Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für
Schule, Sport und Soziales nimmt den Sachstandsbericht über die Turn- und
Sporthallenanalyse 2007 zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
1. Zielsetzung
Das Sportbüro der Stadt Hilden hat im Januar 2007 den
Auftrag zur Durchführung einer Nutzeranalyse für die Hildener Turn- und
Sporthallen und der Sportplätze erhalten.
Das Ziel der Konzepterstellung ist die Optimierung
und effizientere Verteilung der Nutzungs- und Belegungszeiten der Hildener
Sportstätten. Die durch die Umgestaltung geschaffene Transparenz ist
Voraussetzung für eine funktionierende Verwaltung der Turn- und
Sporthallenbelegung. Es soll nicht nur eine Erleichterung der
Verwaltungsabläufe, sondern auch die Pflege und ordnungsgemäße Nutzung der
Hallen garantiert werden.
Die Belegungspläne für die Hildener Sportstätten
sollen flexibel und wandelbar sein und müssen sich an sportlichen,
gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen orientieren. Von den Nutzern
wird erwartet, dem Sportbüro frühzeitige Änderungen der Belegungen mitzuteilen.
2. Analyse der Belegungszeiten der Turn- und
Sporthallen
Geprüft wurden 14 Turn- und Sporthallen (incl. der
Halle der Bezirkssportanlage). Die Hallen werden sowohl von den städtischen
Grundschulen, der Ferdinand-Lieven-Schule, der Freien Christlichen Schule,
einigen Kitas und den weiterführenden Schulen als auch von den dem
Stadtsportverband Hilden angehörigen 26 Sportvereinen und weiteren 19
Sportgruppen (Jugendförderung der Stadt Hilden, Kreis Mettmann, Berufskolleg,
VHS etc.) genutzt. Nach den Richtlinien zur Vergabe von Hallenzeiten, steht es
den städtischen Schulen zu, die Hallen von Montag bis Freitag von 8:00 – 17:00
Uhr, außerhalb der Schulferien für Ihre Zwecke zu nutzen. Von Montag bis
Freitag haben die dem Stadtsportverband angeschlossenen Vereine von 17:00 –
22:00 Uhr die Möglichkeit, die Hallen für ihren Sport- und Trainingsbetrieb
kostenfrei in Anspruch zu nehmen. In einigen Hallen werden auch am Wochenende Zeiten
vergeben. Einige Vereine nutzen die Hallen in Absprache mit den Schulen vor
17:00 Uhr. Dies geschieht ausschließlich auf Widerruf. An letzter Stelle der
Vergaberangfolge stehen Antragsteller, die nicht dem Stadtsportverband
angehören. Hier kommt es zur Erhebung von Nutzungsgebühren.
Von den beschriebenen Turn- und Sporthallen sind
zwei Hallen Dreifach-Turnhallen mit anliegendem Gymnastikraum
(Ellen-Wiederhold-Halle) bzw. mit Kraftraum (Hallen der Bezirkssportanlage),
eine Halle ist eine Zweifachturnhalle (Sporthalle Weidenweg), die anderen
Hallen sind Einfachturnhallen. Der Stadt Hilden steht somit zur Vergabe von
Nutzungszeiten in den Turn- und Sporthallen ein Volumen von 100 Zeitstunden
täglich und 500 Zeitstunden wöchentlich zur Verfügung.
Die Prüfung fand täglich in allen Hallen vom 22.
Januar 2007 bis 30. März 2007 statt.
Anhand einer vorgefertigten Kontrollmatrix wurden
folgende Faktoren festgehalten:
der Name des Vereins und der/des Übungsleiters/in, die Sportart, die
Trainingszeit sowie der Zeitpunkt der Prüfung. Durch das Festhalten der
Gruppengröße kann zudem ein aussagekräftiger Durchschnitt der
Trainingsbeteiligung in den einzelnen Übungsgruppen ermittelt werden. Des
Weiteren wurde kontrolliert, ob die Nutzer die laut aktuellem Plan zur
Verfügung stehenden Trainingszeiten nutzen.
Ergebnisse
Die Hallen waren während des Prüfungszeitraums
durchschnittlich mit 11,2 Sportlerinnen
und Sportlern belegt. 24
Sportangebote waren zum Zeitpunkt der Auswertung im Schnitt mit bis zu 5 Teilnehmer/innen besucht, 57 Sportangebote hatten 5 bis 9 Teilnehmer/innen und 137 Sportangebote hatten 10 bis 20 Teilnehmer/innen. In 32 Fällen hatten die Sportgruppen im Schnitt 20 und mehr Teilnehmer/innen.
