Betreff
Erweiterung des städt. Helmholtz-Gymnasiums um eine Mensa,
Hier: Unterlagen gem. § 14 GemHVO
Vorlage
WP 04-09 SV 26/048
Aktenzeichen
II/26 grü + III/51
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Haupt- und Finanzausschuss stimmt nach Vorberatung im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales sowie im Stadtentwicklungsausschuss der Erweiterung des städt. Helmholtz-Gymnasiums um die in Variante 1 dargestellte Errichtung einer Mensa im Rahmen des Ganztagsschulbetriebs und den nach §14 GemHVO vorgelegten Unterlagen mit den ermittelten Gesamtkosten in Höhe von 1.033.000 Euro zu.

 

Die notwendigen Finanzmittel werden über die Änderungsliste in den Haushalt 2008 eingestellt.“

 

 

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

Der durch den Rat beschlossene Schulentwicklungsplan (SEP) der Stadt Hilden bildet die Arbeitsgrundlage für die Verwaltung zur Zukunftsgestaltung des Schulwesens in unserer Gemeinde.

 

Unter Bezug auf das Helmholtz-Gymnasium formuliert der SEP zwei Schwerpunkte:

 

„… das Erscheinungsbild der Gebäude muss verbessert werden. Die vollständige Erneuerung der Fassade ist ab 2008 vorgesehen…“

 

„…Durch die Verkürzung der Schulzeit am Gymnasium auf acht Jahre erhöhen sich die zu erteilenden wöchentlichen Unterrichtsstunden, …  so dass … Stunden auf den Nachmittag verlegt werden müssen. Daher ist es erforderlich, dass an dem Gymnasium die Möglichkeit einer mittäglichen Versorgung besteht…“

 

Zur Fassadengestaltung beantragt die Verwaltung die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für die Folgejahre im Rahmen der Sitzungsvorlage 26/049.

 

Durch den nach den Sommerferien 2007 bereits begonnenen Ganztagsschulbetrieb werden am Helmholtz-Gymnasium Räumlichkeiten für die Unterbringung einer Mensa incl. Küche für die insgesamt ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler benötigt.

 

Zurzeit hat die Schule eine Übergangslösung für die noch geringe Anzahl der Kinder gefunden, die mittags eine Mahlzeit benötigen. Im Foyer befindet sich ein Kiosk, wo Speisen aufbereitet werden. In der Aula ist ein Bereich abgetrennt, der den Kindern als Speiseraum dient. Die Aufbereitung der Speisen organisiert eine Mitarbeiterin des Schulfördervereins.

 

Bereits mit der Sitzungsvorlage 51/308 wurde der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales über den Stand der Planungen bezüglich der Mensen an den weiterführenden Schulen informiert. Schon zu diesem Zeitpunkt war bekannt, dass die vorhandenen Räume unseres Gymnasiums nicht ausreichend Kapazitäten bieten, hier eine dem Bedarf angemessene Mensa unterzubringen. 

 

Nach Einschätzung der Verwaltung kann im nächsten Schuljahr auf Grund der Darstellungen der Schulleitung davon ausgegangen werden, dass ca. 120 Essen am Tag ausgeben werden und dieses in zwei Partien erfolgt. Anhand dieser Einschätzung zur mittelfristigen Entwicklung ist bereits zu erkennen, dass die provisorische Lösung in der Schule nicht mehr lange aufrecht erhalten werden kann. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre muss damit gerechnet werden, dass sich diese Anzahl deutlich erhöht, voraussichtlich sogar mindestens verdoppelt. Bei insgesamt etwa 1.000 Schülerinnen und Schülernan dieser Schule kann diese Prognose der Schulleitung durchaus nachvollzogen und gestützt werden.

Im Vorfeld wurden daher gemeinsam mit der Schulleitung verschiedene alternative Standorte auch im bestehenden Schulgebäude für die benötigten Räumlichkeiten hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Erweiterungsmöglichkeiten und ihrer funktionalen Zuordnung untersucht.

Auch über die Frage der zukünftigen Bewirtschaftung der Mensa wurde diskutiert. An dieser Stelle wird noch gemeinsam mit der Schule und dem Schulförderverein eine Lösung zu erarbeiten sein. Ähnlich wie an den meisten weiterführenden Ganztagschulen soll der Förderverein des Gymnasiums diese Aufgabe übernehmen.

