Beschlussvorschlag:
„Der
Jugendhilfeausschuss beschließt die Planung der Jugendschutzmaßnahmen 2008.“
Erläuterungen und Begründungen:
Das Jahr 2008 stand im Jugendschutz im
Zeichen von 5 - zum Teil - weiterentwickelten Schwerpunkten:
- Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2007
- Gewaltprävention „Stark im Konflikt“ - 2. Ausbaustufe
- Stadtteilpräventionsprojekt Nord
gegen erhöhte Jugendkriminalität
- Die Durchführung eines Aktionsprogramms „Nüchtern ist cooler“ incl. Anti - Drogen - Disco
- Entwicklung eines neuen Flyers für den Arbeitsbereich
Zu diesen Schwerpunkten kamen folgende
Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes
realisiert werden konnten:
- Hip Hop Projekt „Akzeptanz“ für
Jugendliche der Jugendgerichtshilfe
- Ausstellung „Seele in Beton“
- Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor
Heuss Schule
- Interkulturelle Begegnungen mit
marokkanischen Eltern zu unterschiedlichen Themen
- Streitschlichterprojekte
- 3. Hildener Elternkonferenz
- Aktivierungskonferenz des
Integrationsbüros
Damit konnte der Jugendschutz mit einem
breiten und intensiven Angebot verschiedenste Bereiche des Präventionsfeldes
abdecken. Handlungsmaxime ist bei allen vergangenen und auch zukünftigen
Angeboten des erzieherischen Jugendschutzes die Stärkung und Entwicklung von Persönlichkeit
bei Kindern und Jugendlichen. Die Förderung dieser Zielgruppe zu
selbstbewusstem und sozialem Auftreten ist die zentrale Grundlage zu einer
positiven Entwicklung im schulischen wie außerschulischen Bereich. Dabei nimmt
auch die Unterstützung von Eltern, die immer häufiger in Erziehungsaufgaben
überfordert sind, sowie von Lehrkräften, einen breiten Raum ein. Im Sinne
dieser Vorgaben soll auch das Jugendschutzprogramm 2008 weiterentwickelt werden.
Planungen 2008
Starke Zeiten 2008
Wie in der SV 51/211 berichtet kam es wie in den vergangenen Jahren zu einer Stabilisierung der Anmeldezahlen bei den Starken Zeiten. Das
Verhältnis von „offenen“ Plätzen zu Plätzen, die über die OGATA belegt wurden
lag bei 1:1. Insgesamt nahmen ca. 300 Hildener Kinder an der Herbstferienaktion
teil.
Im kommenden Jahr sollen wiederum mindestens 5 – 7 Projekte der Starken Zeiten
an die OGATA herangeführt werden. In
Abstimmung mit den für die OGATA verantwortlichen Fachkräften sollen die Starke
Zeiten Projekte speziell für eben diese Schulprojekte entwickelt werden. Sie werden
dabei ihren primärpräventiven Charakter behalten. Die Projekte werden dann im
Rahmen der Starken Zeiten mit einer Fachkraft der OGATA und einem
Fachreferenten umgesetzt. Für die in der OGATA angemeldeten Kinder entstehen
keine weiteren Kosten.
Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2008
vom 06. bis 10.10.2008 und damit wieder in der zweiten Herbstferienwoche liegen.
Es werden 16 Projekte mit
insgesamt ca. 300 Plätzen angestrebt. Inhaltlich soll, wie in der
Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis zur Gewaltprävention
abgedeckt werden.
Wie ebenfalls in der SV 51/211 beschrieben
hat die Notwendigkeit einer intensiveren Betreuung der Kinder in den letzten
Jahren zugenommen. Um den Ansprüchen einer Jugendschutzaktion gerecht zu
werden, müssen daraus Konsequenzen abgeleitet werden. Der Betreuungsschlüssel
lag bisher im Mittel bei ungefähr 1 : 10. Für die kommende und weitere Aktionen
wird angestrebt einen an die
pädagogischen Bedarfe angepassten Personalschlüssel zu erreichen. Die
konkrete Personalausstattung der jeweiligen Projekte ist im Einzelfall vom Thema, von der Ziel-
und Altersgruppe oder vom Ort des
Projektes abhängig. Kleinere Gruppen
bzw. mehr Betreuer/Betreuerinnen sollen eine intensivere Begleitung der Kinder
ermöglichen. In jeder Gruppe soll verbindlich mindestens eine pädagogische
Fachkraft eingesetzt sein.
Im kommenden Jahr sollen nach 6 Jahren die
Preise moderat erhöht werden. Erhöhte
Kosten durch mehr Personalaufwand im Honorarbereich, steigende Kosten bei Materialien und Gebäudereinigung machen dies notwendig. Zukünftig soll die
Teilnahme am Projekt 35 Euro (bisher 25) für das erste Kind, 25 Euro (bisher
15) für das zweite Kind und 15 Euro (bisher 10)
für das dritte Kind betragen. Das vierte und jedes weitere Kind bleiben
frei.
