Beschlussvorschlag:
„Der
Jugendhilfeausschuss beschließt die Planung der Jugendschutzmaßnahmen 2007.
Die Entscheidung
über die Höhe der zur Verfügung zu stellenden Mittel erfolgt im Rahmen der
Haushaltsplanberatungen.“
Erläuterungen und Begründungen:
Das Jahr 2006 stand im Jugendschutz im
Zeichen von 5 weiterentwickelten
Schwerpunkten:
- Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2006
- Gewaltprävention mit Deeskalationstrainings
- Stadtteilpräventionsprojekt Nord
gegen erhöhte Jugendkriminalität
- Der Streitschlichtertag mit weiterführenden Schulen Hildens
- Die zweite Hildener Elternkonferenz zum Thema Computer und
Medieneinsatz an Schulen
Zu diesen Großprojekten kamen folgende
Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes
realisiert werden konnten:
- Informationsveranstaltungen über das neue Jugendschutzrecht
- Projekt gegen Rechtsextremismus mit der Bettine v. Arnim
Gesamtschule
- Medienprojekt „Umgang mit Video und Computer“
- Hip Hop Projekt „Akzeptanz“ für
Jugendliche aus der Jugendgerichtshilfe
- Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor
Heuss Schule
Damit konnte der Jugendschutz mit einem
breiten und intensiven Angebot verschiedenste Bereiche des Präventionsfeldes
abdecken. Handlungsmaxime ist bei allen vergangenen und auch zukünftigen
Angeboten des erzieherischen Jugendschutzes die Stärkung und Entwicklung von Persönlichkeit
bei Kindern und Jugendlichen. Die Förderung dieser Zielgruppe zu
selbstbewusstem und sozialem Auftreten ist die zentrale Grundlage zu einer
positiven Entwicklung im schulischen wie außerschulischen Bereich. Dabei nimmt
auch die Unterstützung von Eltern, die immer häufiger in Erziehungsaufgaben
überfordert sind, sowie von Lehrkräften, einen breiten Raum ein. Im Sinne
dieser Vorgaben soll auch das Jugendschutzprogramm 2007 weiterentwickelt
werden.
Planungen 2007
Starke Zeiten 2007
Wie bereits in der SV 51/142 berichtet kam es im vergangenen Jahr zu einer Stabilisierung der Anmeldezahlen bei den Starken Zeiten. Das
Verhältnis von „offenen“ Plätzen zu Plätzen die über die OGATA belegt wurden lag
bei 2:1. Insgesamt nahmen ca. 280 Hildener Kinder an der Herbstferienaktion
teil.
Im kommenden Jahr sollen wiederum 5 – 7 Projekte der Starken Zeiten an die
OGATA herangeführt werden. In Abstimmung
mit den für die OGATA verantwortlichen Fachkräften sollen die Starke Zeiten
Projekte speziell für eben diese Schulprojekte entwickelt werden. Sie werden
dabei ihren primärpräventiven Charakter behalten. Die Projekte werden dann im
Rahmen der Starken Zeiten mit einer Fachkraft der OGATA und einem Fachreferenten
umgesetzt. Für die in der OGATA angemeldeten Kinder entstehen keine weiteren
Kosten.
Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2007
vom 24. bis 28.09.2007 und damit wieder in der ersten Herbstferienwoche liegen.
Es werden 16 Projekte mit
insgesamt ca. 300 Plätzen angestrebt. Inhaltlich soll, wie in der
Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis zur Gewaltprävention abgedeckt
werden. Da im kommenden Jahr mit der zehnten Durchführung der Starken Zeiten
ein kleines Jubiläum zu feiern ist, werden einige Überraschungen für Kinder,
Eltern und Betreuer eingeplant.
Es
entstehen Kosten von 10.000 €.
Deeskalationsprojekte
Auftragsgrundlage SV 51/64
In der Reflexion mit Schülerinnen und Schülern,
Eltern und Lehrkräften hatten sich bereits im vergangenen Jahr sehr positive
Entwicklungen durch die Deeskalationstrainings bestätigt(SV51/64).
