Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den Abschlussbericht über das Fabry-Jahr 2010 zur Kenntnis.“
Horst Thiele
Erläuterungen und Begründungen:
Vorbemerkungen
Nach dem
Zwischenbericht in der Sitzung des Ausschusses für Kultur- und Heimatpflege am
9. Juni 2010 werden abschließend die mit dem Projekt Fabry-Jahr verbunden
Ziele, personelle und operative Voraussetzungen, die ab Juni durchgeführten
Projekte und Veranstaltungen, die Resonanz in den Medien und beim Publikum
behandelt sowie eine Bilanz des Jubiläumsjahres gezogen.
Eine Dokumentation
zum Fabry-Jahr liegt in Form einer DVD vor. Die noch bestehende Internet-Seite www.fabry-jahr.de
bietet in der Rubrik „Medienecho“ eine große Auswahl von Presseberichten an. Im
Wilhelm-Fabry-Museum wurden mehrere Hundert Presseausschnitte archiviert, die
für Interessierte auf Anfrage im Museum einsehbar sind.
Ziele
Der Rat der Stadt
Hilden hatte am 12.12.2007 die Durchführung eines Fabry-Jubiläums für das ganze
Jahr 2010 aus Anlass des 450. Geburtstages von Wilhelm Fabry beschlossen.
Folgende Ziele
wurden mit dem Fabry-Jahr 2010 verknüpft:
1) Das Projekt übertrifft
das Kulturjahr 2000 und das Jugendkulturjahr 2005 sowohl im Umfang als auch in
der Bedeutung für die Stadt Hilden.
2) Auswirkung über
Hilden und Kreis Mettmann hinaus, auch bundesweit und international
3) Das Fabry-Jahr
ist ein wichtiger Baustein eines Marketing-Konzeptes.
4) Schaffung einer
Dauerpräsenz für 2010 mit der Marke Fabry in den Medien und im Alltag der Menschen
zur Identifikationsstärkung der Hildener mit ihrer Stadt über den großen
Wundarzt
5) Mit Wilhelm
Fabry verfügt Hilden über ein Alleinstellungsmerkmal, das noch stärker als
bisher kommuniziert werden und einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht
werden soll.
Personelle und operative Voraussetzungen
Gremien und Personal
Seit Dezember 2008
wurden fünf Sachstandsberichte zur Projektplanung, die Präsentation des Logos
und der Zwischenbericht zur Durchführung der Projekte und Veranstaltungen am 9.
Juni 2010 dem Kulturausschuss bzw. Ausschuss für Kultur- und Heimatpflege
vorgestellt.
Ein Arbeitskreis
in der Funktion einer Lenkungsgruppe bestehend aus dem Beigeordneten Reinhard
Gatzke, Kulturamtsleiterin Monika Doerr M.A. und dem Fabry-Jahr-Projektteam
tagte jährlich mehrmals.
Die Planung,
Organisation und Durchführung des Fabry-Jahres oblag dem Projektteam, das sich
aus Dr. Wolfgang Antweiler (Projektleitung), Bernd Morgner M.A.
(Projektkoordination, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sachstandsberichte),
Volker Hillebrand von Stadtmarketing Hilden GmbH (Werbung und Festwochenende)
und ab Februar 2010 Harald Noubours (Veranstaltungsorganisation und Werbung)
zusammensetzte.
Vorbereitung und Planung – Aktivierung der
Projektteilnehmer, Ideensammlung und Programmplanung
Die aktive
Planungsphase begann im Januar 2008 mit den Vorbereitungen zu drei so genannten
Expertenrunden. Diese Expertenrunden hatten mehrere Funktionen: Die frühe
Einbindung möglichst vieler Hildener Bürgerinnen und Bürger als Mitstreiter in
das Gesamtprojekt, die aktive partnerschaftliche Teilnahme an Projekten und
Initiierung von Projekten sowie die Findung und Sammlung von vielfältigen
Ideen, Wünschen und Vorschlägen sowie zweckdienlichen Ratschlägen. Im Februar
traf sich die erste Expertenrunde, bestehend aus Mitgliedern von unterschiedlichen
Ämtern der Stadtverwaltung.
Zum zweiten
Expertentreffen wurden Vertreter der Vereine, Organisationen und Institutionen
aus Hilden eingeladen. Im April 2008 führte ein Workshop als dritte
Expertenrunde in Hilden Fachleute medizinhistorischer Museen und Institute aus
ganz Deutschland zusammen.
Aus diesen mit
zahlreicher und intensiver Beteiligung durchgeführten Runden resultierten erste
Projektideen und damit verbunden viele weitere Treffen sowie ein reger
Austausch auf allen Kommunikationsebenen, die bis Ende 2009 zu fertigen
Einzelprojekten und zum Veranstaltungsprogramm des Jubiläumsjahres führten.
Grundlagen der Werbung, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Grundlage und
Voraussetzung einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit für das Fabry-Jahr war
die Schaffung eines „Corporate Designs“ in Form eines vielseitig
einsetzbaren Logos und Layouts. Damit war ein abgestimmter werbewirksamer Einsatz mit einem einheitlichen
Erscheinungsbild aller Werbemittel gewährleistet. In der
Kulturausschuss-Sitzung am 11. Februar 2009 wurde das „CD“ vorgestellt und
seine Einsatzmöglichkeiten demonstriert.
