Betreff
Offene Ganztagsgrundschulen, Evaluation im Rahmen einer Umfrage
Vorlage
WP 04-09 SV 51/385
Aktenzeichen
III 51 em
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den vorliegenden Bericht zur Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden zur Kenntnis.“


Erläuterungen und Begründungen:

 

Bericht über die Umfragen an Offenen Ganztagsgrundschulen in Hilden und Sachstandsbericht

 

I. Die Ausgangsposition

 

Der Rat der Stadt Hilden hat in seiner Sitzung am 10.12.2003 den Grundsatzbeschluss gefasst, in Hilden die Offene Ganztagsgrundschule (OGATA) auf der Basis des Hildener Rahmenkonzeptes einzuführen. Entsprechend den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Hilden frühzeitig mit 525 Plätzen für 25% aller Grundschülerinnen und Grundschüler in Hilden ein Bildungs- und Betreuungsangebot in der Offenen Ganztagsschule geschaffen. Inzwischen werden in den 23 Gruppen etwa 610 Schülerinnen und Schüler betreut. Die entspricht einer Versorgung von etwa 30%.

 

Alle Gruppen arbeiten nach wie vor grundsätzlich mit einer einheitlichen Personalausstattung:

-eine Erzieherin mit 28 Wochenstunden

-eine Erzieherin mit 19 Wochenstunden

-eine Küchenkraft mit 10 Wochenstunden

 

An zwei Schulen liegt die durchschnittliche Gruppengröße über 30 Kinder. Hier hat die Stadt gem. dem Beschluss des Ausschusses vom 24.01.2008 zusätzliches Personal mit je zehn Wochenstunden zur Verfügung gestellt.

 

Die Investitionsfördermittel des Landes NW in Höhe von insgesamt 2.415.000,00 € für die Einrichtung der Gruppen beantragte die Verwaltung bei der Bezirksregierung Düsseldorf.

Die Mittel sind inzwischen abgerechnet. Die Mittel für die Betriebskosten (615,00 € je Kind) sind jährlich separat abzurufen.

 

II. Die erste Überprüfung des Hildener Konzeptes

 

Im Sachstandbericht für das Jahr 2007 hat die Verwaltung in Bezug auf die notwendige Überprüfung des Hildener Konzeptes sowie dessen Umsetzung angekündigt, in enger Kooperation mit den Schulleitungen eine Evaluation starten zu wollen, sobald die beiden zuletzt eingerichteten Gruppen über erste Erfahrungen verfügen würden.

So wurde im Mai 2008 die Befragung

- der Schulleitungen und Betreuungskräfte

- der Eltern und

- der Schülerinnen und Schüler

begonnen.

 

Die Arbeitsgruppe Offene Ganztagsschule hat für diese drei Gruppen jeweils spezielle Fragebögen zur Verfügung gestellt, die die Interessenlagen und die Sichtweise der unterschiedlichen Personenkreise zum Thema berücksichtigt. 

 

Die Fragebögen sind als Muster der Sitzungsvorlage beigefügt.

 

Bei etwa 610 Kindern in den Gruppen zum Zeitpunkt der Umfrage haben sich 467 (77%) Schülerinnen und Schüler und 276 (45%) Eltern beteiligt.  Es existierten 23 Gruppen mit 46 Erzieherinnen und Erziehern an neun Schulen mit ebenso vielen Schulleitungen. Von möglichen 55 haben 47 Personen einen Fragebogen ausgefüllt. Dies sind 85%. Das Umfrageergebnis ist also durchaus repräsentativ.

 

 

III. Auswertung der Umfrage

 

Die Fragebögen wurden durch eine externe Firma ausgewertet. Die Planersocietät aus Dortmund hat die Au swertung in zwei Teilbereiche aufgeteilt.

 

Der erste Teilbereich ist eine statistische Aufstellung der Ergebnisse je Schule. Es zeigt zu jeder Fragestellung das Durchschnittsergebnis je Schule und die von den Befragten eingereichten Anmerkungen in Kurzform. Alle Schulen haben eine Ausfertigung dieser Gesamtaufstellung erhalten. So kann jede Offene Ganztagsschule die eigenen Ergebnisse prüfen und kritisch hinterfragen. Auch die Chance zum Vergleich mit anderen Schulen ist so gegeben und gibt Anreize für den Blick über den Tellerrand. In Einzelfällen können vielleicht Konzepte anderer Schulen zumindest in Teilen Anregungen für die künftige Arbeit bieten.

 

Der zweite Teilbereich ist dieser Sitzungsvorlage beigefügt und stellt zu jeder in den Bögen gestellten Frage das Gesamtergebnis je Schule und den Durchschnittswert in Bezug auf alle städtischen Grundschulen dar. Zusätzlich hatte die Planersocietät den Auftrag, das Ergebnis zu werten. Daher befindet sich hinter jeder ausgewerteten Frage ein Kurzbericht.

 

Insgesamt wird das Hildener Konzept sowie die Arbeit in den Schulen sehr positiv gesehen und mit der Gesamtnote Gut beurteilt.

Insofern bestätigen sich die Entscheidungen der politischen Gremien zur Umsetzung des Hildener Konzeptes und der Einsatz der Verwaltung zur ständigen Begleitung der Arbeit der Schulen mit der „Arbeitsgruppe Offene Ganztagsschule“ sowie dem wiederkehrenden Austausch der Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen von „Teamsitzungen“.

 

Die Arbeitsgruppe Offene Ganztagsgrundschule hat den Kurzbericht ausgewertet und in der Sache eine Stellungnahme bzw. ein kurzes Fazit abgegeben. Dieses Schreiben ist dieser Sitzungsvorlage beigefügt.

 

Auch die Schulleitungen waren aufgerufen, zu den vorliegenden Auswertungen ihre Stellungnahmen einzureichen. Die eingegangenen Stellungnahmen werden von der Arbeitsgruppe Offene Ganztagsgrundschule ausgewertet.

 

IV. Ausblick

 

Die Kinderbetreuung ist in unserer Gesellschaft zurzeit ein Thema in allen Bevölkerungsschichten und auf allen Ebenen politischer Gremien. Seit der Einführung der Offenen Ganztagsgrundschulen wurde die Bertreuung der unter Dreijährigen gesetzlich geregelt, die Ganztagshauptschule wurde an vielen Standorten eingeführt, aktuell fördert das Land im Rahmen seiner Ganztagsoffensive Projekte in Realschulen und Gymnasien.

Hier wird deutlich, dass dieses Thema noch nicht abgeschlossen ist und auch in den Grundschulen der letzte Schritt noch nicht geplant, geschweige vollzogen ist.

Dies zeigt sich aktuell in den Bedarfsabfragen der Hildener Grundschulen im Rahmen der Neuanmeldungen. Die Anzahl der Interessenten für Plätze in der Offenen Ganztagsgrundschule liegt nach ersten Meldungen der Schulleitungen höher als die Anzahl der Viertklässler, die im Sommer durch den Gang in die weiterführende Schule einen Platz in der Ganztagseinrichtung freimachen.

Bis zur ersten Sitzung des Ausschusses im neuen Jahr wird die Verwaltung den Bedarf ermittelt haben und dem Ausschuss eine Beschlussvorlage in dieser Sache unterbreiten.

 

Die Verwaltung wird auch auf der Grundlage des Umfrageergebnisses die Offene Ganztagsgrundschule in enger Zusammenarbeit mit den Schulen und in Abstimmung mit den politischen Gremien weiter vorantreiben und für die Bürger dieser Stadt gute Angebote vorhalten und weiterentwickeln.

 

 

 

Günter Scheib