Ziel war es daher die Arbeit in diesem
Projektbereich zu verstetigen. Mit dem Schuljahr 2006/07 wurde mit der
Umsetzung eines Trainingsprogrammes ab Klasse 5 begonnen Die Schülerinnen und Schüler werden bis
einschließlich zur Klasse 7 einmal jährlich von
dem Projekt begleitet. Dieses Angebot gilt schulübergreifend für insgesamt 20 Klassen. Die in den Klassen
zuständigen Lehrkräfte werden mit 2 Workshops pro Jahr begleitet. Im Jahr 2007
werden die Projekte der ersten Staffel fortgesetzt. Zusätzlich steht die
Aufführung des Theaterstückes „Tatverdächtige“ an. Gleichzeitig soll mit den
jetzigen Fünftklässlern ebenfalls in 20 Klassen der Einstieg in eine neue
Projektstaffel begonnen werden.
Es
entstehen Kosten von 8500 €.
Streitschlichtung
Streitschlichtung stellt für die
Gewaltprävention einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum,
Schülerinnen und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo
immer möglich, selber zu regeln. Seit
nunmehr über 7 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen
Hildens verankert und wird durch die so
genannte Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt.
Für das Jahr 2007 plant das Fachamt wieder
die Durchführung eines Streitschlichtertages im 3. oder 4. Quartal des Jahres.
Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die
damit verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den
engagierten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements
zu Teil werden zu lassen.
Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist
gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft
geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den
Notwendigkeiten des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die
Konsequenz ist häufig eine Reduzierung
der Zeit für Inhalte des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen
Fächerkanons. Dabei wird übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im
Konsens sozialer und kognitiver
Kompetenzvermittlung möglich ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler
der Streitschlichtung soll am besagten Tag
durch den Bürgermeister in Form einer Urkunde überbracht werden, die im
Rahmen einer kleinen Feierlichkeit überreicht werden soll. Darüber hinaus wird die
kontinuierliche Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Jugendschutzprojekte im Stadtteilbezug
Auftragsgrundlage SV 51/121
Bereits im vergangenen Jahr hat sich aus dem
Auftrag der Sicherheits- und
Ordnungspartnerschaft eine intensive Kooperation im Hildener Norden rund um das
Area 51 entwickelt. Insbesondere hat sich hier ein nachschulisches
Freizeitangebot in Kooperation zwischen der Theodor –Heuss Schule, dem Area 51
und der Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt. Jeden Dienstag, Mittwoch
und Donnerstag ab 12.30 Uhr haben die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 die
Möglichkeit den Jugendtreff aufzusuchen. Hier wird ihnen zunächst bis 14. 00
Uhr eine „Chill out“ – Phase zum entspannen vom Schulalltag geboten. Es besteht
die Möglichkeit zu entspannen, aber auch eine Kleinigkeit aus dem Snackangebot
des Area 51 zu essen. Es besteht auch die Möglichkeit, Hausaufgaben
anzufertigen. Zur Betreuung dieses Angebotes ist eine pädagogische Begleitung
anwesend.
Ab 14.00 Uhr beginnt dann für die
Schülerinnen ein attraktives Freizeitprogramm, das in Kooperation mit der
Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt worden ist. So gibt es ein Hip Hop
Tanzangebot für Mädchen, einen Rapkurs mit dem Lyrikrapper Kutlu von der Kölner
Microphone Mafia, ein Capoeira- Tanzangebot, sowie ein offenes Sportangebot.
Diese Programmstruktur geht bis 16.00 Uhr und damit in die Öffnungszeiten des
Area 51 hinein. Für die Jugendlichen ab 14 Jahren besteht damit die
Möglichkeit, sich auch in das offene Angebot der Jugendeinrichtung einzubinden.
Zielsetzung bei diesem Angebot ist es, die
Jugendlichen im musischen Bereich zu fördern und ihnen ein attraktives Konkurrenzangebot zu
unkontrolliertem Medienkonsum zu bieten. Nach einer Start- und Orientierungsphase
werden sich die Jugendlichen verbindlich zu den entsprechenden Angeboten
anmelden. Mit der Schulleitung der THS wurde abgesprochen, bei regelmäßigem Besuch
der Projekte, dies auch auf dem Zeugnis (ohne Zensur) zu vermerken.
Die Aktivitäten rund um dieses Projekt haben
im Jahr so positive Wirkungen gezeigt, dass dieser Projektansatz für den
Landespräventionspreis des Innenministers NRW angemeldet wurde. Eine
entsprechende Dokumentation und Bewerbungsschrift wurde erstellt.
Die hauptsächliche Finanzierung dieses
Projektes ist über Landesmittel in Kooperation mit der LAG Musik Remscheid
sichergestellt. Die Stadt Hilden muss aber zur Erlangung dieser Mittel einen
Eigenanteil von 20 % einbringen.