Als Start der
intensiven Öffentlichkeitsarbeit und der „medialen Mobilisierung“ wurde der
449. Geburtstag von Wilhelm Fabry am 25. Juni 2009 genutzt.
Die Rheinische
Post veröffentlichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Hilden eine Serie
zum Leben und Wirken von Wilhelm Fabry. Vom 25. Juni 2009 bis zum 12. November
erschienen zehn Folgen.
Auch die
Westdeutsche Zeitung stimmte auf das Fabry-Jahr mit einer mehrteiligen Reihe
ein.
Speziell für das
Fabry-Jahr wurde im Herbst 2009 die Internet-Seite www.fabry-jahr.de
gestartet.
Eine große
Pressekonferenz am 3.11.2009 stellte das Gesamtprogramm und die Veranstaltungshöhepunkte
des Jubiläumsjahres vor.
Programmkonzeption und Programmsparten
Die
Veranstaltungsinhalte hatten die Aufgabe, den facettenreichen Menschen Wilhelm
Fabry als außergewöhnliche Persönlichkeit, Wundarzt, Entdecker und Forscher,
religiösen Menschen (reformierten Christen), als Mensch in seiner Zeit (das
ausgehende 16. Jahrhundert, gekennzeichnet durch den Dreißigjährigen Krieg und
Pestseuchen) sowie als Gegenstand der Forschung zu zeigen.
Sieben
Programmkategorien wiesen auf die große Vielfalt der geplanten Veranstaltungen
hin und gaben eine übersichtliche Programmstruktur vor:
Musik-Literatur-Theater,
Ausstellungen, Vorträge, Treffpunkte, Kinder und Jugend, Unterwegs und
Publikationen.
Durchgeführte Veranstaltungen und Projekte von Juni
bis Dezember
Mit dem
Zwischenbericht zur Ausschuss-Sitzung am 9. Juni 2010 wurden die Projekte und
Veranstaltungen der ersten fünf Monate des Fabry-Jahres bilanziert.
Nachfolgend eine
Zusammenfassung von Veranstaltungen und Projekten, die im Anschluss daran bis
Dezember 2010 stattfanden.
Festwochenende zum 450. Geburtstag von Wilhelm
Fabry
Das Jubiläumsjahr
fand seinen absoluten Höhepunkt mit dem Festwochenende vom 25. bis zum 27. Juni
2010. Zum 450. Geburtstag von Wilhelm Fabry am 25. Juni weilten über zweihundertfünfzig
Besucher auf dem „Historischen Markt“ der Händler, Gaukler und Handwerker in
Gewändern der Zeit Fabrys. Mit einer Festansprache des Bürgermeisters und dem Geburtstagskonzert
des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule wurde ein denkwürdiges
Wochenende eingeleitet. In der ausverkauften Reformationskirche zog das Konzert
„Farfarello im Licht“ mit dem „Teufelsgeiger“ Manni Neumann die Zuhörer in
seinen Bann. Wegen der großen Nachfrage wurde noch ein Zusatzkonzert am 4. Juli
durchgeführt. Auch dieses Konzert war ausverkauft. Der zweite Tag des
Festwochenendes wurde mit den Hildener Kultur pflegenden Vereinen unter dem
Motto „Hilden singt und klingt für Wilhelm Fabry“ stimmungsvoll auf dem
„Historischen Markt“ begonnen. „Tausende defilierten Fabry“ titelte die
Rheinische Post in ihrem Bericht zum Festumzug mit fast 1.000 Teilnehmern,
bestehend aus Schützen, Musikcorps, Hildener Karnevalsvereinen sowie
Schulklassen, Kitas, Ogatas und Sportvereinen. Aus ganz Deutschland kamen 160
Fabry-Namensträger, die der Einladung zur Aktion „Ich bin ein Fabry!“ nachkamen.
Musik, Literatur und Theater
Viele Konzerte
unterschiedlicher Musiksparten sorgten für Begeisterung im Publikum und offenbarten
Leistungen der Akteure auf sehr hohem Niveau. Das galt auch ganz besonders für
das Jazz-Konzert „THE WORLD IS NOT A DISC“, basierend auf einem Auftragswerk
von Axel Fischbacher speziell zum Fabry-Jahr.
Der Hildener Gitarrist Axel Fischbacher stellte mit
seinem Oktett am 13. November sein Projekt live in der Aula des
Helmholtz-Gymnasiums vor. Drei Schlagzeuger
spielten zusammen mit dem Gitarristen plus einem Kontrabass und einer
dreiköpfigen Horn Section aus der Schweiz, die passagenweise um ein Alphorn
erweitert wurde. In den Stücken setzte sich Axel Fischbacher mit frühbarocken
Kompositionen von Haßler, Prätorius, Sweelinck aus der Zeit von Wilhelm Fabry
auseinander, ohne sein eigentliches „Spielfeld“, den Jazz, zu verlassen. „THE
WORLD IS NOT A DISC“ ist zusätzlich für eine CD produziert worden, die mit
Unterstützung der Stadt Hilden im Rahmen des Fabry-Jahres, sowie in
Co-Produktion mit dem Schweizer Radio DRS und Jazzredakteur Peter Bürli
entstand.
Beeindruckend war
die Aufführung der Marienvesper Claudio Monteverdis aus dem Jahr 1610 in der
mit 290 Besuchern bis auf den letzten Platz ausverkauften Reformationskirche.
Ein Chor mit 55
Sängerinnen und Sängern der Kantorei unter der Leitung von Dorothea Haverkamp
und Solistinnen und Solisten des Musikerensembles „Musiche Varie“ zelebrierten
„eine klangschöne, stimmschöne, innige und jubilierende Aufführung.“ (Rheinische
Post)
Auch das Festkonzert am 14. November zum
450. Geburtstag von Wilhelm Fabry mit dem Oratorienchor Hilden und der
Rumänischen Staatsphilharmonie „Dinu Lipatti“/Satu Mare unter der Leitung von
Franz Lamprecht riss in der ausverkauften Stadthalle die Zuhörer mit.
