Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Allgemeines |
Für die Unterbringung von
obdachlosen Menschen und zugewiesenen und zu versorgenden Aussiedlerinnen und
Aussiedler sowie ausländischen Flüchtlinge hält die Stadt in ausreichendem Maße
Übergangsheime und Notunterkünfte vor. Die Versorgungssituation in Hilden ist
aufgrund ausreichender Vorsorge sowohl hinsichtlich der
Unterbringungsmöglichkeiten als auch der Betreuung in den vergangenen Jahren
gut. Dies ist den Mitgliedern des Ausschusses für Schule, Sport und Soziales in
den vergangenen Jahren, letztmalig am 8.12.2005 berichtet worden. Als notwendig
wurde dabei auch jeweils das Vorhalten von Unterbringungsreserven dargestellt.
Entsprechend dem Rückgang der Zahl der unterzubringenden Personen erfolgte
sukzessiv ein behutsamer Abbau von Unterbringungskapazitäten, zuletzt die
Aufgabe der Übergangsheime Breddert (2005), Benrather Straße und Hofstraße
(beide 2006). In der Sitzung am
8.12.2005 wurde seinerzeit mitgeteilt, dass das Ausmaß der zahlenmäßigen
Entwicklung nicht vorhersehbar ist und deshalb auch weiterhin ein Abbau nur der
tatsächlichen Entwicklung angepasst werden kann. Die nachfolgenden
Erläuterungen zeigen auf, dass ein weiterer Abbau von Übergangsheimplätzen im
Aussiedlerbereich erfolgen kann.
Die gegenwärtige Zahl der
untergebrachten Personen in den Übergangsheimen und Notunterkünften der Stadt
Hilden ist aus der nachfolgenden
Aufstellung (Stand Januar 2007) ersichtlich:
Adresse |
Aussiedler tatsächl. Belegung |
Ausl. Flüchtlinge tatsächl. Belegung |
Obdachlose tatsächl. Belegung |
Gesamt |
Hegelstraße |
4 |
4 |
0 |
8 |
Forststraße |
0 |
49 |
0 |
49 |
Hans-Sachs-Straße |
0 |
48 |
0 |
48 |
Grünstraße |
0 |
0 |
5 |
5 |
Richrather Straße |
0 |
0 |
7 |
7 |
Krabbenburg |
0 |
0 |
5 |
5 |
Oststraße |
0 |
0 |
43 |
43 |
Gesamt: |
4 |
101 |
60 |
165 |
Entwicklung |
Die Zahl der untergebrachten
Personen hat sich in den einzelnen Bereichen unterschiedlich wie nachfolgend
dargestellt entwickelt.
Personenkreis |
2000 |
2004 |
Januar 2005 |
Januar 2007 |
Aussiedler |
76 |
38 |
71 |
4 |
Ausl. Flüchtlinge |
307 |
194 |
147 |
101 |
Obdachlose |
86 |
73 |
75 |
60 |
Die Unterbringungssituation im Aussiedlerbereich
zeigt nach einem kurzzeitigen Anstieg der Zahlen von 2004 nach 2005 nunmehr
einen im Laufe des Jahres 2006 sich ergebenden starken Rückgang der
untergebrachten Personen. Infolge der Auswirkungen der 2005 in Kraft getretene
Änderung der Aufnahmevoraussetzungen im Bundesvertriebenengesetzes sind weniger
Menschen
in die Bundesrepublik
eingereist. Vereinzelte Zuweisungen nach Hilden erfolgten nur im Wege der
Familienzusammenführung. Darüber hinaus hat Hilden gegenwärtig die
Zuweisungsquote erfüllt. Die untergebrachten Personen konnten mittlerweile in
Wohnungen auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt vermittelt werden.
Eine Veränderung der gegenwärtigen
Situation ist nicht erkennbar.
Das bedeutet, dass für diesen
Personenkreis weitere Übergangsheimplätze aufgegeben werden können; ein
vollständiger Abbau sollte nicht erfolgen, da aus den eingangs erwähnten
Gründen weiterhin Reserven notwendig sind.
Aus den vorgenannten Gründen
kann auf eine Hälfte des für die Unterbringung von Aussiedlerinnen und
Aussiedlern gewidmeten Doppelhauses Hegelstraße mit einer Sollkapazität von 36
Plätzen kurzfristig verzichtet werden.
Eine andere Nutzung als die
gemeinschaftliche Unterbringung von Personen bzw. wirtschaftliche Vermarktung
dieser Doppelhaushälfte ist aufgrund der Struktur und Ausstattung des
Gesamtobjekts mit kaum lösbaren Schwierigkeiten verbunden. Aus diesem Grund ist
beabsichtigt, das freiwerdende Haus für den Obdachlosenbereich zu nutzen und
stattdessen ein vermarktungsfähiges Objekt aus dem Notunterkunftsbereich
aufzugeben.
