Beschlussvorschlag:
„Der Jugendhilfeausschuss beschließt die
Planung der Jugendschutzaktivitäten 2006.“
Erläuterungen und Begründungen:
Das Jahr 2005 stand im Jugendschutz im
Zeichen von 5 Schwerpunkten, die
umgesetzt wurden:
- Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2005 (vgl. SV 51/64)
- Gewaltprävention mit Deeskalationstrainings (vgl. SV 51/63)
- Stadtteilpräventionsprojekt Nord
gegen erhöhte Jugendkriminalität (vgl. SV 51/35)
- Die Antidrogen Disco in Kooperation mit der Polizei Hilden und der
Drogenberatung SPE Mühle
- Die erste Hildener Elternkonferenz zum Thema Gewalt an Schulen
Zu diesen Großprojekten kamen folgende
Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes
realisiert werden konnten:
- Die Streitschlichterwerkstatt mit den weiterführenden Schulen
Hildens
- Informationsveranstaltungen über das neue Jugendschutzrecht
- Projekt gegen Rechtsextremismus „Culture on the road“ im Rahmen
des Jugendkulturjahres
- Medienprojekt „Umgang mit Video und
Computer“
mit der Bettine v. Arnim Gesamtschule und dem
Jugendzentrum am Weidenweg
- Hip Hop Projekt für Jugendliche aus der
Jugendgerichtshilfe
- Hip Hop Projekt für Kinder an Grundschule
am Elbsee
- Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor
Heuss Schule
- Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der
Adolf Reichwein Grundschule
- Elterncafe an der Adolf Kolping
Grundschule
- Bundestagswahl U 18 im Area 51
Damit konnte der Jugendschutz mit einem
breiten und ungewöhnlich intensiven Angebot verschiedenste Bereiche des
Präventionsfeldes abdecken. Handlungsmaxime ist bei allen vergangenen und auch
zukünftigen Angeboten des erzieherischen Jugendschutzes die Stärkung und Entwicklung
von Persönlichkeit bei Kindern und Jugendlichen. Die Förderung dieser Zielgruppe
zu selbstbewusstem und sozialem Auftreten ist die zentrale Grundlage zu einer
positiven Entwicklung im schulischen wie außerschulischen Bereich. Dabei nimmt
auch die Unterstützung von Eltern, die immer häufiger in Erziehungsaufgaben
überfordert sind, und Lehrkräften einen breiten Raum ein. Im Sinne dieser
Vorgaben soll auch das Jugendschutzprogramm 2006 weiterentwickelt werden.
Planungen 2006
Starke Zeiten 2006
Wie bereits in der SV 51/64 berichtet kam es im vergangenen Jahr zu einem Rückgang der Anmeldezahlen
bei den Starken Zeiten. Dies ist auf den Ausbau der Offenen Ganztagsschule und
den damit verbundenen Betreuungsplätzen in den Ferien zurückzuführen. Das hat
Auswirkungen auf die Planungen der Starken Zeiten 2006.
Im kommenden Jahr sollen
5 Projekte der Starken Zeiten an die OGATA herangeführt werden. In Abstimmung mit den
für die OGATA Verantwortlichen sollen die Starke Zeiten Projekte speziell für
eben diese Schulprojekte entwickelt werden. Sie werden dabei ihren
primärpräventiven Charakter behalten. Die Projekte werden dann im Rahmen der
Starken Zeiten mit einer Fachkraft der OGATA und einem Fachreferenten umgesetzt.
Für die in der OGATA angemeldeten Kinder entstehen keine weiteren Kosten.
Um zu einer höheren Kooperationsquote zu
gelangen, werden in diesem Jahr die Schulleitungen bereits in Kürze über die
Schulleiterkonferenz informiert. Dabei sind die ersten positiven Erfahrungen,
die in der vergangenen Aktion gesammelt werden konnten, durchaus hilfreich.
Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2006
vom 11. bis 15.10.2006 und damit in der zweiten
Herbstferienwoche liegen. Diese Umstellung ist auch im kommenden Jahr wegen
des Feiertages am 3. Oktober notwendig.
Es werden 14 Projekte mit
insgesamt ca. 250 Plätzen angestrebt. Inhaltlich soll, wie in der
Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis zur Gewaltprävention
abgedeckt werden.
Es
entstehen Kosten von 9000 €.
Deeskalationsprojekte
In der Reflexion mit Schülerinnen und
Schülern, Eltern und Lehrkräften haben sich sehr positive Entwicklungen durch
die Deeskalationstrainings bestätigt. (vgl. SV 51/63) . Daher sollen diese Trainings zum festen Bestandteil des
Jugendschutzprogrammes werden. Im Unterschied zu den Projekten der vergangenen
beiden Jahren soll allerdings mit den Projekten bereits in der Klasse 5, also
unmittelbar nach dem Übergang in die weiterführende Schule begonnenen werden.
Weiterhin soll eine größere Nachhaltigkeit erzielt werden. Daher werden die
Schülerinnen und Schüler bis einschließlich zur Klasse 7 mit dem Projekt
begleitet. Dieses Angebot soll 2006 schulübergreifend für insgesamt 20 Klassen bestehen. Die in den
Klassen zuständigen Lehrkräfte sollen mit 2 Workshops pro Jahr begleitet
werden. Zusätzlich zu diesem kontinuierlichen Angebot sollen 2006 für 15
Klassen außerhalb des dauerhaften Projektes „Notfalltrainings“ angeboten
werden.
Es
entstehen Kosten von 6000 €.
Streitschlichtung
Streitschlichtung stellt für die Gewaltprävention
einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum, Schülerinnen
und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo immer
möglich, selber zu regeln. Seit nunmehr
über 7 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen Hildens
verankert und wird durch die so genannte
Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt.
Für das Jahr 2006 plant das Fachamt wieder
die Durchführung eines Streitschlichtertages im 3. Quartal.
Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die
damit verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den
engagierten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements
zu Teil werden zu lassen.
Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist
gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft
geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den
Notwendigkeiten des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die
Konsequenz ist häufig eine Reduzierung
der Zeit für Inhalte des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen
Fächerkanons. Dabei wird übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im
Konsens sozialer und kognitiver
Kompetenzvermittlung möglich ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler
der Streitschlichtung soll am besagten Tag
durch den Bürgermeister in Form einer Urkunde überbracht werden, die im
Rahmen einer kleinen Feierlichkeit überreicht werden soll.
Darüber hinaus wird die kontinuierliche
Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Jugendschutzprojekte im Stadtteilbezug
Bereits im vergangenen Jahr hat sich aus dem
Auftrag der Sicherheits- und
Ordnungspartnerschaft eine intensive Kooperation im Hildener Norden rund um das
Area 51 entwickelt. Insbesondere hat sich hier ein nachschulisches
Freizeitangebot in Kooperation zwischen der Theodor –Heuss Schule, dem Area 51
und der Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt. Jeden Dienstag, Mittwoch
und Donnerstag ab 12.30 Uhr haben die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 die
Möglichkeit den Jugendtreff aufzusuchen. Hier wird ihnen zunächst bis 14. 00
Uhr eine „Chill out“ – Phase zum entspannen vom Schulalltag geboten. Es besteht
die Möglichkeit zu entspannen, aber auch eine Kleinigkeit aus dem Snackangebot
des Area 51 zu essen. Es besteht auch die Möglichkeit, Hausaufgaben
anzufertigen. Zur Betreuung dieses Angebotes ist eine pädagogische Begleitung
anwesend.
Ab 14.00 Uhr beginnt dann für die
Schülerinnen ein attraktives Freizeitprogramm, das in Kooperation mit der
Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt worden ist. So gibt es ein Hip Hop
Tanzangebot für Mädchen, einen Rapkurs mit dem Lyrikrapper Kutlu von der Kölner
Microphone Mafia, ein Capoeira- Tanzangebot, sowie ein offenes Sportangebot.