Die Reihe „Kunst
um ½ 7“ in der Reformationskirche mit Barockmusik aus der Zeit Wilhelm Fabrys
(Roland Maria Stangier, Orgel solo) und „Epoca Barocca“ mit italienischer Musik
des Barock komplettierten die Konzertreihe des Fabry-Jahres.
Im Wilhelm-Fabry-Museum konnten die Besucher
mehrfach in die Zeit Fabrys eintauchen:
„Ein Jahrhundert stellt sich vor.
Literarisch-musikalisches Panorama 1550-1650“ mit Gerhard Ferenschild und
Susanne Hille, „Und manchmal kommt einfach der Tod dazwischen“, Texte aus
„Geistliche Lieder“ von Wilhelm Fabry mit Kompositionen von Karola Pasquay,
vorgetragen von Katharina Gun Oehlert (Text) und Karola Pasquay (Musik).
Shakespeares Sonette, bearbeitet und
vorgetragen von Peter Welk, konnten in der Stadtbücherei erlebt werden.
Dass auch an schwere Themen wie Medizin und
Krankheit mit Leichtigkeit und hintergründigem Humor herangegangen werden kann,
bewiesen einmal mehr im Wilhelm-Fabry-Museum zwei weitere bemerkenswerte
Veranstaltungen. Schauspieler Peter Welk und Georg Corman am
Piano begeisterten im restlos gefüllten Fassraum des Wilhelm-Fabry-Museums
mit den „Wunderdoktor-Versen Eugen Roths plus Nebenwirkendem“. „Der Zweck
heiligt die Kittel“ war ein gelungener aphoristisch-literarischer Streifzug mit
Jürgen Wilbert und musikalischer Begleitung von Birgit Riepe am Saxophon.
Spannend und
unterhaltsam waren auch die Lesungen an verschiedenen Orten (Stadtbücherei,
Hortvs Peter Janke Gartenkonzepte) von Oliver Pautsch, der aus seinem speziell
zum Fabry-Jahr geschriebenen Krimi „Die Fabry-Papiere“ las.
Zum Abschluss des Fabry-Jahres wurde am 11.
und 12. Dezember die zweite Staffel der sehr erfolgreichen szenischen Installation mit der Theater-Company Spettacolo unter dem
Titel „Nicht einfach krank - doch nicht
gesund genug“ im Wilhelm-Fabry-Museum aufgeführt (Regie Barbara
Engelmann).
Ausstellungen
Das
Ausstellungsprogramm des Fabry-Jahres präsentierte einerseits Wilhelm Fabry aus
verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Ansätzen.
Die Kernschau
bildete zum Fabry-Jahr die Ausstellung „Wilhelm Fabry - Persönlichkeit, Wirken,
Weltbild, Netzwerk, Patienten“. In dieser eigens für das Fabry-Jahr
zusammengestellten Präsentation wurden neben der Biografie Fabrys ausführlich
der Erfahrungs- und Wissensaustausch anhand Fabrys Netzwerkes, die Anatomie als
grundlegende Kenntnis sowie Krankheitsfälle und Behandlungsmethoden anhand von
Originaltextauszügen aus Fabry-Büchern („Observationes“) gezeigt. Neben
zahlreichen kostbaren und raren Objekten aus den eigenen Beständen konnten
wertvolle Leihgaben des Deutschen Medizinhistorischen Museums in Ingolstadt und
von privaten Leihgebern präsentiert werden.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit Wilhelm Fabry war in den
Ausstellungen „Hommage à Wilhelm Fabry“ mit dem Bergischen Künstlerbund in der
Galerie von QQTec, „Gelebt, geliebt, geraucht, gesoffen - und alles dann vom
Doktor hoffen! Eugen Roth ‚Der Wunderdoktor’. Bildlich interpretiert von
Hans-Joachim Uthke“ im Wilhelm-Fabry-Museum, „Engel 2010“, eine Gemeinschaftsausstellung
Hildener Künstler im Seniorenzentrum „Stadt Hilden“ und in der Themenausstellung
„Fabry-Facetten“ der Gruppe ARTIG im Gewerbepark-Süd/Kunstraum zu sehen.
Medizinische
Themen griff die Ausstellung der Briefmarkenfreunde Hilden in der Städtischen
Galerie im Bürgerhaus auf, und die Medienausstellungen in der Stadtbücherei
stellten die Themen „Impfen, Infektionskrankheiten“ und „Ernährungsratgeber,
Inhaltsstoffe von Lebensmitteln“ vor.
Vorträge
Durch die
Vortragsreihe im Wilhelm-Fabry-Museum mit 27 Vorträgen wurde dem Fabry-Jahr
auch bundesweite Ausstrahlung zuteil. Renommierte Referentinnen und Referenten
von Universitäten und medizinhistorischen Einrichtungen aus allen Teilen
Deutschlands folgten der Einladung, zu Fabry und medizinhistorischen Themen zu
sprechen.
Der Vortrag zur
„Harnschau in Medizin und Alltag der Frühen Neuzeit“ wurde gezielt bei der Qiagen
GmbH abgehalten. Zur Zeit Wilhelm Fabrys galt die Harnschau als wichtiges
Diagnoseinstrument. Zu den Hauptgeschäftsfeldern von Qiagen gehört die
Herstellung von Diagnosetechnik. Außerdem war das Unternehmen einer der Unterstützer
des Fabry-Jahres.
