Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den vorliegenden Bericht zur Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Bericht über die Umfragen an Offenen Ganztagsgrundschulen in
Hilden und Sachstandsbericht
I.
Die Ausgangsposition
Der Rat der Stadt Hilden hat
in seiner Sitzung am 10.12.2003 den Grundsatzbeschluss gefasst, in Hilden die
Offene Ganztagsgrundschule (OGATA) auf der Basis des Hildener Rahmenkonzeptes
einzuführen. Entsprechend den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen hat die
Stadt Hilden frühzeitig mit 525 Plätzen für 25% aller Grundschülerinnen und
Grundschüler in Hilden ein Bildungs- und Betreuungsangebot in der Offenen
Ganztagsschule geschaffen. Inzwischen werden in den 23 Gruppen etwa 610
Schülerinnen und Schüler betreut. Die entspricht einer Versorgung von etwa 30%.
Alle Gruppen arbeiten nach
wie vor grundsätzlich mit einer einheitlichen Personalausstattung:
-eine Erzieherin mit 28
Wochenstunden
-eine Erzieherin mit 19
Wochenstunden
-eine Küchenkraft mit 10
Wochenstunden
An zwei Schulen liegt die
durchschnittliche Gruppengröße über 30 Kinder. Hier hat die Stadt gem. dem
Beschluss des Ausschusses vom 24.01.2008 zusätzliches Personal mit je zehn
Wochenstunden zur Verfügung gestellt.
Die Investitionsfördermittel
des Landes NW in Höhe von insgesamt 2.415.000,00 € für die Einrichtung
der Gruppen beantragte die Verwaltung bei der Bezirksregierung Düsseldorf.
Die Mittel sind inzwischen
abgerechnet. Die Mittel für die Betriebskosten (615,00 € je Kind) sind jährlich
separat abzurufen.
II. Die erste Überprüfung des
Hildener Konzeptes
Im Sachstandbericht für das
Jahr 2007 hat die Verwaltung in Bezug auf die notwendige Überprüfung des
Hildener Konzeptes sowie dessen Umsetzung angekündigt, in enger Kooperation mit
den Schulleitungen eine Evaluation starten zu wollen, sobald die beiden zuletzt
eingerichteten Gruppen über erste Erfahrungen verfügen würden.
So wurde im Mai 2008 die
Befragung
- der Schulleitungen und
Betreuungskräfte
- der Eltern und
- der Schülerinnen und
Schüler
begonnen.
Die Arbeitsgruppe Offene
Ganztagsschule hat für diese drei Gruppen jeweils spezielle Fragebögen zur
Verfügung gestellt, die die Interessenlagen und die Sichtweise der
unterschiedlichen Personenkreise zum Thema berücksichtigt.
Die Fragebögen sind als
Muster der Sitzungsvorlage beigefügt.
Bei etwa 610 Kindern in den
Gruppen zum Zeitpunkt der Umfrage haben sich 467 (77%) Schülerinnen und Schüler
und 276 (45%) Eltern beteiligt. Es
existierten 23 Gruppen mit 46 Erzieherinnen und Erziehern an neun Schulen mit
ebenso vielen Schulleitungen. Von möglichen 55 haben 47 Personen einen
Fragebogen ausgefüllt. Dies sind 85%. Das Umfrageergebnis ist also durchaus
repräsentativ.
III. Auswertung der Umfrage
Die Fragebögen wurden durch
eine externe Firma ausgewertet. Die Planersocietät aus Dortmund hat die Au
swertung in zwei Teilbereiche aufgeteilt.
Der erste Teilbereich ist
eine statistische Aufstellung der Ergebnisse je Schule. Es zeigt zu jeder
Fragestellung das Durchschnittsergebnis je Schule und die von den Befragten
eingereichten Anmerkungen in Kurzform. Alle Schulen haben eine Ausfertigung
dieser Gesamtaufstellung erhalten. So kann jede Offene Ganztagsschule die
eigenen Ergebnisse prüfen und kritisch hinterfragen. Auch die Chance zum
Vergleich mit anderen Schulen ist so gegeben und gibt Anreize für den Blick
über den Tellerrand. In Einzelfällen können vielleicht Konzepte anderer Schulen
zumindest in Teilen Anregungen für die künftige Arbeit bieten.
Der zweite Teilbereich ist
dieser Sitzungsvorlage beigefügt und stellt zu jeder in den Bögen gestellten Frage
das Gesamtergebnis je Schule und den Durchschnittswert in Bezug auf alle
städtischen Grundschulen dar. Zusätzlich hatte die Planersocietät den Auftrag,
das Ergebnis zu werten. Daher befindet sich hinter jeder ausgewerteten Frage
ein Kurzbericht.
Insgesamt wird das Hildener
Konzept sowie die Arbeit in den Schulen sehr positiv gesehen und mit der
Gesamtnote Gut beurteilt.
Insofern bestätigen sich die
Entscheidungen der politischen Gremien zur Umsetzung des Hildener Konzeptes und
der Einsatz der Verwaltung zur ständigen Begleitung der Arbeit der Schulen mit
der „Arbeitsgruppe Offene Ganztagsschule“ sowie dem wiederkehrenden Austausch
der Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen von „Teamsitzungen“.
Die Arbeitsgruppe Offene
Ganztagsgrundschule hat den Kurzbericht ausgewertet und in der Sache eine
Stellungnahme bzw. ein kurzes Fazit abgegeben. Dieses Schreiben ist dieser
Sitzungsvorlage beigefügt.
Auch die Schulleitungen waren
aufgerufen, zu den vorliegenden Auswertungen ihre Stellungnahmen einzureichen.
Die eingegangenen Stellungnahmen werden von der Arbeitsgruppe Offene
Ganztagsgrundschule ausgewertet.
IV. Ausblick
Die Kinderbetreuung ist in
unserer Gesellschaft zurzeit ein Thema in allen Bevölkerungsschichten und auf
allen Ebenen politischer Gremien. Seit der Einführung der Offenen
Ganztagsgrundschulen wurde die Bertreuung der unter Dreijährigen gesetzlich
geregelt, die Ganztagshauptschule wurde an vielen Standorten eingeführt,
aktuell fördert das Land im Rahmen seiner Ganztagsoffensive Projekte in
Realschulen und Gymnasien.
Hier wird deutlich, dass
dieses Thema noch nicht abgeschlossen ist und auch in den Grundschulen der
letzte Schritt noch nicht geplant, geschweige vollzogen ist.
Dies zeigt sich aktuell in
den Bedarfsabfragen der Hildener Grundschulen im Rahmen der Neuanmeldungen. Die
Anzahl der Interessenten für Plätze in der Offenen Ganztagsgrundschule liegt
nach ersten Meldungen der Schulleitungen höher als die Anzahl der
Viertklässler, die im Sommer durch den Gang in die weiterführende Schule einen
Platz in der Ganztagseinrichtung freimachen.
Bis zur ersten Sitzung des
Ausschusses im neuen Jahr wird die Verwaltung den Bedarf ermittelt haben und
dem Ausschuss eine Beschlussvorlage in dieser Sache unterbreiten.
Die Verwaltung wird auch auf
der Grundlage des Umfrageergebnisses die Offene Ganztagsgrundschule in enger
Zusammenarbeit mit den Schulen und in Abstimmung mit den politischen Gremien
weiter vorantreiben und für die Bürger dieser Stadt gute Angebote vorhalten und
weiterentwickeln.
Günter Scheib