Die Situation im Obdachlosenbereich
ist hinsichtlich der Zahl der untergebrachten Personen – wie dargestellt –
leicht rückläufig. Die zur Verfügung stehenden Unterkünfte sind ausreichend und
für die unterschiedlichen Personenkreise (allein stehende Personen, Familien,
Paare) quantitativ weiterhin notwendig. Aus Sicht der Verwaltung und nach
einvernehmlicher Absprache mit der Sozialpädagogischen Einrichtung Mühle (SPE),
die per Kontrakt die Aufgaben im Obdachlosenbereich übernommen haben,
sollte das als Notunterkunft genutzte Gebäude Grünstraße aufgegeben
werden und die dort untergebrachten
Personen in die nicht mehr im Aussiedlerbereich zu nutzende
Doppelhaushälfte Hegelstraße umquartiert werden.
Folgende Vorteile sind damit
verbunden:
Ein sozialarbeiterische
Betreuung ist aufgrund der besseren Wohnraumstruktur einfacher.
Aus brandschutzrechtlichen
Gründen sind einige Wohnräume des Hauses Grünstraße nur mit beträchtlichem
Aufwand nutzbar zu machen.
Das vorhandene steile
Holztreppenhaus war für ältere Personen nur mit Schwierigkeiten nutzbar.
Das Objekt Grünstraße ist als
freistehendes Haus mit entsprechendem Grundstück leichter zu vermarkten.
Eine entsprechende Änderung der
Nutzung könnte innerhalb der nächsten 2-3 Monate realisiert werden.
Ein umfassender Bericht der SPE
Mühle über die Situation und die Arbeit im Obdachlosenbereich wird dem
Ausschuss turnusgemäß in der nächsten Sitzung vorgelegt.
Die Situation im Bereich der ausländischen Flüchtlinge
ist gegenwärtig gekennzeichnet von einem zu verzeichnenden Anstieg der
unterzubringenden Personen. Während im Laufe des Jahres 2006 die Zahl auf rd.
90 Personen zurückging hat Hilden auf Grund einer Änderung der Zuweisungskriterien
zur gleichmäßigen Auslastung der Kommunen in NRW gegenwärtig wegen
Nichterfüllung der amtlichen Zuweisungsquote
weitere Personen aufnehmen und unterbringen müssen und im Laufe der
nächsten Wochen bzw. Monate weitere 13 Personen aufzunehmen.
Die Tatsache, dass die Zahl der
Asyl beantragenden Menschen in Deutschland insgesamt rückläufig ist, wirkt sich
aus dem vorgenannten Grund in Hilden nicht aus.
Nach der zuletzt erfolgten
Aufgabe des Übergangsheims Benrather Straße kann ein weiterer Abbau von
Übergangsheimplätzen zurzeit nicht erfolgen. Eine Gesamtsollkapazität von rd.
180 Plätzen sollte weiter vorgehalten werden, zumal eine vollständige
Ausnutzung durch unterschiedliche Familiengrößen etc. nicht möglich ist.
Finanzielle Auswirkungen |
Die ersatzlose Aufgabe des
Gebäudes Grünstraße als Notunterkunft wirkt sich finanziell –mit Ausnahme der
möglichen wirtschaftlichen Vermarktung – nur in begrenztem Umfang aus. Eingespart
werden können die bisher entstandenen Betriebskosten, die 2005 rd. 12.690 €
betrugen (die Abrechnung für 2006 liegt noch nicht vor). Hierbei handelt es
sich um Kosten, die in unterschiedlichen Haushalts- und Fachbereichen anfielen.
In welchem Umfang sich die Betriebskosten für die dann für Obdachlosenzwecke
genutzte Haushälfte Hegelstraße entwickeln kann nicht beurteilt werden.
Die erwarteten Einsparungen bei
den Betriebskosten sind im Haushaltsplanentwurf 2007 in verschiedenen
Einzelpositionen berücksichtigt worden.
Eine Gesamtzusammenstellung der
im Jahr 2005 mit der Unterbringung der Aussiedlerinnen und Aussiedler,
ausländischen Flüchtlinge und Obdachlosen verbundenen Kosten ist als Anlage
der SV beigefügt.
Ein weiterer Personalabbau
(Wegfall von Hausmeisterstellen) und somit eine Reduzierung der Personalkosten
kann nicht erfolgen. Bei der Aufgabe der großen Objekte Breddert und Benrather
Straße sind bereits 2 Hausmeisterstellen weggefallen.
Zusammenfassung |
Die Unterbringungssituation in
den Übergangsheimen und Notunterkünften ist insgesamt gut. Ein weiterer Rückgang de Unterbringungszahlen und damit
verbunden ein weiterer sukzessiver Abbau von Unterbringungskapazitäten und
finanzielle Entlastung ist nicht vorherzusagen. Der in er Vergangenheit
erfolgte behutsame Abbau von Kapazitäten zeigt, dass in Hilden der richtige Weg
beschritten wurde.