Betreff
Planungen der Jugendschutzaktivitäten 2007
Vorlage
WP 04-09 SV 51/153
Aktenzeichen
III/51 UB
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Planung der Jugendschutzmaßnahmen  2007.

 

Die Entscheidung über die Höhe der zur Verfügung zu stellenden Mittel erfolgt im Rahmen der Haushaltsplanberatungen.“

 

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

Das Jahr 2006 stand im Jugendschutz im Zeichen von 5 weiterentwickelten  Schwerpunkten:

 

  • Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2006
  • Gewaltprävention mit Deeskalationstrainings
  • Stadtteilpräventionsprojekt Nord  gegen erhöhte Jugendkriminalität
  • Der Streitschlichtertag mit weiterführenden Schulen Hildens
  • Die zweite Hildener Elternkonferenz zum Thema Computer und Medieneinsatz an Schulen

 

Zu diesen Großprojekten kamen folgende Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes realisiert werden konnten:

 

  • Informationsveranstaltungen über das neue Jugendschutzrecht
  • Projekt gegen Rechtsextremismus mit der Bettine v. Arnim Gesamtschule
  • Medienprojekt „Umgang mit Video und Computer“
  • Hip Hop Projekt „Akzeptanz“ für Jugendliche aus der Jugendgerichtshilfe
  • Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor Heuss Schule

 

Damit konnte der Jugendschutz mit einem breiten und intensiven Angebot verschiedenste Bereiche des Präventionsfeldes abdecken. Handlungsmaxime ist bei allen vergangenen und auch zukünftigen Angeboten des erzieherischen Jugendschutzes die Stärkung und Entwicklung von Persönlichkeit bei Kindern und Jugendlichen. Die Förderung dieser Zielgruppe zu selbstbewusstem und sozialem Auftreten ist die zentrale Grundlage zu einer positiven Entwicklung im schulischen wie außerschulischen Bereich. Dabei nimmt auch die Unterstützung von Eltern, die immer häufiger in Erziehungsaufgaben überfordert sind, sowie von Lehrkräften, einen breiten Raum ein. Im Sinne dieser Vorgaben soll auch das Jugendschutzprogramm 2007 weiterentwickelt werden.

 

 

Planungen 2007

 

Starke Zeiten 2007

 

Wie bereits in der SV 51/142  berichtet kam es im  vergangenen Jahr zu einer Stabilisierung  der Anmeldezahlen bei den Starken Zeiten. Das Verhältnis von „offenen“ Plätzen zu Plätzen die über die OGATA belegt wurden lag bei 2:1. Insgesamt nahmen ca. 280 Hildener Kinder an der Herbstferienaktion teil.

 

Im kommenden Jahr  sollen wiederum  5 – 7 Projekte der Starken Zeiten an die OGATA  herangeführt werden. In Abstimmung mit den für die OGATA verantwortlichen Fachkräften sollen die Starke Zeiten Projekte speziell für eben diese Schulprojekte entwickelt werden. Sie werden dabei ihren primärpräventiven Charakter behalten. Die Projekte werden dann im Rahmen der Starken Zeiten mit einer Fachkraft der OGATA und einem Fachreferenten umgesetzt. Für die in der OGATA angemeldeten Kinder entstehen keine weiteren Kosten.

 

Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2007 vom 24. bis 28.09.2007 und damit wieder in der ersten Herbstferienwoche liegen.  Es werden  16 Projekte mit insgesamt ca. 300 Plätzen angestrebt. Inhaltlich soll, wie in der Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis zur Gewaltprävention abgedeckt werden. Da im kommenden Jahr mit der zehnten Durchführung der Starken Zeiten ein kleines Jubiläum zu feiern ist, werden einige Überraschungen für Kinder, Eltern und Betreuer eingeplant.

 

Es entstehen Kosten von 10.000 €.

 

Deeskalationsprojekte

Auftragsgrundlage SV 51/64

 

In der Reflexion mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften hatten sich bereits im vergangenen Jahr sehr positive Entwicklungen durch die Deeskalationstrainings bestätigt(SV51/64).

 

Ziel war es daher die Arbeit in diesem Projektbereich zu verstetigen. Mit dem Schuljahr 2006/07 wurde mit der Umsetzung eines Trainingsprogrammes ab Klasse 5 begonnen  Die Schülerinnen und Schüler werden bis einschließlich zur Klasse 7 einmal jährlich von  dem Projekt begleitet. Dieses Angebot gilt  schulübergreifend  für insgesamt 20 Klassen. Die in den Klassen zuständigen Lehrkräfte werden mit 2 Workshops pro Jahr begleitet. Im Jahr 2007 werden die Projekte der ersten Staffel fortgesetzt. Zusätzlich steht die Aufführung des Theaterstückes „Tatverdächtige“ an. Gleichzeitig soll mit den jetzigen Fünftklässlern ebenfalls in 20 Klassen der Einstieg in eine neue Projektstaffel begonnen werden.

