Betreff
Abschlussbericht Fabry-Jahr 2010
Vorlage
WP 09-14 SV 41/056
Aktenzeichen
III/41-Mo
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den Abschlussbericht über das Fabry-Jahr 2010 zur Kenntnis.“

 

 

 

Horst Thiele


Erläuterungen und Begründungen:

 

Vorbemerkungen

 

Nach dem Zwischenbericht in der Sitzung des Ausschusses für Kultur- und Heimatpflege am 9. Juni 2010 werden abschließend die mit dem Projekt Fabry-Jahr verbunden Ziele, personelle und operative Voraussetzungen, die ab Juni durchgeführten Projekte und Veranstaltungen, die Resonanz in den Medien und beim Publikum behandelt sowie eine Bilanz des Jubiläumsjahres gezogen.

Eine Dokumentation zum Fabry-Jahr liegt in Form einer DVD vor. Die noch bestehende Internet-Seite www.fabry-jahr.de bietet in der Rubrik „Medienecho“ eine große Auswahl von Presseberichten an. Im Wilhelm-Fabry-Museum wurden mehrere Hundert Presseausschnitte archiviert, die für Interessierte auf Anfrage im Museum einsehbar sind.

 

 

 

Ziele

 

Der Rat der Stadt Hilden hatte am 12.12.2007 die Durchführung eines Fabry-Jubiläums für das ganze Jahr 2010 aus Anlass des 450. Geburtstages von Wilhelm Fabry beschlossen.

 

Folgende Ziele wurden mit dem Fabry-Jahr 2010 verknüpft:

 

1) Das Projekt übertrifft das Kulturjahr 2000 und das Jugendkulturjahr 2005 sowohl im Umfang als auch in der Bedeutung für die Stadt Hilden.

 

2) Auswirkung über Hilden und Kreis Mettmann hinaus, auch bundesweit und international

 

3) Das Fabry-Jahr ist ein wichtiger Baustein eines Marketing-Konzeptes.

 

4) Schaffung einer Dauerpräsenz für 2010 mit der Marke Fabry in den Medien und im Alltag der Menschen zur Identifikationsstärkung der Hildener mit ihrer Stadt über den großen Wundarzt

 

5) Mit Wilhelm Fabry verfügt Hilden über ein Alleinstellungsmerkmal, das noch stärker als bisher kommuniziert werden und einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden soll.

 

 

 

Personelle und operative Voraussetzungen

 

Gremien und Personal

 

Seit Dezember 2008 wurden fünf Sachstandsberichte zur Projektplanung, die Präsentation des Logos und der Zwischenbericht zur Durchführung der Projekte und Veranstaltungen am 9. Juni 2010 dem Kulturausschuss bzw. Ausschuss für Kultur- und Heimatpflege vorgestellt.

Ein Arbeitskreis in der Funktion einer Lenkungsgruppe bestehend aus dem Beigeordneten Reinhard Gatzke, Kulturamtsleiterin Monika Doerr M.A. und dem Fabry-Jahr-Projektteam tagte jährlich mehrmals.

Die Planung, Organisation und Durchführung des Fabry-Jahres oblag dem Projektteam, das sich aus Dr. Wolfgang Antweiler (Projektleitung), Bernd Morgner M.A. (Projektkoordination, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sachstandsberichte), Volker Hillebrand von Stadtmarketing Hilden GmbH (Werbung und Festwochenende) und ab Februar 2010 Harald Noubours (Veranstaltungsorganisation und Werbung) zusammensetzte.

 

Vorbereitung und Planung – Aktivierung der Projektteilnehmer, Ideensammlung und Programmplanung

 

Die aktive Planungsphase begann im Januar 2008 mit den Vorbereitungen zu drei so genannten Expertenrunden. Diese Expertenrunden hatten mehrere Funktionen: Die frühe Einbindung möglichst vieler Hildener Bürgerinnen und Bürger als Mitstreiter in das Gesamtprojekt, die aktive partnerschaftliche Teilnahme an Projekten und Initiierung von Projekten sowie die Findung und Sammlung von vielfältigen Ideen, Wünschen und Vorschlägen sowie zweckdienlichen Ratschlägen. Im Februar traf sich die erste Expertenrunde, bestehend aus Mitgliedern von unterschiedlichen Ämtern der Stadtverwaltung.

Zum zweiten Expertentreffen wurden Vertreter der Vereine, Organisationen und Institutionen aus Hilden eingeladen. Im April 2008 führte ein Workshop als dritte Expertenrunde in Hilden Fachleute medizinhistorischer Museen und Institute aus ganz Deutschland zusammen.

Aus diesen mit zahlreicher und intensiver Beteiligung durchgeführten Runden resultierten erste Projektideen und damit verbunden viele weitere Treffen sowie ein reger Austausch auf allen Kommunikationsebenen, die bis Ende 2009 zu fertigen Einzelprojekten und zum Veranstaltungsprogramm des Jubiläumsjahres führten.

 

 

Grundlagen der Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Grundlage und Voraussetzung einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit für das Fabry-Jahr war die Schaffung eines „Corporate Designs“ in Form eines vielseitig einsetzbaren Logos und Layouts. Damit war ein abgestimmter werbewirksamer Einsatz mit einem einheitlichen Erscheinungsbild aller Werbemittel gewährleistet. In der Kulturausschuss-Sitzung am 11. Februar 2009 wurde das „CD“ vorgestellt und seine Einsatzmöglichkeiten demonstriert.

