Beschlussvorschlag:
„Der
Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den Sachstandsbericht zum geplanten
Mensabetrieb am Städt. Helmholtz-Gymnasium zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
I. Die Ausgangslage
Mit der
Sitzungsvorlage 26/048 hat das Amt für Gebäudewirtschaft in Zusammenarbeit mit
dem Amt für Jugend, Schule und Sport dem Ausschuss für Schule, Sport und
Soziales in seiner Sitzung am 24.01.2008 die Unterlagen zur Erstellung einer
Mensa basierend auf dem durch den Rat der Stadt Hilden beschlossenen
Schulentwicklungsplan gem. § 14 Gemeindehaushaltsverordnung NW vorgestellt.
Durch die
Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren werden immer mehr Teile des
Unterrichts auf den Nachmittagsbereich fallen, was eine Übermittagsversorgung
notwendig macht, die nur durch die Einrichtung der geplanten Mensa abgedeckt
werden kann.
Zurzeit arbeitet
die Schule mit einer Übergangslösung, die noch für dieses und das folgende
Schuljahr ausreichen soll. Aufgrund der von der Schulleitung angegebenen Daten
kann nach Einschätzung der Verwaltung jedoch bereits im darauf folgenden
Schuljahr, also ab Mitte 2009 mit bis zu 120 Kindern in der Mittagsversorgung
gerechnet werden. Zu Beginn dieses Schuljahres soll dann auch die neue Mensa in
Betrieb gehen.
In der o.g.
Sitzung hatte die SPD-Fraktion darum gebeten, rechtzeitig über den Betrieb der
Mensa zu informieren und verschiedene Betreibermodelle vorzustellen. Mit dieser
Sitzungsvorlage wird über den derzeitigen Sachstand berichtet.
II. Die Planungen des Amtes für Gebäudewirtschaft
Die bauliche Ausführung
sowie die Ausstattung der Küchenräume hat das Amt für Gebäudewirtschaft mit der
Schule und dem Amt für Jugend, Schule und Sport auch unter Beteiligung des
Architekten sowie eines Küchenplaners bereits weitestgehend abgestimmt. Die
Planungsunterlagen wurden dem Ausschuss bereits vorgestellt und nun der
Bauaufsicht im Hause zur Genehmigung vorgelegt.
Nennenswerte
Veränderung der bereits dargestellten Planung auch unter Bezug auf die Kosten
wird nicht erwartet.
Die Fertigstellung
der Mensa ist zum Ende des Schuljahres 2008/2009 vorgesehen.
III. Die Planungen des Amtes für Jugend, Schule und
Sport
Der Betrieb der
Mensa, die Ausstattung des Speiseraumes mit Mobiliar sowie deren Finanzierung
liegen im Verantwortungsbereich des Amtes für Jugend, Schule und Sport.
Betrieb der Mensa
Die Planungen zum
Betrieb der Mensa werden voraussichtlich im Herbst dieses Jahres gemeinsam mit
der Schulleitung abgeschlossen.
Die Verwaltung
greift hier auf Erfahrungen anderer Gemeinden zurück, da für den Bereich der
weiterführenden Schulen bisher keine Übermittagsversorgung benötigt wurde und
somit eigene Kenntnisse auf diesem Gebiet fehlen.
Um die
Erkenntnisse anderer Städte und Gemeinden im Bereich eines Mensabetriebes
bereits bei der Planung berücksichtigen zu können, führte das Amt für Jugend,
Schule und Sport telefonisch eine interkommunale Abfrage durch. Hierbei sind
die nachfolgend aufgelisteten Lösungen am häufigsten vertreten:
- Verpachtung der Mensa an einen
kommerziellen Betreiber
- Bewirtschaftung mit eigenem
städtischen Personal
- Bewirtschaftung durch einen
Mensaverein der Schule
Die zuständigen
Stellen anderer Verwaltungen stellten im Rahmen dieser drei Lösungsvarianten
die verschiedensten Modelle vor. Abhängig von den Erfahrungen aus der
Vergangenheit favorisieren die Schulträger unterschiedliche Konzepte für die
Zukunft, wobei regelmäßig schlechte Erfahrungen dazu führen, die nächste, noch
nicht negativ belegte Konzeption auszuprobieren.
Ein bislang sehr
erfolgreiches Konzept hat der Zweckverband der Städte Langenfeld und Hilden
entwickelt, der Schulträger der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Langenfeld
ist.
Hier die Eckdaten
der Langenfelder Konzeption:
- Die Mensa wird von einem Mensaverein
betrieben.
- Dieser Verein verfügt über ca. 320
zahlende Mitglieder.
- Die Essensverpflegung erfolgt an 3
Tagen pro Woche.