344 Zuhörer
verfolgten von Juli bis Dezember 14 fachlich anspruchsvolle und unterhaltsame
Vorträge:
Wenn „das Leben
als an einem seydenen Faden hängt“.
Blasenstein-Therapie
in der Frühen Neuzeit
Deutsches
Medizinhistorisches Museum Ingolstadt
„Besser ein
zweifelhaftes Mittel anwenden als gar keines“ (Celsus).
Der Aderlass in der vormodernen Medizin
Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven
Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Globalisierung 1600: Das wissenschaftliche
Netzwerk Wilhelm Fabrys von Hilden
Prof. Dr. Heiner Fangerau
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik
der Medizin der Universität Ulm
Die Wunde heilt der Speer nur, der sie
schlug.
Kranke Dichter und
Poesie als Medizin
Prof. em. Dr. Herbert Anton
Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf
Wilhelm Fabrys „Monster von Lausanne“ (1614)
Geschichte und Faszination tierischer
Missgeburten
Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer
Tierärztliche
Hochschule Hannover
„es flohen die Reichen leud alle auß der
stat darinnen sturben 10345 menschen“
Seuchen in der frühneuzeitlichen Stadt
Dr. Fritz Dross
Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
In lotio veritas. Die Harnschau in Medizin
und Alltag der Frühen Neuzeit
Prof. Dr. Dr.
Michael Stolberg
Institut für
Geschichte der Medizin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Die Ärzte am jülich-bergischen Hof um 1600:
Zum Verhältnis von Heilkunst und Politik
Dr. Olaf Richter
Stadtarchiv
Krefeld
Vom grauen Star
und anderen Augenkrankheiten. Maler und Musiker als Patienten
PD Dr. Klaus
Dieter Lemmen
St.
Martinus-Krankenhaus Düsseldorf
Der Arzneischatz
des Guilhelmus Fabricius Hildanus zwischen Innovation und Tradition
Wundarznei im 16.
und 17. Jahrhundert
Heike Hass M.A.
Deutsches
Apothekenmuseum Heidelberg
Liebe – Sünde –
Krankheit
Wilhelm Fabry von Hilden und die Geschichte
der Geschlechtskrankheit
PD Dr. Stefan
Schulz
Abteilung für
Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität Bochum
Der Ahnherr der
Hypnose - Franz Anton Mesmer zwischen Heilkunst und Scharlatanerie
Dipl. Psych. Georg
Milzner
Bönninghausen-Institut
Münster
Von der
Fürtrefflichkeit und Nutz der Anatomy
Zur Verteidigung
einer umstrittenen Wissenschaft in der Frühen Neuzeit
Prof. Dr. Thomas
Schnalke
Berliner
Medizinhistorisches Museum der Charité
Chirurgie im
Wandel der Zeit
Vom Wundarzt zur modernen Unfallchirurgie
Dr. Hans
Bayer-Helms und Dr. Peter Heck
St. Josefs Krankenhaus Hilden
Zusätzlich
veranstaltete das Institut für Medizingeschichte der Universität Bern in der
Reihe „Medizinhistorische Runde“ Vorträge von September bis Dezember zum Thema
„Wilhelm Fabry von Hilden (1560-1634)“.
Damit wurde auch
in Bern, die letzte Wirkungsstätte Fabrys, in der er das Amt des Stadtchirurgen
ausübte, ein Fabry-Programm angeboten.
Wilhelm Fabry, Medicus und Chirurgus
PD Dr. med. Dr. phil. Hubert Steinke
Institut für Medizingeschichte, Universität
Bern
Ubi
est morbus? Fabrys Demonstrationen über Sitz und Ursachen der Krankheiten
Prof. em. Dr. rer. nat.
Irmgard Müller
Abteilung für
Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Ruhr-Universität Bochum
Wilhelm
Fabrys Spiegel des menschlichen Lebens
Prof. Dr. rer. nat. Dr.
med. habil. Christa Habrich
Deutsches
Medizinhistorisches Museum Ingolstadt (Leiterin 1983-2008)
Wilhelm
Fabrys Arzneischatz zwischen Innovation und Tradition
Heike Hass M. A.
Deutsches Apothekenmuseum, Heidelberg
Wilhelm
Fabrys wissenschaftliches Netzwerk
Prof. Dr. med. Heiner Fangerau
Direktor Institut für Geschichte, Theorie
und Ethik der Medizin, Universität Ulm
Wilhelm Fabry und
das Fabry-Jahr 2010 in Hilden
Eine Stadt feiert
ihren berühmtesten Sohn
Dr. Wolfgang Antweiler
Leiter Wilhelm-Fabry-Museum, Hilden
Treffpunkte
Themen mit
Tiefgang aus Kultur und Gesellschaft wurden im neuen Kulturformat „come&talk“
von den beiden Moderatorinnen Birte vom Bruck und Ursula Zawada im
Wilhelm-Fabry-Museum präsentiert und moderiert. Die aktive Beteiligung des
Publikums mit Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie die Diskussion waren dabei
ausdrücklich erwünscht. Die Themen wurden im Fabry-Jahr entsprechend
medizinisch ausgerichtet. „Arbeiten und leben in der Gegenwart – zwangsläufig
ein Weg in den Burnout?“ und „Wir leben, als würde der Tod nie kommen – bewusst
leben, erfüllt sterben“ wurden in den beiden „come&talk“-Runden in der
zweiten Jahreshälfte diskutiert.
