Beschlussvorschlag:
„1. “Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den vorliegenden Bericht zur Offenen Ganztags- grundschule zur Kenntnis.“
2. “Der Ausschuss
für Schule, Sport und Soziales nimmt den vorliegenden Bericht zur Offenen
Ganztagsgrundschule zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
Ausbaustand
und Zielperspektive
Nachdem der Rat der Stadt in seiner Sitzung
am 10.12.2003 den Grundsatzbeschluss gefasst hat, die Offene
Ganztagsgrundschule auf der Basis des Hildener Konzeptes einzuführen, wurden
zum laufenden Schuljahr 2004 / 2005 insgesamt 7 Gruppen Offene
Ganztagsgrundschule (OGATA) eingerichtet, und zwar bei
·
Gemeinschaftsgrundschule
Elbsee (2 Gruppen)
·
Gemeinschaftsgrundschule
Schulstraße
·
Gemeinschaftsgrundschule
Walter-Wiederhold
·
Gemeinschaftsgrundschule
Adolf-Reichwein
·
Gemeinschaftsgrundschule
Kalstert
(1 Gruppe zum Schuljahr 2004 / 2005 und 1
weitere Gruppe 2005 / 2006)
·
Kath.
Grundschule Adolf-Kolping.
Zielvorstellung ist, das Angebot Offene Ganztagsgrundschule zum kommenden Schuljahr nahezu
flächendeckend anzubieten und der steigenden Nachfrage nach Offener Ganztagsgrundschule
durch Einrichtung zusätzlicher Gruppen Rechnung zu tragen.
Der Rat der Stadt hat mit Beschluss vom
26.01.2005 dieser Entwicklung Rechnung getragen und die Einführung bzw. den
Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule auf der Basis des Hildener
Rahmenkonzeptes an folgenden Hildener Grundschulen beschlossen:
a) zum Schuljahr 2005 / 2006
·
Gemeinschaftsgrundschule
Walderstraße 1 Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Busch 2 Gruppen
·
Kath.
Grundschule Astrid-Lindgren 1
Gruppe
·
Gemeinschaftsgrundschule
Schulstraße 1
Gruppe
b)
zum Schuljahr 2006 / 2007
·
Gemeinschaftsgrundschule
Wilhelm-Hüls 1 Gruppe.
Die erforderlichen Haushaltsmittel für
Investitionen (auf der Basis der Landeszuweisung iHv 115.000 Euro je Gruppe)
und Betriebskosten wurden im Haushalt 2005 bereitgestellt sowie die
stellenplanmäßigen Voraussetzungen für die Einstellung der erforderlichen
Kräfte geschaffen unter der Voraussetzung, dass die beantragten Landesmittel
zur Finanzierung der Offenen Ganztagsgrundschule auch für das kommende Schuljahr
gewährt werden.
Formale
Voraussetzung für die
Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule ist ein entsprechender Beschluss der jeweiligen Schulkonferenz – diese liegen von allen
Grundschulen vor.
Zum Schuljahr 2005 / 2006 werden 13
Gruppen Offene Ganztagsgrundschule an 9 Hildener Grundschulen eingerichtet
- damit stehen insgesamt 325 Plätze Offene Ganztagsgrundschule zur Verfügung.
Dies entspricht einer Versorgungsquote von 15,62 %. Der geplante Ausbau der
Offenen Ganztagsgrundschulen ist das Ergebnis einer engagierten und
vertrauensvollen Zusammenarbeit von Schulen, Jugendhilfe, Schulverwaltung, Vereinen
und Politik.
Zielperspektive bis Schuljahr 2005 / 2006
9 Grundschulen mit 325 Plätzen – Versorgungsquote von 15,62 % |
Zum Schuljahr 2006 / 2007 kommt die bereits
beschlossene Gruppe an der GGS Wilhelm-Hüls hinzu, sodass zum Schuljahr 2006 / 2007 alle Hildener Grundschulen
die Offene Ganztagsgrundschule anbieten werden.
Die Trägerschaft
für die zum Schuljahr 2005 / 2006 einzurichtenden Gruppen Offene Ganztagsgrundschule
übernimmt die Stadt Hilden, Amt für Jugend, Schule und Sport. Des Weiteren sind
Musikschule, Sportvereine, Freie Träger der Jugendhilfe etc. in die Offene Ganztagsgrundschule mit eingebunden. Kooperationsvereinbarungen bestehen
zwischen der Musikschule und allen
Grundschulen, die bereits Offene Ganztagsgrundschule anbieten und sind auch für
die Grundschulen, die zum kommenden Schuljahr 2005 / 2006 Offene
Ganztagsgrundschule werden, beabsichtigt. Sportangebote sind bei allen
Grundschulen fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes und werden direkt
über die Hildener Sportvereine
eingebunden, indem Übungsleiter von den Sportvereinen vermittelt werden.