Fünf Angebote waren mit Null Teilnehmer/innen
besucht und in sieben Fällen waren die Hallen zum Prüfzeitpunkt nicht
zugänglich. Dies entspricht einem freien Zeitfenster von rund 20 Stunden pro Woche. Überwiegend davon
betroffen waren die Turnhallen Lortzingstraße, Schalbruch, Beethovenstraße und
der Gymnastikraum der Ellen-Wiederhold-Halle. Hier fielen freie Kapazitäten
erst durch die Analyse auf. Diese Freizeiten werden nach Bedarf an Sport-,
Spiel- und Bewegungsgruppen vergeben, bzw. zur Umschichtung von Gruppen
genutzt.
Die Gruppen mit bis zu 9 Teilnehmer/innen sind zum
einen wettkampf- und leistungsorientierte Sportgruppen (z. B. Basketball, Inliner
Hockey) bzw. gesundheitsorientierte Gymnastikgruppen.
Auffällig ist, dass Betriebssportgemeinschaften und
Lehrersportgruppen im Schnitt schwach bis sehr schwach besetzt sind (5-9
Teilnehmer/innen).
Einige Gruppen, die im Prüfungszeitraum schlecht
bzw. nicht besucht waren, haben sich bereits aufgelöst. Die frei gewordenen
Zeiten konnten anderweitig vergeben werden.
Des Weiteren wurde festgestellt, dass durch nicht
einheitliche Trainingsanfangs- und -endzeiten Lücken bzw. Überschneidungen
hinsichtlich der Gruppenwechsel in den Hallen entstehen. Auch die Möglichkeit
der Nutzer, Belegungszeiten zu tauschen, bzw. Notsituationen kurzfristig zu
entspannen, wird durch unterschiedliche Trainingszeiten stark eingeschränkt.
Folgemaßnahmen
Vergleich mit den vorhandenen Daten
Die Belegungspläne des Sportbüros wurden auf den neuesten Stand
gebracht. Nach Auswertung der Daten sind die Benutzungspläne unter Berücksichtigung
des Bestands der Hildener Turn- und Sporthallen und unter Beachtung der
Belegungsfrequenzen, der sportlichen Inhalte und Ziele und des Platz- und
Gerätebedarfs überarbeitet und optimiert worden. Freie bzw. unterbelegte Zeiten
werden bedarfsorientiert vergeben. Derzeit kann das Sportbüro auf 12,5 freie
Zeitstunden zurückgreifen.
Einheitliche Taktung der Trainingszeiten
Ein neuer zeitlicher Rhythmus führt zum Gewinn
weiterer zeitlicher Kapazitäten und zu mehr Flexibilität.
Die Taktung der Trainingseinheiten soll langfristig
auf 45 min bzw. 1,5 Std. vereinheitlicht werden.
Gruppengröße
Die Vergabe bzw. Verlegung von Hallenzeiten richtet
sich u. a. nach der Gruppengröße. Die Teilnehmerzahlen hängen von der
Zielsetzung der Angebote, der Sportart und dem Raumbedarf ab. Die Auslastung
der Hallen sollte jedoch durch eine durchschnittliche Mindestteilnehmerzahl von
10 Personen gesichert sein. Ausnahmen werden mit dem Sportbüro abgesprochen.
Hauptnutzung
Die Vorteile der Vereinshauptnutzung einiger Hallen
sind die alleinige Schlüsselgewalt des Hauptnutzers und die damit verbundene
Arbeitserleichterung der Sportverwaltung. Die Vorteile für den Verein liegen z.
B. in der Vereinfachung von „Tauschmanövern“ von eigenen Sportgruppen.
Leerzeiten bzw. Zeiten, die durch eine geringe
Teilnehmer/innenzahl belegt sind, können vom Verein analysiert und zur
Veränderung gebracht oder umgehend durch andere Angebote gefüllt werden.
Hinsichtlich der Hauptnutzung der Hildener Turn-
und Sporthallen haben sich seit März 2007 folgende Veränderungen ergeben:
1.
Dr. Ellen-Wiederhold-Halle (EWH)
Vor der Nutzerkontrolle wurde der Hallenteil B von fünf Vereinen genutzt
(HAT 16 Std.), nach der Kontrolle noch von zwei Vereinen (HAT 23 Std.). Alle
drei Hallenteile wurden vorher von 8 Vereinen genutzt, seit Juni 07 nur noch
von 3 Vereinen. Die HAT verfügt in der EWH über gesamt 64 Stunden
Trainingszeit/Woche (März 07: 51Std.). Die Gymnastikhalle (D) wird von 7
verschiedenen Nutzern in Anspruch genommen.
