Betreff
Bericht Turn- und Sporthallenanalyse
Vorlage
WP 04-09 SV 51/304
Aktenzeichen
III/51-Wa
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den Sachstandsbericht über die Turn- und Sporthallenanalyse 2007 zur Kenntnis.“

 

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

1.      Zielsetzung

 

Das Sportbüro der Stadt Hilden hat im Januar 2007 den Auftrag zur Durchführung einer Nutzeranalyse für die Hildener Turn- und Sporthallen und der Sportplätze erhalten.

Das Ziel der Konzepterstellung ist die Optimierung und effizientere Verteilung der Nutzungs- und Belegungszeiten der Hildener Sportstätten. Die durch die Umgestaltung geschaffene Transparenz ist Voraussetzung für eine funktionierende Verwaltung der Turn- und Sporthallenbelegung. Es soll nicht nur eine Erleichterung der Verwaltungsabläufe, sondern auch die Pflege und ordnungsgemäße Nutzung der Hallen garantiert werden.

 

Die Belegungspläne für die Hildener Sportstätten sollen flexibel und wandelbar sein und müssen sich an sportlichen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen orientieren. Von den Nutzern wird erwartet, dem Sportbüro frühzeitige Änderungen der Belegungen mitzuteilen.

 

2.      Analyse der Belegungszeiten der Turn- und Sporthallen

 

Geprüft wurden 14 Turn- und Sporthallen (incl. der Halle der Bezirkssportanlage). Die Hallen werden sowohl von den städtischen Grundschulen, der Ferdinand-Lieven-Schule, der Freien Christlichen Schule, einigen Kitas und den weiterführenden Schulen als auch von den dem Stadtsportverband Hilden angehörigen 26 Sportvereinen und weiteren 19 Sportgruppen (Jugendförderung der Stadt Hilden, Kreis Mettmann, Berufskolleg, VHS etc.) genutzt. Nach den Richtlinien zur Vergabe von Hallenzeiten, steht es den städtischen Schulen zu, die Hallen von Montag bis Freitag von 8:00 – 17:00 Uhr, außerhalb der Schulferien für Ihre Zwecke zu nutzen. Von Montag bis Freitag haben die dem Stadtsportverband angeschlossenen Vereine von 17:00 – 22:00 Uhr die Möglichkeit, die Hallen für ihren Sport- und Trainingsbetrieb kostenfrei in Anspruch zu nehmen. In einigen Hallen werden auch am Wochenende Zeiten vergeben. Einige Vereine nutzen die Hallen in Absprache mit den Schulen vor 17:00 Uhr. Dies geschieht ausschließlich auf Widerruf. An letzter Stelle der Vergaberangfolge stehen Antragsteller, die nicht dem Stadtsportverband angehören. Hier kommt es zur Erhebung von Nutzungsgebühren.

Von den beschriebenen Turn- und Sporthallen sind zwei Hallen Dreifach-Turnhallen mit anliegendem Gymnastikraum (Ellen-Wiederhold-Halle) bzw. mit Kraftraum (Hallen der Bezirkssportanlage), eine Halle ist eine Zweifachturnhalle (Sporthalle Weidenweg), die anderen Hallen sind Einfachturnhallen. Der Stadt Hilden steht somit zur Vergabe von Nutzungszeiten in den Turn- und Sporthallen ein Volumen von 100 Zeitstunden täglich und 500 Zeitstunden wöchentlich zur Verfügung.

 

Die Prüfung fand täglich in allen Hallen vom 22. Januar 2007 bis 30. März 2007 statt.

Anhand einer vorgefertigten Kontrollmatrix wurden folgende Faktoren festgehalten:

der Name des Vereins und der/des Übungsleiters/in, die Sportart, die Trainingszeit sowie der Zeitpunkt der Prüfung. Durch das Festhalten der Gruppengröße kann zudem ein aussagekräftiger Durchschnitt der Trainingsbeteiligung in den einzelnen Übungsgruppen ermittelt werden. Des Weiteren wurde kontrolliert, ob die Nutzer die laut aktuellem Plan zur Verfügung stehenden Trainingszeiten nutzen.

 

Ergebnisse

 

Die Hallen waren während des Prüfungszeitraums durchschnittlich mit 11,2 Sportlerinnen und Sportlern belegt. 24 Sportangebote waren zum Zeitpunkt der Auswertung im Schnitt mit bis zu 5 Teilnehmer/innen besucht, 57 Sportangebote hatten 5 bis 9 Teilnehmer/innen und 137 Sportangebote hatten 10 bis 20 Teilnehmer/innen. In 32 Fällen hatten die Sportgruppen im Schnitt 20 und mehr Teilnehmer/innen.