Nach dem
erfolgreichen Start im Fabry-Jahr wird dieses Format im Jahr 2011 mit drei
Veranstaltungen fortgesetzt.
Die evangelische
Kirchengemeinde beteiligte sich mit unterschiedlichen Veranstaltungen am
Fabry-Jahr. Ein Gottesdienst zum Erntedankfest und zu Wilhelm Fabry mit Pfarrer
Joachim Rönsch in der Erlöserkirche beschäftigte sich mit dem Thema Gesundheit
und Arztberuf. Ein Gespräch zwischen Pfarrer und Ärzten an Stelle der Predigt
stand dabei im Mittelpunkt. Ein Fürbittegebet beruhte auf einem alten Gebet
Fabrys. 250 Personen nahmen an dem Gottesdienst teil.
Ein Vortrag von
Karin Marquardt (Evangelische Erwachsenenbildung Hilden) im Gemeindezentrum an
der Reformationskirche befasste sich mit der Frage „Wilhelm Fabry - ein guter
(Wund-) Arzt auch aus der Kraft seines Glaubens?“
„Der Wein als Medizin - Wissenswertes, Kurioses und Amüsantes zu
einem besonderen Aspekt der Weingeschichte“. Bei diesem
kulturgeschichtlichen Weinabend mit Joachim Rönsch stand selbstverständlich der
Genuss im Vordergrund.
Ein Workshop in
der Stadtbücherei unter der Leitung von Ernährungsberaterin Doris Hengesbach
klärte über Lebensmittelinhaltsstoffe auf: „Was uns die Werbung so alles
erzählen will! Wahrheiten über Inhaltsstoffe in Lebensmitteln“.
Kinder und Jugend
Bei den Projekten
und Aktionen für Kinder und Jugendliche standen die aktive Beteiligung und der
Spaß beim Mitmachen im Vordergrund.
Eine Referendarin
besuchte wiederholt in diesem Jahr dritte und vierte Klassen zum Unterrichtsthema
„Wilhelm Fabry - Denken, Fühlen und Handeln vor über 400 Jahren“.
25 Schüler aus der
Klasse 4a der Adolf-Kolping-Schule fertigten eine Fabry-Collage an, die dem Wilhelm-Fabry-Museum
geschenkt wurde.
Alle Erst- bis
Zehntklässler der Ferdinand-Lieven-Schule feierten Wilhelm Fabry mit einer Projektwoche:
„Fabry meets Ferdinand-Lieven-Schule“. Besuche im Museum und Stadtarchiv, Fragen
zur Person, über Leben der Menschen und besonders der Kinder standen im
Mittelpunkt der Aktivitäten. Die Ergebnisse wurden bei Kaffee und Kuchen zum
Abschluss der Projektwoche vorgestellt.
Die Klasse 4a der
Wilhelm-Busch-Schule, geleitet von Thomas Bernhardt, erarbeitete in einem
mehrwöchigen Projekt ein Geschichtsbuch für Kinder. Das Projekt in Kooperation
mit der Geschichtswerkstatt Düsseldorf wurde durch den Lions Club Hilden
gefördert.
Nach den
Herbstferien startete ein weiteres Schulprojekt mit der Geschichtswerkstatt Düsseldorf
für die Klasse 4 der Gemeinschaftsgrundschule im Kalstert, Standort Walder
Straße. Das Projekt mündete in eine Fabry-Rallye, die auch nach dem Fabry-Jahr
durchgeführt werden kann.
Gartengestalter
Peter Janke führte im August 30 Ogata-Kinder der Gemeinschaftsgrundschule
Schulstraße durch den „Hortvs Medicus“ und ließ die Kinder zum Kennenlernen
Kräuter und Heilpflanzen schmecken, riechen und fühlen.
Für eine Aufführungsreihe
im Juni erarbeiteten unter der Leitung der Theaterpädagogin Ilona Piel
Jugendliche vom Jugendparlament das Theaterstück „Zeitsprünge“. Das Stück,
„Theater zum Anfassen“, als lebendiger Geschichtsunterricht gedacht, war eine
Zeitreise in die Vergangenheit, in welcher sowohl Fabry, seine Frau Marie
Colinet als auch einige seiner Zeitgenossen auftauchten (Shakespeare, Rubens,
Maria di Medici, Elisabeth I. oder Galileo). Die Jugendlichen entwickelten das
Theaterstück selbst, schrieben Dialoge und erstellten Szenen. 380 Besucher
verfolgten im Area 51 drei Aufführungen.
Das Puppenspiel
„Grüezi, Dr. Fabry“ im Hildener Kasperle-Theater erfreute sich ebenfalls großer
Beliebtheit. Mit insgesamt 240 Besuchern bei sechs Vorstellungen war das
Theater immer ausverkauft.
Angebote zum Thema
Fabry in den Kursen der Kinderkunstschule KuKuK
und das Kinderferienprogramm im Wilhelm-Fabry-Museum rundeten die
Angebotspalette für Kinder und Jugendliche ab.
Unterwegs
Ein großer Erfolg war die Anlage des „Hortvs
Medicus. Ein historischer Garten für das Fabry-Jahr“. Über 1.000 Besucher
zählte Peter Janke bei seinen Führungen und Vorträgen in seinem
Betrieb an der Hochdahler Straße.
Fabrys Wirken über
das eigentliche chirurgische Handwerk hinaus wurde durch das Anlegen eines
weiteren Kräutergartens im Stadtpark durch den Stadtverband der Gartenfreunde
mit Heilpflanzen, die Fabry nachweislich empfohlen hatte, sinnlich wahrnehmbar.
