW;
20.10.2006
•
„So-Früh" - Früherkennung und Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten in
Kindertageseinrichtungen; 07.11.2006
• Kooperation Familienzentrum und Grundschule;
09.11.2006
• Familienzentren und Elternberatung - (Wie können Eltern
erreicht werden?); 14.11.2006
• Kooperative Familienzentren und Tagespflege; 15.11.2006
• Kooperation Familienzentrum und Gesundheitsvorsorge;
22.11.2006
• Von der Kita zum Familienzentrum;
23.11.2006
• Grundlagen des Managements eines Familienzentrums;
30.11.2006
• Erste Landesweite Info-Börse „Familienzentrum NRW";
04.12.2006 Neben den Fortbildungen finden auf der Kreisebene Arbeitstreffen
statt.
Auf dem Weg von einer
Kindertageseinrichtung zum Familienzentrum wurden bisher folgende Maßnahmen
durchgeführt:
• Nach den Sommerferien startete das „Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt"
in Zusammenarbeit mit dem Elternverband für Chancengleichheit e.V. mit der
Sprachförderung für Kinder zwischen 1 1/2 Jahren bis zum Eintritt in eine
Kindertageseinrichtung zusam men mit Müttern (Vätern), um den Kindern den
Einstieg in die Kindertageseinrichtung und den Umgang mit anderen Kindern zu
erleichtern. Dieser wird zweimal wöchentlich von zwei Erzieherinnen geleitet.
Das Angebot fand guten Anklang. Zur Zeit besuchen 19 Kinder mit ihren Müttern
den Kurs.
• Das Projekt „PALME" für alleinerziehende Mütter wird im
Familienzentrum durchgeführt. Im Rahmen der Prävention erzieherischer Hilfen
ein neues Präventionsprojekt PALME, das für „Präventionsgruppe für allein
erziehende Mütter geleitet von Erzieherin nen" steht (SV-Nr. 51/71). Das
Projekt bietet hier die Chance, im Vorfeld Hilfen an betroffene Mütter zu
vermitteln, damit es gar nicht erst zu gravierenden Problemen in der Erziehung
kommt.
Weitere Angebote für die
Weiterentwicklung sind in Planung:
• In Zusammenarbeit mit dem
Kinderschutzbund sollen ab Januar 2007 Kurse durchgeführt werden, um die
Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Als präventives Angebot wird der
Kurs „Starke Eltern - Starke Kinder" angeboten, der Eltern mit Erziehungs-
oder Part nerschaftsproblemen dabei unterstützt, eine Beratungseinrichtung
aufzusuchen. Vermittelt wird im Elternkurs das Modell „anleitender
Erziehung": Eltern nehmen ihre Rolle und Verantwortung als Erziehende wahr
und leiten und begleiten ihre Kinder. Dieses Modell wird in fünf aufeinander
aufbauenden Stufen erklärt, erprobt und geübt.
• 2 „Rucksack-Gruppen" sollen im Rahmen eines
Sprachförderprogramms für Migrantenkinder und -mütter in Zusammenarbeit mit
dem DRK und der Ev. Kindertageseinrichtung an der Friedenskirche ab November
2006 statt finden. Diese zwei Gruppen sollen für türkische und für
marokkanische Familien eingerichtet werden.
• Die Kooperation mit den Tagespflegestellen
soll ausgebaut werden, um allein erziehenden Müttern bei der Betreuung ihrer
Kinder zu unterstützen.
• Im November 2006 wird die Kooperation mit
der Ferdinand-Lieven-Schule vertieft.
• Anfang 2007 beginnt die Vorbereitung zur
Zertifizierung als Bewegungskindergarten. Die Zertifizierung wird durch den
Landessportbund durchgeführt.
• Ein Entspannungstraining für Eltern und Kinder in
Gemeinschaftsarbeit mit Frau Sandra Kratz, Dipl.-Psychologin wird eingerichtet.
Hierzu findet eine Schnupperstunde im November 2006 statt.
Weitere Angebote sind in Vorbereitung, die nach und nach gemäß den Bedürfnissen der Beteiligten angepasst werden. Bei allen Überlegungen wird als Ziel das Gütesiegel „Familienzentrum" stehen.