2. Am Holterhöfchen (alt und neu)
Die neue Sporthalle „Am Holterhöfchen“ wird seit Errichtung ebenfalls
von der HAT genutzt. In der alten Halle verringerte sich die Zahl der Nutzer von
sieben auf fünf. Die HAT nutzt die Halle nun mit 22,5 Std. (vorher 14 Std.).
3. Zur Verlach, Beethovenstraße,
Fabriciushalle
Die Hallen „Zur Verlach“ und „Beethovenstraße“, sowie die Fabriciushalle
werden hauptsächlich vom TuS 96 für die Sportspiele/Mannschaftssportarten
genutzt. Die Fabriciushalle wird in erster Linie für die Sportarten Basketball-(TuS
96) und Boxen (Boxring Hilden) genutzt. Die Nutzerzeiten des Boxrings wurden zu
100 % aus der EWH in die Fabriciushalle verlagert.
Die Sporthalle Beethovenstraße wird mit 28,5 von 32 Stunden vom TuS 96
genutzt. Die Halle ist ebenso wie die Sporthalle „Zur Verlach“ besonders für
den Gesundheits- und Tanzsport geeignet. Die Halle „Zur Verlach“ wird mit 31
Stunden von 37,5 belegten Stunden vom TuS genutzt.
4. Weidenweg
Bei den Nutzerzeiten der Sporthalle am Weidenweg sind im Vergleich zum
letzten Stand keine bedeutenden Veränderungen zu verzeichnen. Hauptnutzer ist
hier der TuS 96 (mit 25 Wochenstunden). Sonst wird die Halle vom anliegenden
Jugendtreff und dem Judo Club genutzt.
5. Am Bandsbusch
In den Hallen der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch spielen bei der
Vergabe von Nutzerzeiten die Größe, Einrichtung und Lage eine besondere Rolle.
Die Hallenzeiten werden nicht nach dem Hauptnutzerprinzip verteilt, sondern es
werden die Bedarfe nach einer großen Sporthalle zum leistungsorientierten
Training beachtet (Leichtathletik Kaderathleten/
DFB-Stützpunkt/Mannschaftssportarten).
6. Lortzingstraße
Die Belegung der Turnhalle in der Lortzingstraße wurde nach der
Nutzerkontrolle nicht verändert, da hier schon mit dem Verein DJK Blau-Weiß
Hilden (23 Std.) ein Hauptnutzer besteht. Der HAT stehen als Zweitnutzer 8
Wochenstunden zur Verfügung.
7. Furtwänglerstraße
Der SV Hilden Nord ist hauptnutzender Verein der Sporthalle
Furtwänglerstraße. Außerdem wird die Halle für die Arbeit und Angebote der
Einrichtung AREA 51, der Jugendförderung und der Freizeitgem. Beh./Nichtbeh. in
Anspruch genommen.
8. Schalbruch
Die Turnhalle Schalbruch wird mehreren Vereinen zur Verfügung gestellt.
Durch die Rahmenbedingungen der Halle kann diese optimal für den Gesundheits-,
Fitness- und Tanzsport genutzt werden. Die Halle wird vom Post-Sportverein als
Wettkampfhalle gerne genutzt.
9. Kalstert
Die Schulturnhalle Am Kalstert wird ausschließlich vom SV Hilden Ost
genutzt.
Bedarfsabfrage bei den Nutzern der Hildener Turn- und Sporthallen
Die Befragung bezog sich auf die Sportgruppen und die Übungsleiter/innen,
die nach subjektiver Einschätzung benötigte Hallenzeit und Hallengröße und auf
die Zielsetzung des Trainings (Freizeit-Breitensport, Wettkampf-Leistung,
Kinder-Jugendförderung, Seniorensport, Gesundheitssport). Die Nutzer hatten
zudem die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Kritik zu äußern.
Ergebnisse
Die Antworten geben Aufschluss über die Nutzersituation in den Hallen
und deren Nebenräumen, über fehlende und defekte Geräte, über Unzufriedenheit
mit den Nutzerzeiten und allgemeine Probleme mit anderen Gruppen. Ebenfalls
wurden durch die Befragung wertvolle Anregungen zur Verbesserung der
Nutzerbedingungen geliefert.
