Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für
Schule, Sport und Soziales nimmt den Bericht der Verwaltung über die Unterbringungssituation
in Übergangsheimen und Notunterkünften
der Stadt Hilden zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Allgemeines |
Für die
Unterbringung von obdachlosen Menschen und zugewiesenen und zu versorgenden
Aussiedlerinnen und Aussiedlern sowie ausländischen Flüchtlingen hält die Stadt
in ausreichendem Maße Übergangsheime und Notunterkünfte vor. Die
Versorgungssituation in Hilden ist aufgrund ausreichender Vorsorge sowohl
hinsichtlich der Unterbringungsmöglichkeiten als auch der Betreuung in den
vergangenen Jahren gut. Dies ist den Mitgliedern des Ausschusses für Schule,
Sport und Soziales in den vergangenen Jahren, letztmalig am 14.3.2007 berichtet
worden. Als notwendig wurde dabei auch jeweils das Vorhalten von
Unterbringungsreserven dargestellt. Entsprechend dem Rückgang der Zahl der
unterzubringenden Personen erfolgte sukzessiv ein behutsamer Abbau von
Unterbringungskapazitäten, zuletzt die Aufgabe der Übergangsheime Breddert
(2005), Benrather Straße und Hofstraße (beide 2006) und Grünstraße (2007).
In der Sitzung am
14.3.2007 wurde mitgeteilt, dass das Ausmaß der zahlenmäßigen Entwicklung nicht
vorhersehbar ist und deshalb ein weiterer Abbau von Unterbringungskapazitäten
nicht vorherzusagen ist.
Die gegenwärtige
Zahl der untergebrachten Personen in den Übergangsheimen und Notunterkünften
der Stadt Hilden ist aus der
nachfolgenden Aufstellung (Stand 30.4. 2008) ersichtlich:
Adresse |
Aussiedler tatsächl. Belegung |
Ausl. Flüchtlinge tatsächl. Belegung |
Obdachlose tatsächl. Belegung |
Gesamt |
Hegelstraße |
7 |
4 |
3 |
14 |
Forststraße |
0 |
35 |
0 |
35 |
Hans-Sachs-Straße |
0 |
34 |
0 |
34 |
Richrather Straße |
0 |
0 |
7 |
7 |
Krabbenburg |
0 |
0 |
3 |
3 |
Oststraße |
0 |
0 |
38 |
38 |
Gesamt: |
7 |
73 |
51 |
131 |
Entwicklung |
Die Zahl der
untergebrachten Personen hat sich in den einzelnen Bereichen unterschiedlich
wie nachfolgend dargestellt entwickelt.
Personenkreis |
2000 |
2004 |
2005 |
2007 |
Mai 2008 |
Aussiedler |
76 |
38 |
71 |
4 |
7 |
Ausl.
Flüchtlinge |
307 |
194 |
147 |
101 |
73 |
Obdachlose |
86 |
73 |
75 |
60 |
51 |
Gesamt: |
469 |
305 |
293 |
165 |
131 |
Die
Unterbringungssituation im Aussiedlerbereich
zeigt nach einem kurzzeitigen Anstieg der Zahlen von 2004 nach 2005 nunmehr
einen im Laufe des Jahres 2006 sich ergebenden starken Rückgang der
untergebrachten Personen. Infolge der Auswirkungen der 2005 in Kraft getretenen
Änderung der Aufnahmevoraussetzungen im Bundesvertriebenengesetz sind weniger
Menschen in die Bundesrepublik eingereist. Vereinzelte Zuweisungen nach Hilden
erfolgten nur im Wege der Familienzusammenführung. Darüber hinaus hat Hilden
gegenwärtig die Zuweisungsquote erfüllt. Die untergebrachten Personen konnten
mittlerweile in Wohnungen auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt vermittelt werden.
Eine Veränderung
der gegenwärtigen Situation ist nicht erkennbar.
Das bedeutet, dass
die für diesen Personenkreis vorhandene Doppelhaushälfte ausreicht.
Die Situation im Obdachlosenbereich ist hinsichtlich der
Zahl der untergebrachten Personen weiterhin leicht rückläufig. Die zur
Verfügung stehenden Unterkünfte sind ausreichend und für die unterschiedlichen
Personenkreise (allein stehende Personen, Familien, Paare) quantitativ weiterhin
notwendig. Auf den mit SV 50/63 dem Ausschuss vorgelegten Jahresbericht 2007 der
SPE Mühle über die Situation und die Arbeit im Obdachlosenbereich wird verwiesen.
Die Situation
im Bereich der ausländischen Flüchtlinge ist gegenwärtig nicht einzuschätzen.
Nachdem im Laufe des Jahres 2006 die Zahl auf rd. 90 Personen zurückging hat
Hilden auf Grund einer Änderung der Zuweisungskriterien zur gleichmäßigen
Auslastung der Kommunen in NRW gegenwärtig wegen Nichterfüllung der amtlichen
Zuweisungsquote weitere Personen aufzunehmen.
Die Zahl der Asyl beantragenden Menschen in Deutschland war im Jahr 2007 insgesamt
rückläufig, was sich für Hilden nicht in gleichem Maße auswirkte. Nach der im
Jahr 2006 erfolgten Aufgabe des Übergangsheims Benrather Straße war für diesen
Bereich ein weiterer Abbau von Übergangsheimplätzen (Aufgabe des Hauses
Hans-Sachs-Straße) für dieses Jahr geplant, sofern die Unterbringungssituation
in diesem Jahr sich stabilisiert zeigen würde. Dies ist aber zurzeit nicht der
Fall. In den letzten Wochen konnten zwar einige Personen nach Änderung des
Aufenthaltstitels wohnungsmäßig versorgt werden, es werden aber weiterhin neue
Asylbewerber wegen der oben erwähnten Nichterfüllung der Zuweisungsquote zur
Unterbringung und Versorgung zugewiesen.
Nach aktuellen
Berichten des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der Asylanträge gegenwärtig
wieder steigend, allein im April 2008 um 9,6 % gegenüber dem Vormonat und 40,8
% gegenüber April 2007. Die Steigerung für den Zeitraum Januar – April 2008
wird mit 31,5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2007 angegeben.
Hauptherkunftsländer
von Januar bis April waren:
- Irak 2.450 Personen - Serbien 634 Personen
- Türkei 536 Personen -
Vietnam 376 Personen
- Russ. Föderation
293 Personen - Syrien 261 Personen
- Libanon 238 Personen -
Iran 232 Personen
Seitens der
Verwaltung wird empfohlen, die Entwicklung weiter zu beobachten. Der in der Vergangenheit
erfolgte behutsame Abbau von Kapazitäten zeigt insbesondere mit Blick auf die
in den Nachbarstädten vorhandenen Probleme bei der Einrichtung neuer
Übergangsheime, dass in Hilden der richtige Weg beschritten wurde.
Günter Scheib