Beschlussvorschlag:
„Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den Abschlussbericht und die Fortsetzung des Projektes
PALME sowie die Teilnahme an dem neuen Forschungsprojekt PALME PLUS zur
Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Das
Forschungsprojekt PALME ist nach dem Start 2006 jetzt zum Jahresende 2007
abgeschlossen. Es läuft noch eine Hildener Kontrollgruppe. Die Ergebnisse sind
allerdings jetzt schon valide und wurden am 30.10.2007 in einer
Jugendamtsleiterkonferenz des Landschaftsverbandes Rheinland von Herrn Prof.
Franz vorgestellt.
Die Ergebnisse
werden jetzt auch in einem Buch veröffentlicht und es ist allgemein schon die
Aussage zu treffen, dass das Projekt eine Ergebniswirkung zur Prävention von
Depressivität bei allein erziehenden Müttern hat.
Die allgemeine
Beschreibung des Projektes soll hier nicht wiederholt werden, sie war in der
letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses unter SV 51/91 ausführlich
vorgestellt worden.
Es wurden die
Mütter als Teilnehmerinnen ausgewählt, die eine Belastungskurve in Richtung Depression
aufgrund von Trennung aufwiesen. Es sollten also keine Mütter teilnehmen, die
gut mit der Trennung zurecht kamen, aber auch keine schon zu stark klinisch
auffällig belasteten Frauen. So war eine
Veränderung messbar. Die Ergebnisse sind schon sehr deutlich, alle teilnehmenden
Frauen zeigen so erhebliche Reduzierungen ihrer Depressionswerte.
Zusätzlich gaben
die Frauen an, dass es ihnen deutlich besser nach der Intervention gehe. Sie
brauchten weder eine medizinische Behandlung noch eine Hilfe zur Erziehung,
weil es ihnen selbst und im Umgang mit dem Kind erheblich besser ging. Die
Mütter konnten selbst eine Verbesserung des Verhaltens ihrer Kinder feststellen
und dieses wurde durch externe Personen wie Erzieherinnen der Kinder bestätigt.
Das Fachamt hat
das Programm auch deshalb so nachhaltig überzeugt, weil keines dieser Kinder
hier als Beratungsfall aufgetaucht ist und
der Einsatz der PALME-Mittel für 20 Mütter eine gute Präventivmaßnahme
zur Verhinderung von Hilfen zur Erziehung und psychischen Krankheitssymptomen
der Mutter ist. Ein Betreuungsfall über eine Flex-Hilfe oder SPFH würde in ein
paar Wochen die gleichen Kosten verursachen wie der gesamte Kurs für 20 Frauen.
Zum Abschluss des
Projektes erfolgt eine Ergebnispräsentation, die als Anlage beigefügt ist. Diese
Ergebnisse sollen in der aktuellen Sitzung von Herrn Dr. Schäfer und Frau
Gertheinrichs, die Projektleiter sind, präsentiert und erläutert werden. Den
Hildener Bezug will Frau Liebscher, Leiterin der Paritätischen
Kindertageseinrichtung Schalbruch, vorstellen.
Sowohl die
geschulten PALME-Moderatoren als auch der Beirat PALME sprechen sich angesichts
der positiven Wirkungen für eine Implementierung des Projektes analog der Stadt
Neuss aus. Es sind 2 Kurse pro Jahr geplant.
Das Verfahren sähe
wie folgt aus:
- Organisation und Projektleitung der
PALME-Kurse durch die Kindertageseinrichtungsleiterin Frau Liebscher
- 2 Mal im Jahr Anschreiben an alle
Kindertageseinrichtungen und ggf. Grundschulen für allein erziehende
Mütter zur Kursteilnahme über das Fachamt
- 2 Mal im Jahr Vorauswahl der
Teilnehmerinnen durch die Psychologische Beratungsstelle
- Supervision durch die Universität
Düsseldorf für die Leitungen nach festgelegtem Kontingent
- Schulungsangebot der Universität
Düsseldorf für neue Moderatorenpaare
- Durchführung eines Kurses pro Halbjahr
im Wechsel im Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt und Paritätischer
Kindertageseinrichtung Schalbruch
- Beide Gruppen erhalten das Angebot
einer Kinderbetreuung
- Die Moderationspaare erhalten eine
Pauschalfinanzierung von 1.200 € pro Person, die Kinderbetreuung von 400
€, insgesamt 5.600 €.
Wie bisher auch
soll die Summe aus dem Budget des Produktes Bereitstellung von Hilfen innerhalb
und außerhalb von Familien bestritten werden. Sie ist in der Haushaltsplanung
enthalten.
Prof. Franz hat
über die Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Klinisches Zentrum für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie, ein neues Forschungsprojekt im Rahmen des Regierungsprogramms
als PALME PLUS beantragt, um die Kinder zusätzlich zu den teilnehmenden
PALME-Müttern präventiv zu fördern, um die Trennungssituation der Eltern
erfolgreich zu bewältigen.
Das Projekt Palme
hat durch die Bundesregierung Forschungsmittel in Höhe von 300.000 € erhalten.
Standorte des
Forschungsprojektes waren die Städte Neuss und Hilden. Es ist eine Fortsetzung
des Projektes beabsichtigt, sofern eine weitere Förderung durch Bundesmittel
gegeben ist.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen: |
ja |
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Produktnummer: |
060301 |
Bezeichnung: |
Bereitstellung von Hilfen inner-
und außerhalb von Familien |
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Mittel
stehen zur Verfügung: |
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Investitions-Nr.: |
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Haushaltsjahr |
Auszahlung |
Einzahlung |
Investitions-haushalt |
Beschreibung |
€ |
€ |
ja/nein |
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2008 |
11.000 |
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Sichtvermerk
Kämmerer |