Beschlussvorschlag:
„ Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt
den vorliegenden Sachstandsbericht sowie den Ausblick zur zukünftigen
Entwicklung zum Einsatz Digitaler Medien an Schulen in Hilden zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
1.
Zur
Entstehungsgeschichte
-
Interne Überlegungen im Dez. III im Zeitraum ab 1998
-
Gutachten BGS, Systemplanung AG - 2000
-
Beschlüsse der politischen Gremien - Dezember 2000
-
Umsetzung BGS-Konzept ab Januar 2001 bis Ende 2004
-
Hildener Konzept Schulen 2005 - 2008
2.
Schwerpunkte
Hildener „IT- Konzept Schulen 2005 - 2008“
a.
Standarisierung - Schulkomplettsystem Modulares
Netzwerk Schulen (MNS)
Mit
Beginn des neuen Schuljahres 2006 / 2007 sind alle 15 Schulen in städtischer
Trägerschaft mit den Schulkomplettsystem Modulares Netzwerk Schulen der Aachener
Aixconcept GmbH ausgestattet. Hauptmerkmal von MNS ist die Verwendung von
standarisierten und vorkonfigurierten Serversystemen für den pädagogische n
Schulbereich. Dies bedeutet, dass für viele Bereiche des schulischen
PC-Einsatzes eine vorgefertigte Lösung bereitgestellt wird, auf deren Basis dann die konkrete Systemumgebung
für jede Schulung individuell eingerichtet wird.
Ein
großer Nutzen von MNS liegt im deutlich erweiterten Angebot an Diensten und
Funktionen, wie z.B. personifizierte Benutzerkonten, Softwareverteilung über
Netzwerk, automatische Übernahme von Schülerdaten. Fast noch wichtiger sind die
Funktionen von MNS zur Erleichterung vieler alltäglicher Verwaltungsfunktionen,
die von allen Lehrerinnen und Lehrer angewendet werden. Auch im Bereich des
First-Level-Supports sorgen MNS- Funktionen dafür, dass wichtige komplexe
Administrationsaufgaben mit Hilfe von einfach zu bedienenden Programmaufrufen
auch ohne tief greifende Kenntnisse der Netzwerk- oder Serveradministration
durch die beauftragten Lehrkräfte wahrgenommen werden können.
Hier
erfolgt durch MNS eine Beschränkung auf wichtige, häufig wiederkehrende
Standardfunktionen (z.B. Änderung eines Schülerpasswortes), die mit geringem
zeitlichem Aufwand erledigt werden können. Die dadurch erreichte zeitliche
Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer für die Verwaltung der IT- Systeme,
Lehrkräfte sind schließlich in erster Linie Pädagogen und keine IT-
Spezialisten, dient der eigentlichen Kernaufgabe, nämlich dem alltäglichen Einsatz
Digitaler Medien im Unterricht.
b.
Übersicht der zur Verfügung stehenden Dienste und
Funktionen:
-
Physikalische Trennung von Schul- und
Verwaltungsnetz
-
Druck- und Dateidienste
-
Individuelle Benutzerkonten
-
Firewall, Virenscanner, Webfilter
-
automatisierte PC-Installation und
Softwareverteilung
-
Fernwartung
-
Datensicherung
3.
Finanzsituation
a.
Ist-Ausgaben 2005 (VwHH und VmHH
kameral): ca. 190.000 €
b.
Plan-Ausgaben 2006 (VwHH und VmHH
kameral): 252.000 €
Die für die Jahre 2005 und 2006 oben genannten
Ausgaben umfassen die im Haushaltsplan in den Unterabschnitten der jeweiligen
Schulform ausgewiesenen Ausgaben im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt für den
Erwerb der IT- Medien, einschließlich Ausgaben für Software, Sachmittel und
Dienstleistungen. Die von II/26 für diesen Bereich veranlassten Ausgaben für
Infrastrukturmaßnahmen (Vernetzung, Klimatisierung DV-Räume) sind hierin ebenfalls
enthalten.
Nicht enthalten sind alle weiteren mit der
Aufgabenerfüllung in Zusammenhang stehenden
Ausgaben, wie z.B. Personal- und Allgemeinkosten.
c.
Plan-Ausgaben 2007 gem. kameraler
Finanzplanung: 226.000 €
Die im IT-Konzept Schulen 2005 - 2008 bereits
enthaltenen Planzahlen zum Finanzbudget sind vom Gesamtvolumen her weiterhin gültig,
müssen jedoch fortwährend den veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Wegen
der Umstellung auf das Neue Kommunale Finanzwesen (NKF) zum 01.01.2007 werden
sich jedoch Veränderungen bei der anders strukturierten Darstellung von
Ausgaben, Aufwand und Kosten ergeben.
4.
Aufgabengebiet
„Schulen ans Netz“
a.