 

Fünf Angebote waren mit Null Teilnehmer/innen besucht und in sieben Fällen waren die Hallen zum Prüfzeitpunkt nicht zugänglich. Dies entspricht einem freien Zeitfenster von rund 20 Stunden pro Woche. Überwiegend davon betroffen waren die Turnhallen Lortzingstraße, Schalbruch, Beethovenstraße und der Gymnastikraum der Ellen-Wiederhold-Halle. Hier fielen freie Kapazitäten erst durch die Analyse auf. Diese Freizeiten werden nach Bedarf an Sport-, Spiel- und Bewegungsgruppen vergeben, bzw. zur Umschichtung von Gruppen genutzt.

 

Die Gruppen mit bis zu 9 Teilnehmer/innen sind zum einen wettkampf- und leistungsorientierte Sportgruppen (z. B. Basketball, Inliner Hockey) bzw. gesundheitsorientierte Gymnastikgruppen.

Auffällig ist, dass Betriebssportgemeinschaften und Lehrersportgruppen im Schnitt schwach bis sehr schwach besetzt sind (5-9 Teilnehmer/innen).

Einige Gruppen, die im Prüfungszeitraum schlecht bzw. nicht besucht waren, haben sich bereits aufgelöst. Die frei gewordenen Zeiten konnten anderweitig vergeben werden.

 

Des Weiteren wurde festgestellt, dass durch nicht einheitliche Trainingsanfangs- und -endzeiten Lücken bzw. Überschneidungen hinsichtlich der Gruppenwechsel in den Hallen entstehen. Auch die Möglichkeit der Nutzer, Belegungszeiten zu tauschen, bzw. Notsituationen kurzfristig zu entspannen, wird durch unterschiedliche Trainingszeiten stark eingeschränkt.

 

Folgemaßnahmen

 

Vergleich mit den vorhandenen Daten

 

Die Belegungspläne des Sportbüros wurden auf den neuesten Stand gebracht. Nach Auswertung der Daten sind die Benutzungspläne unter Berücksichtigung des Bestands der Hildener Turn- und Sporthallen und unter Beachtung der Belegungsfrequenzen, der sportlichen Inhalte und Ziele und des Platz- und Gerätebedarfs überarbeitet und optimiert worden. Freie bzw. unterbelegte Zeiten werden bedarfsorientiert vergeben. Derzeit kann das Sportbüro auf 12,5 freie Zeitstunden zurückgreifen.

 

Einheitliche Taktung der Trainingszeiten

 

Ein neuer zeitlicher Rhythmus führt zum Gewinn weiterer zeitlicher Kapazitäten und zu mehr Flexibilität.

Die Taktung der Trainingseinheiten soll langfristig auf 45 min bzw. 1,5 Std. vereinheitlicht werden.

 

Gruppengröße

 

Die Vergabe bzw. Verlegung von Hallenzeiten richtet sich u. a. nach der Gruppengröße. Die Teilnehmerzahlen hängen von der Zielsetzung der Angebote, der Sportart und dem Raumbedarf ab. Die Auslastung der Hallen sollte jedoch durch eine durchschnittliche Mindestteilnehmerzahl von 10 Personen gesichert sein. Ausnahmen werden mit dem Sportbüro abgesprochen.

 

 

 

Hauptnutzung

 

Die Vorteile der Vereinshauptnutzung einiger Hallen sind die alleinige Schlüsselgewalt des Hauptnutzers und die damit verbundene Arbeitserleichterung der Sportverwaltung. Die Vorteile für den Verein liegen z. B. in der Vereinfachung von „Tauschmanövern“ von eigenen Sportgruppen.

Leerzeiten bzw. Zeiten, die durch eine geringe Teilnehmer/innenzahl belegt sind, können vom Verein analysiert und zur Veränderung gebracht oder umgehend durch andere Angebote gefüllt werden.

Hinsichtlich der Hauptnutzung der Hildener Turn- und Sporthallen haben sich seit März 2007 folgende Veränderungen ergeben:

 

1. Dr. Ellen-Wiederhold-Halle (EWH)

Vor der Nutzerkontrolle wurde der Hallenteil B von fünf Vereinen genutzt (HAT 16 Std.), nach der Kontrolle noch von zwei Vereinen (HAT 23 Std.). Alle drei Hallenteile wurden vorher von 8 Vereinen genutzt, seit Juni 07 nur noch von 3 Vereinen. Die HAT verfügt in der EWH über gesamt 64 Stunden Trainingszeit/Woche (März 07: 51Std.). Die Gymnastikhalle (D) wird von 7 verschiedenen Nutzern in Anspruch genommen.

