Betreff
Betr.: Revitalisierung Bahnhof Hilden, Hier: Außenanlagen und Bahnhofsvorplatz
Vorlage
WP 04-09 SV 61/205
Aktenzeichen
IV/61.1 Groll-ÖPNV
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

Neuer Beschlussvorschlag Stadtentwicklungsausschuss 16.01.2008:

 

1.        

Der Rat der Stadt Hilden nimmt nach Vorberatung im Stadtentwicklungsausschuss die vorgestellten Revitalisierungsmaßnahmen für den Bereich Fahrradabstellanlagen, Fahrradboxen und Parkplatz für Pkw mit dem dazugehörigen Abgang zum Bahnhof zustimmend zur Kenntnis und stellt die notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von 459.000,- Euro im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2008 zur Verfügung.

 

2.

Die Verwaltung wird beauftragt für die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes eine kostenoptimierte Alternative zu erarbeiten.

 

 

„Der Rat der Stadt Hilden nimmt nach Vorberatung im Stadtentwicklungsausschuss die vorgestellten Revitalisierungsmaßnahmen für den Bahnhof Hilden – hier: Außenanlagen und Bahnhofsvorplatz – zustimmend zur Kenntnis, stellt die notwendigen Haushaltsmittel im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2008 zur Verfügung und beauftragt die Verwaltung mit der schnellstmöglichen Umsetzung der Maßnahmen.“

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

Der Rat der Stadt Hilden hat in seiner Sitzung am 21.11.2007 zwei erste Maßnahmen für die Revitalisierung des Bahnhofs Hilden beschlossen, die Sanierung des Zugangstunnels und die Installation einer Videoüberwachung. Hierfür werden im Haushaltsplan 2008 bereits ca. 394.000€ bereitgestellt.

 

Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt, in einer weiteren Sitzungsvorlage die Planungen für die Außenanlagen (Parkplatz und Fahrradabstellanlage) mit den Planungen zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zusammenzufassen. Diese Zusammenfassung bezieht sich auch auf die anfallenden Kosten.

 

Dementsprechend werden beide Teilaspekte hier erläutert, wobei der Komplex „Parkplatz- und Fahrradabstellanlage“ bereits in der Sitzungsvorlage 61/195 (Ratssitzung am 21.11.2007) enthalten war. Die dortigen Ausführungen werden hier lediglich wiederholt. -

 

1.         Parkplatz- und Fahrradabstellanlage

 

Nordwestlich des Bahnhofsgebäudes soll eine Parkplatz- und Fahrradabstellanlage entstehen. Dies wird erforderlich, um zum einen für die zukünftigen Nutzungen des Bahnhofs die notwendigen Stellplätze zu schaffen, zum anderen, um das städtische Grundstück südöstlich des Bahnhofes (auf dem heute noch Fahrradboxen und Fahrradständer stehen) „freizuräumen“ für eine spätere Vermarktung.

 

Der neue Standort wird planerisch abgesichert im Bebauungsplan Nr. 228, der die Phase der öffentlichen Auslegung des Planentwurfes hinter sich hat.

In diesem Bebauungsplan sind sowohl die Kfz-Stellplätze als auch die Fahrradabstellanlagen im einzelnen enthalten. Gleichzeitig wird die (Fuß-) Wegeverbindung zwischen dem Parkplatz und dem Bahnhofsgebäude planerisch gesichert (Geh- und Leitungsrecht).

 

Es sollen insgesamt 25 Kfz-Stellplätze entstehen. Des weiteren werden die Fahrradboxen im heutigen Umfang (43 Plätze) wieder aufgestellt, zusätzlich entsteht eine überdachte Fahrradabstellanlage mit ca. 72 Plätzen. Während sich die Fahrradboxen und die Kfz-Stellplätze im hinteren Teil des Bereiches befinden, der im übrigen umfassend und auch „vandalensicher“ ausgeleuchtet wird, wird die Fahrradabstellanlage unmittelbar an der neuen Erschließungsstraße zum ehemaligen Güterbahnhofsgelände angeordnet.

 

Die Wegeverbindung zwischen Parkplatz und Bahnhof wird durch eine Treppenanlage geschaffen. Diese ist notwendig aufgrund des großen Höhenunterschiedes im Gelände, der bei mehr als drei Metern liegt. Die hierdurch entstehenden Terrassenbereiche machen die Anlage überschaubar, ermöglichen den Erhalt der beiden größten Bäume vor Ort und lassen weitere Nutzungen zu. Hierzu gehört auch eine Nutzung als Biergarten für die im Bahnhof vorgesehene Gastronomie.

