Betreff
Offene Ganztagsgrundschule - Sachstandsbericht
Vorlage
WP 04-09 SV 51/046
Aktenzeichen
III/51.1-Schg
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

1.    “Der Jugendhilfeausschuss nimmt den vorliegenden Bericht zur Offenen Ganztags-          grundschule zur Kenntnis.“

 

 

2.      “Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den vorliegenden Bericht zur Offenen Ganztagsgrundschule zur Kenntnis.“

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

Ausbaustand und Zielperspektive

Nachdem der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 10.12.2003 den Grundsatzbeschluss gefasst hat, die Offene Ganztagsgrundschule auf der Basis des Hildener Konzeptes einzuführen, wurden zum laufenden Schuljahr 2004 / 2005 insgesamt 7 Gruppen Offene Ganztagsgrundschule (OGATA) eingerichtet, und zwar bei

·         Gemeinschaftsgrundschule Elbsee (2 Gruppen)

·         Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße

·         Gemeinschaftsgrundschule Walter-Wiederhold

·         Gemeinschaftsgrundschule Adolf-Reichwein

·         Gemeinschaftsgrundschule Kalstert

 (1 Gruppe zum Schuljahr 2004 / 2005 und 1 weitere Gruppe 2005 / 2006)

·         Kath. Grundschule Adolf-Kolping.

                                                                                                                   

Zielvorstellung ist, das Angebot Offene Ganztagsgrundschule zum kommenden Schuljahr nahezu flächendeckend anzubieten und der steigenden Nachfrage nach Offener Ganztagsgrundschule durch Einrichtung zusätzlicher Gruppen Rechnung zu tragen.

Der Rat der Stadt hat mit Beschluss vom 26.01.2005 dieser Entwicklung Rechnung getragen und die Einführung bzw. den Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule auf der Basis des Hildener Rahmenkonzeptes an folgenden Hildener Grundschulen beschlossen:

 

                        a)   zum Schuljahr 2005 / 2006

·         Gemeinschaftsgrundschule Walderstraße              1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Busch                      2 Gruppen

·         Kath. Grundschule Astrid-Lindgren                          1 Gruppe

·         Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße                            1 Gruppe

 

b)      zum Schuljahr 2006 / 2007

·         Gemeinschaftsgrundschule Wilhelm-Hüls               1 Gruppe.

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel für Investitionen (auf der Basis der Landeszuweisung iHv 115.000 Euro je Gruppe) und Betriebskosten wurden im Haushalt 2005 bereitgestellt sowie die stellenplanmäßigen Voraussetzungen für die Einstellung der erforderlichen Kräfte geschaffen unter der Voraussetzung, dass die beantragten Landesmittel zur Finanzierung der Offenen Ganztagsgrundschule auch für das kommende Schuljahr gewährt werden.

Formale Voraussetzung für die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule ist ein entsprechender Beschluss der jeweiligen Schulkonferenz – diese liegen von allen Grundschulen vor.

 

Zum Schuljahr 2005 / 2006 werden 13 Gruppen Offene Ganztagsgrundschule an 9 Hildener Grundschulen eingerichtet - damit stehen insgesamt 325 Plätze Offene Ganztagsgrundschule zur Verfügung. Dies entspricht einer Versorgungsquote von 15,62 %. Der geplante Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschulen ist das Ergebnis einer engagierten und vertrauensvollen Zusammenarbeit von Schulen, Jugendhilfe, Schulverwaltung, Vereinen und Politik.

 

 

Zielperspektive bis Schuljahr 2005 / 2006

 

9 Grundschulen mit 325 Plätzen  – Versorgungsquote von 15,62 %

 

 

Zum Schuljahr 2006 / 2007 kommt die bereits beschlossene Gruppe an der GGS Wilhelm-Hüls hinzu, sodass zum Schuljahr 2006 / 2007 alle Hildener Grundschulen die Offene Ganztagsgrundschule anbieten werden.

 

Die Trägerschaft für die zum Schuljahr 2005 / 2006 einzurichtenden Gruppen Offene Ganztagsgrundschule übernimmt die Stadt Hilden, Amt für Jugend, Schule und Sport. Des Weiteren sind Musikschule, Sportvereine, Freie Träger der Jugendhilfe etc. in die  Offene Ganztagsgrundschule mit eingebunden. Kooperationsvereinbarungen bestehen zwischen der Musikschule und allen Grundschulen, die bereits Offene Ganztagsgrundschule anbieten und sind auch für die Grundschulen, die zum kommenden Schuljahr 2005 / 2006 Offene Ganztagsgrundschule werden, beabsichtigt. Sportangebote sind bei allen Grundschulen fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes und werden direkt über die Hildener Sportvereine eingebunden, indem Übungsleiter von den Sportvereinen vermittelt werden.