Damit sind die Teilnehmergebühren auch an die
der Abenteuersommeraktion und die Osterferienmaßnahmen angepasst. Bei sehr
materialintensiven Aktionen wie (z.B. Modellbau) können kleinere Unkostenpauschalen
(5 - 10 Euro) hinzukommen.
Es
entstehen Kosten von 13.000 €.
Deeskalationsprojekte
In der Reflexion mit Schülerinnen und
Schülern, Eltern und Lehrkräften hatten sich bereits in den vergangenen
Jahren sehr positive Entwicklungen durch
die Deeskalationstrainings bestätigt(SV51/64). Ziel war es daher die Arbeit in
diesem Projektbereich zu verstetigen.
Mit dem Schuljahr 2005/06 wurde mit der
Umsetzung eines Trainingsprogramms ab Klasse 5 begonnen. Die Schülerinnen und Schüler werden bis
einschließlich zur Klasse 7 einmal jährlich von
dem Projekt begleitet. Dieses Angebot gilt schulübergreifend für insgesamt 20 Klassen. Die in den Klassen
zuständigen Lehrkräfte werden mit 2 Workshops pro Jahr begleitet. Im Schuljahr
2006/07 wurden die Projekte der ersten Staffel fortgesetzt. Zusätzlich stand
die Aufführung des Theaterstückes „Tatverdächtige“ an. Gleichzeitig sollte mit
den neuen Fünftklässlern ebenfalls in 20 Klassen der Einstieg in eine neue
Projektstaffel begonnen werden. Da die Nachfrage, insbesondere der großen
Schulen, größer war, wurde das Kontingent ausgeweitet. Jede Hildener Schule
kann nunmehr maximal 3 Klassen für die Trainings melden. Für die vierte und
jede weitere angemeldete Klasse müssen
sich die Schulen allerdings mit 200 € an den Unkosten beteiligen. Damit ist
eine für die Stadt kostenneutrale Lösung gefunden worden, die im Rahmen des beschlossenen Kostenvolumens bleibt.
Im kommenden Jahr soll die dritte und damit
letzte Ausbaustufe des Projektes „Stark im Konflikt“ starten. Dann werden
wiederum ca. 20 Klassen der Jahrgangsstufe 5 in das Projekt einsteigen.
Gleichzeitig werden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 ihr
letztes Training erhalten und das Projekt beenden. Insgesamt werden dann ab
kommendem Jahr 63 Klassen mit ca. 1900
Hildener Schülerinnen und Schülern im Projekt sein. Begleitet werden diese Klassen durch insgesamt 6 Theateraufführungen
und 9 Lehrerfortbildungen. Eine
Qualitätskontrolle des Gesamtprojektes erfolgt durch Auswertungsgespräche mit
Schülern, Lehrkräften und Schulleitungen.
Insgesamt ist diese flächendeckende
Gewaltprävention einzigartig in der
Region und dient als zentrales gewaltpräventives Element des erzieherischen
Jugendschutzes. Seine besondere Bedeutung erhält das Projekt durch seine
Kontinuität und die Höhe der erreichten Schülerinnen und Schüler.
Es
entstehen Kosten von 14.000 €.
Streitschlichtung
Streitschlichtung stellt für die
Gewaltprävention einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum,
Schülerinnen und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo
immer möglich, selber zu regeln. Seit
nunmehr über 8 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen
Hildens verankert und wird durch die so
genannte Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt. Für das
Jahr 2008 plant das Fachamt wieder die Durchführung eines
Streitschlichtertages. Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die damit
verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den engagierten
Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements zu
Teil werden zu lassen.
Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist
gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft
geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den Notwendigkeiten
des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die Konsequenz ist häufig eine Reduzierung der Zeit für Inhalte
des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen Fächerkanons. Dabei wird
übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im Konsens sozialer und kognitiver Kompetenzvermittlung möglich
ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler der Streitschlichtung soll
am besagten Tag in Form einer Urkunde
überbracht werden, die im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit überreicht werden soll. Darüber hinaus wird die
kontinuierliche Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.
Es
entstehen Kosten von 1.000 €.
Jugendschutzprojekte im Stadtteilbezug
Bereits im
Jahr 2005 hat sich aus dem Auftrag
der Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft eine intensive Kooperation im
Hildener Norden rund um das Area 51 entwickelt. Insbesondere hat sich hier ein
nachschulisches Freizeitangebot in Kooperation zwischen der Theodor –Heuss Schule,
dem Area 51 und der Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt. Das Fachamt
berichtete über die Ausgestaltung dieses Angebotes an verschiedenen Stellen.