Der Kräutergarten soll über das Jahr 2010 hinaus erhalten bleiben.
Beteiligung der VHS Hilden-Haan
Ein umfangreiches
Kursangebot speziell zum Fabry-Jahr ist über die Programme der VHS Hilden-Haan
angeboten worden. Zwanzig Veranstaltungen mit Seminaren, Vorträgen, Filmabenden
und Fahrten konnten erfolgreich durchgeführt werden.
Verleihung des Wilhelm-Fabry-Förderpreises 2010
Zum Fabry-Jahr war
der Wilhelm-Fabry-Förderpreis für Medizinfotografie ausgeschrieben worden. Die
sieben Juroren hatten sich einstimmig für die Arbeiten zum Thema Anorexie und
Bulimie (Essstörungen) bei Männern von Stefan Sättele entschieden. Am 17.
November wurde im Rahmen eines Festaktes der mit 8.000 € dotierte Preis an den
Fotografen Stefan Sättele aus Bielefeld überreicht.
Im Herbst 2011
werden die Fotos von Stefan Sättele in einer Ausstellung im
Wilhelm-Fabry-Museum zu sehen sein.
Publikumsakzeptanz und Zuspruch in den Medien
Auch in der
zweiten Hälfte des Jubiläumsjahres führte die intensiv betriebene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
und der groß angelegte Einsatz von einer Vielzahl verschiedenster Werbemittel,
vor allem die Werbung im öffentlichen Raum mit Fahnen (die Fahnenmasten werden
ab 2011 weiter genutzt), Plakaten, Logo-Aufklebern für stadteigene Fahrzeuge,
zu einem starken Medienecho und einer dauerhaften Medienpräsenz auf lokaler
Ebene. Annähernd täglich wurde über das Fabry-Jahr und seine zahlreichen
Veranstaltungen in unterschiedlicher Form in den lokalen Medien berichtet.
Kritische Stimmen waren in den Medien nicht zu vernehmen.
Die Rheinische
Post schrieb unter dem Titel „Auf der Gewinnerstraße“ am 12.06.2010: „Mit einer
beeindruckenden Halbzeitbilanz zum Fabry-Jahr – 6.000 Besucher bei 70
Veranstaltungen - haben die Organisatoren die Latte für das Programm des
zweiten Halbjahres hoch gelegt.“
Die breite
Akzeptanz in der Hildener Bevölkerung spiegelt sich in den sehr erfreulichen
Besucherzahlen.
Insgesamt wurden die 143 durchgeführten
Einzelveranstaltungen von 19.020 Personen besucht (weitere Daten
sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt).
Nicht eingerechnet
sind vier jeweils frei zugängliche Medienausstellungen in der Stadtbücherei,
fünf Schulprojekte und der Festakt mit geladenen Gästen zur Verleihung des Wilhelm-Fabry-Förderpreises.
Kategorie |
Anzahl Besucher/Teilnehmer |
Anzahl Veranstaltungen |
Besucher/Teilnehmer pro Veranstaltung |
Festwochenende |
ca. 6.000 ca. 5.000 Besucher ca. 1.000 Teilnehmer des Festumzuges |
6 |
ca. 1.000 |
Musik, Literatur und Theater |
3.800 |
37 |
103 |
Ausstellungen |
5.557 |
11 |
505 |
Vorträge |
659 |
27 |
24 |
Treffpunkte |
466 |
15 |
32 |
Kinder und Jugend |
705 |
13 |
54 |
Unterwegs |
1.173 |
5 |
235 |
VHS Hilden-Haan |
263 |
20 |
13 |
Frauengesundheits- woche |
397 |
9 |
44 |
gesamt |
19.020 |
143 |
133 |
Medienresonanz
Alle lokalen
Zeitungen berichteten umfangreich und positiv über die vielen Veranstaltungen.
Lobend sind in
diesem Zusammenhang die Rheinische Post und die Westdeutsche Zeitung zu
erwähnen. Festzustellen war eine in Teilen praktizierte Medienpartnerschaft für
das Fabry-Jahr, wenn diese auch nicht grundsätzlich vereinbart war. Die
Rheinische Post startete am 25. Juni
2009 zum 449. Geburtstag mit einer zwölfteiligen Serie, in der sie Wilhelm
Fabry ihren Lesern vorstellte und sie auf das Jubiläum einstimmte. Die große
Beachtung, die die Leser dieser Serie schenkten, führte zu dem Wunsch, sie
einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Rheinische Post hat später
in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club Hilden-Haan die Serie zusammengefasst als
Broschüre vorgelegt und gab diese kostenlos an weiterführende Schulen ab.
Umfangreich und aktuell wurde über das Fabry-Jahr in der RP vom ersten bis zum
letzten Tag berichtet.
Auch die
Westdeutsche Zeitung hatte sich stark engagiert. Die WZ legte neben zahlreichen
Beiträgen zum Fabry-Jahr eine Sonderveröffentlichung zum Festwochenende auf.
Viele andere Medien
berichteten ein- bis mehrmalig über das Fabry-Jahr: Deutsches Ärzteblatt,
Deutsche ApothekerZeitung, Schweizer Ärztezeitung, Rheinisches Ärzteblatt,
Zahnärztliche Mitteilungen, reSOLUTION, X-Change, medizin&technik,
Reutlingen University Alumni Magazin, IHK-magazin für Düsseldorf und den Kreis
Mettmann, Wirtschaftsblatt Kreis Mettmann und Wirtschaftsblatt/Medizin &
Gesundheit, Bergische Blätter, you
and me, coolibri Düsseldorf, das Düsseldorfer Straßenmagazin fifty fifty, Express Düsseldorf. Vorankündigungen zum Konzert
„THE WORLD IS NOT A DISC“ standen in der deutschen Jazz-Fachpresse (Jazzthing,
Jazzthetik).