 

Im Zuge der Untersuchung der Raumfrage  wurde von Seiten der Schule eindringlich auf die zu geringen Lagermöglichkeiten im Bereich der Aula hingewiesen. Daher wurde durch die Verwaltung im Zusammenhang mit der Mensaplanung auch der Anbau eines Lagerraumes von ca. 50 m² an die Aula untersucht.

Die Kosten hierfür belaufen sich auf 103.000,00 €.

 

Variante 1

 

        Anbau im Bereich der Aula mit ca. 265 m² (entspricht 110 Sitzplätzen)

        Gesamtkosten 930.000,00 €

Dieser Betrag beinhaltet zur Kücheneinrichtung einen Betrag in Höhe von 60.000,00 €, der für die weitere Ausstattung einzusetzen ist:

 

                                   110 Stühle                  16.500,00 €

                                     30 Tische                 10.500,00 €

                                       3 Garderoben           5.000,00 €

                                       1 Convectomat         6.000,00 €

                                       2 Tiefkühlgeräte        6.000,00 €

                                       Servierbestecke       5.000,00 €

                                       Küchenkleingeräte   3.000,00 €

                                       Getränkekühler         3.000,00 €

                                       Dekoration                3.000,00 €

                                       Kleinmaterial            2.000,00 €

                                       Summe                  60.000,00 €

 

Diese Variante stellt in funktionaler Hinsicht aus Sicht der Verwaltung die optimale Lösung dar. Durch den Neubau kann die Raumstruktur ideal auf die Nutzung abgestimmt werden. Aufgrund der separaten Lage neben der Aula und den Musikräumen bei gleichzeitiger Orientierung zur Ellen-Wiederhold-Sporthalle bestehen Cateringmöglichkeiten für Veranstaltungen in den genannten Räumen. Gleichzeitig ist eine Nutzung des Speiseraumes als Mehrzweckraum möglich.

Dafür beinhaltet der obige Betrag auch Mittel für die EDV-Vernetzung des Raumes und zur Ausrüstung mit einem Beamer an der Decke und einer Leinwand für Demonstrationszwecke.

 

Variante 2

       

        Umnutzung von Klassenräumen im Hauptgebäude mit ca. 149 m² (entspricht 58 Sitzplätzen)

        Gesamtkosten 249.000,00 € .

Dieser Betrag beinhaltet die Kücheneinrichtung incl. Möbel, Wirtschafts- und Küchenkleingeräte, Erst- und Servierausstattung (ca. 40.000,00 €; vgl. Variante1 mit einer Berechnung für nur etwa 58 Plätze).

 

Diese zuerst mit der Schule diskutierte Variante erfordert die geringste Bereitstellung von Finanzmitteln, ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn langfristig maximal 120 Essen pro Tag ausgegeben werden. Nach Aussage der Schulleitung kann von einer solch geringen Essenzahl bei rd. 1000 Schülern am Helmholtz-Gymnasium keinesfalls ausgegangen werden. Eine Erweiterung dieser Räume wäre mit vertretbarem Aufwand nicht möglich, da an dieser Gebäudeposition die Erschließung des Kellergeschosses liegt. 

Auch ist Lage und Erschließung im Gesamtgebäude ist nicht ideal, da sich im Bereich des Eingangs die Flurbreite verringert und die Mensa nicht zum Schulhof hin orientiert ist. Eine Nutzungsverknüpfung mit der Aula ist bei dieser Variante nicht gegeben, auch eine multifunktionale Nutzung außerhalb der Schulzeiten ist ausgeschlossen. Weiterhin lassen sich trotz Lüftungsanlage Geruchsbelästigungen der übrigen Bereiche nicht ausschließen.

Letztlich sei noch darauf hingewiesen, dass durch den Wegfall von 2,5 Klassenräumen diese Unterrichtskapazitäten in Form eines Neubaus anderweitig zur Verfügung gestellt werden müssten.

 

 

 

 

 

Variante 3

 

Umnutzung Musikräume einschl. Erweiterung mit ca. 257 m² (entspricht 110 Sitzplätzen)

        Gesamtkosten 700.000,00 €

Dieser Betrag beinhaltet die Kücheneinrichtung incl. Möbel für die Mensa, Wirtschafts- und Küchenkleingeräte, Erst- und Servierausstattung (60.000,00 €, vgl. Variante 1).

