Betreff
Planungen der Jugendschutzaktivitäten 2008
Vorlage
WP 04-09 SV 51/225
Aktenzeichen
III/51 UB
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Planung der Jugendschutzmaßnahmen  2008.“

 

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

Das Jahr 2008 stand im Jugendschutz im Zeichen von 5 -  zum Teil -  weiterentwickelten  Schwerpunkten:

 

  • Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2007
  • Gewaltprävention „Stark im Konflikt“  - 2. Ausbaustufe
  • Stadtteilpräventionsprojekt Nord  gegen erhöhte Jugendkriminalität
  • Die Durchführung eines Aktionsprogramms „Nüchtern ist cooler“  incl. Anti - Drogen - Disco
  • Entwicklung eines neuen Flyers für den Arbeitsbereich

 

Zu diesen Schwerpunkten kamen folgende Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes realisiert werden konnten:

 

  • Hip Hop Projekt „Akzeptanz“ für Jugendliche  der Jugendgerichtshilfe
  • Ausstellung „Seele in Beton“
  • Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor Heuss Schule
  • Interkulturelle Begegnungen mit marokkanischen Eltern zu unterschiedlichen Themen
  • Streitschlichterprojekte
  • 3. Hildener Elternkonferenz
  • Aktivierungskonferenz des Integrationsbüros

 

Damit konnte der Jugendschutz mit einem breiten und intensiven Angebot verschiedenste Bereiche des Präventionsfeldes abdecken. Handlungsmaxime ist bei allen vergangenen und auch zukünftigen Angeboten des erzieherischen Jugendschutzes die Stärkung und Entwicklung von Persönlichkeit bei Kindern und Jugendlichen. Die Förderung dieser Zielgruppe zu selbstbewusstem und sozialem Auftreten ist die zentrale Grundlage zu einer positiven Entwicklung im schulischen wie außerschulischen Bereich. Dabei nimmt auch die Unterstützung von Eltern, die immer häufiger in Erziehungsaufgaben überfordert sind, sowie von Lehrkräften, einen breiten Raum ein. Im Sinne dieser Vorgaben soll auch das Jugendschutzprogramm 2008 weiterentwickelt werden.

 

Planungen 2008

 

Starke Zeiten 2008

 

Wie in der SV 51/211  berichtet kam es wie in den   vergangenen Jahren  zu einer Stabilisierung  der Anmeldezahlen bei den Starken Zeiten. Das Verhältnis von „offenen“ Plätzen zu Plätzen, die über die OGATA belegt wurden lag bei 1:1. Insgesamt nahmen ca. 300 Hildener Kinder an der Herbstferienaktion teil.

 

Im kommenden Jahr  sollen wiederum  mindestens 5 – 7 Projekte der Starken Zeiten an die OGATA  herangeführt werden. In Abstimmung mit den für die OGATA verantwortlichen Fachkräften sollen die Starke Zeiten Projekte speziell für eben diese Schulprojekte entwickelt werden. Sie werden dabei ihren primärpräventiven Charakter behalten. Die Projekte werden dann im Rahmen der Starken Zeiten mit einer Fachkraft der OGATA und einem Fachreferenten umgesetzt. Für die in der OGATA angemeldeten Kinder entstehen keine weiteren Kosten.

 

Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2008 vom 06. bis 10.10.2008 und damit wieder in der zweiten Herbstferienwoche liegen.  Es werden  16 Projekte mit insgesamt ca. 300 Plätzen angestrebt. Inhaltlich soll, wie in der Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis zur Gewaltprävention abgedeckt werden.

 

 

 

Wie ebenfalls in der SV 51/211 beschrieben hat die Notwendigkeit einer intensiveren Betreuung der Kinder in den letzten Jahren zugenommen. Um den Ansprüchen einer Jugendschutzaktion gerecht zu werden, müssen daraus Konsequenzen abgeleitet werden. Der Betreuungsschlüssel lag bisher im Mittel bei ungefähr 1 : 10. Für die kommende und weitere Aktionen wird angestrebt einen an die  pädagogischen Bedarfe angepassten Personalschlüssel zu erreichen. Die konkrete Personalausstattung der jeweiligen Projekte ist  im Einzelfall vom Thema, von der Ziel- und  Altersgruppe oder vom Ort des Projektes  abhängig. Kleinere Gruppen bzw. mehr Betreuer/Betreuerinnen sollen eine intensivere Begleitung der Kinder ermöglichen. In jeder Gruppe soll verbindlich mindestens eine pädagogische Fachkraft  eingesetzt sein.