Zielsetzung bei diesem Angebot ist es, die
Jugendlichen im musischen Bereich zu fördern und ihnen ein attraktives Konkurrenzangebot zu
unkontrolliertem Medienkonsum zu bieten. Die Aktivitäten rund um dieses Projekt
haben im Jahr 2006 so positive Wirkungen gezeigt, dass dieser Projektansatz den Landespräventionspreis des Innenministers
NRW erhielt.
Im
Jahr 2007 wurde dieser Projektansatz weiterverfolgt, gleichzeitig
entwickelte sich aber auch eine neue schulpolitische Situation. Die Theodor -
Heuss - Schule wird aufgrund des neuen Schulentwicklungsplanes, spätestens ab
2010 zur alleinigen Hauptschule in Hilden. Damit verändern sich auch die
Betreuungsbedarfe an dieser Schule. Bereits mit Beginn des Schuljahres 2007/08
wurde ein 13+ Projekt in den Zusammenhang des Angebotes integriert. Damit
werden nunmehr auch Kinder ab Klasse 5 einbezogen.
Zusätzlich in den Focus wird im Jahr 2008
auch der Hildener Westen rücken. Hier gibt es besondere Bedarfe für Kinder und
Jugendliche. In der übernächsten Staffel ist hier auch der Aufbau eines
Familienzentrums angedacht. Das kommende Jahr soll genutzt werden, um in diesem
Stadtteil die Infrastruktur der Jugendarbeit über zielgerichtete
Jugendschutzaktivitäten zu erhöhen. Auch in den übrigen Stadtteilen sind kleinere Aktivitäten, wie Workshops,
Infoveranstaltungen, etc. geplant
Es
entstehen Kosten von 3.000 €
Maßnahmen gegen Rassismus
Im Jahr 2008 soll die Seminarreihe mit
Christian Dornbusch über die versteckten Symbole und Dresscodes der extrem
rechten Szene fortgesetzt werden. Diese wurde bereits in den Jahren 2003, 2004
und 2006 erfolgreich umgesetzt und bedarf der kontinuierlichen Bearbeitung.
Geplant sind 3 Seminare für insgesamt 60 Multiplikatoren und/oder die
Verbindung mit einer Projektwoche einer Hildener weiterführenden Schule.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Drogenprävention
Auch für das kommende Jahr wird eine
Durchführung der Jugendschutzaktion „Nüchtern ist cooler“ geplant. Damit
verbunden ist eine Präventionsmaßnahme im Vorfeld und die Durchführung einer
Anti - Drogen - Disco für ca. 1000 Jugendliche, voraussichtlich im Herbst 2008.
Dies soll wieder in Kooperation mit dem Jugendparlament erfolgen.
Das Thema „Flatratepartys“ und die damit
verbundenen Problematiken sind zurzeit in aller Munde. In Kooperation mit der
Drogenberatung der SPE Mühle e.V. soll eine große Fachveranstaltung für Hildener
Eltern und Multiplikatoren durchgeführt werden. Dies ist für das Frühjahr 2008
geplant. Daran angekoppelt wird eine Elternseminarreihe, ebenfalls der
Drogenberatung SPE Mühle e.V., in
welcher Eltern zielgerichtet zur Thematik geschult werden. Die Eltern sollen
unter anderem in der Fachveranstaltung zu dieser Seminarreihe gewonnen werden.
Es
entstehen Kosten von 3500 €.
Kostenaufstellung im Überblick
Starke Zeiten 2008 13.000 €
Prävention in den
Stadtteilen 3.000 €
Deeskalationstrainings 14.000 €
Drogenprävention 3.500 €
Streitschlichterprojekte 1.000
€
Maßnahmen gegen
Rechtsextremismus 1.500 €
Gesamt
36.000 €
Den Aufwendungen
stehen erwartete Einnahmen in Höhe von 10.500 Euro aus Teilnehmerbeiträgen,
Eintrittsgeldern und Drittmittelfinanzierung gegenüber. Der Kostenrahmen bewegt
sich damit in der Höhe des vergangenen Jahres, die Einnahmesituation kann in
2008, voraussichtlich deutlich
verbessert werden.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
|
|
Haushaltstelle:
4525.7606 Kostenstelle: 5130000020 |
Bezeichnung:
Netzwerk Jugendschutz |
||
Kosten 36.000 € Kostenträger: 0602010020
0602010080 |
Kostenarten: 501900 543400 543800 |
Haushaltsjahr 2007 |
|
Die Mittel sind in der Haushaltsplanung im Budget 2008
der Jugendförderung enthalten. |
|||
Finanzierung: |
Sichtvermerk
Kämmerer |
||