Beschlussvorschlag:
„Der Jugendhilfeausschuss nimmt den
vorliegenden Bericht über die Aktivitäten in den Sommerferien zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Abenteuersommer
Für die Sommerferien 2006 waren - wie im
Vorjahr auch - zwei Abenteuersommeraktivitäten á zwei Wochen für insgesamt 230
Kinder geplant.
Bei der Anmeldung hierfür zeigte sich bereits
nach kurzer Zeit wieder, dass die Anzahl der bereitgestellten Plätze nicht
ausreichen würde.
Daraufhin konnte eine zusätzliche Aktion für
weitere 80 Kinder geplant und angeboten werden, so dass insgesamt 310 Plätze
für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren zur Verfügung standen. Dies war möglich, da
der aus 2005 resultierende Überschuss zur Finanzierung miteinbezogen werden
konnte.
Die ersten beiden Aktionen fanden unter dem
Motto „ Reise ins Mittelalter“ im Jugendtreff am Weidenweg - JaW und im Area 51
statt.
Die dritte Aktion fand unter dem Motto
„Willkommen in der Stadt der Abenteu(r)er“ im und am Abenteuerspielplatz statt.
Vom 26. Juni bis 7. Juli 2006 konnten 90
Kinder die Welt des Mittelalters im und am Jugendtreff am Weidenweg kennen
lernen. Ziel war es, den Kindern das Leben auf einer mittelalterlichen Burg
begreifbar und spielerisch nahe zu bringen. Als „Prolog“ für diese
Veranstaltung wurde in den Osterferien 2006 eine Reise an den Mittelrhein
angeboten. Die 25 Kinder, die an dieser Fahrt teilgenommen haben, konnten
zahlreiche Burgen, Klöster und mittelalterliche Städte besuchen.
Die Aktion in den Sommerferien gliederte sich
in zwei Blöcke auf. So konnten die Kinder im Vormittagsbereich an einer von 6
Berufs- oder Standesgruppen der Burg teilnehmen. So standen ihnen die Gruppen
der Waldläufer, des Fahrenden Volkes, der Garde, der Ordensbrüder, des
Hofstaates und natürlich der Knappen zur Verfügung. Sie konnten innerhalb
dieser Gruppen nach zwei Wochen durch Erfüllung von verschiedenen Spielen und
Aufgaben einen Berufstitel erlangen. Es wurden beispielsweise die Kinder der
Waldgruppe am Abschlussfest alle zu Förstern „befördert“.
Im Nachmittagsbereich wurden die
Kindergruppen wieder gemischt. Da die Kinder eine mittelalterliche Rolle
spielen sollten, wurde ihnen nachmittags die Möglichkeit gegeben, zu ihrem
Beruf noch Talente zu erlernen. Es standen beispielsweise die Talente Reiten,
Strategieschulung, Belagerungswaffenbau, Brotbacken oder Mittelalterliche
Brettspiele zur Auswahl. Die Kinder konnten diese Talentschulungen alle zwei
Tage wechseln – so wurde sichergestellt, dass alle Kinder ihre persönlichen
Wünsche erfüllt bekamen.
Ergänzt wurde dieses Gruppen-Rahmen-Programm
durch eine gemeinschaftliche Geschichte, die nur von allen Bewohnern zu erleben
war. Erzählt wurde diese Geschichte in den Anfangs- und Abschlussrunden der
Aktionstage. Auch gab es für jede der Gruppen mindestens einen Ausflug (z. B.
Zons, Kaiserswerth, Schloss Burg). Am Ausflugsort absolvierten die Kinder dann
eine von den Mitarbeitern ausgearbeitete Frage-Rallye.
Darüber hinaus gab es einen gemeinsamen
Ausflug aller Kinder zum Waldbad, zusätzlich wurde ein professioneller
Geschichtenerzähler engagiert. Insgesamt kann festgestellt werden, dass den
Kindern durch vielerlei Methoden wie Basteln, Spielen, Erzählen von
Geschichte(n), Ausflügen, Filme, Sportspielen und Kostümierungen ein kleiner
Einblick in die Geschichte gegeben werden konnte. Es bleibt zu hoffen, dass die
Teilnehmer auch über die Aktion hinaus ihr Interesse am Mittelalter haben.