 

Es ist eine direkte Verbindung zum Zugangstunnel zu den Bahnsteigen vorhanden, man muss von diesem Standort aus nicht durch den Bahnhof selbst gehen.

 

Das betroffene Grundstück wird städtisch (derzeit noch GkA), die Maßnahme gehört nicht in den Zuständigkeitsbereich der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden (SWH). Vielmehr ist die Sicherung der Zugänglichkeit für Nutzer des Bahnhofes (als Bahnhof) eine öffentliche Aufgabe, weshalb hier städtische Mittel bereitgestellt werden müssen. Eine Finanzierung durch die SWH wäre nicht statthaft.

Allerdings werden die Kfz-Stellplätze später von der Grundstücksgesellschaft der SWH angemietet werden.

 

Die Kostenschätzung des Architekten Gemeiner, der für die Bahnhofsanierung verantwortlich ist und in Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Stadt Hilden die vorliegende Planung erstellt hat, liegt der Sitzungsvorlage bei.

Die Kosten belaufen sich demnach auf eine Höhe von 458.508,19 €uro inkl. Mehrwertsteuer (ca. 459.000 €uro).

 

2.         Bahnhofsvorplatz

 

Der Bahnhofsvorplatz befindet sich schon seit mehr als zehn Jahren in der Diskussion hinsichtlich einer Umgestaltung und/oder Sanierung.

Im Jahr 1998 beschloss der Stadtentwicklungsausschuss einen Vorentwurf zur Umgestaltung, der jedoch aufgrund der Probleme mit dem Bahnhofsgebäude verständlicherweise nicht weiter behandelt werden konnte.

An der Notwendigkeit, den Bahnhofsvorplatz zu sanieren, hat sich dagegen seit damals nichts geändert; die Sanierung des Bahnhofsgebäudes sowie die Diskussionen innerhalb des Rahmenplanes Nördliche Unterstadt haben die Dringlichkeit merklich erhöht. Tatsächlich wurde innerhalb der Beschlussfassung zum Rahmenplan Nördliche Unterstadt (Rat 25.04.2007) der Umbau des Bahnhofsvorplatzes als Priorität 1 beschlossen.

 

Die hier erläuterte Planung soll im weiteren Verlauf auch noch in einer Informationsveranstaltung vorgestellt werden.

 

Aus dem beigefügten Plan geht zunächst hervor, welche Bereiche von einer Umgestaltung betroffen sind, nämlich die Gesamtfläche vom Haupteingang des Bahnhofes bis zur Einmündung Poststraße in die Bahnhofsallee – also Grünflächen genauso wie Straßenflächen.

 

In Abstimmung mit dem Architekten Gemeiner, Hilden, der für die Sanierung des Bahnhofsgebäudes verantwortlich ist, wurden die Planungen für die Außenanlagen unmittelbar rund um den Bahnhof selbst sowie die Planungen für den Bahnhofsvorplatz (mit Straßenraum) aufeinander abgestimmt.

 

Daher ist vorgesehen, bei der Ausführung der Planungen beispielsweise die gleichen Pflaster-Fabrikate und die gleichen Beleuchtungsmaterialien zu verwenden – die Verwendung unterschiedlicher Materialien würde die Aufwertungsmaßnahmen für das Bahnhofsgebäude ad absurdum führen.

 

Im vorliegenden Vorentwurf (der Ausführungsentwurf müsste seitens des Tiefbau-und Grünflächen-

amtes aufgrund von Kapazitätsgründen an ein externes Ingenieur-Büro vergeben werden) sind folgende Elemente enthalten:

 

-           Erhalt und langfristige Sicherung der Großbäume auf der Grünfläche des Bahnhofsvorplatzes, Entfernung von Nadelgehölzen (Eiben);

-           Schaffung eines zentralen Zugangsweges mit Ausrichtung auf den Haupteingang des Bahnhofsgebäudes mit Hervorhebung der Fußgängerbeziehung gegenüber dem Fahrverkehr sowohl direkt vor dem Bahnhof (mit einer sanften Aufpflasterung) als auch an der Bahnhofsallee (dort mit zwei Fußgängerüberwegen in einer Pflasterfläche);

-           Errichtung einer neuen Fahrgast-Wartehalle südöstlich des Bahnhofsgebäudes. Diese neugestaltete Bushaltestelle wird behindertengerecht ausgebaut (geeignet für Niederflur-Busse) und erhält eine neue Überdachung (in Anlehnung an die Gestaltung der Haltestelle am St.Josef-Krankenhaus).