Auch in
Online-Medien war das Fabry-Jahr vertreten: RP Online, WZ newsline, derwesten (WAZ-Gruppe), Solinger-Tageblatt, Lintorfer-Die aktuelle Internetzeitung,
freundederkuenste, pressbot.net,
Aerzte Zeitung-Online, kulturinnrw.
Mehrere Beiträge
sendete das WDR-Fernsehen („Lokalzeit Düsseldorf“ und „daheim und unterwegs“),
unter anderem einen ausführlichen Bericht über die Comédie-ballet
„Der Bürger als Edelmann“. Mit center tv aus Düsseldorf konnten drei
Studiotermine für Interviews realisiert werden. Radio Neanderthal sendete
häufig Meldungen und einige Interviews. Am 8. August 2010 wurde in einem
TV-Beitrag des ARD-Magazins „Ratgeber Heim + Garten“ der Gartengestalter Peter
Janke vorgestellt. Ein Schwerpunkt war dabei der historische
Garten für das Fabry-Jahr „Hortvs Medicus“.
Bilanz des Fabry-Jahres
Die mit der
Durchführung des Fabry-Jahres verbundenen Ziele wurden vollständig erreicht:
Das Projekt
übertraf das Kulturjahr 2000 und das Jugendkulturjahr 2005 sowohl im Umfang als
auch in der Bedeutung für die Stadt Hilden.
Auswirkungen sind
über Hilden hinaus, auch bundesweit und international zu verzeichnen.
Das Fabry-Jahr war
und ist ein wichtiger Baustein eines zukünftigen Marketing-Konzeptes.
Die Schaffung
einer Dauerpräsenz mit der Marke Fabry in den Medien und im Alltag der Menschen
zur der Identifikationsstärkung der Hildenerinnen und Hildener mit ihrer Stadt
über Wilhelm Fabry ist 2010 gelungen.
Mit Wilhelm Fabry
verfügt Hilden ein Alleinstellungsmerkmal, das niemals zuvor so intensiv
kommuniziert wurde. Damit wurde Fabry für eine breite Öffentlichkeit noch bekannter.
Das gesetzte Ziel,
alle bisherigen, vergleichbaren Veranstaltungen quantitativ und auch qualitativ
zu übertreffen, ist unter Einhaltung des vorgegebenen Finanzrahmens deutlich
erfüllt worden.
Im Fabry-Jahr
wurden 152 Einzelveranstaltungen an 23 Veranstaltungsorten durchgeführt. Statistisch
gerechnet gab es fast jeden zweiten Tag im Jahr die Möglichkeit, eine
Fabry-Jahr-Veranstaltung zu besuchen.
Das Wilhelm-Fabry-Museum ist seit vielen
Jahren auch mit der Wissenschaft, speziell mit Instituten für Medizingeschichte
in Deutschland, vernetzt. Daraus resultiert eine enge und fruchtbare
Zusammenarbeit, die im Fabry-Jahr durch die Vortragsreihe im
Wilhelm-Fabry-Museum mit renommierten Referenten aus ganz Deutschland, ein
Seminar zu Fabry in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und durch das
Jahrestreffen des Rheinischen Kreises
der Medizinhistoriker im Wilhelm-Fabry-Museum noch intensiviert wurde.
Die Deutsche
Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie tagte am 7. November im Wilhelm-Fabry-Museum
zum Thema „Pharmazie des 16. und 17. Jahrhunderts“.
Zum 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft
für Urologie vom 22. bis 25. September in Düsseldorf wurde unter anderem ein
Fallbericht Fabrys vorgestellt und ausdrücklich auf das Wilhelm-Fabry-Museum
und das Fabry-Jahr in Hilden hingewiesen.
Neben bestehenden
Kontakten zur Deutschen Gesellschaft für Urologie und zum Museum zur Geschichte
der Urologie, die weiter ausgebaut werden konnten, wurden weitere Kontakte zur
Internationalen Nitze-Leiter Forschungsgesellschaft für Endoskopie in Wien (Dr.
Skopec) und zum William Didusch Center for Urology History in Maryland/USA (Dr.
Rainer Engel) geknüpft.
Durch Projekte,
die mit Schweizer Beteiligung stattfanden, erzielte das Fabry-Jahr ebenfalls internationale
Wirkung. „THE WORLD IS NOT A DISC“ ist eine CD-Produktion, die in Co-Produktion
mit dem Schweizer Radio DRS und mit Musikern aus der Schweiz in einem Studio in
Winterthur eingespielt wurde. Das Album wird unter anderem ab 11. Februar 2011
in Deutschland und in der Schweiz vertrieben.
Das Institut für
Medizingeschichte der Universität Bern veranstaltete in der Reihe
„Medizinhistorische Runde“ eine Vortragsfolge zum Thema „Wilhelm Fabry von Hilden
(1560-1634)“.
Dr. Wolfgang
Antweiler referierte über Wilhelm Fabry und das Fabry-Jahr in dieser Reihe
ebenso wie im Institut für Geschichte der Medizin in Ulm, beim 20.
Jahrestreffen „Medizinhistorische Museologie“ in Ingolstadt und beim
Düsseldorfer Geschichtsverein.