Als Start der intensiven Öffentlichkeitsarbeit und der „medialen Mobilisierung“ wurde der 449. Geburtstag von Wilhelm Fabry am 25. Juni 2009 genutzt.

Die Rheinische Post veröffentlichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Hilden eine Serie zum Leben und Wirken von Wilhelm Fabry. Vom 25. Juni 2009 bis zum 12. November erschienen zehn Folgen.

Auch die Westdeutsche Zeitung stimmte auf das Fabry-Jahr mit einer mehrteiligen Reihe ein.

Speziell für das Fabry-Jahr wurde im Herbst 2009 die Internet-Seite www.fabry-jahr.de gestartet.

Eine große Pressekonferenz am 3.11.2009 stellte das Gesamtprogramm und die Veranstaltungshöhepunkte des Jubiläumsjahres vor.

 

 

Programmkonzeption und Programmsparten

 

Die Veranstaltungsinhalte hatten die Aufgabe, den facettenreichen Menschen Wilhelm Fabry als außergewöhnliche Persönlichkeit, Wundarzt, Entdecker und Forscher, religiösen Menschen (reformierten Christen), als Mensch in seiner Zeit (das ausgehende 16. Jahrhundert, gekennzeichnet durch den Dreißigjährigen Krieg und Pestseuchen) sowie als Gegenstand der Forschung zu zeigen.

Sieben Programmkategorien wiesen auf die große Vielfalt der geplanten Veranstaltungen hin und gaben eine übersichtliche Programmstruktur vor:

Musik-Literatur-Theater, Ausstellungen, Vorträge, Treffpunkte, Kinder und Jugend, Unterwegs und Publikationen.

 

 

 

Durchgeführte Veranstaltungen und Projekte von Juni bis Dezember

 

Mit dem Zwischenbericht zur Ausschuss-Sitzung am 9. Juni 2010 wurden die Projekte und Veranstaltungen der ersten fünf Monate des Fabry-Jahres bilanziert.

Nachfolgend eine Zusammenfassung von Veranstaltungen und Projekten, die im Anschluss daran bis Dezember 2010 stattfanden.

 

 

Festwochenende zum 450. Geburtstag von Wilhelm Fabry

 

Das Jubiläumsjahr fand seinen absoluten Höhepunkt mit dem Festwochenende vom 25. bis zum 27. Juni 2010. Zum 450. Geburtstag von Wilhelm Fabry am 25. Juni weilten über zweihundertfünfzig Besucher auf dem „Historischen Markt“ der Händler, Gaukler und Handwerker in Gewändern der Zeit Fabrys. Mit einer Festansprache des Bürgermeisters und dem Geburtstagskonzert des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule wurde ein denkwürdiges Wochenende eingeleitet. In der ausverkauften Reformationskirche zog das Konzert „Farfarello im Licht“ mit dem „Teufelsgeiger“ Manni Neumann die Zuhörer in seinen Bann. Wegen der großen Nachfrage wurde noch ein Zusatzkonzert am 4. Juli durchgeführt. Auch dieses Konzert war ausverkauft. Der zweite Tag des Festwochenendes wurde mit den Hildener Kultur pflegenden Vereinen unter dem Motto „Hilden singt und klingt für Wilhelm Fabry“ stimmungsvoll auf dem „Historischen Markt“ begonnen. „Tausende defilierten Fabry“ titelte die Rheinische Post in ihrem Bericht zum Festumzug mit fast 1.000 Teilnehmern, bestehend aus Schützen, Musikcorps, Hildener Karnevalsvereinen sowie Schulklassen, Kitas, Ogatas und Sportvereinen. Aus ganz Deutschland kamen 160 Fabry-Namensträger, die der Einladung zur Aktion „Ich bin ein Fabry!“ nachkamen.

 

 

Musik, Literatur und Theater

 

Viele Konzerte unterschiedlicher Musiksparten sorgten für Begeisterung im Publikum und offenbarten Leistungen der Akteure auf sehr hohem Niveau. Das galt auch ganz besonders für das Jazz-Konzert „THE WORLD IS NOT A DISC“, basierend auf einem Auftragswerk von Axel Fischbacher speziell zum Fabry-Jahr.

Der Hildener Gitarrist Axel Fischbacher stellte mit seinem Oktett am 13. November sein Projekt live in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums vor. Drei Schlagzeuger spielten zusammen mit dem Gitarristen plus einem Kontrabass und einer dreiköpfigen Horn Section aus der Schweiz, die passagenweise um ein Alphorn erweitert wurde. In den Stücken setzte sich Axel Fischbacher mit frühbarocken Kompositionen von Haßler, Prätorius, Sweelinck aus der Zeit von Wilhelm Fabry auseinander, ohne sein eigentliches „Spielfeld“, den Jazz, zu verlassen. „THE WORLD IS NOT A DISC“ ist zusätzlich für eine CD produziert worden, die mit Unterstützung der Stadt Hilden im Rahmen des Fabry-Jahres, sowie in Co-Produktion mit dem Schweizer Radio DRS und Jazzredakteur Peter Bürli entstand.

 

Beeindruckend war die Aufführung der Marienvesper Claudio Monteverdis aus dem Jahr 1610 in der mit 290 Besuchern bis auf den letzten Platz ausverkauften Reformationskirche.