-           Schaffung bzw. Umbau der Kfz-Parkplätze im öffentlichen Straßenraum unter Beibehaltung der heutigen Anzahl im Bereich der Bahnhofsallee, die Taxi-Standplätze bleiben in heutiger Anzahl vor dem Bahnhofgebäude;

-           Montage eines Fahrgast-Informationssystemes (elektronische Displays) sowohl für die am Bahnhof zusammentreffenden Buslinien der Rheinbahn (783, 784, O 3) als auch für die Züge der S-Bahn-Linie S 7 an insgesamt drei Standorten: Gleiszugangstunnel vor dem Treppenaufgang zu den Bahnsteigen, Bahnhofshalle, neue Buswartehalle neben dem Bahnhof selbst. Hierdurch wird auch die Funktion des Bahnhofes als Knotenpunkt für den Öffentlichen Personenverkehr gestärkt. Das Fahrgast-Informationssystem wird technisch auf das bereits bei der Rheinbahn eingesetzte System abgestimmt.

-           Erneuerung des Gehweges auf der Ostseite der Bahnhofsallee, vor dem Bahnhofsgebäude selbst wird der Gehweg auf 5m verbreitert, um auch die Möglichkeit einer Außenbewirtschaftung zu bieten;

-           im Zuge der Beratungen des Rahmenplanes Nördliche Unterstadt wurde im Kulturausschuss auch die Idee geäußert, im Bereich des Bahnhofsvorplatzes eine Skulptur/ ein Kunstwerk zu platzieren. Hierfür bietet die Umgestaltungsplanung optionale Standorte sowohl in der Grünfläche als auch in der Aufweitung der Wegefläche;

-           einheitliches Beleuchtungskonzept für das Bahnhofsgebäude (Hervorhebung der Fassade), das unmittelbare Gebäudeumfeld sowie den Bahnhofsvorplatz unter Verwendung gleicher Lampenfabrikate (ein Lampen-Typ mit zweckbestimmten unterschiedlichen Ausprägungen – Mastleuchte, Pollerleuchte, Bodenleuchte etc.). Dabei wird die Beleuchtung für das Bahnhofsgebäude sozusagen den „Standard“ setzen für die anderen Bereiche. Die Beleuchtung des Bahnhofsgebäudes wird dabei weiterhin von den Stadtwerken Hilden bezahlt, sie ist nicht Bestandteil der hier geschilderten Maßnahmen;

-           zahlenmäßig und optisch zurückhaltende „Möblierung“ des Bahnhofsvorplatzes in Form einiger Bänke, dazu kommt wieder als Service ein Stadtplan-Standort;

-           die Fahrbahnen sind nach ihrer Erneuerung weiterhin im wesentlichen in Asphalt-Ausführung vorgesehen, das gilt zumindest für die Hauptfahrtrichtungen. Lediglich im Bereich unmittelbar vor dem Bahnhof wird die dortige Fahrbahn gepflastert;

-           der Ausbaubereich umfasst auch die Zufahrt zum späteren Gewerbegebiet auf dem Güterbahnhofsgelände (derzeit laufendes Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 228). Der Neubau der Straße ist aus Gründen der Erschließung ohnehin erforderlich, um das Gewerbegebiet nutzen zu können. Im Zusammenhang mit den hier vorgestellten Maßnahmen ist jedoch nur der unmittelbare Einmündungsbereich von Bedeutung; der weitere Ausbau in Richtung Nordwesten stellt eine Maßnahme der GkA dar.

 

Der Bereich vor dem bestehenden Hochhaus Bahnhofsallee 22/24 ist zunächst nicht Bestandteil der Umgestaltungsplanung, kann aber optional mit einbezogen werden. Es handelt sich ebenfalls um ein städtisches Grundstück.

 

Rein nachrichtlich ist in dem Entwurf auch – als „Platzhalter“ – eine gewerbliche Bebauung auf dem städtischen Grundstück südöstlich des Bahnhofes enthalten. Dieses Grundstück wird durch die Verlagerung der Fahrradabstellanlagen für eine weitere Verwertung frei.

 

Hinsichtlich der Kostensituation ist folgendes aufzuführen:

 

Der Bereich unmittelbar vor dem und um das Bahnhofsgebäude ist bereits in der ursprünglichen Sanierungsentscheidung enthalten gewesen und daher auch schon in diesem Kostenrahmen budgetiert worden. Für weitere Kostenbetrachtungen muss dieser Bereich also nicht beachtet werden.

