Hier: Standortbezeichnung an öffentlichen Bänken
Beschlussvorschlag:
Beschlussfassung wird anheimgestellt
Erläuterungen und Begründungen:
Frau Elisabeth Harsewinkel hat mit Schreiben vom 24.05.2004
beantragt, alle Bänke im öffentlichen
Bereich (Innenstadt,
Stadtpark, Stadtwald, Friedhöfe sowie an Waldwegen) mit Plaketten zu versehen,
die eine
Standortbestimmung ausweisen.
In ihrem Antrag
verweist Frau Harsewinkel auf die Stadt Lippstadt, die ein solches System eingeführt
hat. Die
Kennzeichnung der Bänke erfolgte dort im Jahr 2004. Zum damaligen Zeitpunkt
lagen noch
keine Erfahrungen
vor, ob sich das System bewährt.
In der 43. Sitzung
des Stadtentwicklungsausschusses am 07.07.2004 wurde daher folgender Beschluss
gefasst:
„Der
Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis vom Bericht der Verwaltung und
beschließt, die
Entscheidung über
die Kennzeichnung der öffentlichen Bänke zurückzustellen und beauftragt die
Ver-
waltung, im Zuge der
Haushaltsplanberatungen 2005 die Machbarkeit einschließlich anfallender Kosten
zu prüfen.“
Die Stadt Lippstadt
hat 900 Bänke in ihrem Stadtgebiet. Davon wurden 490 Bänke in 12 Stadtteilen
mit Plaketten versehen. Der Innenstadtbereich ist nicht inbegriffen.
Auf den Plaketten
sind zwei Buchstaben für den Stadtteil, in dem die Bank steht, sowie
zusätzliche Ziffern im Sinne einer fortlaufenden Nummerierung angebracht. Die
ungefähre Lage der Bank wurde in einem
Kataster erfasst.
Die sich hieraus ergebenen Koordinaten wurden in einer Excel-Tabelle
hinterlegt, welche den Leitstellen der Polizei und der Feuerwehr sowohl in
elektronischer Form als auch in Papierform zur Verfügung gestellt wurden.
Die Materialkosten
beliefen sich auf 2.300 €. Die Montagekosten konnten nicht beziffert werden.
In Lippstadt wurden
sämtliche Bänke einmalig auf Unversehrtheit bzw. Vorhandensein der Plaketten
überprüft. Die
Kontrolle wurde an drei Tagen von einer Kolonne (2 Mitarbeiter) aus dem Bereich
„Grünflächen“
vorgenommen. Nach Angaben der Stadt Lippstadt ergab die Überprüfung lediglich 4
fehlende Plaketten. Der Unterhaltungsaufwand wegen Beschädigungen liegt somit
in keinem Verhältnis zu dem Personalaufwand, welcher für die Überprüfung der
Bänke anfällt.
Seitens der Stadt
Lippstadt wurde auf zwei Probleme hingewiesen:
1. Eine Umsetzung der
Bänke ist nur nach vorheriger Absprache mit der Feuerwehr und Änderung des
Koordinatensystems möglich
2. Die Aufarbeitung
der Bänke ist zeitintensiver, da die plakatierten Rückenteile der Bänke wieder
an
ihrem genauen Standort angebracht werden
müssen.
Aus der
Stellungnahme der Feuerwehr Hilden geht hervor, dass die Kreisleitstelle in
Mettmann eine Exceltabelle mit der Zahlenkombination und die Koordination jeder
einzelnen Bank benötigt. Zusätzlich muss für jede Bank eine detaillierte
Anfahrtsbeschreibung erstellt werden. Die Feuerwehr geht davon aus, dass
eine Reihe von
Bankstandorten durch Mitarbeiter zur Daten- bzw. Anfahrtserfassung angefahren
werden müssen, um unter den einsatztaktischen Gesichtspunkten des
Rettungsdienstes die günstigste Anfahrt auszuwählen. Die gesammelten Daten
müssen der Kreisleitstelle übermittelt und auf Dauer gepflegt werden.
Auch hier wird auf
das Problem hingewiesen, dass eine Demontage oder Versetzen einer Bank nur mit
direkter Information an die datenerfassende Stelle möglich ist und sofort an
die Kreisleitstelle weitergeleitet werden muss.
Die Polizei Hilden
befürwortet die Realisierung der Datenübernahme in ihr Einsatzleitsystem Cebius
nicht.
Begründet wird die
Entscheidung damit, dass die Datenerfassung nicht kalkulierbare Erfassungszeiträume
und einen entsprechenden Zeitaufwand mit sich bringen würde.
Weiter wird auf die
Erfahrungen des Landrates Soest verwiesen, wonach nicht ein Einsatz innerhalb
des vergangenen Jahres nachgewiesen werden konnte.
Ein weiteres Problem
ergibt sich daraus, dass Polizei und Kreisleitstelle mit zwei völlig unterschiedlichen
Einsatzleitsystemen arbeiten. Ein einheitliches und im Notfall einfach zu
beschreibendes Koordinatensystem liegt nicht vor.
Die Verwaltung
empfiehlt, eine Kennzeichnung der Bänke in Hilden nicht vorzunehmen, da der
Erfahrungswert zeigt, dass dieses System nicht genutzt wird. Zu berücksichtigen
ist auch der enorme Zeit- und Personalaufwand.
G. Scheib