Betreff
Bericht zum städtischen Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt
Vorlage
WP 04-09 SV 51/154
Aktenzeichen
III/51.1 -Hei
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt zur Kenntnis.“


Erläuterungen und Begründungen:

 

Dem Aufruf zur Beteiligung am Landeswettbewerb „Familienzentrum NRW" sind landesweit 1004 Kindertageseinrichtungen gefolgt. Die mit Frist 31.03.2006 eingegangenen Bewerbungen verteilen sich auf ganz Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurden im Mai 2006 251 Piloteinrichtungen ausgewählt.

Diese Einrichtungen werden von vier regionalen Kompetenzteams ( Region Köln, Region Düssel­dorf, Region Südliches Westfahlen/Ruhrgebiet und Region Münsterland/Detmold) unterstützt, die am 23. Juni 2006 an den Start gegangen sind. Die Teams begleiten den Entwicklungsprozess in der Pilotphase insbesondere mit folgenden Aufgaben/Zielen:

      Unterstützung bei der Lösung fachlicher und struktureller Fragestellungen/Probleme, die sich für eine Einrichtungen oder einen Träger vor Ort ergeben

      Entwicklung von Lösungsvorschlägen für trägerübergreifende Vernetzungen und fachli­chen Kooperationen,

   Hilfe bei der Überwindung trägerspezifischer Hemmnisse oder fachlicher Differenzen,

   Herstellungen überörtlicher bzw. überregionalen Erfahrungsaustausches bzw. Kontaktes, •           Erörterung grundlegender Fragestellungen im Zusammenhang mit der fachlichen und or­ganisatorischen Gestaltung von Familienzentren und Entwicklung von Lösungsvorschlä­gen,

   Mitwirkung an der Entwicklung von Kriterien für ein Gütesiegel "Familienzentrum".

In diesen Teams sind Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen wie Kommunale Spitzenver­bände, Familienverbände, Familienberatung, Landesarbeitsgemeinschaft der Öffentlichen und Freien Wohlfahrtspflege (LAGÖF), Landesverband für Kindertagespflege NRW, Landesjugend­amt, Familienverbände vertreten.

Darüber hinaus erfolgt ein individuelles Coaching. Hierbei wird jede einzelne Tageseinrichtung in ihrem Sozialraum und unter Einbeziehung relevanter Kooperationspartner aus den Arbeitsfeldern Bildung, Beratung und Betreuung auf dem Weg zum Familienzentrum fachspezifisch beraten und prozesshaft begleitet.

Ein externes Projektmanagement begleitet und betreut die Einrichtungen in der Pilotphase und eine wissenschaftliche Begleitung findet ebenfalls statt. Das Projektmanagement arbeitet zur Er­reichung dieser strategischen Ziele eng mit den lokalen Akteuren, den Kompetenzteams, dem Mi­nisterium, dem Fachbeirat und dem Träger der Evaluation zusammen. Hier werden zur Konkreti­sierung zentraler Eckpunkte der Umsetzungsstrategie und wichtiger Meilensteine, die Kommuni­kation von Zwischenergebnissen, spezifische Qualifizierungsangebote. etc erarbeitet.

Die Stadtverwaltung Hilden hat sich mit der Kindertageseinrichtung „Traumquelle/Kunterbunt", Lortzingstr. 1/2, beworben und gehört nun zu den Piloteinrichtungen.