Parallel hierzu fand der zusätzliche
Abenteuersommer im und am Area 51, wegen der großen Nachfrage mit demselben Thema,
statt.
Schwerpunktmäßig war diese Aktion als Markt
des 15. Jahrhunderts konzipiert, da im Mittelalter die Märkte zentraler
Anlaufpunkt verschiedener Gruppierungen waren. Dort tummelten sich Händler, Hand
werker, Gaukler, Spielleute/Musikanten, Alchimisten,
Mönche und Mägde. Zu dieser Zeit war es üblich, dass die Spielleute kleine
Theaterstücke und Tänze zur Belustigung der Marktleute und Besucher aufführ-
ten. Spielleute musizierten und die Gaukler
jonglierten oder präsentierten andere akrobatische Kunststücke. Die Mönche und
Alchimisten waren die gebildeten Leute dieser Zeit. Die Mönche waren die
Schriftgelehr-
ten, die unzählige Übersetzungen betrieben
und die Alchimisten kannten besonders gut die Kräuter- und Heilkunde.
Der Mittelaltermarkt bildete meist den
Mittelpunkt einer Stadt, wo man sich traf und Neuigkeiten austauschen konnte,
ein Ort, an dem an jeder Stelle etwas geschah.
Es gab z.B. Stände mit Körben, Kerzen und
Kräutern. Schneider verkauften ihre schönsten Kleidungsstücke und die Webfrauen
glänzten durch ihre Fingerfertigkeit Wolle zu spinnen, Teppiche oder Kleidung
zu weben.
Der Marktplatz hüllte sich in den Duft von
frischen Kräutern und frisch gebackenem Brot, das gerade aus dem Ofen geholt
wurde. Die Menschen lebten vom Handel und dem Verkauf ihrer selbst
hergestellten und zubereiteten Waren.
Rund um den Marktplatz standen die
eindrucksvollsten Häuser, vor allem das Rathaus (Area 51). Es diente als
Versammlungshaus des Rates. Neue Gesetze und die Ankündigungen von Feierlichkeiten
wurden anschließend vom Stadtausrufer verkündet, denn Zeitungen gab es noch
nicht, und die meisten Menschen konnten weder lesen noch schreiben. Aber auch
aufwendige Feiern und Feste wurden im Rathaus abgehalten.
Besonders freitags, wenn alle Freunde und
Verwandten der Kinder des Mittelalters kamen, wurde das „Rathaus“ ein
lebendiges Zentrum des mittelalterlichen Marktes.
Die dritte und letzte Aktion stand unter dem
Motto „Willkommen in der Stadt der Abenteu(r)er“ und fand auf dem
Abenteuerspielplatz statt. Von 8.30 bis 16.30 Uhr wurden auch hier 110 Kinder
von 23 Betreuern und 3 Leitungskräften betreut.
Die Idee einer „Kinderstadt“ beinhaltete den
eigenständigen Aufbau und die „Simulation“ der Abläufe, Prozesse und
Entscheidungen innerhalb einer Stadt wie die Kinder sie aus eigener Erfahrung
kennen, aber oft noch nicht wirklich verstehen.
Hier hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre
eigene Stadt mitzugestalten, dabei viele Aspekte der „Erwachsenenwelt“ selbst
zu erleben und nachhaltig zu verstehen. So wurde z.B. jede Woche ein Bürgermeister
gewählt, der vor der Wahl auch einen kleinen Wahlkampf organisierte. Eine
eigene Währung (der Abi-Taler) entstand, die von den Kindern in den 14 Tagen
auch genutzt wurde.
Leben, spielen, forschen, experimentieren als
Bürgerinnen und Bürger in der eigenen kleinen Stadt war Schwerpunkt für die
Kinder. Einen eigenen Betrieb gründen, ein Taxi-Unternehmen oder eine
Fahrgerätewerkstatt betreiben, Reporter, Modeschöpfer oder Gastwirt werden,
hier war nichts unmöglich. Je nach Alter und Interesse konnten die Kinder eine
Woche lang z.B. Schreiner, Bäcker, Taxifahrer, Müllmann, Bankangestellte,
Apotheker und vieles mehr werden. Sie konnten bei einem Beruf bleiben oder
wechseln, in der Stadt der Abenteu(r)er hatten alle Arbeit!