Ein Chor mit 55 Sängerinnen und Sängern der Kantorei unter der Leitung von Dorothea Haverkamp und Solistinnen und Solisten des Musikerensembles „Musiche Varie“ zelebrierten „eine klangschöne, stimmschöne, innige und jubilierende Aufführung.“ (Rheinische Post)

 

Auch das Festkonzert am 14. November zum 450. Geburtstag von Wilhelm Fabry mit dem Oratorienchor Hilden und der Rumänischen Staatsphilharmonie „Dinu Lipatti“/Satu Mare unter der Leitung von Franz Lamprecht riss in der ausverkauften Stadthalle die Zuhörer mit.

 

Die Reihe „Kunst um ½ 7“ in der Reformationskirche mit Barockmusik aus der Zeit Wilhelm Fabrys (Roland Maria Stangier, Orgel solo) und „Epoca Barocca“ mit italienischer Musik des Barock komplettierten die Konzertreihe des Fabry-Jahres.

 

Im Wilhelm-Fabry-Museum konnten die Besucher mehrfach in die Zeit Fabrys eintauchen:

„Ein Jahrhundert stellt sich vor. Literarisch-musikalisches Panorama 1550-1650“ mit Gerhard Ferenschild und Susanne Hille, „Und manchmal kommt einfach der Tod dazwischen“, Texte aus „Geistliche Lieder“ von Wilhelm Fabry mit Kompositionen von Karola Pasquay, vorgetragen von Katharina Gun Oehlert (Text) und Karola Pasquay (Musik).

 

Shakespeares Sonette, bearbeitet und vorgetragen von Peter Welk, konnten in der Stadtbücherei erlebt werden.

 

Dass auch an schwere Themen wie Medizin und Krankheit mit Leichtigkeit und hintergründigem Humor herangegangen werden kann, bewiesen einmal mehr im Wilhelm-Fabry-Museum zwei weitere bemerkenswerte Veranstaltungen. Schauspieler Peter Welk und Georg Corman am Piano begeisterten im restlos gefüllten Fassraum des Wilhelm-Fabry-Museums mit den „Wunderdoktor-Versen Eugen Roths plus Nebenwirkendem“. „Der Zweck heiligt die Kittel“ war ein gelungener aphoristisch-literarischer Streifzug mit Jürgen Wilbert und musikalischer Begleitung von Birgit Riepe am Saxophon.

 

Spannend und unterhaltsam waren auch die Lesungen an verschiedenen Orten (Stadtbücherei, Hortvs Peter Janke Gartenkonzepte) von Oliver Pautsch, der aus seinem speziell zum Fabry-Jahr geschriebenen Krimi „Die Fabry-Papiere“ las.

 

Zum Abschluss des Fabry-Jahres wurde am 11. und 12. Dezember die zweite Staffel der sehr erfolgreichen szenischen Installation mit der Theater-Company Spettacolo unter dem Titel „Nicht einfach krank - doch nicht gesund genug“ im Wilhelm-Fabry-Museum aufgeführt (Regie Barbara Engelmann).

 

 

Ausstellungen

 

Das Ausstellungsprogramm des Fabry-Jahres präsentierte einerseits Wilhelm Fabry aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Ansätzen.

 

Die Kernschau bildete zum Fabry-Jahr die Ausstellung „Wilhelm Fabry - Persönlichkeit, Wirken, Weltbild, Netzwerk, Patienten“. In dieser eigens für das Fabry-Jahr zusammengestellten Präsentation wurden neben der Biografie Fabrys ausführlich der Erfahrungs- und Wissensaustausch anhand Fabrys Netzwerkes, die Anatomie als grundlegende Kenntnis sowie Krankheitsfälle und Behandlungsmethoden anhand von Originaltextauszügen aus Fabry-Büchern („Observationes“) gezeigt. Neben zahlreichen kostbaren und raren Objekten aus den eigenen Beständen konnten wertvolle Leihgaben des Deutschen Medizinhistorischen Museums in Ingolstadt und von privaten Leihgebern präsentiert werden.

 

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Wilhelm Fabry war in den Ausstellungen „Hommage à Wilhelm Fabry“ mit dem Bergischen Künstlerbund in der Galerie von QQTec, „Gelebt, geliebt, geraucht, gesoffen - und alles dann vom Doktor hoffen! Eugen Roth ‚Der Wunderdoktor’. Bildlich interpretiert von Hans-Joachim Uthke“ im Wilhelm-Fabry-Museum, „Engel 2010“, eine Gemeinschaftsausstellung Hildener Künstler im Seniorenzentrum „Stadt Hilden“ und in der Themenausstellung „Fabry-Facetten“ der Gruppe ARTIG im Gewerbepark-Süd/Kunstraum zu sehen.

 

Medizinische Themen griff die Ausstellung der Briefmarkenfreunde Hilden in der Städtischen Galerie im Bürgerhaus auf, und die Medienausstellungen in der Stadtbücherei stellten die Themen „Impfen, Infektionskrankheiten“ und „Ernährungsratgeber, Inhaltsstoffe von Lebensmitteln“ vor.

 

 

Vorträge

 

Durch die Vortragsreihe im Wilhelm-Fabry-Museum mit 27 Vorträgen wurde dem Fabry-Jahr auch bundesweite Ausstrahlung zuteil. Renommierte Referentinnen und Referenten von Universitäten und medizinhistorischen Einrichtungen aus allen Teilen Deutschlands folgten der Einladung, zu Fabry und medizinhistorischen Themen zu sprechen.