 

Im kommenden Jahr sollen nach 6 Jahren die Preise moderat  erhöht werden. Erhöhte Kosten durch mehr Personalaufwand im Honorarbereich,  steigende Kosten bei Materialien und Gebäudereinigung  machen dies notwendig. Zukünftig soll die Teilnahme am Projekt 35 Euro (bisher 25) für das erste Kind, 25 Euro (bisher 15) für das zweite Kind und 15 Euro (bisher 10)  für das dritte Kind betragen. Das vierte und jedes weitere Kind bleiben frei.

 

Damit sind die Teilnehmergebühren auch an die der Abenteuersommeraktion und die Osterferienmaßnahmen angepasst. Bei sehr materialintensiven Aktionen wie (z.B. Modellbau) können kleinere Unkostenpauschalen (5 - 10 Euro) hinzukommen.

 

Es entstehen Kosten von 13.000 €.

 

 

Deeskalationsprojekte

 

In der Reflexion mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften hatten sich bereits in den vergangenen Jahren  sehr positive Entwicklungen durch die Deeskalationstrainings bestätigt(SV51/64). Ziel war es daher die Arbeit in diesem Projektbereich zu verstetigen.

 

Mit dem Schuljahr 2005/06 wurde mit der Umsetzung eines Trainingsprogramms ab Klasse 5 begonnen.  Die Schülerinnen und Schüler werden bis einschließlich zur Klasse 7 einmal jährlich von  dem Projekt begleitet. Dieses Angebot gilt  schulübergreifend  für insgesamt 20 Klassen. Die in den Klassen zuständigen Lehrkräfte werden mit 2 Workshops pro Jahr begleitet. Im Schuljahr 2006/07 wurden die Projekte der ersten Staffel fortgesetzt. Zusätzlich stand die Aufführung des Theaterstückes „Tatverdächtige“ an. Gleichzeitig sollte mit den neuen Fünftklässlern ebenfalls in 20 Klassen der Einstieg in eine neue Projektstaffel begonnen werden. Da die Nachfrage, insbesondere der großen Schulen, größer war, wurde das Kontingent ausgeweitet. Jede Hildener Schule kann nunmehr maximal 3 Klassen für die Trainings melden. Für die vierte und jede weitere angemeldete  Klasse müssen sich die Schulen allerdings mit 200 € an den Unkosten beteiligen. Damit ist eine für die Stadt kostenneutrale Lösung gefunden worden, die im Rahmen  des beschlossenen Kostenvolumens bleibt. 

 

Im kommenden Jahr soll die dritte und damit letzte Ausbaustufe des Projektes „Stark im Konflikt“ starten. Dann werden wiederum ca. 20 Klassen der Jahrgangsstufe 5 in das Projekt einsteigen. Gleichzeitig werden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 ihr letztes Training erhalten und das Projekt beenden. Insgesamt werden dann ab kommendem Jahr  63 Klassen mit ca. 1900 Hildener Schülerinnen und Schülern im Projekt sein. Begleitet werden  diese Klassen durch insgesamt 6 Theateraufführungen und  9 Lehrerfortbildungen. Eine Qualitätskontrolle des Gesamtprojektes erfolgt durch Auswertungsgespräche mit Schülern, Lehrkräften und Schulleitungen.

 

Insgesamt ist diese flächendeckende Gewaltprävention  einzigartig in der Region und dient als zentrales gewaltpräventives Element des erzieherischen Jugendschutzes. Seine besondere Bedeutung erhält das Projekt durch seine Kontinuität und die Höhe der erreichten Schülerinnen und Schüler.

 

 

Es entstehen Kosten von 14.000 €.

 

 

Streitschlichtung

 

Streitschlichtung stellt für die Gewaltprävention einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum, Schülerinnen und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo immer möglich,  selber zu regeln. Seit nunmehr über 8 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen Hildens verankert  und wird durch die so genannte Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt. Für das Jahr 2008 plant das Fachamt wieder die Durchführung eines Streitschlichtertages. Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die damit verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den engagierten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements zu Teil werden zu lassen.

 

Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den Notwendigkeiten des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die Konsequenz ist  häufig eine Reduzierung der Zeit für Inhalte des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen Fächerkanons. Dabei wird übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im Konsens  sozialer und kognitiver Kompetenzvermittlung möglich ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler der Streitschlichtung soll am besagten Tag  in Form einer Urkunde überbracht werden, die im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit überreicht  werden soll. Darüber hinaus wird die kontinuierliche Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.

 

Es entstehen Kosten von 1.000 €.

 

 

Jugendschutzprojekte im Stadtteilbezug

 

Bereits im  Jahr 2005 hat sich aus dem Auftrag  der Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft eine intensive Kooperation im Hildener Norden rund um das Area 51 entwickelt. Insbesondere hat sich hier ein nachschulisches Freizeitangebot in Kooperation zwischen der Theodor –Heuss Schule, dem Area 51 und der Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt. Das Fachamt berichtete über die Ausgestaltung dieses Angebotes an verschiedenen Stellen.