In allen Bereichen waren die Kinder ernsthaft
bei der Sache. In der Schreinerei, der Schneiderei oder der Druckerei wurde
nicht „gebastelt“, sondern gearbeitet. Die hergestellten Produkte und
angebotenen Dienstleistungen wurden für das Zusammenleben in der Stadt
tatsächlich gebraucht und mussten mit dem selbst erarbeiteten Geld wie im
richtigen Leben bezahlt werden. Daraus resultierte für die Kinder immer wieder
ein besonderes, selbst erworbenes Verständnis für Abläufe, Hintergründe und
Zusammenhänge in einem normalerweise von Erwachsenen und deren Prioritäten und
Wünschen geprägten Gemeinwesen. Hier sollten die Kinder ihre Wünsche und
Bedürfnisse äußern, ihre Fragen stellen und sich aktiv um deren Befriedigung
bzw. Lösungen kümmern. Das dabei entstehende Verständnis und oft benötigten
unkonventionellen Lösungen für Probleme ist das „Abenteuer“ für die Kinder!
Sich eine Welt eigenständig zu erarbeiten und sie aktiv mitgestalten oder
vielleicht sogar zu verändern, das war eine Aufgabe für echte „Abenteurer“!
Alle 3 Aktionen endeten mit einem großen
Abschlussfest für alle Eltern, Freunde und Verwandte, die von den professionellen Darbietungen der Kinder
begeistert waren.
Bei allen Abenteuersommeraktionen wurden die
Kinder verpflegt, das heißt sie bekamen ein 2. Frühstück (Brötchen auf die
Hand), mittags eine kindgerechte Mahlzeit (Hauptgericht und Nachtisch) und
nachmit-
tags Kuchen, Teilchen oder Obst. Getränke
(Tee oder Mineralwasser) standen den ganzen Tag zur Verfügung.
Um die im Küchenbereich anfallenden
Tätigkeiten kümmerten sich, wie in den vorangegangen Jahren Studentinnen und
Studenten aus unserer tschechischen Partnerstadt Nove Mesto.
Sie erhalten ein angemessenes Honorar und
haben selbstverständlich Kost und Logis frei.
So ist ein dauerhafter Kontakt und Austausch
zwischen jüngeren Menschen aus Hilden und aus Nove Mesto entstanden, den das
Fachamt beibehalten möchte.
Der Tagesablauf war für alle Abenteuersommeraktionen
in etwa gleich, d. h.:
8:00 Uhr Treffen
der Betreuer/innen
Vorbesprechung
inkl. Frühstück
8:30 Uhr Eintreffen
der Kinder
und
Beginn in den einzelnen Spielbereichen
10:00
Uhr Frühstück
der Kinder
anschließend
„Weiterarbeiten“ in den Spielbereichen
12:00
Uhr – 13:00 Uhr Mittagessen für
alle Kinder, Betreuerinnen und Betreuer – gruppenweise
13:00
Uhr – 13:30 Uhr Freies
Spiel
13:30
Uhr – 14:30 Uhr „Weiterarbeiten“
in den Spielbereichen
14:30
Uhr Kuchenausgabe
für die Kinder
anschließend
weiter in den Spielbereichen
16:00
Uhr Gemeinsames
Aufräumen
und
Abschlussrunde
16:30
Uhr Abholen
der Kinder
anschließend
Nachbesprechung im Team
Für das Jahr 2007 plant das Fachamt drei
jeweils zweiwöchige Aktionen, die die kompletten Sommerferien abdecken sollen.
Bisher ist trotz „Ogata“ kein Rückgang bei
den Bedarfszahlen bezüglich Abenteuersommer zu verzeichnen. Deshalb werden
jetzt 3 Abenteuersommer mit insgesamt 300 Plätzen für 6 - 12 Jährige konzipiert.
Nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre
müsste diese Zahl ausreichend sein, sollte es dennoch Probleme bei der
Versorgung geben, wird das Fachamt flexibel reagieren.