Im Jahr 2007 sollen dieses und andere
Stadtteilprojekte stabilisiert und z.T. auch noch ausgebaut werden. Unter anderem ist ein Projekt in Planung bei
dem es um Präventionsansätze von jüngeren Jugendlichen mit
„Opferprädestinierung“ geht. Auch dieses soll in Kooperation mit der Polizei
Hilden umgesetzt werden.
Es
entstehen Kosten von 5000 €
Maßnahmen gegen Rassismus
Auftragsgrundlage SV 51/224
Im Jahr 2007 soll die Seminarreihe mit
Christian Dornbusch über die versteckten Symbole und Dresscodes der extrem
rechten Szene fortgesetzt werden. Diese wurde bereits in den Jahren 2003, 2004
und 2006 erfolgreich umgesetzt und bedarf der kontinuierlichen Bearbeitung.
Geplant sind 3 Seminare für insgesamt 60 Multiplikatoren und/oder die
Verbindung mit einer Projektwoche einer Hildener weiterführenden Schule.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Internetkonzept
Auftragsgrundlage SV 51/126
Nach dem Auftritt der kritischen Journalistin
Beate Schöning im Januar dieses Jahres und den daraus resultierenden Reaktionen
beschloss der JHA die Umsetzung eines Maßnahmenpaketes zur Prävention des
Missbrauches im Internet.
Die Umsetzung des Konzeptes hat bereits
begonnen und wird im Jahr 2007 fortgesetzt. Geplant sind
Theaterveranstaltungen, Schülerinnenseminare und Multiplikatorenfortbildungen.
Die Umsetzung des Projektes wird von der städtischen Fachkraft der Präventionsstelle „Gewalt gegen Kinder und
Jugendliche“ durchgeführt. Die ressourcentechnische Steuerung erfolgt über die
Kostenstelle Erzieherischer Jugendschutz.
Es entstehen Kosten von 5170 €
Öffentlichkeitsveranstaltungen/3.
Elternkonferenz
Auch 2007 wird es 2 Veranstaltungen zur
Information über das neue Jugendschutzrecht geben. Diese werden im 1. und 3.
Quartal stattfinden und über die Presse bekannt gegeben.
Im 2. Quartal 2007 ist die 3. Auflage der Großveranstaltung mit
allen Klassenpflegschaftsvorsitzenden Hildens geplant. Es werden ca. 200
Personen in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums erwartet. Diese wichtigen
Multiplikatoren sollen über die präventiven Netzwerke der Polizei und des
Fachamtes informiert werden. Der Themenschwerpunkt in diesem Jahr soll das
Thema Sucht und Drogen sein. Daher wird dieser Ansatz in enger Abstimmung mit
der Sucht- und Drogenberatung der SPE Mühle erfolgen.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Kostenaufstellung im Überblick
Starke Zeiten 2007 10.000 €
Deeskalationstrainings 8.500 €
Streitschlichterprojekte 1.500
€
Maßnahmen gegen
Rechtsextremismus 1.500 €
Prävention im
Stadtteil 5.000 €
Internetkonzept 5.170 €
Öffentlichkeitsveranstaltungen 1.500 €
Gesamt
33.170 €
Der Etatansatz des
Netzwerkes Jugendschutz betrug in den vergangenen Jahren 24.080 €. Die Erhöhung
auf die hier ausgewiesene Summe erklärt sich durch 2 Faktoren.
- 5170 € für die Umsetzung des
Internetprojektes resultieren aus dem im Jugendhilfeausschuss
beschlossenen Internetkonzept ( Theaterprojekt „Click it“ und
Multiplikatorenschulung).
- Bei den Deeskalationstrainings beginnt
2007 die 2. Staffel mit 20 neuen
fünften Klassen. Die im vergangenen Schuljahr gestartete Staffel der
jetzigen 20 sechsten Klassen wird fortgesetzt und hat darüber hinaus im
kommenden Jahr das Theaterstück „Tatverdächtige“ im Programm. Für die Entwicklung
dieses Projektes sind zusätzliche 3920 € notwendig.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
|
|
Haushaltstelle:
4525.7606 Kostenstelle: 5130000020 |
Bezeichnung:
Netzwerk Jugendschutz |
||
Kosten 33.170 € Kostenträger: 0602010020
0602010080 |
Kostenarten: 501900 543400 543800 |
Haushaltsjahr 2007 |
|
Mittel sind in der Haushaltsplanung im
Zuschussbudget 2007 der Jugendförderung beantragt. |
|||
Finanzierung: |
Sichtvermerk
Kämmerer |
||