Der Vortrag zur „Harnschau in Medizin und Alltag der Frühen Neuzeit“ wurde gezielt bei der Qiagen GmbH abgehalten. Zur Zeit Wilhelm Fabrys galt die Harnschau als wichtiges Diagnoseinstrument. Zu den Hauptgeschäftsfeldern von Qiagen gehört die Herstellung von Diagnosetechnik. Außerdem war das Unternehmen einer der Unterstützer des Fabry-Jahres.

 

344 Zuhörer verfolgten von Juli bis Dezember 14 fachlich anspruchsvolle und unterhaltsame Vorträge:

 

Wenn „das Leben als an einem seydenen Faden hängt“.

Blasenstein-Therapie in der Frühen Neuzeit

PD Dr. med. Marion Maria Ruisinger

Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt

 

„Besser ein zweifelhaftes Mittel anwenden als gar keines“ (Celsus).

Der Aderlass in der vormodernen Medizin

Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Globalisierung 1600: Das wissenschaftliche Netzwerk Wilhelm Fabrys von Hilden

Prof. Dr. Heiner Fangerau

Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm

 

Die Wunde heilt der Speer nur, der sie schlug.

Kranke Dichter und Poesie als Medizin

Prof. em. Dr. Herbert Anton

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

 

Wilhelm Fabrys „Monster von Lausanne“ (1614)

Geschichte und Faszination tierischer Missgeburten

Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer

Tierärztliche Hochschule Hannover

 

„es flohen die Reichen leud alle auß der stat darinnen sturben 10345 menschen“

Seuchen in der frühneuzeitlichen Stadt

Dr. Fritz Dross

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

In lotio veritas. Die Harnschau in Medizin und Alltag der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Dr. Michael Stolberg

Institut für Geschichte der Medizin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

 

Die Ärzte am jülich-bergischen Hof um 1600: Zum Verhältnis von Heilkunst und Politik

Dr. Olaf Richter

Stadtarchiv Krefeld

 

 

Vom grauen Star und anderen Augenkrankheiten. Maler und Musiker als Patienten

PD Dr. Klaus Dieter Lemmen

St. Martinus-Krankenhaus Düsseldorf

 

Der Arzneischatz des Guilhelmus Fabricius Hildanus zwischen Innovation und Tradition

Wundarznei im 16. und 17. Jahrhundert

Heike Hass M.A.

Deutsches Apothekenmuseum Heidelberg

 

Liebe – Sünde – Krankheit

Wilhelm Fabry von Hilden und die Geschichte der Geschlechtskrankheit

PD Dr. Stefan Schulz

Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität Bochum

 

Der Ahnherr der Hypnose - Franz Anton Mesmer zwischen Heilkunst und Scharlatanerie

Dipl. Psych. Georg Milzner

Bönninghausen-Institut Münster

 

Von der Fürtrefflichkeit und Nutz der Anatomy

Zur Verteidigung einer umstrittenen Wissenschaft in der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Thomas Schnalke

Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité

 

Chirurgie im Wandel der Zeit

Vom Wundarzt zur modernen Unfallchirurgie

Dr. Hans Bayer-Helms und Dr. Peter Heck

St. Josefs Krankenhaus Hilden

 

Zusätzlich veranstaltete das Institut für Medizingeschichte der Universität Bern in der Reihe „Medizinhistorische Runde“ Vorträge von September bis Dezember zum Thema „Wilhelm Fabry von Hilden (1560-1634)“.

Damit wurde auch in Bern, die letzte Wirkungsstätte Fabrys, in der er das Amt des Stadtchirurgen ausübte, ein Fabry-Programm angeboten.

 

Wilhelm Fabry, Medicus und Chirurgus

PD Dr. med. Dr. phil. Hubert Steinke

Institut für Medizingeschichte, Universität Bern

 

Ubi est morbus? Fabrys Demonstrationen über Sitz und Ursachen der Krankheiten

Prof. em. Dr. rer. nat. Irmgard Müller

Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Ruhr-Universität Bochum

 

Wilhelm Fabrys Spiegel des menschlichen Lebens

Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Christa Habrich

Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt (Leiterin 1983-2008)

 

Wilhelm Fabrys Arzneischatz zwischen Innovation und Tradition

Heike Hass M. A.

Deutsches Apothekenmuseum, Heidelberg

 

Wilhelm Fabrys wissenschaftliches Netzwerk

Prof. Dr. med. Heiner Fangerau

Direktor Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm

 

Wilhelm Fabry und das Fabry-Jahr 2010 in Hilden

Eine Stadt feiert ihren berühmtesten Sohn

Dr. Wolfgang Antweiler

Leiter Wilhelm-Fabry-Museum, Hilden

 

 

Treffpunkte

 

Themen mit Tiefgang aus Kultur und Gesellschaft wurden im neuen Kulturformat „come&talk“ von den beiden Moderatorinnen Birte vom Bruck und Ursula Zawada im Wilhelm-Fabry-Museum präsentiert und moderiert. Die aktive Beteiligung des Publikums mit Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie die Diskussion waren dabei ausdrücklich erwünscht. Die Themen wurden im Fabry-Jahr entsprechend medizinisch ausgerichtet. „Arbeiten und leben in der Gegenwart – zwangsläufig ein Weg in den Burnout?“ und „Wir leben, als würde der Tod nie kommen – bewusst leben, erfüllt sterben“ wurden in den beiden „come&talk“-Runden in der zweiten Jahreshälfte diskutiert.