Ferienfahrten
Traditionsgemäß wurde der überwiegende Teil
aller Fahrten mit bewährten Partnern durchgeführt.
Verschiedenste Angebote für 8 – 13 jährige
sollen möglichst viele Interessensgebiete der Kinder ansprechen. So bietet der
Jugendzeit e.V. seit 17 Jahren erfolgreich Freizeiten zum Ponyhof bei Bad
Wildungen an. Auch in diesem Jahr war dieses Ziel besonders bei den Mädchen
wieder sehr gefragt.
Für Kinder anderer Interessengebiete waren
z.B. Freizeiten nach Plön, Biedenkopf und Wiehl im Programm, deren Schwerpunkte
im sportlichen Bereich (Radfahren, Schwimmen, Segelkurse) lagen und bei den
Jungen etwas bevorzugt wurden.
Aktuell wurden im Jahr der Fußball WM in
allen Ferien Fußballcamps für Kinder und Jugendliche angeboten.
Die Teilnehmer waren auch hier alle sehr zufrieden,
so dass derzeit überlegt wird, das Angebot „Fußballcamp“ in den Ferien
weiterhin anzubieten.
Im Bereich der Jugendfahrten wurden bekannte
und beliebte Ziele angeboten wie z. B. des wegen seiner vielen Diskotheken bei
Jugendlichen sehr beliebten Calella in Spanien. Aber auch neue Ziele wie Rom,
Kroatien und Korfu waren im Programm.
Interessanterweise buchte weder bei den
Partnern in Köln noch in Hilden ein Jugendlicher die Flugreise nach Rom, so
dass dieses Programm im Vorsommer komplett storniert wurde, ohne Kosten zu
verursachen.
Auch die Reise nach Kroatien musste wegen
weniger Interessenten abgesagt werden.
Die Reise nach Korfu war trotz der langen
Anreise mit Bus und Schiff sehr beliebt.
Da das Korfuprogramm sehr gut angenommen
wurde, sogar der Wunsch nach Wiederholung laut wurde, soll dieses Programm in
2007 für Jugendliche weiter ausgebaut werden.
Für die jüngeren Jugendlichen hat der
Jugendzeit e. V. seit vielen Jahren ein Jugendhotel in San Pol de Mar (Spanien)
im Programm. Dies ist ein ruhiger Badeort, der eine Diskothek hat, welche sich
im Keller des Jugendhauses befindet. Hier ist eine „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“
der 13 – 15 jährigen problemlos gewährleistet.
Derzeit wird überlegt für diese Altergruppe
ein neues Programm in Italien zusätzlich anzubieten.
Auch hier soll eine
„Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ stattfinden.
Die Kosten hierfür werden zurzeit ermittelt.
Abschließend kann gesagt werden, dass alle
Reisen ohne nennenswerte Beschwerden stattgefunden haben. Der Trend bei allen
Freizeiten geht jedoch dahin, dass Eltern preiswertere Reisen bei gleichem
Betreuungsniveau wünschen, die Jugendlichen ihren Schwerpunkt jedoch auf „Action
und Fun – Programme“ legen.
Der JugendZeit e.V. hat hier weiterhin eine
Mittlerfunktion und legt deshalb nach wie vor großen Wert auf die Auswahl der
Betreuer/innen und kann dadurch die hohe Qualität der Freizeiten bieten.
Internationaler Kinder- und Jugendaustausch
Internationale Jugendbegegnung mit Tschechien
Die Kinder und Jugendlichen aus Nove Mesto
kommen alle zwei Jahre zu einem Ferienaufenthalt nach Hilden, sie werden im
folgenden Jahr voraussichtlich vom 20.08. – 30.08.2007 die Itterstadt besuchen.
Besuch der Kinder aus den verstrahlten
Gebieten in Tschernobyl
Seit nunmehr 15 Jahren lädt die Stadt Hilden
Kinder aus den verstrahlten Gebieten aus Weißrussland zu einem Erholungsurlaub
nach Hilden ein.
Auch 20 Jahre nach dem Reaktorunfall von
Tschernobyl ist der ursprüngliche Gedanke, nämlich den Kindern einen
Ferienaufenthalt in unverstrahlten Gebieten zu ermöglichen, sie gesund und
unbelastet zu ernähren und ihnen ein abwechslungsreiches Programm zu bieten,
der wichtigste Anlass für das Fachamt, diese Begegnung zu organisieren.