 

Die aktuellen Anmeldezahlen lassen den Schluss zu, dass die Offene Ganztagsgrundschulen zum Schuljahr 2005 / 2006 ca. 25 Schülerinnen und Schüler je Gruppe haben werden und bei einer steigenden Nachfrage bzw. Schließung von Hortgruppen im kommenden Jahr die Notwendigkeit zur Einrichtung weiterer Gruppen Offene Ganztagsgrundschule nach sich ziehen wird.

 

Das vom Land NRW vorgegebene Ziel bis zum Jahr 2007 für 25 % der Grundschüler einen Bildungs- und Betreuungsplatz für Grundschüler bereitzustellen, bedeutet für Hilden insgesamt 21 Gruppen Offene Ganztagsgrundschule einzurichten.

 

 

Zielperspektive bis Schuljahr 2007 / 2008

 

Versorgungsquote von 25 % aller SchülerInnen = 520 Plätze

 

Unter Berücksichtigung der zum kommenden Schuljahr 2005 / 2006 bestehenden 325 Plätzen Offener Ganztagsgrundschule bedeutet dies, dass weitere ca. 200 Plätze gleich 8 Gruppen zu schaffen sind. Das entspricht nahezu den zum kommenden Schuljahr noch bestehenden Hortgruppen. Um der Vorgabe „alle Grundschüler, die bislang einen Betreuungsplatz (z.B. Hortplatz) haben, sollen auch in der OGATA einen Platz angeboten bekommen“ gerecht zu werden, können weitere OGATA-Gruppen nur bei gleichzeitiger Schließung von Hortgruppen eingerichtet werden.

 

 

Auswirkungen auf andere Betreuungseinrichtungen

Es ist davon auszugehen, dass das Betreuungsangebot der Verlässlichen Grundschule auch in Zukunft dem Betreuungsbedarf vieler Eltern entspricht und von den Eltern weiterhin stark nachgefragt werden wird, sodass dieses Programm – ggfs. mit einem geringeren Platzangebot – auch künftig weiterzuführen ist.

 

Aufgrund der steigenden Nachfrage zur Offenen Ganztagsgrundschule als auch aufgrund der demographischen Entwicklung gehen sowohl die Träger als auch die Leitungen der Kindertageseinrichtungen davon aus, dass verstärkt zum Schuljahr / Kindergartenjahr 2006 / 2007 Hortgruppen abgebaut werden müssen. Im Rahmen der fortzuschreibenden Kindergartenbedarfsplanung in Verbindung mit der Schulentwicklungsplanung wird dieser Prozess gesteuert.

 

Festzustellen ist, dass sich alle Betroffenen darin einig sind, dass Veränderungen in den Betreuungsangeboten notwendig sein werden und das nur eine frühzeitige Initiative der Träger und Leitungen dazu beitragen kann, den Veränderungsprozess aktiv zu gestalten. Vertreter der Freien Träger, Leiterinnen der Kindertageseinrichtungen und Fachberatungen wurden bereits mehrfach ausdrücklich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass sich Mitarbeiter der Freien Träger auf die bei Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule zu besetzenden Erzieherstellen bewerben können.

 

Eine Überführung von Hortplätzen in Offene Ganztagsgrundschulen hat zum Schuljahr 2004 / 2005 nicht stattgefunden und auch zum kommenden Schuljahr setzt sich die abwartende Haltung vieler Träger fort. Die Haltung der Freien Träger deckt sich zu dem mit der Haltung auf Landesebene: lt. Erfahrungsbericht des Landschaftsverbandes Rheinland von Juni 2004 wurden bislang auf Landesebene lediglich 700 Hortplätze überführt und macht die abwartende Haltung der Freien Träger deutlich. Das MSJK beabsichtigt – nach Darstellung des Landschaftsverbandes Rheinland - aber weiterhin, ab dem 01.08.2007 die Landesförderung für Horte einzustellen. Der vorhandene Planungszeitraum muss daher genutzt werden, die Freien Träger darin zu unterstützen, mit ihren Angeboten und erfahrenen Fachkräften die „Offene Ganztagsschule im Primarbereich“ mit zu gestalten.