Nach dem erfolgreichen Start im Fabry-Jahr wird dieses Format im Jahr 2011 mit drei Veranstaltungen fortgesetzt.

 

Die evangelische Kirchengemeinde beteiligte sich mit unterschiedlichen Veranstaltungen am Fabry-Jahr. Ein Gottesdienst zum Erntedankfest und zu Wilhelm Fabry mit Pfarrer Joachim Rönsch in der Erlöserkirche beschäftigte sich mit dem Thema Gesundheit und Arztberuf. Ein Gespräch zwischen Pfarrer und Ärzten an Stelle der Predigt stand dabei im Mittelpunkt. Ein Fürbittegebet beruhte auf einem alten Gebet Fabrys. 250 Personen nahmen an dem Gottesdienst teil.

Ein Vortrag von Karin Marquardt (Evangelische Erwachsenenbildung Hilden) im Gemeindezentrum an der Reformationskirche befasste sich mit der Frage „Wilhelm Fabry - ein guter (Wund-) Arzt auch aus der Kraft seines Glaubens?“

„Der Wein als Medizin - Wissenswertes, Kurioses und Amüsantes zu einem besonderen Aspekt der Weingeschichte“. Bei diesem kulturgeschichtlichen Weinabend mit Joachim Rönsch stand selbstverständlich der Genuss im Vordergrund.

 

Ein Workshop in der Stadtbücherei unter der Leitung von Ernährungsberaterin Doris Hengesbach klärte über Lebensmittelinhaltsstoffe auf: „Was uns die Werbung so alles erzählen will! Wahrheiten über Inhaltsstoffe in Lebensmitteln“.

 

 

Kinder und Jugend

 

Bei den Projekten und Aktionen für Kinder und Jugendliche standen die aktive Beteiligung und der Spaß beim Mitmachen im Vordergrund.

 

Eine Referendarin besuchte wiederholt in diesem Jahr dritte und vierte Klassen zum Unterrichtsthema „Wilhelm Fabry - Denken, Fühlen und Handeln vor über 400 Jahren“.

25 Schüler aus der Klasse 4a der Adolf-Kolping-Schule fertigten eine Fabry-Collage an, die dem Wilhelm-Fabry-Museum geschenkt wurde.

Alle Erst- bis Zehntklässler der Ferdinand-Lieven-Schule feierten Wilhelm Fabry mit einer Projektwoche: „Fabry meets Ferdinand-Lieven-Schule“. Besuche im Museum und Stadtarchiv, Fragen zur Person, über Leben der Menschen und besonders der Kinder standen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Die Ergebnisse wurden bei Kaffee und Kuchen zum Abschluss der Projektwoche vorgestellt.

Die Klasse 4a der Wilhelm-Busch-Schule, geleitet von Thomas Bernhardt, erarbeitete in einem mehrwöchigen Projekt ein Geschichtsbuch für Kinder. Das Projekt in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Düsseldorf wurde durch den Lions Club Hilden gefördert.

Nach den Herbstferien startete ein weiteres Schulprojekt mit der Geschichtswerkstatt Düsseldorf für die Klasse 4 der Gemeinschaftsgrundschule im Kalstert, Standort Walder Straße. Das Projekt mündete in eine Fabry-Rallye, die auch nach dem Fabry-Jahr durchgeführt werden kann.

Gartengestalter Peter Janke führte im August 30 Ogata-Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße durch den „Hortvs Medicus“ und ließ die Kinder zum Kennenlernen Kräuter und Heilpflanzen schmecken, riechen und fühlen.

Für eine Aufführungsreihe im Juni erarbeiteten unter der Leitung der Theaterpädagogin Ilona Piel Jugendliche vom Jugendparlament das Theaterstück „Zeitsprünge“. Das Stück, „Theater zum Anfassen“, als lebendiger Geschichtsunterricht gedacht, war eine Zeitreise in die Vergangenheit, in welcher sowohl Fabry, seine Frau Marie Colinet als auch einige seiner Zeitgenossen auftauchten (Shakespeare, Rubens, Maria di Medici, Elisabeth I. oder Galileo). Die Jugendlichen entwickelten das Theaterstück selbst, schrieben Dialoge und erstellten Szenen. 380 Besucher verfolgten im Area 51 drei Aufführungen.

Das Puppenspiel „Grüezi, Dr. Fabry“ im Hildener Kasperle-Theater erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit. Mit insgesamt 240 Besuchern bei sechs Vorstellungen war das Theater immer ausverkauft.

Angebote zum Thema Fabry in den Kursen der Kinderkunstschule KuKuK und das Kinderferienprogramm im Wilhelm-Fabry-Museum rundeten die Angebotspalette für Kinder und Jugendliche ab.

 

 

Unterwegs

 

Ein großer Erfolg war die Anlage des „Hortvs Medicus. Ein historischer Garten für das Fabry-Jahr“. Über 1.000 Besucher zählte Peter Janke bei seinen Führungen und Vorträgen in seinem Betrieb an der Hochdahler Straße.

Fabrys Wirken über das eigentliche chirurgische Handwerk hinaus wurde durch das Anlegen eines weiteren Kräutergartens im Stadtpark durch den Stadtverband der Gartenfreunde mit Heilpflanzen, die Fabry nachweislich empfohlen hatte, sinnlich wahrnehmbar. Der Kräutergarten soll über das Jahr 2010 hinaus erhalten bleiben.

