Betreff
Bericht zu dem Projekt "Starke Zeiten"
Vorlage
WP 04-09 SV 51/009
Aktenzeichen
III/51 UB
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Projekt Starke Zeiten zur Kenntnis“.

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Auch im Jahr 2004 fand die Jugendschutzaktion Starke Zeiten statt. In ihrer siebten Auflage bildete diese Aktion eine Basis der präventiven Arbeit in Hilden.  Die Organisation  und Arbeitsweise der Netzwerkveranstaltung “Starke Zeiten“ wurden an dieser Stelle bereits verschiedentlich vorgestellt. Aus diesem Grunde wird hier auf eine erneute Darlegung verzichtet, mit der Einschränkung des zielführenden Grund­gedankens. Dieser geht über die Zeitspanne der “Starken Zeiten“ hinaus und steht im Kontext zu den seit mittlerweile über 16 Jahren durchgeführten Jugendschutzwochen in Hilden.

 

Zielsetzung des Jugendschutzes ist die Förderung und Stärkung von Persönlichkeit und Selbstbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen, die diese befähigen, Risiken und Gefährdungen in der Jugendphase aktiv zu bewältigen. Diese Zielsetzung war auch im Jahr 2004 die bestimmende Größe bei der Auswahl und Zusammensetzung der einzelnen Projekte.

 

 

Zahlen, Daten und Fakten zu den Starken Zeiten 2004

 

280 Hildener Kinder und Jugendliche verteilten sich in diesem Jahr auf 15 unterschiedliche Projekte im Stadtgebiet. Inhaltlich teilten sich die Projekte in die Rubriken:  Kreatives, Outdoorspaß, Sport, Medien und eine Mädchenaktion auf. Dabei fanden sich „alte Bekannte“, wie „Der Natur auf der Spur“ oder das Kinder und Figurentheater „De Trekwagen“  und viele andere wieder. Dazu gesellten sich aber auch neue Projekte die auf aktuelle Entwicklungen und Trends zurückzuführen sind.

 

Stellvertretend sei hier das Angebot „Fit fürs Casting“ zu nennen, das von einer bewährten Honorarkraft im Area 51 durchgeführt wurde. Das Angebot richtete sich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren  und fand vom 18.10. bis 22.10 zwischen 9.00 und 14.00 Uhr  mit 14 Mädchen statt.

 

Kinder fit für ein Casting zu machen  war natürlich bestenfalls  ein Nebenprodukt dieses Projektes. Das angesagte Thema fungierte hier sozusagen als Türöffner, um das Interesse der Kinder zu wecken. Zentrales Ziel der Aktion war es, mit den Kindern an der Stärkung ihres Selbstbewusstseins zu arbeiten. Dabei stand der Aspekt: Wie agiere ich selbstbewusst aber nicht überheblich in einer stressbesetzten Situation, im Mittelpunkt des Konzeptes. Dieser Ansatz wurde mit dem natürlichen Interesse dieser Altersgruppe an musikalischen  und tänzerischen Elementen gekoppelt, was den Teilnehmern dann den Sprung über den eigenen Schatten ermöglichte. Sich vor einer Gruppe singend und tanzend zu präsentieren ist, trotz der medialen Vorbilder, für die allermeisten Kinder dann immer noch eine riesengroße Überwindung. Durch die sensible und mitfühlende Umsetzung des Konzeptes durch die Referentencrew gelang es aber allen Kindern diesen Schritt zu gehen, was sich nicht zuletzt in der Präsentation des Projektes bei der Abschlussveranstaltung vor hunderten Menschen verdeutlichte.

 

Bei allen pädagogischen Lernzielen bildeten jedoch immer  Freude und Lust an der Bewegung und nicht der „erhobene Zeigefinger“ das Rückrat dieses Angebotes.

 

Die exemplarische Darstellung dieses Projektes steht hier stellvertretend für den Grundgedanken dieser primärpräventiven Maßnahme, deren Erfolg Jahr für Jahr durch die Resonanz der Kinder, der Eltern und der Fachkräfte bestätigt wird. 

 

 

 

 

Erstmalig  hatte sich die Zahl der Teilnehmer in diesem Jahr leicht reduziert. Anstatt der sonst üblichen ca. 310 Kinder nahmen lediglich 280 Kinder teil. Das führte dazu, dass 2 ursprünglich geplante Projekte nicht zustande kamen. Das waren die Projekte „ Ein Tennistag bei SV Hilden Ost“ und „Thai Bo für Kids“ im Sportpark Hilden.

 

Der Tennistag fiel als eintägige Aktion aus dem üblichen, zeitlichen Rahmen der Starken Zeiten und trug somit  den Betreuungserwartungen der Eltern kaum Rechnung. Für Thai Bo meldete sich trotz der guten Erfahrungen der vergangenen Jahre keine ausreichende Anzahl an Kindern. Dies ist nur schwer erklärlich, zumal das Schwesterprojekt des Sportparks „MTV Dance“ guten Zulauf hatte. Der Stadt Hilden entstand durch die rechtzeitige Absage allerdings kein finanzieller Schaden.