 

Es entstehen Kosten von 8500 €.

 

 

Streitschlichtung

 

Streitschlichtung stellt für die Gewaltprävention einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum, Schülerinnen und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo immer möglich,  selber zu regeln. Seit nunmehr über 7 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen Hildens verankert  und wird durch die so genannte Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt.

 

Für das Jahr 2007 plant das Fachamt wieder die Durchführung eines Streitschlichtertages im 3. oder 4. Quartal des Jahres.

 

Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die damit verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den engagierten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements zu Teil werden zu lassen.

 

Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den Notwendigkeiten des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die Konsequenz ist  häufig eine Reduzierung der Zeit für Inhalte des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen Fächerkanons. Dabei wird übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im Konsens  sozialer und kognitiver Kompetenzvermittlung möglich ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler der Streitschlichtung soll am besagten Tag  durch den Bürgermeister in Form einer Urkunde überbracht werden, die im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit überreicht  werden soll. Darüber hinaus wird die kontinuierliche Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.

 

Es entstehen Kosten von 1500 €.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jugendschutzprojekte im Stadtteilbezug

Auftragsgrundlage SV 51/121

 

Bereits im vergangenen Jahr hat sich aus dem Auftrag  der Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft eine intensive Kooperation im Hildener Norden rund um das Area 51 entwickelt. Insbesondere hat sich hier ein nachschulisches Freizeitangebot in Kooperation zwischen der Theodor –Heuss Schule, dem Area 51 und der Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt. Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 12.30 Uhr haben die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 die Möglichkeit den Jugendtreff aufzusuchen. Hier wird ihnen zunächst bis 14. 00 Uhr eine „Chill out“ – Phase zum entspannen vom Schulalltag geboten. Es besteht die Möglichkeit zu entspannen, aber auch eine Kleinigkeit aus dem Snackangebot des Area 51 zu essen. Es besteht auch die Möglichkeit, Hausaufgaben anzufertigen. Zur Betreuung dieses Angebotes ist eine pädagogische Begleitung anwesend.

 

Ab 14.00 Uhr beginnt dann für die Schülerinnen ein attraktives Freizeitprogramm, das in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Musik entwickelt worden ist. So gibt es ein Hip Hop Tanzangebot für Mädchen, einen Rapkurs mit dem Lyrikrapper Kutlu von der Kölner Microphone Mafia, ein Capoeira- Tanzangebot, sowie ein offenes Sportangebot. Diese Programmstruktur geht bis 16.00 Uhr und damit in die Öffnungszeiten des Area 51 hinein. Für die Jugendlichen ab 14 Jahren besteht damit die Möglichkeit, sich auch in das offene Angebot der Jugendeinrichtung einzubinden.

 

Zielsetzung bei diesem Angebot ist es, die Jugendlichen im musischen Bereich zu fördern und  ihnen ein attraktives Konkurrenzangebot zu unkontrolliertem Medienkonsum zu bieten. Nach einer Start- und Orientierungsphase werden sich die Jugendlichen verbindlich zu den entsprechenden Angeboten anmelden. Mit der Schulleitung der THS wurde abgesprochen, bei regelmäßigem Besuch der Projekte, dies auch auf dem Zeugnis (ohne Zensur) zu vermerken.

 

Die Aktivitäten rund um dieses Projekt haben im Jahr so positive Wirkungen gezeigt, dass dieser Projektansatz für den Landespräventionspreis des Innenministers NRW angemeldet wurde. Eine entsprechende Dokumentation und Bewerbungsschrift wurde erstellt.

 

Die hauptsächliche Finanzierung dieses Projektes ist über Landesmittel in Kooperation mit der LAG Musik Remscheid sichergestellt. Die Stadt Hilden muss aber zur Erlangung dieser Mittel einen Eigenanteil von 20 % einbringen.

 

Im Jahr 2007 sollen dieses und andere Stadtteilprojekte stabilisiert und z.T. auch noch ausgebaut werden.  Unter anderem ist ein Projekt in Planung bei dem es um Präventionsansätze von jüngeren Jugendlichen mit „Opferprädestinierung“ geht. Auch dieses soll in Kooperation mit der Polizei Hilden umgesetzt werden.