 

 

Beteiligung der VHS Hilden-Haan

 

Ein umfangreiches Kursangebot speziell zum Fabry-Jahr ist über die Programme der VHS Hilden-Haan angeboten worden. Zwanzig Veranstaltungen mit Seminaren, Vorträgen, Filmabenden und Fahrten konnten erfolgreich durchgeführt werden.

 

 

Verleihung des Wilhelm-Fabry-Förderpreises 2010

 

Zum Fabry-Jahr war der Wilhelm-Fabry-Förderpreis für Medizinfotografie ausgeschrieben worden. Die sieben Juroren hatten sich einstimmig für die Arbeiten zum Thema Anorexie und Bulimie (Essstörungen) bei Männern von Stefan Sättele entschieden. Am 17. November wurde im Rahmen eines Festaktes der mit 8.000 € dotierte Preis an den Fotografen Stefan Sättele aus Bielefeld überreicht.

Im Herbst 2011 werden die Fotos von Stefan Sättele in einer Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum zu sehen sein.

 

 

 

Publikumsakzeptanz und Zuspruch in den Medien

 

Auch in der zweiten Hälfte des Jubiläumsjahres führte die intensiv betriebene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und der groß angelegte Einsatz von einer Vielzahl verschiedenster Werbemittel, vor allem die Werbung im öffentlichen Raum mit Fahnen (die Fahnenmasten werden ab 2011 weiter genutzt), Plakaten, Logo-Aufklebern für stadteigene Fahrzeuge, zu einem starken Medienecho und einer dauerhaften Medienpräsenz auf lokaler Ebene. Annähernd täglich wurde über das Fabry-Jahr und seine zahlreichen Veranstaltungen in unterschiedlicher Form in den lokalen Medien berichtet. Kritische Stimmen waren in den Medien nicht zu vernehmen.

Die Rheinische Post schrieb unter dem Titel „Auf der Gewinnerstraße“ am 12.06.2010: „Mit einer beeindruckenden Halbzeitbilanz zum Fabry-Jahr – 6.000 Besucher bei 70 Veranstaltungen - haben die Organisatoren die Latte für das Programm des zweiten Halbjahres hoch gelegt.“

Die breite Akzeptanz in der Hildener Bevölkerung spiegelt sich in den sehr erfreulichen Besucherzahlen.

 

Insgesamt wurden die 143 durchgeführten Einzelveranstaltungen von 19.020 Personen besucht (weitere Daten sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt).

Nicht eingerechnet sind vier jeweils frei zugängliche Medienausstellungen in der Stadtbücherei, fünf Schulprojekte und der Festakt mit geladenen Gästen zur Verleihung des Wilhelm-Fabry-Förderpreises.

 

 

 

Kategorie

Anzahl

Besucher/Teilnehmer

Anzahl

Veranstaltungen

 

Besucher/Teilnehmer

pro Veranstaltung

 

Festwochenende

 

                     ca. 6.000

 

 ca. 5.000 Besucher ca. 1.000 Teilnehmer     des Festumzuges

 

                                 6

                     ca. 1.000

Musik, Literatur und

Theater

 

                           3.800 

                               37

                              103

Ausstellungen

 

                           5.557

 

                               11

 

                              505

Vorträge

                              659

                               27

                                24

 

Treffpunkte

 

                              466

                               15

                                32

Kinder und Jugend

 

                              705

                               13

                                54

Unterwegs

 

                           1.173

                                 5

                              235

VHS Hilden-Haan

 

                              263

                               20

                                13

Frauengesundheits-

woche

 

                              397

                                 9

                                44

gesamt

 

 

                         19.020

 

                             143

 

                              133

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Medienresonanz

 

Alle lokalen Zeitungen berichteten umfangreich und positiv über die vielen Veranstaltungen.

Lobend sind in diesem Zusammenhang die Rheinische Post und die Westdeutsche Zeitung zu erwähnen. Festzustellen war eine in Teilen praktizierte Medienpartnerschaft für das Fabry-Jahr, wenn diese auch nicht grundsätzlich vereinbart war. Die Rheinische Post  startete am 25. Juni 2009 zum 449. Geburtstag mit einer zwölfteiligen Serie, in der sie Wilhelm Fabry ihren Lesern vorstellte und sie auf das Jubiläum einstimmte. Die große Beachtung, die die Leser dieser Serie schenkten, führte zu dem Wunsch, sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Rheinische Post hat später in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club Hilden-Haan die Serie zusammengefasst als Broschüre vorgelegt und gab diese kostenlos an weiterführende Schulen ab. Umfangreich und aktuell wurde über das Fabry-Jahr in der RP vom ersten bis zum letzten Tag berichtet.

 

Auch die Westdeutsche Zeitung hatte sich stark engagiert. Die WZ legte neben zahlreichen Beiträgen zum Fabry-Jahr eine Sonderveröffentlichung zum Festwochenende auf.

 

Viele andere Medien berichteten ein- bis mehrmalig über das Fabry-Jahr: Deutsches Ärzteblatt, Deutsche ApothekerZeitung, Schweizer Ärztezeitung, Rheinisches Ärzteblatt, Zahnärztliche Mitteilungen, reSOLUTION, X-Change, medizin&technik, Reutlingen University Alumni Magazin, IHK-magazin für Düsseldorf und den Kreis Mettmann, Wirtschaftsblatt Kreis Mettmann und Wirtschaftsblatt/Medizin & Gesundheit, Bergische Blätter, you and me, coolibri Düsseldorf, das Düsseldorfer Straßenmagazin fifty fifty, Express Düsseldorf. Vorankündigungen zum Konzert „THE WORLD IS NOT A DISC“ standen in der deutschen Jazz-Fachpresse (Jazzthing, Jazzthetik).

