Betreff
Präventionsprojekt für allein erziehende Mütter (PALME und PALME PLUS)
Vorlage
WP 04-09 SV 51/220
Aktenzeichen
III/51 Pa
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Abschlussbericht und die Fortsetzung des Projektes PALME sowie die Teilnahme an dem neuen Forschungsprojekt PALME PLUS zur Kenntnis.“

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Das Forschungsprojekt PALME ist nach dem Start 2006 jetzt zum Jahresende 2007 abgeschlossen. Es läuft noch eine Hildener Kontrollgruppe. Die Ergebnisse sind allerdings jetzt schon valide und wurden am 30.10.2007 in einer Jugendamtsleiterkonferenz des Landschaftsverbandes Rheinland von Herrn Prof. Franz vorgestellt.

 

Die Ergebnisse werden jetzt auch in einem Buch veröffentlicht und es ist allgemein schon die Aussage zu treffen, dass das Projekt eine Ergebniswirkung zur Prävention von Depressivität bei allein erziehenden Müttern hat.

 

Die allgemeine Beschreibung des Projektes soll hier nicht wiederholt werden, sie war in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses unter SV 51/91 ausführlich vorgestellt worden.

 

Es wurden die Mütter als Teilnehmerinnen ausgewählt, die eine Belastungskurve in Richtung Depression aufgrund von Trennung aufwiesen. Es sollten also keine Mütter teilnehmen, die gut mit der Trennung zurecht kamen, aber auch keine schon zu stark klinisch auffällig  belasteten Frauen. So war eine Veränderung messbar. Die Ergebnisse sind schon sehr deutlich, alle teilnehmenden Frauen zeigen so erhebliche Reduzierungen ihrer Depressionswerte.

Zusätzlich gaben die Frauen an, dass es ihnen deutlich besser nach der Intervention gehe. Sie brauchten weder eine medizinische Behandlung noch eine Hilfe zur Erziehung, weil es ihnen selbst und im Umgang mit dem Kind erheblich besser ging. Die Mütter konnten selbst eine Verbesserung des Verhaltens ihrer Kinder feststellen und dieses wurde durch externe Personen wie Erzieherinnen der Kinder bestätigt.

Das Fachamt hat das Programm auch deshalb so nachhaltig überzeugt, weil keines dieser Kinder hier als Beratungsfall aufgetaucht ist und  der Einsatz der PALME-Mittel für 20 Mütter eine gute Präventivmaßnahme zur Verhinderung von Hilfen zur Erziehung und psychischen Krankheitssymptomen der Mutter ist. Ein Betreuungsfall über eine Flex-Hilfe oder SPFH würde in ein paar Wochen die gleichen Kosten verursachen wie der gesamte Kurs für 20 Frauen.

 

Zum Abschluss des Projektes erfolgt eine Ergebnispräsentation, die als Anlage beigefügt ist. Diese Ergebnisse sollen in der aktuellen Sitzung von Herrn Dr. Schäfer und Frau Gertheinrichs, die Projektleiter sind, präsentiert und erläutert werden. Den Hildener Bezug will Frau Liebscher, Leiterin der Paritätischen Kindertageseinrichtung Schalbruch, vorstellen.

 

Sowohl die geschulten PALME-Moderatoren als auch der Beirat PALME sprechen sich angesichts der positiven Wirkungen für eine Implementierung des Projektes analog der Stadt Neuss aus. Es sind 2 Kurse pro Jahr geplant.

 

Das Verfahren sähe wie folgt aus:

 

  • Organisation und Projektleitung der PALME-Kurse durch die Kindertageseinrichtungsleiterin Frau Liebscher
  • 2 Mal im Jahr Anschreiben an alle Kindertageseinrichtungen und ggf. Grundschulen für allein erziehende Mütter zur Kursteilnahme über das Fachamt
  • 2 Mal im Jahr Vorauswahl der Teilnehmerinnen durch die Psychologische Beratungsstelle
  • Supervision durch die Universität Düsseldorf für die Leitungen nach festgelegtem Kontingent
  • Schulungsangebot der Universität Düsseldorf für neue Moderatorenpaare
  • Durchführung eines Kurses pro Halbjahr im Wechsel im Familienzentrum Traumquelle/Kunterbunt und Paritätischer Kindertageseinrichtung Schalbruch
  • Beide Gruppen erhalten das Angebot einer Kinderbetreuung

 

 

  • Die Moderationspaare erhalten eine Pauschalfinanzierung von 1.200 € pro Person, die Kinderbetreuung von 400 €, insgesamt 5.600 €.

 

 

Wie bisher auch soll die Summe aus dem Budget des Produktes Bereitstellung von Hilfen innerhalb und außerhalb von Familien bestritten werden. Sie ist in der Haushaltsplanung enthalten.

 

 

 

Prof. Franz hat über die Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Klinisches Zentrum für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ein neues Forschungsprojekt im Rahmen des Regierungsprogramms als PALME PLUS beantragt, um die Kinder zusätzlich zu den teilnehmenden PALME-Müttern präventiv zu fördern, um die Trennungssituation der Eltern erfolgreich zu bewältigen.

Das Projekt Palme hat durch die Bundesregierung Forschungsmittel in Höhe von 300.000 € erhalten.

Standorte des Forschungsprojektes waren die Städte Neuss und Hilden. Es ist eine Fortsetzung des Projektes beabsichtigt, sofern eine weitere Förderung durch Bundesmittel gegeben ist.

 

 

 

 

 

 

Günter Scheib

 


 

Finanzielle Auswirkungen:

ja

 

Produktnummer:

060301

Bezeichnung: 

Bereitstellung von Hilfen inner- und außerhalb von Familien

Mittel stehen zur Verfügung:

Nein, angemeldet in der Haushaltsplanung

 

Investitions-Nr.:

 

 

Haushaltsjahr

Auszahlung

Einzahlung

Investitions-haushalt

Beschreibung 

ja/nein

2008

11.000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sichtvermerk Kämmerer