Beschlussvorschlag:
„ Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht
zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Auch im Jahr 2005 fand die Jugendschutzaktion
„Starke Zeiten“ statt. In ihrer achten Auflage bildete diese Aktion eine Basis
der präventiven Arbeit in Hilden. Die Organisation und Arbeitsweise der Netzwerkveranstaltung
“Starke Zeiten“ wurden an dieser Stelle bereits verschiedentlich vorgestellt.
Aus diesem Grunde wird hier auf eine erneute konkrete Darlegung verzichtet.
Allerdings soll der zielführende Grundgedanke nochmals erläutert werden. Dieser
geht über die Zeitspanne der “Starken Zeiten“ hinaus und steht im Kontext zu
den seit mittlerweile über 17 Jahren durchgeführten Jugendschutzwochen in Hilden.
Zielsetzung des Jugendschutzes ist die Förderung und Stärkung von
Persönlichkeit und Selbstbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen, die diese
befähigen, Risiken und Gefährdungen in der Jugendphase aktiv zu bewältigen.
Diese Zielsetzung war auch im Jahr 2005 die bestimmende Größe bei der Auswahl
und Zusammensetzung der einzelnen Projekte.
Zahlen, Daten und Fakten zu den
„Starken Zeiten“ 2005
200 Hildener Kinder und Jugendliche
verteilten sich in diesem Jahr auf 14 unterschiedliche Projekte im Stadtgebiet.
Inhaltlich teilten sich die Projekte in die Rubriken: Kreatives, Outdoorspaß, Sport und eine
Mädchenaktion auf. Dabei fanden sich „alte Bekannte“, wie „Fit fürs Casting“
oder „Ein cooles Bike aus Schrott“, 2 Fußballprojekte und viele andere wieder.
Dazu gesellten sich aber auch neue Projekte, die auf aktuelle Entwicklungen und
Trends zurückzuführen sind.
Stellvertretend seien hier die Angebote der
Umweltdetektive zu nennen, die von
bewährten Honorarkräften im Area 51 durchgeführt wurde. Das Angebot richtete
sich an Kinder zwischen 7 und 12 Jahren
und fand vom 14.10. bis 18.10. 2005
zwischen 9.00 und 14.00 Uhr mit
insgesamt 43 Kindern statt.
Dieses Angebot stellte in der vergangenen
Aktion einen inhaltlichen Schwerpunkt dar. In 3 Projektbereichen wurde im Wald,
auf dem Bauernhof und rund um das Thema Wasser von den Kindern geforscht und
erkundet. Mit dabei waren in jedem Projektbereich ein Vertreter oder eine
Vertreterin des Hildener Kinderparlamentes, um Ergebnisse der Umweltdetektive
auch in diesem Gremium zu präsentieren. Für die fachliche Begleitung sorgte das
Umweltmobil
der Naturschutzjugend NRW in
allen 3 Projekten. Besuche auf dem Bauernhof und der Besuch des Düsseldorfer
Waldpädagogen mit seinen beeindruckenden Raubvögeln rundeten das Programm ab.
Bei allen pädagogischen Lernzielen bildeten jedoch immer Freude und Lust am Experimentieren und nicht der „erhobene Zeigefinger“ das
Rückrat dieses Angebotes.
Die exemplarische Darstellung dieses
Projektes steht hier stellvertretend für den Grundgedanken dieser
primärpräventiven Maßnahme, deren Erfolg Jahr für Jahr durch die Resonanz der
Kinder, der Eltern und der Fachkräfte bestätigt wird.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der Teilnehmer leicht
reduziert. Anstatt der sonst üblichen rund 300
Kinder nahmen im letzen Jahr lediglich 280 Kinder teil. In 2005 setzte
sich diese Tendenz mit Deutlichkeit fort. Hintergrund für diese
Bedarfsreduzierung ist die Errichtung eines umfänglichen Angebotes der offenen
Ganztagsschule in Hilden. In
mittlerweile 13 Gruppen und damit für
325 Hildener Kinder aus der
Zielgruppe der „Starken Zeiten“, erhalten eine nicht unerhebliche Anzahl von
Kindern ein bereits bezahltes Ferienangebot in der Offenen Ganztagsschule.