 

Auch in Online-Medien war das Fabry-Jahr vertreten: RP Online, WZ newsline, derwesten (WAZ-Gruppe), Solinger-Tageblatt, Lintorfer-Die aktuelle Internetzeitung, freundederkuenste, pressbot.net, Aerzte Zeitung-Online, kulturinnrw.

 

Mehrere Beiträge sendete das WDR-Fernsehen („Lokalzeit Düsseldorf“ und „daheim und unterwegs“), unter anderem einen ausführlichen Bericht über die Comédie-ballet „Der Bürger als Edelmann“. Mit center tv aus Düsseldorf konnten drei Studiotermine für Interviews realisiert werden. Radio Neanderthal sendete häufig Meldungen und einige Interviews. Am 8. August 2010 wurde in einem TV-Beitrag des ARD-Magazins „Ratgeber Heim + Garten“ der Gartengestalter Peter Janke vorgestellt. Ein Schwerpunkt war dabei der historische Garten für das Fabry-JahrHortvs Medicus“.

 

 

 

Bilanz des Fabry-Jahres

 

Die mit der Durchführung des Fabry-Jahres verbundenen Ziele wurden vollständig erreicht:

 

Das Projekt übertraf das Kulturjahr 2000 und das Jugendkulturjahr 2005 sowohl im Umfang als auch in der Bedeutung für die Stadt Hilden.

 

Auswirkungen sind über Hilden hinaus, auch bundesweit und international zu verzeichnen.

 

Das Fabry-Jahr war und ist ein wichtiger Baustein eines zukünftigen Marketing-Konzeptes.

 

Die Schaffung einer Dauerpräsenz mit der Marke Fabry in den Medien und im Alltag der Menschen zur der Identifikationsstärkung der Hildenerinnen und Hildener mit ihrer Stadt über Wilhelm Fabry ist 2010 gelungen.

 

Mit Wilhelm Fabry verfügt Hilden ein Alleinstellungsmerkmal, das niemals zuvor so intensiv kommuniziert wurde. Damit wurde Fabry für eine breite Öffentlichkeit noch bekannter.

 

Das gesetzte Ziel, alle bisherigen, vergleichbaren Veranstaltungen quantitativ und auch qualitativ zu übertreffen, ist unter Einhaltung des vorgegebenen Finanzrahmens deutlich erfüllt worden.

Im Fabry-Jahr wurden 152 Einzelveranstaltungen an 23 Veranstaltungsorten durchgeführt. Statistisch gerechnet gab es fast jeden zweiten Tag im Jahr die Möglichkeit, eine Fabry-Jahr-Veranstaltung zu besuchen.

 

Das Wilhelm-Fabry-Museum ist seit vielen Jahren auch mit der Wissenschaft, speziell mit Instituten für Medizingeschichte in Deutschland, vernetzt. Daraus resultiert eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit, die im Fabry-Jahr durch die Vortragsreihe im Wilhelm-Fabry-Museum mit renommierten Referenten aus ganz Deutschland, ein Seminar zu Fabry in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und durch das Jahrestreffen des Rheinischen Kreises der Medizinhistoriker im Wilhelm-Fabry-Museum noch intensiviert wurde.

Die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie tagte am 7. November im Wilhelm-Fabry-Museum zum Thema „Pharmazie des 16. und 17. Jahrhunderts“.

Zum 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie vom 22. bis 25. September in Düsseldorf wurde unter anderem ein Fallbericht Fabrys vorgestellt und ausdrücklich auf das Wilhelm-Fabry-Museum und das Fabry-Jahr in Hilden hingewiesen.

Neben bestehenden Kontakten zur Deutschen Gesellschaft für Urologie und zum Museum zur Geschichte der Urologie, die weiter ausgebaut werden konnten, wurden weitere Kontakte zur Internationalen Nitze-Leiter Forschungsgesellschaft für Endoskopie in Wien (Dr. Skopec) und zum William Didusch Center for Urology History in Maryland/USA (Dr. Rainer Engel) geknüpft.

Durch Projekte, die mit Schweizer Beteiligung stattfanden, erzielte das Fabry-Jahr ebenfalls internationale Wirkung. „THE WORLD IS NOT A DISC“ ist eine CD-Produktion, die in Co-Produktion mit dem Schweizer Radio DRS und mit Musikern aus der Schweiz in einem Studio in Winterthur eingespielt wurde. Das Album wird unter anderem ab 11. Februar 2011 in Deutschland und in der Schweiz vertrieben.

Das Institut für Medizingeschichte der Universität Bern veranstaltete in der Reihe „Medizinhistorische Runde“ eine Vortragsfolge zum Thema „Wilhelm Fabry von Hilden (1560-1634)“.

Dr. Wolfgang Antweiler referierte über Wilhelm Fabry und das Fabry-Jahr in dieser Reihe ebenso wie im Institut für Geschichte der Medizin in Ulm, beim 20. Jahrestreffen „Medizinhistorische Museologie“ in Ingolstadt und beim Düsseldorfer Geschichtsverein.