Aus ganz
Deutschland kamen zum Festwochenende 160 Fabry-Namensträger, die der Einladung
zur Aktion „Ich bin ein Fabry!“ nachkamen. Damit ist auch ein überregionaler
Imagegewinn für Hilden verbunden.
Das Fabry-Jahr
fand großen und dauerhaften Zuspruch in den Medien, und die Publikumsresonanz
war herausragend dank einer intensiven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und
dem Einsatz von einer Vielzahl verschiedenster Werbemittel.
Mit dem Fabry-Jahr
wurde ganzjährig und flächendeckend mit und für Fabry geworben. Das markante
grün-weiße Logo hat sich bei den Menschen in Hilden eingeprägt. Unübersehbar waren
die Fahnen, die die Besucher der Stadt an allen großen Straßen und am Bahnhof
begrüßten. Durch die Omnipräsenz des Logos in der Stadt und die Tatsache, dass
im Fabry-Jahr ein attraktives Kulturprogramm geboten wurde, und dadurch, dass
es gelang, verschiedene Zielgruppen auch aktiv in die Gestaltung des
Fabry-Jahres einzubinden, wurde eine hohe Identifikation der Hildenerinnen und
Hildener erzielt.
Mit der
erfolgreichen Durchführung des Fabry-Jahres ist es gelungen, dass Hilden ein
Jahr lang als „Fabry-Stadt“ lokal und überregional positiv wahrgenommen worden
ist.
Hilden hat damit
bewiesen, als „Kulturstadt“ qualitativ und quantitativ Überdurchschnittliches,
auch gemessen an seiner Einwohnerzahl, zu leisten.
Finanzierung des Fabry-Jahres
Insgesamt war ein
Finanzvolumen von 190.000,- € für die Jahre 2008 bis 2010 eingeplant. Hiervon
wurde ein Anteil von 100.000,- € von der Sport-
und Kulturstiftung getragen und 60.000,- € aus dem städtischen Haushalt
bereitgestellt. Das Ziel, Sponsorengelder in Höhe von 30.000,- € zu
akquirieren, ist weit übertroffen worden. 53.600,- € wurden von Sponsoren zur
Verfügung gestellt. Somit erhöhte sich das Budget auf insgesamt 213.600,- €.
Die zusätzlichen
Mittel wurden unter anderem für die Durchführung von Projekten verwendet. Die
Barockoper in der Stadthalle konnte aufwändiger inszeniert werden, und die
damit verbundenen höheren Personalkosten wurden ausgeglichen. Auch ein Teil der
Überstunden des Personals konnte damit finanziert werden. Besondere Werbemaßnahmen,
wie die Aufstellung von einer Vielzahl von Großplakaten im Stadtgebiet, waren
durch diese zusätzlichen Mittel möglich geworden.
Die Einnahmen
durch Veranstaltungsentgelte und Verkaufserlöse betrugen 30.385,30 €.
Abschließend ist zu bilanzieren, dass der
Finanzierungsrahmen für das Fabry-Jahr eingehalten wurde. Es konnte sogar
ein Haushaltsausgaberest für ein Schulprojekt gebildet werden. Über das
Fabry-Jahr hinaus wird eine Handreichung (Lehrmaterial zu Wilhelm Fabry) für
Hildener Grundschulen zur Verfügung gestellt.
Dank
Die Akzeptanz in der Gesamtverwaltung dieses
außerordentlichen Projektes muss an dieser Stelle nochmals ausdrücklich lobend
erwähnt werden. Ohne Unterstützung von unterschiedlichen Stellen, ganz
besonders aber ohne die Hilfe des städtischen Bauhofes, der Schreinerei, dem
städtischen Tiefbau- und Grünflächenamt, der Musikschule sowie dem Team
Bürgermeisterbüro wäre so manches Vorhaben nicht realisierbar gewesen.
Große Anerkennung
gebührt allen, die bei der Planung und erfolgreichen Durchführung aller Projekte
beteiligt waren. Alle Akteure der einzelnen Veranstaltungen trugen mit ihrem
engagierten Einsatz zum Gelingen des Fabry-Jahres ganz wesentlich bei.
Ein besonderer
Dank gilt auch allen Förderern und Sponsoren, ohne
deren Unterstützung das Fabry-Jahr 2010 in diesem Umfang nicht möglich gewesen
wäre:
3M Deutschland
Amber Hotel Hilden
Architekturbüro Gemeiner
Autohaus Schnitzler
Caesar &
Loretz
Capio Klinik im Park
der Kluth. GmbH
Gebr. Wielpütz GmbH & Co. KG
Georg Rodehüser GmbH
Hortvs Peter Janke Gartenkonzepte
Ihr Bäcker Schüren
Lions Club Hilden
Museums- und Heimatverein Hilden
Optik Streier
Proactiv
Qiagen
Rotary Club Hilden-Haan
Sparkasse
Hilden-Ratingen-Velbert
Stadtmarketing
Hilden GmbH
Stadtverband der Hildener Gartenfreunde
Stadtwerke Hilden
Finanzielle Auswirkungen :nein
Produktnummer |
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Mittel
stehen zur Verfügung: |
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besteht für folgendes Produkt:
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Die Deckung
ist durch folgendes Produkt gewährleistet: |
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Kostenstelle |
Kostenträger |
Konto |
Betrag € |
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Finanzierung: |
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Vermerk Kämmerer: Gesehen Klausgrete |
Personelle Auswirkungen: nein
Im Stellenplan enthalten: |
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Planstelle(n): |
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Vermerk Personaldezernent |