 

Zielsetzung bei diesem Angebot ist es, die Jugendlichen im musischen Bereich zu fördern und  ihnen ein attraktives Konkurrenzangebot zu unkontrolliertem Medienkonsum zu bieten. Die Aktivitäten rund um dieses Projekt haben im Jahr 2006 so positive Wirkungen gezeigt, dass dieser Projektansatz  den Landespräventionspreis des Innenministers NRW erhielt.

 

Im  Jahr 2007 wurde dieser Projektansatz weiterverfolgt, gleichzeitig entwickelte sich aber auch eine neue schulpolitische Situation. Die Theodor - Heuss - Schule wird aufgrund des neuen Schulentwicklungsplanes, spätestens ab 2010 zur alleinigen Hauptschule in Hilden. Damit verändern sich auch die Betreuungsbedarfe an dieser Schule. Bereits mit Beginn des Schuljahres 2007/08 wurde ein 13+ Projekt in den Zusammenhang des Angebotes integriert. Damit werden nunmehr auch Kinder ab Klasse 5 einbezogen.

 

Zusätzlich in den Focus wird im Jahr 2008 auch der Hildener Westen rücken. Hier gibt es besondere Bedarfe für Kinder und Jugendliche. In der übernächsten Staffel ist hier auch der Aufbau eines Familienzentrums angedacht. Das kommende Jahr soll genutzt werden, um in diesem Stadtteil die Infrastruktur der Jugendarbeit über zielgerichtete Jugendschutzaktivitäten zu erhöhen. Auch in den übrigen Stadtteilen  sind kleinere Aktivitäten, wie Workshops, Infoveranstaltungen, etc. geplant

 

Es entstehen Kosten von 3.000 €

 

Maßnahmen gegen Rassismus

 

Im Jahr 2008 soll die Seminarreihe mit Christian Dornbusch über die versteckten Symbole und Dresscodes der extrem rechten Szene fortgesetzt werden. Diese wurde bereits in den Jahren 2003, 2004 und 2006 erfolgreich umgesetzt und bedarf der kontinuierlichen Bearbeitung. Geplant sind 3 Seminare für insgesamt 60 Multiplikatoren und/oder die Verbindung mit einer Projektwoche einer Hildener weiterführenden Schule.

 

Es entstehen Kosten von 1500  .

 

 

Drogenprävention

 

Auch für das kommende Jahr wird eine Durchführung der Jugendschutzaktion „Nüchtern ist cooler“ geplant. Damit verbunden ist eine Präventionsmaßnahme im Vorfeld und die Durchführung einer Anti - Drogen - Disco für ca. 1000 Jugendliche, voraussichtlich im Herbst 2008. Dies soll wieder in Kooperation mit dem Jugendparlament erfolgen.

 

Das Thema „Flatratepartys“ und die damit verbundenen Problematiken sind zurzeit in aller Munde. In Kooperation mit der Drogenberatung der SPE Mühle e.V. soll eine große Fachveranstaltung für Hildener Eltern und Multiplikatoren durchgeführt werden. Dies ist für das Frühjahr 2008 geplant. Daran angekoppelt wird eine Elternseminarreihe, ebenfalls der Drogenberatung  SPE Mühle e.V., in welcher Eltern zielgerichtet zur Thematik geschult werden. Die Eltern sollen unter anderem in der Fachveranstaltung zu dieser Seminarreihe gewonnen werden.

 

 

Es entstehen Kosten von 3500 €.

 

 

Kostenaufstellung im Überblick

 

Starke Zeiten 2008                                        13.000 €

Prävention in den Stadtteilen                             3.000 €

Deeskalationstrainings                                              14.000 €

Drogenprävention                                             3.500 €

Streitschlichterprojekte                                                1.000 €

Maßnahmen gegen Rechtsextremismus                     1.500 €

Gesamt                                                                        36.000 €

 

Den Aufwendungen stehen erwartete Einnahmen in Höhe von 10.500 Euro aus Teilnehmerbeiträgen, Eintrittsgeldern und Drittmittelfinanzierung gegenüber. Der Kostenrahmen bewegt sich damit in der Höhe des vergangenen Jahres, die Einnahmesituation kann in 2008,  voraussichtlich deutlich verbessert werden.

 

 

 

 

Günter Scheib

 



 

Finanzielle Auswirkungen

Ja

 

Haushaltstelle: 4525.7606

Kostenstelle: 5130000020    

Bezeichnung: Netzwerk Jugendschutz

 

Kosten  36.000 €                   

Kostenträger:  0602010020

                        0602010080  

Kostenarten:  501900

                      543400

                     543800

Haushaltsjahr 2007

 

 

Die Mittel  sind in der Haushaltsplanung im Budget 2008 der Jugendförderung  enthalten.

Finanzierung:

Sichtvermerk Kämmerer