 

Es entstehen Kosten von 5000 €

 

 

Maßnahmen gegen Rassismus

Auftragsgrundlage SV 51/224

 

Im Jahr 2007 soll die Seminarreihe mit Christian Dornbusch über die versteckten Symbole und Dresscodes der extrem rechten Szene fortgesetzt werden. Diese wurde bereits in den Jahren 2003, 2004 und 2006 erfolgreich umgesetzt und bedarf der kontinuierlichen Bearbeitung. Geplant sind 3 Seminare für insgesamt 60 Multiplikatoren und/oder die Verbindung mit einer Projektwoche einer Hildener weiterführenden Schule.

 

Es entstehen Kosten von 1500  .

 

 

Internetkonzept

Auftragsgrundlage SV 51/126

 

Nach dem Auftritt der kritischen Journalistin Beate Schöning im Januar dieses Jahres und den daraus resultierenden Reaktionen beschloss der JHA die Umsetzung eines Maßnahmenpaketes zur Prävention des Missbrauches im Internet.

 

Die Umsetzung des Konzeptes hat bereits begonnen und wird im Jahr 2007 fortgesetzt. Geplant sind Theaterveranstaltungen, Schülerinnenseminare und Multiplikatorenfortbildungen. Die Umsetzung des Projektes wird von der städtischen Fachkraft der Präventionsstelle „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ durchgeführt. Die ressourcentechnische Steuerung erfolgt über die Kostenstelle Erzieherischer Jugendschutz.

 

Es entstehen Kosten von 5170 €

 

 

Öffentlichkeitsveranstaltungen/3. Elternkonferenz

 

Auch 2007 wird es 2 Veranstaltungen zur Information über das neue Jugendschutzrecht geben. Diese werden im 1. und 3. Quartal stattfinden und über die Presse bekannt gegeben.

 

Im 2. Quartal 2007  ist die 3. Auflage der Großveranstaltung mit allen Klassenpflegschaftsvorsitzenden Hildens geplant. Es werden ca. 200 Personen in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums erwartet. Diese wichtigen Multiplikatoren sollen über die präventiven Netzwerke der Polizei und des Fachamtes informiert werden. Der Themenschwerpunkt in diesem Jahr soll das Thema Sucht und Drogen sein. Daher wird dieser Ansatz in enger Abstimmung mit der Sucht- und Drogenberatung der SPE Mühle erfolgen.

 

Es entstehen Kosten von 1500 €.

 

Kostenaufstellung im Überblick

 

Starke Zeiten 2007                                        10.000 €

Deeskalationstrainings                                                 8.500 €

Streitschlichterprojekte                                                1.500 €

Maßnahmen gegen Rechtsextremismus                     1.500 €

Prävention im Stadtteil                                                 5.000 €

Internetkonzept                                                             5.170 €

Öffentlichkeitsveranstaltungen                                     1.500 €

Gesamt                                                                        33.170 €      

 

 

Der Etatansatz des Netzwerkes Jugendschutz betrug in den vergangenen Jahren 24.080 €. Die Erhöhung auf die hier ausgewiesene Summe erklärt sich durch 2 Faktoren.

 

  1. 5170 € für die Umsetzung des Internetprojektes resultieren aus dem im Jugendhilfeausschuss beschlossenen Internetkonzept ( Theaterprojekt „Click it“ und Multiplikatorenschulung).
  2. Bei den Deeskalationstrainings beginnt 2007 die 2. Staffel mit 20  neuen fünften Klassen. Die im vergangenen Schuljahr gestartete Staffel der jetzigen 20 sechsten Klassen wird fortgesetzt und hat darüber hinaus im kommenden Jahr das Theaterstück „Tatverdächtige“ im Programm. Für die Entwicklung dieses Projektes sind zusätzliche 3920 € notwendig.

 

 

 

Günter Scheib

 



 

Finanzielle Auswirkungen

Ja

 

Haushaltstelle: 4525.7606

Kostenstelle: 5130000020    

Bezeichnung: Netzwerk Jugendschutz

 

Kosten  33.170 €                   

Kostenträger:  0602010020

                        0602010080  

Kostenarten:  501900

                      543400

                     543800

Haushaltsjahr 2007

 

 

Mittel  sind in der Haushaltsplanung im Zuschussbudget 2007 der Jugendförderung  beantragt.

Finanzierung:

Sichtvermerk Kämmerer