Nach der Auftaktveranstaltung für die Piloteinrichtungen am 31.08.2006 haben die Mitarbeiterin­nen des Familienzentrums bereits Fortbildungen besucht. Weitere Fortbildungsveranstaltungen sind vorgesehen:

          Schutz vor/bei Kindeswohlgefährdung (§ 8a SGB VIII); 19.10.2006

          Frühe Hilfen für Familien - Soziale Frühwarnsysteme in NRW; 20.10.2006

• „So-Früh" - Früherkennung und Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten in Kinder­tageseinrichtungen; 07.11.2006

      Kooperation Familienzentrum und Grundschule; 09.11.2006

          Familienzentren und Elternberatung - (Wie können Eltern erreicht werden?); 14.11.2006

          Kooperative Familienzentren und Tagespflege; 15.11.2006

          Kooperation Familienzentrum und Gesundheitsvorsorge; 22.11.2006

          Von der Kita zum Familienzentrum; 23.11.2006

          Grundlagen des Managements eines Familienzentrums; 30.11.2006

   Erste Landesweite Info-Börse „Familienzentrum NRW"; 04.12.2006 Neben den Fortbildungen finden auf der Kreisebene Arbeitstreffen statt.

Auf dem Weg von einer Kindertageseinrichtung zum Familienzentrum wurden bisher folgende Maßnahmen durchgeführt:

      Nach den Sommerferien startete das „Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt" in Zu­sammenarbeit mit dem Elternverband für Chancengleichheit e.V. mit der Sprachförderung für Kinder zwischen 1 1/2 Jahren bis zum Eintritt in eine Kindertageseinrichtung zusam men mit Müttern (Vätern), um den Kindern den Einstieg in die Kindertageseinrichtung und den Umgang mit anderen Kindern zu erleichtern. Dieser wird zweimal wöchentlich von zwei Erzieherinnen geleitet. Das Angebot fand guten Anklang. Zur Zeit besuchen 19 Kinder mit ihren Müttern den Kurs.

      Das Projekt „PALME" für alleinerziehende Mütter wird im Familienzentrum durchge­führt. Im Rahmen der Prävention erzieherischer Hilfen ein neues Präventionsprojekt PALME, das für „Präventionsgruppe für allein erziehende Mütter geleitet von Erzieherin nen" steht (SV-Nr. 51/71). Das Projekt bietet hier die Chance, im Vorfeld Hilfen an be­troffene Mütter zu vermitteln, damit es gar nicht erst zu gravierenden Problemen in der Erziehung kommt.

Weitere Angebote für die Weiterentwicklung sind in Planung:

          In Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund sollen ab Januar 2007 Kurse durchgeführt werden, um die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Als präventives Angebot wird der Kurs „Starke Eltern - Starke Kinder" angeboten, der Eltern mit Erziehungs- oder Part nerschaftsproblemen dabei unterstützt, eine Beratungseinrichtung aufzusuchen. Vermittelt wird im Elternkurs das Modell „anleitender Erziehung": Eltern nehmen ihre Rolle und Verantwortung als Erziehende wahr und leiten und begleiten ihre Kinder. Dieses Modell wird in fünf aufeinander aufbauenden Stufen erklärt, erprobt und geübt.

 

      2 „Rucksack-Gruppen" sollen im Rahmen eines Sprachförderprogramms für Migranten­kinder und -mütter in Zusammenarbeit mit dem DRK und der Ev. Kindertageseinrichtung an der Friedenskirche ab November 2006 statt finden. Diese zwei Gruppen sollen für tür­kische und für marokkanische Familien eingerichtet werden.

      Die Kooperation mit den Tagespflegestellen soll ausgebaut werden, um allein erziehenden Müttern bei der Betreuung ihrer Kinder zu unterstützen.

      Im November 2006 wird die Kooperation mit der Ferdinand-Lieven-Schule vertieft.

      Anfang 2007 beginnt die Vorbereitung zur Zertifizierung als Bewegungskindergarten. Die Zertifizierung wird durch den Landessportbund durchgeführt.

      Ein Entspannungstraining für Eltern und Kinder in Gemeinschaftsarbeit mit Frau Sandra Kratz, Dipl.-Psychologin wird eingerichtet. Hierzu findet eine Schnupperstunde im No­vember 2006 statt.

Weitere Angebote sind in Vorbereitung, die nach und nach gemäß den Bedürfnissen der Beteilig­ten angepasst werden. Bei allen Überlegungen wird als Ziel das Gütesiegel „Familienzentrum" stehen.