Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Seit Jahren unternimmt die Stadt
Hilden besondere Anstrengungen, um die Integration zu fördern. Im Jahre 2005
wurde der Hildener Weg der Integrationsförderung eingeschlagen, der im Januar
2007 zu einem Bündnis für Integration führte. Ziel ist es, nicht übereinander
oder gar gegeneinander zu reden, sondern miteinander die Integration in Hilden
zu gestalten und zu fördern.
Meilensteine
2005 |
Entwicklung eines
ganzheitlichen Strategiepapiers „Integration ist machbar“. Darin wurden
Leitlinien definiert und Handlungsfelder bestimmt. Umbenennung des Sozialamtes in
„Amt für Soziales und Integration“ Einrichtung eines
Integrationsbüros als Koordinator und Motor des weiteren Prozesses |
2006 |
Festlegung eines
Maßnahmenkataloges „Integration konkret“. Damit wurde eine Vielzahl
gemeinschaftlicher Ideen und Projekte zur Integrationsförderung auf den Weg gebracht
und mit 20.600 € zusätzlich finanziert. Bewilligung eines
Landeszuschusses im Rahmen des Komm-In-Förderprogrammes; dadurch konnten
weitere Bausteine zur Integrationsförderung realisiert werden, die zu einem
dauerhaften institutionalisierten Dialog mit Migranten führen sollen. |
2007 |
Gründung eines Bündnisses für
Integration als Abschluss des Komm-In-Projektes |
Erstmals hat nunmehr die
Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Fachministerium und dem Institut
GEBIT in Münster wesentliche Daten zur Integration von Zuwanderern für alle
Kommunen in NRW zusammengestellt. Diese Daten sind einsehbar unter: . Die Daten geben Auskunft
darüber, wie hoch der Zuwandereranteil in Städten und Gemeinden des Landes ist
und wie es um die Integration bestellt ist. Hilden weist in diesem Rahmen
gute Ergebnisse auf. Basis ist das Jahr 2005.
Anteil Ausländer und Aussiedler
Der Anteil der ausländischen
Bevölkerung ist in Hilden mit 11,9% höher als im Kreis Mettmann (11%) und in
ganz NRW (10,7%). Am niedrigsten ist der Ausländeranteil in der älteren Bevölkerung
ab 65 Jahren. Ende 2005 waren lediglich 4,3% der Einwohner in Nordrhein-Westfalen,
die 65 Jahre und älter waren, keine Deutschen. Im Kreis Mettmann waren es mit
4,4% etwas mehr, in Hilden mit 4,9% deutlich mehr. Auch bei den
Ausländeranteilen der unter 15-jährigen und der 15 bis 25-jährigen hat die
Stadt Hilden höhere Werte als die Durchschnittswerte in Nordrhein-Westfalen und
im Kreis Mettmann aufzuweisen. Der Ausländeranteil unter 15 Jahren beträgt
12,3%, der Ausländeranteil bei den 15 bis unter 25-jährigen 16,2%.
Insgesamt haben sich in
Nordrhein-Westfalen 1,8% der ausländischen Bürger einbürgern lassen, im Kreis
Mettmann wie in Hilden waren es 1,7%.
Der Anteil der Aussiedlerschüler
ist in Hilden mit 2,5% gegenüber dem Landesdurchschnitt von 3,4% relativ
gering.
Integration und Bildung
Die Sprachstandsfeststellung vor
dem Schuleintritt und das Angebot vorschulischer Sprachförderung wurden
geschaffen, um die Situation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Hilden
hat derzeit aktuell über 45 Sprachförderprojekte organisiert. Dieses besondere
Engagement zeigt sich auf positiv im Zahlenvergleich auf der Basis des Jahres
2005. Insgesamt 11,6% der Schüler, die 2005 eingeschult wurden, hatten in
Nordrhein-Westfalen zuvor ein Sprachförderungsangebot wahrgenommen, da sie nach
den Ergebnissen der Sprachstandsfeststellung nicht über genügend
Sprachkenntnisse verfügten, um dem Unterricht angemessen folgen zu können. Im
Kreis Mettmann sind es lediglich 10%, in Hilden dagegen sehr gute 15,4%.
In NRW beträgt der Anteil
islamischer Schüler 10,9%, in Hilden sind es lediglich 7,9%, dagegen in
Duisburg 21,6%.
Ein Viertel der Schüler in
Nordrhein-Westfalen, die im Schuljahr 2005/2006 eine Förderschule mit
Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung besuchten, waren Ausländer. Im
Kreis Mettmann waren es sogar 28,3%, während Hilden eine Quote von 21,2%
aufweist.
In Nordrhein-Westfalen hatten am
Ende des Schuljahres 2004/2005 knapp 26% aller Schulabgänger ihre Schullaufbahn
mit der allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen. Dies entspricht auch der
Durchschnittsquote im Kreis Mettmann. Hingegen hat Hilden eine sehr gute
Abiturientenquote von 31,3% aufzuweisen. In der Gruppe der ausländischen
Schulabgänger waren es in Nordrhein-Westfalen lediglich 10,3%, die das Abitur
schafften. Im Kreis Mettmann waren es sogar nur 9,8%. In Hilden sind es jedoch
hervorragende 20,5%.
Umgekehrt haben im Schuljahr
2004/2005 knapp 7% der Schulabgänger die Schule ohne einen Hauptschulabschluss
verlassen. In Hilden waren es lediglich 4,6%. Bei dem Anteil der ausländischen
Schulabgänger ohne einen Abschluss beträgt die Quote nordrhein-westfalenweit
14,1%, während Hilden einen Wert von 11,4% aufweist.
Integration in Arbeit
Arbeitslosigkeit ist in der
ausländischen Bevölkerung stärker verbreitet als in der Bevölkerung insgesamt.
In Nordrhein-Westfalen waren Mitte 2006 13,4% der ausländischen Bevölkerung zwischen
15 und 64 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Kreis Mettmann waren es 11,7%, während
es in Hilden 9,8% waren. Der Anteil der arbeitslosen ausländischen Jugendlichen
beträgt in Nordrhein-Westfalen 5,9%, in Hilden 5,0%.
Mit
diesem Vergleich wird erstmals belegt, dass in Hilden „Integration
funktioniert“ . Gleichwohl gilt es die Anstrengungen fortzusetzen. Mit dem nun
abgeschlossenen KOMM-IN-Förderprojekt wurden neue erfolgreiche Ansätze
gefunden, die Integration in Hilden mit allen Beteiligten gemeinsam zu
gestalten.
Günter Scheib