Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Die Fraktion dUH hat am
2.11.2008 zum Haushalt 2009 den als Anlage 1 beigefügten Antrag
gestellt. Ziel des Antrags ist der Auftrag, ein Projekt zum Thema
„Alltagshilfen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige in Hilden“
einzurichten bzw. Lösungen aufzuzeigen. Hierfür sollen jährlich 30.000 € zur
Verfügung gestellt werden. Der Antrag soll in der Sitzung am 11.12.2008 beraten
werden, damit sich alle Fraktionen bei ihren Haushaltsplanberatungen für 2009
damit befassen können.
Hierzu ist aus Sicht der
Verwaltung festzustellen, dass im Themenbereich „Demenz“ in den vergangenen Jahren
in Hilden und im Kreis Mettmann bereits vieles angestoßen und auch tatsächlich
erreicht wurde.
Allein in Hilden sind
koordiniert durch das Amt für Soziales und Integration – Seniorenbüro- der
Stadt Hilden verschiedene Träger mit Informationen, ambulanten und stationären
Hilfen zu diesem Thema präsent.
Zum Demenz-Netz in der Stadt
Hilden mit Angeboten über Beratung, Betreuung, individuelle Unterstützung und
stationäre Hilfen gehören
Stadt Hilden – Seniorenbüro –
Gemeinnützige Seniorendienste „Stadt
Hilden“ GmbH
Demenz-Info-Center/Alzheimer-Angehörigen-Treff
Nachbarschaftstreff Kath. Kirche
St. Marien
Nachbarschaftshilfe aktiv Hilden
(NaH) e. V.
Dorotheenpark gGmbH
ELISA Seniorenstift GmbH
Wohnstift Haus Horst
Zum Leistungsumfang wird zur
Vermeidung von Wiederholungen auf das als Anlage 2 beigefügte
Faltblatt verwiesen.
Zur Verbesserung der Situation
dienen auch die auf dem Gelände des Seniorenzentrums „Stadt Hilden“ Erikaweg 9
geplanten 12 Tagespflegeplätze (siehe SV 50/71).
In welchem Umfang und Ausmaß
auch die nach der Reform des Pflegegesetzes einzurichtenden Pflegestützpunkte
die Versorgungsstrukturen vor Ort verbessern, bleibt abzuwarten. Zuständig
hierfür sind in erster Linie die Pflegekassen und –so die gesetzliche Regelung-
die Kreise und kreisfreien Städte. Der Kreis Mettmann wird hierbei die Belange
und vorhandenen Strukturen der kreisangehörigen Städte zu berücksichtigen
haben.
Der Kreis Mettmann hat Anfang 2006 mit Fördermitteln der
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW das auf 3 Jahre befristete Projekt „Demenz-Netz
Kreis Mettmann“ begonnen. Mit Hilfe der Kooperationspartner Bergische Diakonie Aprath (im südlichen
Kreisgebiet) und der Theodor-Fliedner-Stiftung (im nördlichen Kreisgebiet) war
es Aufgabe, die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im
Kreis Mettmann nachhaltig zu verbessern und durch Netzwerkarbeit, Fortbildung,
Öffentlichkeitsarbeit und Etablierung niederschwelliger Angebote der steigenden
Anzahl von Betroffenen adäquat zu verbessern. Wichtig dabei ist insbesondere
die Beratung pflegender Angehöriger, aber auch der Profis und der ehrenamtlich
Tätigen.
Ziel war es, in jeder Stadt des
Kreises eine Vernetzung der Akteure vor Ort zu schaffen, was in Hilden – wie
oben dargestellt- sehr schnell erfolgt ist.
Das o.a. Kreisprojekt läuft am
28.2.2009 aus; ein Folgeprojekt ist beantragt.
Geplant ist eine Art
Qualifizierungsoffensive für die Implementierung und Ausweitung niederschwelliger
Angebote.
Darüber hinaus beschäftigte sich
der Sozialausschuss des Kreises in seiner Sitzung am 17.11.2008 mit 2 Anträgen
der CDU-Kreistagsfraktion, und zwar unter dem Titel
Schaffung und konzeptionelle
Weiterentwicklung von ambulant betreuten Wohngruppen als Alternative zum Heim,
und
Ausbau des Demenz-Netzes Kreis
Mettmann.
Insgesamt betrachtet, werden die
tatsächliche Entwicklung und der sich aus der demographischen Entwicklung ggf.
ergebende zusätzliche Bedarf und der dadurch notwendige Ausbau der
Versorgungsstrukturen mit einer der Schwerpunkte der zukünftigen Seniorenarbeit
sein. Heute schon den Finanzbedarf zu konkretisieren ist aus Sicht der
Verwaltung nicht möglich. Es wird
empfohlen die Entwicklung abzuwarten und erst bei Vorliegen konkreter Pläne die
notwendigen Haushaltsmittel bereitzustellen.
Günter Scheib