 

Auch der Bereich nordwestlich des Bahnhofes (Stichwort: Parkplatz und Fahrradabstellanlage) ist in seinen finanziellen Auswirkungen bereits bekannt (s.o.).

 

Neu ist der gesamte Bereich des Bahnhofsvorplatzes (mit den aus der Karte ersichtlichen räumlichen Grenzen).

Zwar ist schon seit vielen Jahren bekannt und auch im zuständigen Gremium Stadtentwicklungsausschuss diskutiert worden, dass hier eine grundlegende Erneuerung/ Sanierung erforderlich ist. Auch erste Inhalte wurden bereits „festgezurrt“, etwa der unbedingte Erhalt der Großbäume auf dem Bahnhofsvorplatz, eine Sicherung des heutigen Parkplatzbestandes im öffentlichen Straßenraum, die Verbesserung der ÖPNV-Situation und eine bessere Wegeverbindung in Richtung Bahnhofsgebäude.

 

Durch die lange Zeit nicht geklärte Situation im Zusammenhang mit dem Bahnhofsempfangsgebäude waren jedoch konkretere Schritte nicht möglich.

 

Durch die jetzt laufende Bahnhofsanierung wird dagegen die Planung für den Bahnhofsvorplatz und die Bahnhofsaußenanlagen dringlich, geht es doch darum, den revitalisierten und optisch glänzenden Bahnhof in ein annähernd adäquates Umfeld einzubetten. Um das zu erreichen, ist auch die zeitnahe Koppelung der Baumaßnahmen vonnöten.

 

Es entstehen folgende Kosten:

 

A. Für das Fahrgast-Informationssystem (Grundausstattung mit den System-Komponenten Rechner, Anzeigetafeln, Masten und Verlegerohren; mit Ausbaumöglichkeit für die spätere Erweiterung an anderen Standorten)                                                                                               ca. 65.000 €

 

 

B. Für den Platzbereich inklusive der Verkehrsflächen (Straßenbau, Verkehrsausstattung, Bepflanzung und Straßenbeleuchtung; siehe Anlage „Kostenschätzung“ sowie den beigefügten Entwurfsplan)                                                                                                                             ca. 945.000 €

 

Da es sich lediglich um qualifizierte Kostenschätzungen handelt, die von bestimmten Rahmenbedingungen abhängen, sind im Verlauf der Detailarbeiten Abweichungen von diesen Summen möglich, sobald sich an den Planungsparametern etwas ändert.

 

Um die Sanierung des Bahnhofsempfangsgebäudes auch langfristig zu einem Erfolg werden zu lassen, ist es unabweisbar, auch das unmittelbare Umfeld auf ein entsprechendes Qualitätsniveau anzuheben. Dies geschieht durch die hier geschilderten Maßnahmen, die sich dabei im wesentlichen auf eine funktionelle Aufwertung beziehen.

Die Bauarbeiten am Bahnhofsgebäude selbst werden aller Voraussicht nach im Jahr 2008 beendet werden können, die Arbeiten für Parkplatz- und Fahrradabstellanlage müssen ebenfalls in diesem Jahr ausgeführt werden, die Hauptarbeiten für den Bereich Bahnhofsvorplatz werden sich dann in 2009 anschließen müssen.

 

Neben dem Bahnhof und seinem Umfeld profitieren jedoch auch die Stadt Hilden als ganzes – durch einen qualitätvollen repräsentativen „Stadteingang“ – und das Stadtquartier Nördliche Unterstadt unmittelbar von der Gesamtmaßnahme.

Nach deren Abschluss – die Bauarbeiten im Platzbereich müssen zeitnah zum Baufortschritt des Bahnhofsgebäudes ablaufen – ist eines der drängendsten Probleme in Hilden der vergangenen zehn Jahre endlich zukunftssicher behoben worden.

 



Finanzielle Auswirkungen

 

Finanzielle Auswirkungen:

ja

 

Produktnummer:

 

Bezeichnung: 

Revitalisierung Bahnhof Hilden

Mittel stehen zur Verfügung:

nein

 

Investitions-Nr.:

 

 

Haushaltsjahr

Auszahlung

Einzahlung

Investitions-haushalt

Beschreibung 

ja/nein

2008

459.000

 

ja

Parkplatz- u. Fahrradabstellanlage;

 

2008/09

945.000

 

ja

Sanierung/ Umgestaltung Bahnhofsvorplatz

2008/09

  65.000

 

ja

Fahrgastinformationssystem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sichtvermerk Kämmerer