 

2. Am Holterhöfchen (alt und neu)

Die neue Sporthalle „Am Holterhöfchen“ wird seit Errichtung ebenfalls von der HAT genutzt. In der alten Halle verringerte sich die Zahl der Nutzer von sieben auf fünf. Die HAT nutzt die Halle nun mit 22,5 Std. (vorher 14 Std.).

 

3. Zur Verlach, Beethovenstraße, Fabriciushalle

Die Hallen „Zur Verlach“ und „Beethovenstraße“, sowie die Fabriciushalle werden hauptsächlich vom TuS 96 für die Sportspiele/Mannschaftssportarten genutzt. Die Fabriciushalle wird in erster Linie für die Sportarten Basketball-(TuS 96) und Boxen (Boxring Hilden) genutzt. Die Nutzerzeiten des Boxrings wurden zu 100 % aus der EWH in die Fabriciushalle verlagert.

Die Sporthalle Beethovenstraße wird mit 28,5 von 32 Stunden vom TuS 96 genutzt. Die Halle ist ebenso wie die Sporthalle „Zur Verlach“ besonders für den Gesundheits- und Tanzsport geeignet. Die Halle „Zur Verlach“ wird mit 31 Stunden von 37,5 belegten Stunden vom TuS genutzt.

 

4. Weidenweg

Bei den Nutzerzeiten der Sporthalle am Weidenweg sind im Vergleich zum letzten Stand keine bedeutenden Veränderungen zu verzeichnen. Hauptnutzer ist hier der TuS 96 (mit 25 Wochenstunden). Sonst wird die Halle vom anliegenden Jugendtreff und dem Judo Club genutzt.

 

5. Am Bandsbusch

In den Hallen der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch spielen bei der Vergabe von Nutzerzeiten die Größe, Einrichtung und Lage eine besondere Rolle. Die Hallenzeiten werden nicht nach dem Hauptnutzerprinzip verteilt, sondern es werden die Bedarfe nach einer großen Sporthalle zum leistungsorientierten Training beachtet (Leichtathletik Kaderathleten/ DFB-Stützpunkt/Mannschaftssportarten).

 

6. Lortzingstraße

Die Belegung der Turnhalle in der Lortzingstraße wurde nach der Nutzerkontrolle nicht verändert, da hier schon mit dem Verein DJK Blau-Weiß Hilden (23 Std.) ein Hauptnutzer besteht. Der HAT stehen als Zweitnutzer 8 Wochenstunden zur Verfügung.

 

7. Furtwänglerstraße

Der SV Hilden Nord ist hauptnutzender Verein der Sporthalle Furtwänglerstraße. Außerdem wird die Halle für die Arbeit und Angebote der Einrichtung AREA 51, der Jugendförderung und der Freizeitgem. Beh./Nichtbeh. in Anspruch genommen.

 

8. Schalbruch

Die Turnhalle Schalbruch wird mehreren Vereinen zur Verfügung gestellt. Durch die Rahmenbedingungen der Halle kann diese optimal für den Gesundheits-, Fitness- und Tanzsport genutzt werden. Die Halle wird vom Post-Sportverein als Wettkampfhalle gerne genutzt.

 

9. Kalstert

Die Schulturnhalle Am Kalstert wird ausschließlich vom SV Hilden Ost genutzt.

 

Bedarfsabfrage bei den Nutzern der Hildener Turn- und Sporthallen

 

Die Befragung bezog sich auf die Sportgruppen und die Übungsleiter/innen, die nach subjektiver Einschätzung benötigte Hallenzeit und Hallengröße und auf die Zielsetzung des Trainings (Freizeit-Breitensport, Wettkampf-Leistung, Kinder-Jugendförderung, Seniorensport, Gesundheitssport). Die Nutzer hatten zudem die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Kritik zu äußern.

 

Ergebnisse

 

Die Antworten geben Aufschluss über die Nutzersituation in den Hallen und deren Nebenräumen, über fehlende und defekte Geräte, über Unzufriedenheit mit den Nutzerzeiten und allgemeine Probleme mit anderen Gruppen. Ebenfalls wurden durch die Befragung wertvolle Anregungen zur Verbesserung der Nutzerbedingungen geliefert.