In enger Zusammenarbeit mit den Freien Trägern und den Leitungen der Kindertageseinrichtungen wird die Belegungssituation in den bestehenden Horten analysiert verbunden mit dem Ziel, eine für Kinder, Eltern, ErzieherInnen, Freien Trägern der Jugendhilfe und Öffentlicher Hand verträglichen und akzeptablen Abbau dieser Plätze zu erreichen. Mit dem Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule zum Schuljahr 2005 / 2006 wird der städt. Hort Max und Moritz, Richrather Str.,  in die Offene Ganztagsgrundschule überführt und eine Hortgruppe in Trägerschaft der SPE-Mühle e.V.  muss zum 31. Juli diesen Jahres aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Hortplätzen geschlossen werden. Ob darüber hinaus noch weitere Hortgruppen aufgrund einer rückläufigen Nachfrage zum Ende des Schuljahres aufgegeben werden müssen, wird sich erst nach Abschluss des Anmeldeverfahrens zeigen.

 

 

Pädagogische Ausgestaltung der OGATA

Die vom Rat der Stadt beschlossenen Rahmenbedingungen gelten für alle Grundschulen – über die konkrete pädagogische Ausgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule entscheidet jede Grundschule selbst. Die Verantwortung für Planung, Durchführung und Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen sind bei der Offenen Ganztagsgrundschule bei der Schule angesiedelt. Ausgehend von dem vorhandenen Schulprogramm, dem Einzugsbereich der Schulen und unter Berücksichtigung bestehender außerunterrichtlicher bzw. unterrichtsergänzender Veranstaltungen setzen die Schulen in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit eigene Schwerpunkte. Dazu gehören u.a. Hausaufgabenbetreuung, unterrichtsergänzende Förderangebote, Bewegungs- und Meditationsangebote, Kreatives Gestalten, Natur erfahren, Theater, Sportangebote, Jazzdance, Musik und Bewegung, Umgang mit Computer und Internet, Thema "Streiten und Vertragen" – Streitschlichterprogramm / Deeskalationstraining. Parallelkurse sollen dafür sorgen, dass die Angebote den unterschiedlichen Entwicklungen und Neigungen der Kinder gerecht werden.

Die Pädagogischen Konzepte der bereits bestehenden Offenen Ganztagsgrundschulen wurden aufgrund der ersten Erfahrungen angepasst und für die übrigen Grundschulen, die zum kommenden Schuljahr die OGATA einführen werden, wurden bereits Grobkonzepte entwickelt, die z.Zt. mit möglichen Kooperationspartner abgestimmt und weiter ausgearbeitet werden.

 

 

Bewilligungsverfahren

Der Antrag auf Gewährung der Zuwendungen aus dem Bundesprogramm „Zukunft und Betreuung“ für Investitionen und Ausstattung in Offenen Ganztagsgrundschulen wurde fristgerecht bis 31.01.2004 der Bezirksregierung vorgelegt.

Antragsgemäß wurden der Stadt Hilden mit Zuwendungsbescheid vom 18.05.2005 – eingegangen bei der Stadt Hilden am 03.05.2005 – Bundesmittel in Höhe von 690.000 Euro für Investitionen und Ausstattungen bewilligt. Damit liegen die Voraussetzungen vor, die geplanten Renovierungs- und Bauarbeiten vorzunehmen und die notwendigen Anschaffungen zu tätigen.

 

Ebenfalls fristgerecht wurde der Antrag auf Gewährung der Landeszuwendung zu den laufenden Betriebskosten bis zum  30.04. diesen Jahres gestellt.

Mit Bewilligungsbescheid vom 17.05.2005 wurden der Stadt Hilden antragsgemäß Landesmittel für die Durchführung der Offenen Ganztagsgrundschule iHv 199.875 Euro für 325 Schülerinnen und Schüler in Grundschulen bewilligt.

 

Damit wurden alle beantragten Landesmittel zur Finanzierung der Offenen Ganztagsgrundschule in Hilden antragsgemäß bewilligt.

 

 


Finanzielle Auswirkungen  

Finanzielle Auswirkungen

Ja

 

Haushaltstelle:

                                              

Bezeichnung:

 

Kosten                                   

 

Folgekosten                           

vorgesehen im

 

 

Haushaltsjahr

 

 

Mittel stehen zur Verfügung

Finanzierung:

Sichtvermerk Kämmerer

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Personelle Auswirkungen

Ja

 

Im Stellenplan enthalten:

 

Planstelle(n):    

Sichtvermerk Personaldezernent