Die aktuellen Anmeldezahlen lassen den
Schluss zu, dass die Offene Ganztagsgrundschulen zum Schuljahr 2005 / 2006 ca. 25 Schülerinnen und Schüler je Gruppe
haben werden und bei einer steigenden Nachfrage bzw. Schließung von Hortgruppen
im kommenden Jahr die Notwendigkeit zur Einrichtung weiterer Gruppen Offene
Ganztagsgrundschule nach sich ziehen wird.
Das vom Land NRW vorgegebene Ziel bis zum
Jahr 2007 für 25 % der Grundschüler einen Bildungs- und Betreuungsplatz für
Grundschüler bereitzustellen, bedeutet für Hilden insgesamt 21 Gruppen Offene
Ganztagsgrundschule einzurichten.
Zielperspektive bis Schuljahr 2007 / 2008
Versorgungsquote von 25 % aller
SchülerInnen = 520 Plätze |
Unter Berücksichtigung der zum kommenden
Schuljahr 2005 / 2006 bestehenden 325 Plätzen Offener Ganztagsgrundschule
bedeutet dies, dass weitere ca. 200 Plätze gleich 8 Gruppen zu schaffen sind.
Das entspricht nahezu den zum kommenden Schuljahr noch bestehenden Hortgruppen.
Um der Vorgabe „alle Grundschüler, die bislang einen Betreuungsplatz (z.B.
Hortplatz) haben, sollen auch in der OGATA einen Platz angeboten bekommen“
gerecht zu werden, können weitere OGATA-Gruppen nur bei gleichzeitiger
Schließung von Hortgruppen eingerichtet werden.
Auswirkungen auf andere
Betreuungseinrichtungen
Es ist davon
auszugehen, dass das Betreuungsangebot der Verlässlichen
Grundschule auch in Zukunft dem Betreuungsbedarf vieler Eltern entspricht
und von den Eltern weiterhin stark nachgefragt werden wird, sodass dieses
Programm – ggfs. mit einem geringeren Platzangebot – auch künftig weiterzuführen
ist.
Aufgrund der steigenden Nachfrage zur Offenen Ganztagsgrundschule als auch
aufgrund der demographischen Entwicklung
gehen sowohl die Träger als auch die Leitungen der Kindertageseinrichtungen
davon aus, dass verstärkt zum Schuljahr / Kindergartenjahr 2006 / 2007
Hortgruppen abgebaut werden müssen. Im Rahmen der fortzuschreibenden Kindergartenbedarfsplanung in Verbindung mit der
Schulentwicklungsplanung wird dieser Prozess gesteuert.
Festzustellen ist, dass sich alle Betroffenen
darin einig sind, dass Veränderungen in den Betreuungsangeboten notwendig sein
werden und das nur eine frühzeitige Initiative der Träger und Leitungen dazu
beitragen kann, den Veränderungsprozess
aktiv zu gestalten. Vertreter der Freien Träger, Leiterinnen der
Kindertageseinrichtungen und Fachberatungen wurden bereits mehrfach
ausdrücklich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass sich Mitarbeiter der Freien Träger auf die bei Einführung der Offenen
Ganztagsgrundschule zu besetzenden Erzieherstellen
bewerben können.
Eine Überführung
von Hortplätzen in Offene Ganztagsgrundschulen hat zum Schuljahr 2004 /
2005 nicht stattgefunden und auch zum kommenden Schuljahr setzt sich die
abwartende Haltung vieler Träger fort. Die Haltung der Freien Träger deckt sich
zu dem mit der Haltung auf Landesebene: lt. Erfahrungsbericht des Landschaftsverbandes
Rheinland von Juni 2004 wurden bislang auf Landesebene lediglich 700 Hortplätze
überführt und macht die abwartende Haltung der Freien Träger deutlich. Das MSJK
beabsichtigt – nach Darstellung des Landschaftsverbandes Rheinland - aber
weiterhin, ab dem 01.08.2007 die
Landesförderung für Horte einzustellen. Der vorhandene Planungszeitraum
muss daher genutzt werden, die Freien Träger darin zu unterstützen, mit ihren
Angeboten und erfahrenen Fachkräften die „Offene Ganztagsschule im
Primarbereich“ mit zu gestalten.