Es sind Lösungsansätze zur Behebung der Mängel erarbeitet und je nach Bedarf in Zusammenarbeit mit dem Amt für Gebäudemanagement umgesetzt worden. Bei den Betrachtungen der ausgefüllten Fragebögen kann festgehalten werden, dass sich Kritiken zum größten Teil auf die Sauberkeit in den Turnhallen und Umkleiden beziehen und dass gerne mehr Nutzerzeiten in Anspruch genommen werden.

Weitere Vorteile der Befragung sind der Aufschluss über den Besitz von Hallenschlüsseln und Kenntnis der Kontaktdaten von Übungsleitern.

 

3.      Analyse der Nutzerzeiten auf den Hildener Sportplätzen

 

Nach den Sommerferien wurde ergänzend zur Analyse der Turnhallennutzerzeiten eine Prüfung der Nutzerzeiten auf den Hildener Sportplätzen durchgeführt. Diese soll das Konzept der Überarbeitung der Belegungszeiten in und auf den Hildener Sportstätten abrunden und ergänzen.

 

Besucht wurden die Sportplätze Weidenweg (Sp.-Vg. 05/06), Schützenstraße (AC Italia Süd), Hoffeldstraße (VfB Hilden), Kalstert (SV Hilden Ost), Furtwänglerstraße (SV Hilden Nord) und die Plätze der Bezirkssportanlage. Alle Hildener Sportplätze werden in der Woche bis maximal 21 Uhr genutzt. Die Trainingszeiten für die Jugendmannschaften beginnen um 16:00 Uhr bzw. 16:30 Uhr. Das Training der Vereine findet zur optimalen Auslastung der Fußballplätze meist auf beiden Platzhälften statt. Der AC Italia Süd, Türkische Arbeitnehmerverein und der Marokkanische SV trainieren sowohl auf dem Sportplatz Schützenstraße und auf der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch. Der Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage wird zum größten Teil vom VfB Hilden genutzt. Der SV Hilden Nord und der SV Hilden Ost sind ebenfalls Nutzer des Kunstrasenplatzes auf der Bezirkssportanlage.

Der VfB nutzt den Rasenplatz der Bezirkssportanlage einmal pro Woche zur Durchführung von Trainingsspielen.

 

An den Wochenenden finden auf allen Sportplätzen einschließlich der Bezirkssportanlage Jugend- und Seniorenspiele statt, wobei der Sportplatz Schützenstraße nicht so stark ausgelastet ist wie die übrigen Plätze. Hier werden die Meisterschaftsspiele der 2. Mannschaft des Türk. Arbeitnehmervereins sowie des Marokkanischen Sportvereins ausgetragen.

Die 1. Mannschaft des Türkischen Arbeitnehmervereins trägt ihre Meisterschaftsspiele, nach Absprache mit dem VfB Hilden, sonntags auf dem Sportplatz Hoffeldstraße aus.

Der Sportplatz Kalstert wird an den Wochenenden sowohl von den Fußballern (SV Hilden Ost) als auch den Base- und Softballern (SV Hilden Ost) für Spiele genutzt.

Die Heimspiele des SV Hilden Nord und der Sp.-Vg. 05/06 finden auf dem Sportplatz  Furtwänglerstraße bzw. auf dem Sportplatz Weidenweg statt.

Die Meisterschaftsspiele des VfB Hilden (1. und 2. Mannschaft), sowie die der 1. und 2. Mannschaft des AC Italia finden im Wechsel auf der Bezirkssportanlage statt (Rasen- und Kunstrasenplatz).

 

4.      Fazit

 

Durch die Analyse der Nutzerzeiten sowohl in den Hildener Turn- und Sporthallen als auch auf den Hildener Sportplätzen konnte das Sportbüro die Nutzerpläne auf den aktuellen Stand bringen. Die Hallen- und Sportplatzzeiten wurden besser und effizienter zugeordnet. Dadurch konnten weitere zeitliche Kapazitäten freigelegt werden. Nach jetzigem Stand sind die Nutzungsmöglichkeiten (räumlich und zeitlich) der Sportstätten für die Hildener Sportvereine und andere Nutzer ausreichend.

 

Der Verwaltungsaufwand hinsichtlich der Vergabe von Nutzerzeiten in und auf den Hildener Sportstätten ist durch die Annäherung an das Hauptnutzerprinzip verringert worden. Neben der Vereinfachung operativer Abläufe konnte die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen dem Sportbüro und den Nutzern deutlich verbessert werden.