Beschlussvorschlag:

„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zu „Hilda“- Familienbildung in Hilden als Elternschulangebot zur Kenntnis.“

Erläuterungen und Begründungen:

Wie stärkt man die Erziehungskompetenz von Eltern?

Wie bereitet man Eltern auf die Erziehungsherausforderungen von heute vor?

Wie können Erziehungskompetenzen vermittelt werden, die in der eigenen Sozialisation nicht erlernt wurden?

Wie findet man Zugang zu Eltern, die bislang nicht über Beratungsangebote erreicht werden?

Diese vier W-Fragen stellen sich, wenn es um den Ausbau von Familienfreundlichkeit, Frühförderung und Prävention geht. Im Zusammenhang mit dem Aufbau des Hildener Kinderschutzsystems fiel dabei immer wieder auf, dass viele Bereiche in Hilden gut vernetzt sind. Für den Bereich der Familienbildung trifft dies jedoch wenig zu. Eine Vielzahl von guten Angeboten ist nur begrenzt bekannt, eine Abstimmung unter den einzelnen Institutionen findet kaum statt. Nach dem Aufbau eines systematischen Kinderschutzsystems in Hilden hat sich das Fachamt der Aufgabe gestellt, die bestehenden, vielfältigen Familienbildungsangebote in Hilden stärker zu vernetzen.

Zur Vorbereitung einer entsprechenden Maßnahmekatalogs fand am 26.10.2007 ein Expertengespräch mit den Familienbildungsträgern, den heutigen und zukünftigen Familienzentren in Hilden, den Sozialen Diensten und der Psychologischen Beratungsstelle statt. Kernaussage des Expertengesprächs war, dass die Initiative des Fachamtes ausdrücklich begrüßt wurde und eine weitergehende Vernetzung erforderlich scheint und gewünscht wird.

Aufbauend auf dem Expertengespräch und internen Vorüberlegungen wurde zum Ausbau der Familienbildung in Kooperation mit den Familienzentren folgendes Verfahren entwickelt:

1. Ausbau der Elterntrainings im Stadtteil – Fünf neue Orte für Familienbildung

In allen Familienzentren sollen Elterntrainingskurse angeboten werden. Im Familienzentrum Kunterbunt/ Traumquelle fand dieses Jahr bereits ein Kurs statt, der von den Eltern sehr gut angenommen wurde. Über die Nähe der Einrichtung zu den Eltern, konnten Familien erreicht werden, die sonst nicht in eine Familienbildungsstätte gegangen wären.

Die Anschubfinanzierung für die Kurse soll im ersten Jahr aus dem Budget für ambulante Maßnahmen der Sozialen Dienste erfolgen. Kosten des Kurses „Starke Eltern, starke Kinder“ betragen nach dem Angebot des Deutschen Kinderschutzbundes 500 € pro Kurs. Sobald die Zertifizierung des Familienzentrums erfolgt ist, können die Elternkurse durch die Familienzentren aus dem Landesschuss (12.000 €/ Familienzentrum) selbst getragen werden. Die beiden Familienzentren SPE Mühle und Ev. Kindertageseinrichtung an der Erlöserkirche wären die beiden nächsten, die Kurse anbieten könnten.

Parallel soll ein solcher Elternkurs auf dem Abenteuerspielplatz der Freizeitgemeinschaft finanziert werden. Hier wird eine andere Zielgruppe von Eltern erreicht, diese hat ältere Kinder.

Die Sozialpädagogische Familienhilfe des Diakonischen Werkes wird ebenfalls einen Kurs anbieten können, nachdem zwei Fachkräfte eine Fortbildung besucht haben.

Damit würden perspektivisch an fünf zusätzlichen Orten (3 Familienzentren, Abenteuerspielplatz, Sozialpädagogische Familienhilfe), die in den Stadtteil eingebunden und den Eltern bekannt sind, Elterntrainings nach dem Modell „Starke Eltern –starke Kinder“ angeboten werden können. Für 2008 wären 3 Kurse a 500 € zu finanzieren (zukünftiges Familienzentrum des Diakonischen Werkes, zukünftiges Familienzentrum der SPE Mühle e.V. und Abenteuerspielplatz der Freizeitgemeinschaft), insgesamt also 1.500 € für 2008.

2. „Hilda“

Unter dem Namen „Hilda“ sollen die bestehenden Familienbildungsangebote vernetzt und gemeinsam weiterentwickelt werden.

Die Wünsche der Familien werden am 04.12.2007 über die Leiterinnenkonferenz  -AG § 78 KJHG -der Kindertageseinrichtungen erfasst. In einem Redaktionstreffen der Familienbildungsstätten und Familienzentren werden am 11.01.2008 die von den Institutionen geplanten Familienbildungsangebote gesammelt und in Hinblick auf die gesammelten Wünsche der Institutionen und Eltern angepasst.  Die Angebote sollen dann in einem Programmheft unter dem Namen „Hilda“ gemeinsam veröffentlicht werden. Dieses Programmheft soll halbjährlich über den Redaktionskreis fortgeschrieben werden. Das Programmheft wird in allen Kindertageseinrichtungen, der städtischen Infotheke, dem Bürgerbüro, den Sozialen Diensten, Familienbildungsstätten und anderen Orten ausliegen. Die Koordination erfolgt über die Sachgebietsleitung der Soziale Dienste. Im Rahmen der Redaktionstreffen soll möglichst auch eine Abstimmung der Angebotspalette der unterschiedlichen Bildungsträger erfolgen, um unnötige Doppelungen und Lücken zu vermeiden. Die Druckkosten für das Programmheft in einer Auflage von jeweils 2000 Stück würden von der Stadt Hilden übernommen, hierfür sind 3000€

in 2008 erforderlich.

Günter Scheib