Diese Entwicklung musste zwangsläufig
bei der Nachfrage nach den „Starken Zeiten“ Auswirkungen zeigen. Im
Ergebnis konnten in diesem Jahr lediglich
rund 200 Plätze belegt werden. Auf diese
Entwicklung wurde bereits im Vorfeld zu den “Starken Zeiten“ reagiert. So
wurden alle Grundschulen mit einem OGATA-Projekt angeschrieben und eine Kooperation
mit einem Projekt der „Starken Zeiten“ angeboten. Es hat in diesem Jahr aber
lediglich eine OGATA
von diesem Angebot Gebrauch gemacht. (Das
aber mit positivem Erfolg). Dafür waren
zum Teil auch organisatorische Hintergründe (Umbauarbeiten) in den OGATAS
verantwortlich. Zukunftsorientiert macht diese Kooperation aber großen Sinn, da
die Inhalte der Präventionswoche so mit den Bedarfen der Offenen Ganztagsschule
kombiniert werden können. Prinzipiell muss es aber auch weiterhin einen
„offenen Bereich“ geben, dessen Größenordnung sich je nach Weiterentwicklung
der Offenen Ganztagsschule in Hilden auf
150 bis 200 Plätze einpegeln wird.
Situation bei der Anmeldung
Auf Grund der positiven Erfahrungen des
vergangenen Jahres wurde der Anmeldeort
endgültig in das AREA 51 verlegt. Dort standen großzügigere Außenanlagen
und Räumlichkeiten zur Verfügung. Einer Schlangenbildung wurde durch das
Aufstellen von überdachten
Sitzgelegenheiten begegnet. Die auch diesmal wieder zahlreich wartenden
Kunden wurden mit Kalt- und Heißgetränken bewirtet. Insgesamt wurde die
Anmeldung von 11.00 Uhr auf 14.00 Uhr verlegt, was dazu führte, dass die Kunden
nicht schon um 8.00 Uhr, sondern erst ab 11.00 Uhr zur Anmeldung erschienen.
Ab 14.00 Uhr gab es eine kleine Party rund
um das
AREA 51 mit Kaffee, Kuchen und Livemusik. Für die Kinder war das
Spielmobil anwesend und für die wartenden Kunden gab es Zeit für Gespräche untereinander
und mit den anwesenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
Ausblick auf 2006
Insgesamt war auch die Resonanz auf die
„Starken Zeiten“ 2005 so positiv, dass eine Fortsetzung im kommenden Jahr
geplant wird. Deutlich wird bereits
jetzt, dass die Entwicklungen im Bereich der Offenen Ganztagsschule erhebliche
Auswirkungen auf die Starken Zeiten 2006 haben werden. Daher werden auch im
kommenden Jahr gezielte Angebote an die Grundschulen mit OGATA bezüglich einer
Kooperation ergehen. Auf der nächsten Schulleiterkonferenz wird dieses Angebot
noch einmal deutlich gemacht werden.
Dabei besteht für die Offenen Ganztagsschulen die Möglichkeit für
einzelne Gruppen ein passgenaues Ferienprogramm mit präventiven Inhalten zu
entwickeln. Voraussetzung ist lediglich die Bereitstellung der Räumlichkeiten,
sowie die Beteiligung einer Betreuungskraft seitens des Projektes. Die
Teilnahme ist für die in der OGATA angemeldeten Kinder natürlich
kostenfrei.
Die genauen
Rahmendaten zu den Starken Zeiten 2006 werden - wie üblich - in der Sitzungsvorlage „Planungen im Jugendschutz“
dargelegt.
Günter Scheib