Es sind Lösungsansätze zur Behebung der Mängel
erarbeitet und je nach Bedarf in Zusammenarbeit mit dem Amt für
Gebäudemanagement umgesetzt worden. Bei den Betrachtungen der ausgefüllten
Fragebögen kann festgehalten werden, dass sich Kritiken zum größten Teil auf
die Sauberkeit in den Turnhallen und Umkleiden beziehen und dass gerne mehr
Nutzerzeiten in Anspruch genommen werden.
Weitere Vorteile der Befragung sind der Aufschluss
über den Besitz von Hallenschlüsseln und Kenntnis der Kontaktdaten von
Übungsleitern.
3.
Analyse der
Nutzerzeiten auf den Hildener Sportplätzen
Nach den Sommerferien wurde ergänzend zur Analyse
der Turnhallennutzerzeiten eine Prüfung der Nutzerzeiten auf den Hildener
Sportplätzen durchgeführt. Diese soll das Konzept der Überarbeitung der
Belegungszeiten in und auf den Hildener Sportstätten abrunden und ergänzen.
Besucht wurden die Sportplätze Weidenweg (Sp.-Vg.
05/06), Schützenstraße (AC Italia Süd), Hoffeldstraße (VfB Hilden), Kalstert (SV
Hilden Ost), Furtwänglerstraße (SV Hilden Nord) und die Plätze der
Bezirkssportanlage. Alle Hildener Sportplätze werden in der Woche bis maximal
21 Uhr genutzt. Die Trainingszeiten für die Jugendmannschaften beginnen um
16:00 Uhr bzw. 16:30 Uhr. Das Training der Vereine findet zur optimalen Auslastung
der Fußballplätze meist auf beiden Platzhälften statt. Der AC Italia Süd, Türkische
Arbeitnehmerverein und der Marokkanische SV trainieren sowohl auf dem Sportplatz
Schützenstraße und auf der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch. Der
Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage wird zum größten Teil vom VfB Hilden
genutzt. Der SV Hilden Nord und der SV Hilden Ost sind ebenfalls Nutzer des
Kunstrasenplatzes auf der Bezirkssportanlage.
Der VfB nutzt den Rasenplatz der Bezirkssportanlage
einmal pro Woche zur Durchführung von Trainingsspielen.
An den Wochenenden finden auf allen Sportplätzen einschließlich der
Bezirkssportanlage Jugend- und Seniorenspiele statt, wobei der Sportplatz
Schützenstraße nicht so stark ausgelastet ist wie die übrigen Plätze. Hier
werden die Meisterschaftsspiele der 2. Mannschaft des Türk. Arbeitnehmervereins
sowie des Marokkanischen Sportvereins ausgetragen.
Die 1. Mannschaft des Türkischen Arbeitnehmervereins trägt ihre
Meisterschaftsspiele, nach Absprache mit dem VfB Hilden, sonntags auf dem
Sportplatz Hoffeldstraße aus.
Der Sportplatz Kalstert wird an den Wochenenden sowohl
von den Fußballern (SV Hilden Ost) als auch den Base- und Softballern (SV
Hilden Ost) für Spiele genutzt.
Die Heimspiele des SV Hilden Nord und der Sp.-Vg. 05/06 finden auf dem
Sportplatz Furtwänglerstraße bzw. auf
dem Sportplatz Weidenweg statt.
Die Meisterschaftsspiele des VfB Hilden (1. und 2. Mannschaft), sowie
die der 1. und 2. Mannschaft des AC Italia finden im Wechsel auf der
Bezirkssportanlage statt (Rasen- und Kunstrasenplatz).
4.
Fazit
Durch die Analyse der Nutzerzeiten sowohl in den Hildener Turn- und
Sporthallen als auch auf den Hildener Sportplätzen konnte das Sportbüro die
Nutzerpläne auf den aktuellen Stand bringen. Die Hallen- und Sportplatzzeiten
wurden besser und effizienter zugeordnet. Dadurch konnten weitere zeitliche
Kapazitäten freigelegt werden. Nach jetzigem Stand sind die
Nutzungsmöglichkeiten (räumlich und zeitlich) der Sportstätten für die Hildener
Sportvereine und andere Nutzer ausreichend.
Der Verwaltungsaufwand hinsichtlich der Vergabe von Nutzerzeiten in und
auf den Hildener Sportstätten ist durch die Annäherung an das
Hauptnutzerprinzip verringert worden. Neben der Vereinfachung operativer
Abläufe konnte die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen dem Sportbüro und
den Nutzern deutlich verbessert werden.