Art und Umfang der Anforderungen bzw. Erwartungen
an das Aufgabengebiet „Schulen ans Netz“ waren bereits im Gutachten der BGS AG
(Zeitraum 2001 - 2004) als „Standards und Empfehlungen“ enthalten. Bereits hier
zeigte sich, dass in allen Schulen leistungsfähige und professionell
administrierte IT- Infrastrukturen nach dem jeweiligen Stand der Technik
aufgebaut werden sollen, die den pädagogischen Anforderungen zum Einsatz
Digitaler Medien an allen Schulen gerecht werden.
b.
Auf Grund entsprechender gesetzlicher Regelungen
ist in jeder Schule eine Trennung in Verwaltungsnetzwerk und pädagogischem Unterrichtsnetzwerk vorzunehmen.
Bei 15 städtischen Schulen in Hilden und 2 Netzwerke je Schule, ergäben sich
somit grundsätzlich 30 zu verwaltende Netzwerke. Wegen einiger örtlicher Besonderheiten
in Hilden (teilweise mehrere Schulen an einem Standort bzw. mehrer Standorte
für eine Schule) ergibt sich tatsächlich die Anzahl von 15 Verwaltungsnetzwerken
und 16 pädagogischen Netzwerken, die aus insgesamt 35 Netzwerkservern, ca. 650
Personalcomputern und weitere Peripheriegeräten wie Drucker, Scanner etc.
bestehen.
c.
Die in den Schulen derzeit noch im Einsatz
befindlichen IT- Medien haben insgesamt über 1 Million Euro gekostet (Summe der
Anschaffungspreise für IT- Medien im Zeitraum 2000 - 2006). Ausgaben für
Anlagegüter, sonstige Sachkosten (z.B. Software), Personalkosten, Kosten der
Infrastrukturmaßnahmen und Gemeinkosten
sind hierin noch nicht enthalten.
Um hier Fehlinvestitionen im Sinne sog. „Investitionsruinen“ zu
vermeiden ist es zwingend erforderlich, auch und gerade bei einer sehr guten
IT- Ausstattung der Schulen eine angemessen Betreuung der Systeme zu
gewährleisten. Dies gilt insbesondere, da Lehrkräfte diese technisch
orientierten Aufgaben in der Regel nur begrenzt wahrnehmen können und die IT-
Administration sicherlich auch nicht zu den Kernaufgaben von Pädagogen gehört.
d.
Die Stadt Hilden als Sachmittelträger für Schulen hat
hier frühzeitig die Notwendigkeit einer angemessenen und professionellen
Unterstützung erkannt und bereits im Jahr 2002 mit den Schulen ein
Service-Level-Agrement zur Aufgabenverteilung zwischen Schulen
(First-Level-Support) und Stadt (Second-Level-Support) vereinbart. Auch wenn
auf Landesebene NRW eine solche Rahmenvereinbarung zwischen Schulministerium
und kommunalen Spitzenverbänden nicht zum Abschluss gebracht werden konnte,
dienten die diesbezüglichen Entwürfe des Landesmedienzentrums Rheinland als Grundlage
der Hildener Regelung.
Zur dauerhaften Sicherstellung der Betriebs- und Leistungsfähigkeit der
schulischen IT- Strukturen ist daher eine angemessene Personalausstattung
unabdingbar. Im Sachgebiet IT stehen hierfür aktuell rund 1,5 Vollzeitkräfte zur
Verfügung.
e.
Generelles Anliegen von Schulen ans Netz - und
damit Maßstab für den Erfolg und die Nachhaltigkeit - ist es, den Einsatz
digitaler Medien als alltägliches Lernmittel in allen Unterrichtsformen fest zu
verankern. Wie die hierfür erforderlichen IT- Strukturen geschaffen und aufrechterhalten
werden können ist bereits oben ausgeführt.
Zur Verdeutlichung, wo die Schulen der Stadt Hilden
auf diesem Weg bereits heute stehen, werden drei Lehrkräfte Beispiele aus ihrer
Schulpraxis zum Arbeiten mit Neuen Medien im Unterricht vorstellen:
- Frau Schmid, Rektorin der
Adolf-Reichwein Grundschule
- Herr Pfotenhauer,
Physik-, Werken- und Informatiklehrer, Wilhelm-Fabry Realschule
- Herr Tries, Mathematik-,
Erdkunde- und Informatiklehrer, Helmholtz-Gymnasium
5.
Ausblick auf
zukünftige Herausforderungen
a.
Interkommunale Zusammenarbeit
Angeregt durch eine Initiative der Stadt Hilden erfolgt in Kürze die
Gründung eines kreisweiten Arbeitskreises zum Thema „Interkommunale
Zusammenarbeit im Bereich der IT- Ausstattung der Schulen“. Auf Kreisebene
haben hierzu die Schuldezernentenkonferenz und der IT- Fachbeirat entsprechende
vorbereitende Beschlüsse gefasst. Über Ergebnisse des Arbeitskreises sollen
sowohl die Schuldezernentenkonferenz als auch die Konferenz der Personal- und
Organisationsdezernenten informiert werden.
b.