Ein weiterer Grund ist sicherlich der
humanitäre Aspekt, der auch bedingt durch die wirtschaftliche Situation der
Familien mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Die Menschen in Weißrussland
leben in der Regel in Verhältnissen, die hier als „verarmt“ gelten würden.
Darüber hinaus werden die Familien, die ihre Kinder nach Hilden schicken
wollen, vor Ort unter sozialen Gesichtspunkten ausgesucht (Kriterien sind z. B.
kinderreich, ein Elternteil verstorben, Heimkinder, Eltern krank, etc.), so
dass die Kinder häufig für einen dreiwöchigen Aufenthalt nur eine Plastiktüte
mit Kleidung dabei haben.
Nach wie vor sieht die als totalitär geltende
weißrussische Regierung diese in vielen westlichen Ländern stattfindenden
Kinderreisen nicht gerne und beschließt Gesetze, die den Kindern die Ausreise
sehr erschweren.
Eine neue Regel besagt, dass die Kinder nur
in den Ferienmonaten Juli und August ausreisen dürfen. Da dies aber bedingt
durch die Abenteuersommeraktionen und Ferienfreizeiten eine sehr arbeitsintensive
Zeit in der Abteilung Jugendförderung ist, können die Kinder nur nach den
Sommerferien eingeladen werden. Die Kinder kamen auch in diesem Jahr direkt
nach den großen Ferien nach Hilden.
Dieser Termin stellte sich nach wie vor als
sehr ungünstig für Hildener Familien dar, die gerade selbst aus dem Urlaub
zurück sind, zunächst einmal müssen sich die eigenen Kinder wieder an den
normalen Schulalltag gewöhnen. Deshalb konnten auch in diesem Jahr nicht genug
Familien gefunden werden, die bereit waren, Kinder bei sich aufzunehmen.
Das Fachamt entschloss sich, nach Rücksprache
mit der Stiftung „Den Kindern von Tschernobyl“ und den weißrussischen
Betreuerinnen dazu, im Spielehaus des Abenteuerspielplatzes ein Ferienlager –
wie im Vorjahr – einzurichten.
Es hat sich gezeigt, dass dies eine sehr gute
Maßnahme war, da die Kinder wieder sehr jung waren (8 – 10 Jahre). Dadurch,
dass sie durchgehend in ihrer Gruppe waren, kam kein Heimweh auf. Die Kinder
fanden diese Art der Ferien mit dem dazu organisierten Programm sehr erlebnisreich
und angenehm. Ihnen wurde die Anstrengung genommen, sich in einer für sie
völlig fremden Kultur in eine Familie, in der sie die Sprache nicht verstehen,
einzuleben.
Für die Abteilung Jugendförderung und die
russischen Betreuerinnen ist hierdurch jedoch ein höherer Arbeitsaufwand
entstanden. Hinzu kamen Kosten, die sonst nicht anfallen wie z. B. Frühstück
und Abendessen (die früher Gastfamilien getragen haben).
Trotzdem wurde der Wunsch geäußert, bei
dieser Altersstruktur, die Kinder in Zukunft, sinnvoller Weise als Gruppe
unterzubringen und gegebenenfalls im Jahr 2007 wieder so zu verfahren. Der
Erholungseffekt für die jungen Kinder wird dann nicht durch großes Heimweh
zunichte gemacht.
Das Fachamt rief wie in jedem Jahr die
Hildener Bevölkerung zu Kleiderspenden auf. Das Ergebnis eines solchen Aufrufes
ist immer eine große Kleiderflut. So können alle Kinder mit ausreichend
Kleidung und
Schuhen, zum Teil für die ganze Familie,
versorgt werden. Weiterhin trägt das Fachamt dafür Sorge, dass alle Kinder
Vitamintabletten, Zahnpasten und andere kleine „Luxusgüter“ im Gepäck haben.
Auch für das kommende Jahr wurden die Kinder
aus den erstrahlten Gebieten um Tschernobyl wieder zu einem Erholungsurlaub
nach Hilden eingeladen.
Günter Scheib