Diese Programmstruktur geht bis 16.00 Uhr und damit in die Öffnungszeiten des
Area 51 hinein. Für die Jugendlichen ab 14 Jahren besteht damit die
Möglichkeit, sich auch in das offene Angebot der Jugendeinrichtung einzubinden.
Zielsetzung bei diesem Angebot ist es, die
Jugendlichen im musischen Bereich zu fördern und ihnen ein attraktives Konkurrenzangebot zu
unkontrolliertem Medienkonsum zu bieten. Nach einer Start- und Orientierungsphase
werden sich die Jugendlichen verbindlich zu den entsprechenden Angeboten
anmelden. Mit der Schulleitung der THS wurde abgesprochen, bei regelmäßigem Besuch
der Projekte, dies auch auf dem Zeugnis (ohne Zensur) zu vermerken.
Der Start nach den Sommerferien war Erfolg
versprechend, so dass sich bereits arbeitsfähige Gruppen von jeweils 10 – 15
Jugendlichen gebildet haben.
Parallel zu dieser Struktur haben sich auch
einige Eltern der Theodor-Heuss-Schule bereit erklärt, ein Freizeitangebot an der
Schule durchzuführen. Unter Leitung der Schulpflegschaftsvorsitzenden
existieren seit den Sommerferien 2 Kochgruppen und eine Gartengruppe. Auch das
offene Chill out- Angebot wird gut frequentiert. Dieser Projektansatz soll in 2006
stabilisiert und weiter ausgebaut werden. Auch Projekte in anderen Stadtteilen
werden weiter gefördert.
Es
entstehen Kosten von 5000 €
Maßnahmen gegen Rechtsextremismus
Im Jahr 2006 soll die Seminarreihe mit
Christian Dornbusch über die versteckten Symbole und Dresscodes der extrem
rechten Szene fortgesetzt werden. Diese wurde bereits in den Jahren 2003 und
2004 erfolgreich umgesetzt und bedarf der Auffrischung. Geplant sind 3 Seminare
für insgesamt 60 Multiplikatoren.
Es
entstehen Kosten von 880 €.
Öffentlichkeitsveranstaltungen
Auch 2006 wird es 2 Veranstaltungen zur
Information über das neue Jugendschutzrecht geben. Diese werden im 1. und 3.
Quartal stattfinden und über die Presse bekannt gegeben.
Im 2. Quartal 2006 ist eine Wiederholung der Großveranstaltung
mit allen Klassenpflegschaftsvorsitzenden Hildens geplant. Es werden ca. 300
Personen in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums erwartet. Diese
wichtigen Multiplikatoren sollen über die präventiven
Netzwerke der Polizei und des Fachamtes informiert werden. Der Themenschwerpunkt
in diesem Jahr soll das Thema Sucht und Drogen sein. Daher wird dieser Ansatz
in enger Abstimmung mit der Sucht- und Drogenberatung der SPE Mühle erfolgen.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Kostenaufstellung im Überblick
Starke Zeiten 2006 9.000 €
Deeskalationstrainings 6.000 €
Streitschlichterprojekte 1.500 €
Maßnahmen gegen
Rechtsextremismus 1.080 €
Prävention im
Stadtteil 5.000
€
Öffentlichkeitsveranstaltungen 1.500 €
Gesamt
24. 080 €
Die Gesamtsumme
ist in der Planung 2006 im
Zuschussbudget der Jugendförderung enthalten.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
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Haushaltstelle:
4525.7606 |
Bezeichnung: |
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Kosten 24.080 € Folgekosten |
vorgesehen im |
Haushaltsjahr 2006 |
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Mittel sind in der Hauhaltsplanung im
Zuschussbudget 2006 der Jugendförderung enthalten |
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Finanzierung: |
Sichtvermerk
Kämmerer |
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