Aus ganz Deutschland kamen zum Festwochenende 160 Fabry-Namensträger, die der Einladung zur Aktion „Ich bin ein Fabry!“ nachkamen. Damit ist auch ein überregionaler Imagegewinn für Hilden verbunden.

 

Das Fabry-Jahr fand großen und dauerhaften Zuspruch in den Medien, und die Publikumsresonanz war herausragend dank einer intensiven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und dem Einsatz von einer Vielzahl verschiedenster Werbemittel.

 

Mit dem Fabry-Jahr wurde ganzjährig und flächendeckend mit und für Fabry geworben. Das markante grün-weiße Logo hat sich bei den Menschen in Hilden eingeprägt. Unübersehbar waren die Fahnen, die die Besucher der Stadt an allen großen Straßen und am Bahnhof begrüßten. Durch die Omnipräsenz des Logos in der Stadt und die Tatsache, dass im Fabry-Jahr ein attraktives Kulturprogramm geboten wurde, und dadurch, dass es gelang, verschiedene Zielgruppen auch aktiv in die Gestaltung des Fabry-Jahres einzubinden, wurde eine hohe Identifikation der Hildenerinnen und Hildener erzielt.

 

Mit der erfolgreichen Durchführung des Fabry-Jahres ist es gelungen, dass Hilden ein Jahr lang als „Fabry-Stadt“ lokal und überregional positiv wahrgenommen worden ist.

Hilden hat damit bewiesen, als „Kulturstadt“ qualitativ und quantitativ Überdurchschnittliches, auch gemessen an seiner Einwohnerzahl, zu leisten.

 

 

Finanzierung des Fabry-Jahres

 

Insgesamt war ein Finanzvolumen von 190.000,- € für die Jahre 2008 bis 2010 eingeplant. Hiervon wurde ein Anteil von 100.000,- € von der Sport- und Kulturstiftung getragen und 60.000,- € aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt. Das Ziel, Sponsorengelder in Höhe von 30.000,- € zu akquirieren, ist weit übertroffen worden. 53.600,- € wurden von Sponsoren zur Verfügung gestellt. Somit erhöhte sich das Budget auf insgesamt 213.600,- €.

Die zusätzlichen Mittel wurden unter anderem für die Durchführung von Projekten verwendet. Die Barockoper in der Stadthalle konnte aufwändiger inszeniert werden, und die damit verbundenen höheren Personalkosten wurden ausgeglichen. Auch ein Teil der Überstunden des Personals konnte damit finanziert werden. Besondere Werbemaßnahmen, wie die Aufstellung von einer Vielzahl von Großplakaten im Stadtgebiet, waren durch diese zusätzlichen Mittel möglich geworden.

Die Einnahmen durch Veranstaltungsentgelte und Verkaufserlöse betrugen 30.385,30 €.

Abschließend ist zu bilanzieren, dass der Finanzierungsrahmen für das Fabry-Jahr eingehalten wurde. Es konnte sogar ein Haushaltsausgaberest für ein Schulprojekt gebildet werden. Über das Fabry-Jahr hinaus wird eine Handreichung (Lehrmaterial zu Wilhelm Fabry) für Hildener Grundschulen zur Verfügung gestellt.

 

 

Dank

 

Die Akzeptanz in der Gesamtverwaltung dieses außerordentlichen Projektes muss an dieser Stelle nochmals ausdrücklich lobend erwähnt werden. Ohne Unterstützung von unterschiedlichen Stellen, ganz besonders aber ohne die Hilfe des städtischen Bauhofes, der Schreinerei, dem städtischen Tiefbau- und Grünflächenamt, der Musikschule sowie dem Team Bürgermeisterbüro wäre so manches Vorhaben nicht realisierbar gewesen.

Große Anerkennung gebührt allen, die bei der Planung und erfolgreichen Durchführung aller Projekte beteiligt waren. Alle Akteure der einzelnen Veranstaltungen trugen mit ihrem engagierten Einsatz zum Gelingen des Fabry-Jahres ganz wesentlich bei.

Ein besonderer Dank gilt auch allen Förderern und Sponsoren, ohne deren Unterstützung das Fabry-Jahr 2010 in diesem Umfang nicht möglich gewesen wäre:

 

3M Deutschland

Amber Hotel Hilden

Architekturbüro Gemeiner

Autohaus Schnitzler

Caesar & Loretz

Capio Klinik im Park

der Kluth. GmbH

Gebr. Wielpütz GmbH & Co. KG

Georg Rodehüser GmbH

Hortvs Peter Janke Gartenkonzepte

Ihr Bäcker Schüren

Lions Club Hilden

Museums- und Heimatverein Hilden

Optik Streier

Proactiv

Qiagen

Rotary Club Hilden-Haan

Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert

Stadtmarketing Hilden GmbH

Stadtverband der Hildener Gartenfreunde

Stadtwerke Hilden

 


Finanzielle Auswirkungen   :nein

Produktnummer

 

Bezeichnung

 

Investitions-Nr.:

 

 

Mittel stehen zur Verfügung:

 

 

 

Haushaltsjahr:

 

 

 

 

Der Mehrbedarf besteht für folgendes Produkt:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Deckung ist durch folgendes Produkt gewährleistet:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierung:

 

 

 

Vermerk Kämmerer:

 

Gesehen Klausgrete

 

 

 

 

 

 

 


Personelle Auswirkungen: nein

Im Stellenplan enthalten:

 

 

 

Planstelle(n):

 

 

 

Vermerk Personaldezernent