 

Von den übrigen Projekten waren 7 ausgebucht. Die  restlichen 8 Projekte waren zu  80 - 90 % belegt. Zahlenmäßig der absolute Renner dieses Jahres waren die Fußballprojekte der Kindereinrichtung St. Konrad mit insgesamt 44 (meist männlichen) Teilnehmern. 

 

Hintergrund für die leicht reduzierte Nachfrage scheint die Errichtung der offenen Ganztagsschule in Hilden zu sein. Mit 7 Gruppen und damit 140 Kindern aus der Zielgruppe der Starken Zeiten, erhalten eine nicht unerhebliche Anzahl von Kindern ein bereits bezahltes Ferienangebot. Auf diese Entwicklung wird bei der Planung der Starken Zeiten 2005 einzugehen sein.

 

Im vergangenen Jahr war an dieser Stelle auf einige Optimierungspotentiale der Gesamtmaßnahme hingewiesen worden. Diese betrafen vorrangig den organisatorischen Bereich und sind im laufenden Jahr aufgegriffen worden.

 

 

Situation bei der Anmeldung

 

 

Die Situation bei der Anmeldung zu den Starken Zeiten hatte sich in den vergangenen Jahren als nicht immer zufrieden stellend  dargestellt. Auf Grund der hohen Nachfrage kam es vor dem JUECK, Heiligenstr. 13 zu Schlangenbildung bereits am frühen Sonntagmorgen. Der dadurch z.T. angespannten Atmosphäre unter den Eltern wurde in diesem Jahr durch einige „deeskalierende“ Maßnahmen vorgebeugt.

 

Der Anmeldeort wurde vom JUECK in das AREA 51 verlegt. Dort standen großzügigere Außenanlagen und Räumlichkeiten zur Verfügung. Einer Schlangenbildung wurde durch das Aufstellen von überdachten  Sitzgelegenheiten begegnet. Die auch diesmal wieder zahlreich wartenden Kunden wurden mit Kalt- und Heißgetränken bewirtet. Insgesamt wurde die Anmeldung von 11.00 auf 14.00 Uhr verlegt, was dazu führte, dass die Kunden nicht schon um 8.00 Uhr, sondern erst ab 11.00 zur Anmeldung erschienen.

 

Ab 14.00 gab es eine kleine Party rund um  das  AREA 51 mit Kaffe, Kuchen und Livemusik. Für die Kinder war das Spielmobil anwesend und für die wartenden Kunden gab es Zeit für Gespräche untereinander und mit den anwesenden Mitarbeitern.

 

Rückblickend ist zu beschreiben, dass die Situation in diesem Jahr deutlich entspannter als in den vergangenen Jahren war. Die auch schon in der Vergangenheit eher seltenen Beschwerden waren nicht mehr zu vernehmen. Den Veranstaltern wurde von einigen Eltern für die neue Organisationsform der Anmeldung gedankt.

 

Die positiven Erfahrungen lassen eine Wiederholung des Anmeldeszenarios im kommenden Jahr als sinnvoll erscheinen.

 

 

 

 

Frühbetreuung

 

Im vergangenen Jahr wurde von Eltern verschiedentlich der Wunsch nach einer Betreuung von Kindern in der Zeit ab 8.00 Uhr an das Jugendamt herangetragen. Der Wunsch nach Betreuung ist aus Sicht der Eltern nachvollziehbar, stellt aber nicht den zentralen Inhalt einer Präventionsaktion dar. Dennoch ist das Fach-amt diesem Wunsch nachgekommen und hat ein Frühbetreuungsangebot an ein Projekt der Starken Zeiten angebunden. Hier konnten die Kinder ab 6 Jahren bereits ab 8.00 Uhr gebracht werden. Sie wurden von einer Honorarkraft in Empfang genommen und betreut. Bis 9.00 Uhr gab es ein Frühstück, sowie die Möglichkeit zu spielen. Ab 9.00 Uhr begann dann das eigentliche Projekt. Die Betreuung kostete zusätzlich 5 € pro Kind. Insgesamt standen 20 Plätze zur Verfügung. Davon wurden 7 Plätze belegt. Auch hier wurden gute Erfahrungen gemacht, so dass eine Wiederholung im kommenden Jahr eingeplant ist.

 

 

Ausblick auf 2005

 

 

Insgesamt war auch die Resonanz auf die Starken Zeiten 2004 so positiv, dass eine Fortsetzung im kommenden Jahr geplant wird.

 

Deutlich wird bereits jetzt, dass die Entwicklungen im Bereich der Offenen Ganztagsschule Auswirkungen auf die Starken Zeiten 2005 haben werden. Es ist daran gedacht das Präventionskonzept näher an die OGATA- Projekte zu koppeln. Dies könnte praktisch so aussehen, dass zusammen mit den Fachkräften der   OGATA gezielte Präventionsprojekte für die Zielgruppe entwickelt und in den Starken Zeiten umgesetzt werden. Darüber hinaus muss es aber natürlich auch zukünftig noch eine reduzierte Anzahl von Plätzen für den „freien Markt“ geben.

 

Die genauen Rahmendaten werden - wie üblich -  in der Sitzungsvorlage „Planungen im Jugendschutz“ dargelegt.

 

 

 

 

 

Günter Scheib