- An den beiden anderen Wochentagen
bietet der Mensaverein kleine Snacks an.
- Die Essenspreise liegen zwischen 2,75 €
(Abonnentenpreis) und 3,50 € (Einzelpreis)
- Täglich werden etwa 240 Kinder in der
Mensa versorgt.
- Das Angebot wird von den Kindern dieser
Schule sehr positiv aufgenommen.
- Der Verein erhält einen Zuschuss, um
diese Essenspreise realisieren zu können.
- Dieser Zuschussbetrag liegt bei
jährlich ca. 27.000 €.
- Der Zweckverband übernimmt eine ggf.
fällige Defizitdeckung.
- Dem Verein entstehen keine Kosten für
Gebäudenutzung und Energie.
- Die Essensbestellung erfolgt über ein
technikunterstütztes Verfahren.
- Erwirtschaftete „Gewinne“ investiert
der Verein in den „Ausbau“ des Mensabetriebes.
- Der Mensaverein beschäftigt eigenes
Personal: Teilzeitbeschäftigte mit insgesamt 92 Wochenstunden und 3
geringfügig Beschäftigte.
Gemeinsam mit der
Schulleitung des Helmholtz-Gymnasiums hat die Verwaltung diesen Betrieb vor Ort
besichtigt und sich über die Gegebenheiten informiert. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer erkannten übereinstimmend, dass diese Mensa sowohl in der
Größenordnung als auch in der Qualität hervorragend als Modell für unser
Gymnasium dienen kann.
Nach Gesprächen
mit der Verwaltung hat sich die Schulleitung des Helmholtz-Gymnasiums bereit
erklärt, einen Verein zu gründen, der die Bewirtschaftung der Mensa des
Gymnasiums übernimmt.
Die
Bewirtschaftung einer Mensa zählt zu den Aufgaben des Schulträgers und ist
somit eine städtische Aufgabe. Um diese Aufgabe dem Verein zu übertragen, muss
die Verwaltung mit ihm einen Kontrakt schließen. Sowohl hinsichtlich der
Vereinsgründung als auch in Bezug auf den notwendigen Kontraktabschluss bietet
die Langenfelder Konzeption eine gute Orientierungshilfe.
Für den laufenden
Mensabetrieb ist ein Finanzierungsmodell zu entwickeln. Neben Mitgliedsbeiträgen
wird der Verein Erlöse aus dem Verkauf von Speisen und Getränken erzielen. Nach
überschlägigen Berechnungen der Schule wird der Verein die laufenden Kosten mit
diesen Einnahmen nicht decken können. Ähnlich wie bei den Gesamtschulmodellen
wird ein städtischer Zuschuss erforderlich werden.
Der mit dem Verein
abzuschließende Vertrag bildet jedoch nur das Grundgerüst für die Bewirtschaftung
der Mensa. Der eigentliche Aufbau des Mensabetriebes an unserem Gymnasium
müsste nach Vertragsabschluss von dem Mensaverein ausgearbeitet und eingeführt
werden.
Wichtige
Eckpfeiler wären hierbei einerseits die Auswahl des Essenslieferanten und
andererseits die Festlegung eines geeigneten Bestellverfahrens. Hier wird
sicher wie in Langenfeld ein technikunterstütztes Verfahren notwendig werden,
das ebenfalls Kosten verursachen wird.
Ausstattung des
Speiseraumes mit Mobiliar
Nach den aktuellen
Planungen wird im Rahmen der Errichtung des Baukörpers die Ausstattung der
Küche mitgeplant und realisiert. Das Amt für Jugend, Schule und Sport übernimmt
die weitere Ausstattung der Räume. Im Jahr 2009 wird das Fachamt nach
Abstimmung mit der Schule im Rahmen einer Vergabe die Einrichtung des
Speiseraumes vornehmen. Hier sind Kosten in Höhe von ca. 60.000 € zu erwarten,
die bereits im Haushaltsplan 2008 veranschlagt worden sind.
IV. Die weitere Vorgehensweise
Das Amt für
Jugend, Schule und Sport wird in den nächsten Wochen mit der Schule eine gemeinsames
Konzept zur Gründung eines Mensavereines und den Abschluss einer Vereinbarung
über die Betreibung der Mensa ausarbeiten. Der Speiseraum wird nach Fertigstellung
der Mensa unter Beteiligung der Schule und ggf. des Mensavereines ausgestattet.
Das gilt auch für die technische Ausstattung der Mensa, also insbesondere für
die Einführung eines technikunterstützten Bestellverfahrens.
Die Verwaltung
wird in der nächsten Ausschusssitzung das Konzept zum Mensabetrieb einschließlich
der finanziellen Auswirkungen vorlegen.
Günter Scheib