In enger Zusammenarbeit mit den Freien
Trägern und den Leitungen der Kindertageseinrichtungen wird die
Belegungssituation in den bestehenden Horten analysiert verbunden mit dem Ziel,
eine für Kinder, Eltern, ErzieherInnen, Freien Trägern der Jugendhilfe und
Öffentlicher Hand verträglichen und akzeptablen Abbau dieser Plätze zu erreichen.
Mit dem Ausbau der Offenen Ganztagsgrundschule zum Schuljahr 2005 / 2006 wird
der städt. Hort Max und Moritz, Richrather Str., in die Offene Ganztagsgrundschule überführt
und eine Hortgruppe in Trägerschaft der SPE-Mühle e.V. muss zum 31. Juli diesen Jahres aufgrund der
sinkenden Nachfrage nach Hortplätzen geschlossen werden. Ob darüber hinaus noch
weitere Hortgruppen aufgrund einer rückläufigen Nachfrage zum Ende des
Schuljahres aufgegeben werden müssen, wird sich erst nach Abschluss des
Anmeldeverfahrens zeigen.
Pädagogische
Ausgestaltung der OGATA
Die vom Rat der Stadt beschlossenen Rahmenbedingungen gelten für alle
Grundschulen – über die konkrete pädagogische
Ausgestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule entscheidet jede Grundschule
selbst. Die Verantwortung für Planung, Durchführung und Zusammenarbeit mit
außerschulischen Institutionen sind bei der Offenen Ganztagsgrundschule bei der
Schule angesiedelt. Ausgehend von dem vorhandenen Schulprogramm, dem
Einzugsbereich der Schulen und unter Berücksichtigung bestehender
außerunterrichtlicher bzw. unterrichtsergänzender Veranstaltungen setzen die
Schulen in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit eigene Schwerpunkte. Dazu gehören u.a. Hausaufgabenbetreuung,
unterrichtsergänzende Förderangebote, Bewegungs- und Meditationsangebote,
Kreatives Gestalten, Natur erfahren, Theater, Sportangebote, Jazzdance, Musik
und Bewegung, Umgang mit Computer und Internet, Thema "Streiten und Vertragen"
– Streitschlichterprogramm / Deeskalationstraining. Parallelkurse sollen dafür
sorgen, dass die Angebote den unterschiedlichen Entwicklungen und Neigungen der
Kinder gerecht werden.
Die Pädagogischen Konzepte der
bereits bestehenden Offenen Ganztagsgrundschulen wurden aufgrund der ersten
Erfahrungen angepasst und für die übrigen Grundschulen, die zum kommenden
Schuljahr die OGATA einführen werden, wurden bereits Grobkonzepte entwickelt,
die z.Zt. mit möglichen Kooperationspartner abgestimmt und weiter ausgearbeitet
werden.
Bewilligungsverfahren
Der Antrag
auf Gewährung der Zuwendungen aus dem Bundesprogramm „Zukunft und Betreuung“
für Investitionen und Ausstattung in Offenen Ganztagsgrundschulen wurde fristgerecht bis 31.01.2004 der Bezirksregierung vorgelegt.
Antragsgemäß
wurden der Stadt Hilden mit Zuwendungsbescheid vom 18.05.2005 –
eingegangen bei der Stadt Hilden am 03.05.2005 – Bundesmittel in Höhe von 690.000 Euro für Investitionen und
Ausstattungen bewilligt. Damit
liegen die Voraussetzungen vor, die geplanten Renovierungs- und Bauarbeiten
vorzunehmen und die notwendigen Anschaffungen zu tätigen.
Ebenfalls fristgerecht wurde der Antrag auf Gewährung der Landeszuwendung zu
den laufenden Betriebskosten bis zum
30.04. diesen Jahres gestellt.
Mit Bewilligungsbescheid
vom 17.05.2005 wurden der Stadt Hilden antragsgemäß Landesmittel für die Durchführung der Offenen Ganztagsgrundschule iHv
199.875 Euro für 325 Schülerinnen und Schüler in Grundschulen bewilligt.
Damit wurden alle beantragten Landesmittel zur Finanzierung der Offenen
Ganztagsgrundschule in Hilden antragsgemäß
bewilligt.
Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen |
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Bezeichnung: |
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Kämmerer |
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