Medienplattform im Intranet der Schule
Eine schulinterne Medienplattform (Definition) nach
dem Stand der Technik kann als ein entscheidendes Element der Lehrerinnen und
Lehrer zur mediengerechten Gestaltung des Unterrichts in allen Fächern
angesehen werden. Dies stellt in Zukunft das absolute Essential zur Beurteilung
der Zielerreichung und Wirksamkeit im gesamten Bereich Schulen ans Netz dar.
Nur wenn das zukünftig stark anwachsende Angebot an Digitalen Unterrichtsmedien
für alle Lehrerinnen und Lehrer zeitnah und problemlos in jeden Unterricht
einfließen kann, kann das Projekt Schulen ans Netz als wirklich erfolgreich
angesehen werden. Ein entscheidender aber noch nicht hinreichender Baustein
zur Zielerreichung ist nach einhelliger
Fachmeinung diese Medienplattform. Sie bietet jeder Lehrkraft einen leichten
Zugang zu allen Digitalen Medien für eine zeitgemäße Gestaltung des Unterrichts.
c.
Individuelle Postfächer (eMail-Adresse für alle
Lehrer und Schüler)
Da von einigen Hildener Schulen ein entsprechender
Bedarf artikuliert worden ist soll in enger Abstimmung mit den interessierten
Schulen der Aufbau und Betrieb einer für die Hildener Schulen angemessenen
eMail-Lösung geprüft werden. Hierbei sind neben einem pädagogischen Konzept vor
allem die informationstechnischen Rahmenbedingungen, insbesondere die
notwendigen Sicherheitssysteme, zu untersuchen. Durch den überwiegenden Einsatz
von Open-Source-Software wird angestrebt, eine preisgünstige Lösung zu finden,
deren Finanzierung ohne Ausweitung des Finanzrahmens möglich ist.
d.
Zugang zu eigenen Daten
Als mittelfristiges Ziel soll es den Lehrkräften
und Schüler ermöglicht werden, auf ihre eigenen Daten aus dem Schulbereich
(Texte, Bilder, Projekte, Nachrichten etc.) nicht nur innerhalb der Schule
sondern auch von zu Hause und von unterwegs aus zugreifen zu können.
Praktische Erfahrungen anderer Schulen haben
gezeigt, dass gerade bei den Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit eMails
auch außerhalb des Schulgeländes abzurufen sehr positiv aufgenommen wurde und
in Folge hierzu ein sehr hoher Nutzungsgrad erreicht werden konnte.
Eine Realisierung dieses Projektes ist ebenfalls
nur unter der Voraussetzung möglich, dass keine zusätzlichen Finanzmittel
aufgewendet werden müssen.
6.
Fazit
Nach Abschluss der Aufbauphase Ende 2004 verfügen alle
Schulen über eine sehr gute Basis an informationstechnischer Infrastruktur und
Endgeräten: Multimediale Nutzung ist im Rahmen des jeweiligen schulischen
Medienkonzeptes keine Vision mehr, sondern Hildener Realität.
Wie nicht zuletzt auch der Vergleich mit den
übrigen Kommunen des Kreises Mettmann zeigt, hat Hilden sein vorbildliches Niveau
halten können, auch wenn zwischenzeitlich einige Nachbarstädte vergleichbare
Anstrengungen unternommen haben. Insofern setzt der oben beschriebene und von
Hilden angestoßene Aufbau einer interkommunalen Zusammenarbeit im schulischen
IT- Bereich den konsequent bisherigen Weg fort, die Schulen durch eine optimale
Medienausstattung für die zukünftigen Herausforderungen der Informationsgesellschaft
zu rüsten und den von Industrie und Handel artikulierten Anforderungen an
schulische Bildung Rechnung zu tragen.
Finanzielle Auswirkungen |
Ja |
|
|
Haushaltstelle: 2000.5700 2100.9354; 2150.9351;
2200.9356; 2300.9356; 2700.9353 2100.5203; 2150.-; 2200.-;
2300.-; 2700.- 2100.5300; 2150.-; 2200.-;
2300.-; 2700.- 2100.6580; 2150.-; 2200.-;
2300.-; 2700.- |
Bezeichnung: Sachkosten /
Verbrauchsmaterial Ausstattung mit Neuen
Medien Ausstattung mit Neuen
Medien Softwarepflege und
Datensicherung Nutzungsrecht Software Externe Dienstleistungen
und Telekommunikation |
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Produktnummer: 011001 |
Bezeichnung: Technikunterstützte
Informationsverarbeitung |
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Kosten 2005: 190.000 € (Jahresrechnung) 2006: 252.000 € (Plankosten) 2007: 226.000 € (Finanzplanung) Folgekosten |
vorgesehen im VwHH und VmHH |
Haushaltsjahr 2005 2006 2007 |
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Mittel stehen zur Verfügung |
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Finanzierung: |
Sichtvermerk Kämmerer |
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