Betreff
Integrationsförderung in Hilden - Ergebnisse der Bertelsmann Stiftung -
Vorlage
WP 04-09 SV 50/042
Aktenzeichen
Dez. III Ga/Ne
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.“


Erläuterungen und Begründungen:

 

Seit Jahren unternimmt die Stadt Hilden besondere Anstrengungen, um die Integration zu fördern. Im Jahre 2005 wurde der Hildener Weg der Integrationsförderung eingeschlagen, der im Januar 2007 zu einem Bündnis für Integration führte. Ziel ist es, nicht übereinander oder gar gegeneinander zu reden, sondern miteinander die Integration in Hilden zu gestalten und zu fördern.

 

 

Meilensteine

 

2005

 

Entwicklung eines ganzheitlichen Strategiepapiers „Integration ist machbar“. Darin wurden Leitlinien definiert und Handlungsfelder bestimmt.

Umbenennung des Sozialamtes in „Amt für Soziales und Integration“

Einrichtung eines Integrationsbüros als Koordinator und Motor des weiteren Prozesses

 

2006

 

Festlegung eines Maßnahmenkataloges „Integration konkret“. Damit wurde eine Vielzahl gemeinschaftlicher Ideen und Projekte zur Integrationsförderung auf den Weg gebracht und mit 20.600 zusätzlich finanziert.

Bewilligung eines Landeszuschusses im Rahmen des Komm-In-Förderprogrammes; dadurch konnten weitere Bausteine zur Integrationsförderung realisiert werden, die zu einem dauerhaften institutionalisierten Dialog mit Migranten führen sollen.

 

2007

 

Gründung eines Bündnisses für Integration als Abschluss des Komm-In-Projektes

 

 

 

Erstmals hat nunmehr die Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Fachministerium und dem Institut GEBIT in Münster wesentliche Daten zur Integration von Zuwanderern für alle Kommunen in NRW zusammengestellt. Diese Daten sind einsehbar unter: . Die Daten geben Auskunft darüber, wie hoch der Zuwandereranteil in Städten und Gemeinden des Landes ist und wie es um die Integration bestellt ist. Hilden weist in diesem Rahmen gute Ergebnisse auf. Basis ist das Jahr 2005.

 

 

Anteil Ausländer und Aussiedler

 

Der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist in Hilden mit 11,9% höher als im Kreis Mettmann (11%) und in ganz NRW (10,7%). Am niedrigsten ist der Ausländeranteil in der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren. Ende 2005 waren lediglich 4,3% der Einwohner in Nordrhein-Westfalen, die 65 Jahre und älter waren, keine Deutschen. Im Kreis Mettmann waren es mit 4,4% etwas mehr, in Hilden mit 4,9% deutlich mehr. Auch bei den Ausländeranteilen der unter 15-jährigen und der 15 bis 25-jährigen hat die Stadt Hilden höhere Werte als die Durchschnittswerte in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Mettmann aufzuweisen. Der Ausländeranteil unter 15 Jahren beträgt 12,3%, der Ausländeranteil bei den 15 bis unter 25-jährigen 16,2%.

 

Insgesamt haben sich in Nordrhein-Westfalen 1,8% der ausländischen Bürger einbürgern lassen, im Kreis Mettmann wie in Hilden waren es 1,7%.

 

Der Anteil der Aussiedlerschüler ist in Hilden mit 2,5% gegenüber dem Landesdurchschnitt von 3,4% relativ gering.

 

 

Integration und Bildung

 

Die Sprachstandsfeststellung vor dem Schuleintritt und das Angebot vorschulischer Sprachförderung wurden geschaffen, um die Situation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Hilden hat derzeit aktuell über 45 Sprachförderprojekte organisiert. Dieses besondere Engagement zeigt sich auf positiv im Zahlenvergleich auf der Basis des Jahres 2005. Insgesamt 11,6% der Schüler, die 2005 eingeschult wurden, hatten in Nordrhein-Westfalen zuvor ein Sprachförderungsangebot wahrgenommen, da sie nach den Ergebnissen der Sprachstandsfeststellung nicht über genügend Sprachkenntnisse verfügten, um dem Unterricht angemessen folgen zu können. Im Kreis Mettmann sind es lediglich 10%, in Hilden dagegen sehr gute 15,4%.

 

In NRW beträgt der Anteil islamischer Schüler 10,9%, in Hilden sind es lediglich 7,9%, dagegen in Duisburg 21,6%.

 

Ein Viertel der Schüler in Nordrhein-Westfalen, die im Schuljahr 2005/2006 eine Förderschule mit Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung besuchten, waren Ausländer. Im Kreis Mettmann waren es sogar 28,3%, während Hilden eine Quote von 21,2% aufweist.

 

In Nordrhein-Westfalen hatten am Ende des Schuljahres 2004/2005 knapp 26% aller Schulabgänger ihre Schullaufbahn mit der allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen. Dies entspricht auch der Durchschnittsquote im Kreis Mettmann. Hingegen hat Hilden eine sehr gute Abiturientenquote von 31,3% aufzuweisen. In der Gruppe der ausländischen Schulabgänger waren es in Nordrhein-Westfalen lediglich 10,3%, die das Abitur schafften. Im Kreis Mettmann waren es sogar nur 9,8%. In Hilden sind es jedoch hervorragende 20,5%.

 

Umgekehrt haben im Schuljahr 2004/2005 knapp 7% der Schulabgänger die Schule ohne einen Hauptschulabschluss verlassen. In Hilden waren es lediglich 4,6%. Bei dem Anteil der ausländischen Schulabgänger ohne einen Abschluss beträgt die Quote nordrhein-westfalenweit 14,1%, während Hilden einen Wert von 11,4% aufweist.

 

 

Integration in Arbeit

 

Arbeitslosigkeit ist in der ausländischen Bevölkerung stärker verbreitet als in der Bevölkerung insgesamt. In Nordrhein-Westfalen waren Mitte 2006 13,4% der ausländischen Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Kreis Mettmann waren es 11,7%, während es in Hilden 9,8% waren. Der Anteil der arbeitslosen ausländischen Jugendlichen beträgt in Nordrhein-Westfalen 5,9%, in Hilden 5,0%.

 

 

 

 

Mit diesem Vergleich wird erstmals belegt, dass in Hilden „Integration funktioniert“ . Gleichwohl gilt es die Anstrengungen fortzusetzen. Mit dem nun abgeschlossenen KOMM-IN-Förderprojekt wurden neue erfolgreiche Ansätze gefunden, die Integration in Hilden mit allen Beteiligten gemeinsam zu gestalten.

 

 

 

 

Günter Scheib