       

Bei dieser Variante liegt die Mensa funktional ebenfalls günstig im Bereich der Aula, jedoch auf Kosten der dann zu verlagernden Musikräume. Der funktionale Zusammenhang zwischen Musikräumen und Aula wird  aufgehoben. Aufgrund der vorhandenen Rohbaukonstruktion (Stützen in der Fassade) entstehen bei einer Erweiterung zwar nutzbare, jedoch nicht optimale Raumzuschnitte. Insbesondere im Speisesaal verhindern die Stützen die Entstehung eines großen Mehrzweckraumes wie in Variante 1. Durch die Verlegung der Musikräume muss zudem ein weiterer Bereich umstrukturiert werden. Die Ansiedlung der Musikräume in die bei Variante 2 als Mensabereich vorgesehenen Räumlichkeiten ist nicht optimal, da einer dieser beiden Räume keine Klassenraumgröße aufweist und nach Aussage der Schule auch beide Musikräume gleich groß sein müssen.

Auch ist davon auszugehen, dass durch die Verlegung der Musikräume ggf. ein weiterer Bereich an- bzw. umgebaut werden muss, da ein Musikunterricht in Räumen des Hauptgebäudes eine Beeinträchtigung anderer Unterrichte befürchten lässt. Dieser zusätzliche Bereich ist in den beiliegenden Planunterlagen als optionaler Ersatzbau dargestellt. Die ermittelten Kosten dieser Variante beinhalten weitere Beträge für einen Ersatzbau jedoch nicht. Es ist ohne Weiteres davon auszugehen, dass die durch diese zusätzlichen Kosten die Gesamtkosten der Variante 1 deutlich überschritten werden.

 

Variante 4

 

        Anmietung von Containern mit insgesamt ca. 260 m² (entspricht 110 Sitzplätzen)

        Gesamtkosten 526.000,00 €

Dieser Betrag beinhaltet die Kücheneinrichtung incl. Möbel, Wirtschafts- und Küchenkleingeräte, Erst- und Servierausstattung (60.000,00 €, vgl. Variante 1).

 

Die Kosten basieren auf der Anmietung von Neucontainern für eine Mietzeit von 3 Jahren. Auch wenn davon auszugehen ist, dass der monatliche Mietpreis bei einer längeren Mietdauer tendenziell geringer ausfallen wird, werden bei einer vergleichbaren zeitlichen Nutzung über viele Jahre wesentlich höhere Kosten entstehen.

Nachteil dieser Lösung ist zudem die bescheidene Raumqualität (standardisierte  Raumhöhe bei Mietcontainern ca. 2,50 m) sowie das Raumklima („Barackenklima“) insbesondere im Sommer. Auch wird zur Beheizung der Container ein höherer Energieaufwand erforderlich, da auf Grund der Bauweise es sich nicht um Niedrigenergiestandard handeln kann. Für die Anmietung eines Lagerraums sind für eines 3-Jahreszeitraum zusätzlich 80.000,00 € zu veranschlagen.

 

 

Nach Wertung der oben aufgeführten Varianten schlägt die Verwaltung daher vor, die Variante 1 mit voraussichtlichen Gesamtkosten von 1.033.000,00 € für den Anbau einer Mensa und eines Lagerraumes an die Aula zu realisieren.

Als Anlage beigefügt sind die Grundrisse der Mensavarianten 1-3 incl. Kostenschätzung, für die Variante 4 jedoch lediglich eine Kostenschätzung.

 

 

 

 

G. Scheib

 


 

 

Finanzielle Auswirkungen:

ja

 

Produktnummer

011303

Bezeichnung:

Investitionen

Investitions-Nr.:

 

 

Mittel stehen zur Verfügung:

nein

 

Haushaltsjahr:

2008

 

Der Mehrbedarf besteht für folgendes Produkt:

 

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

Sichtvermerk Kämmerer

 

 

2609117430

0113030010

 

973.000

5114501000

0301040010

081201

60.000

 

 

 

 

Die Deckung ist durch folgendes Produkt gewährleistet:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

5114501000

0301040010

081201

60.000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierung: