- Idee zu einer Bildungslandschaft Hilden-Haan -
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt
beschließt nach Vorberatung im Kulturausschuss die Idee zu einer Bildungslandschaft
in Hilden-Haan weiterzuverfolgen und auf der Grundlage der vorgelegten
Leistungsbeschreibung durch das Städte-Netzwerk NRW prüfen zu lassen. Die für
die Stadt Hilden anteilig entfallenden Kosten sind im Rahmen der Festlegung der
Verbandsumlage für das Haushaltsjahr 2008 zu berücksichtigen.
Günter Scheib
Erläuterungen und Begründungen:
Durch das
Städtenetzwerk NRW wird derzeit ein Profilentwicklungspapier für die VHS
Hilden-Haan entwickelt. Ein bislang erarbeiteter vollständiger textlicher
Gesamtentwurf wird in dem vom VHS Zweckverband dazu eingerichteten Arbeitskreis
voraussichtlich in der ersten Januarwoche beraten werden, sodass aller
Voraussicht nach im Frühjahr 2008 die Verbandsversammlung das Profilentwicklungspapier
beschließen kann. Ziel des Profilentwicklungspapiers VHS ist es, analog zu dem
bereits durch den Rat der Stadt beschlossenen Strategiepapier Kultur die
strategischen Weiterentwicklungsansätze der VHS zu erarbeiten, um die Stärken
und Entwicklungspotentiale zu erkennen und auszubauen. Zum anderen soll das
Profilentwicklungspapier der VHS sowie das bereits erstellte Hildener
Strategiepapier Kultur dazu geeignet sein, die Grundlage für ein mögliches Weiterentwicklungskonzept
„Kultur und Weiterbildung“ in Hilden zu bilden.
Ursprünglich war
geplant, das Profilentwicklungspapier VHS im Frühsommer 2007 abschließend zu
präsentieren. Aktuell werden im Rahmen des laufenden Entwicklungsprozesses in
Haan Fragen zur Zukunft der räumlichen Ressourcen von VHS und Bücherei
gestellt. Dabei entstand in Haan auch die Überlegung, möglicherweise VHS und
Stadtbücherei in einem Gebäude unterzubringen.
In der weiteren
Folge wurde die Idee einer institutsübergreifenden interkommunalen Bildungslandschaft
entwickelt, die von den beiden zuständigen Beigeordneten Gatzke und Formella
skizziert wurde. Eine Beschreibung dieser Idee ist als Anlage beigefügt. Die
Idee orientiert sich an dem Fortbestand des Zweckverbandes der Städte Hilden
und Haan und schlägt vor, darin auch die Bibliotheksbereiche beider Städte zu
integrieren.
Danach könnte der
bisherige VHS-Zweckverband die Trägerschaft für den VHS- und den Bibliotheksbereich
beider Städte übernehmen. Bücherei und VHS könnten sich in einer solchen Bündelung
in vielen Bereichen ergänzen und gegenseitig die entsprechenden Zielgruppen
erweitern. Synergieeffekte würden in vielen Bereichen aktiviert werden können.
Sowohl die Bibliotheken als auch die Volkshochschulen sind elementare und
unverzichtbare Bestandteile des Bildungssystems. Durch eine Integration und
Vernetzung beider Systeme in einer Einrichtung könnten weitere Potentiale
gewonnen und entfaltet werden, mit denen eine Verbesserung der Bildungsqualität
gelingen könnte. Aus der Sicht der Stadt Hilden sollte eine solche gemeinsame
Trägerschaft kein „Sparmodell“, sondern vor allem ein erfolgreiches
Qualitätsmodell einer interkommunalen bildungspolitischen Initiative sein.
Für Hilden würden
sich aus der inhaltlichen und organisatorischen Verknüpfung der Stadtbücherei
mit der VHS aus fachlicher Sicht neue und zukunftsweisende Chancen ergeben, die
mit dem Verbleib in den bisherigen Strukturen so nicht erreichbar wären. Die
Positionierung und Ausrichtung der Hildener Stadtbücherei als
Bildungseinrichtung könnte damit eine erhebliche Stärkung erfahren. Auch die
Stadt Haan könnte von einer Verbreiterung und Differenzierung des Medienangebotes
erheblich profitieren. Anders als in Haan ist zwar in Hilden keine unmittelbare
räumliche Verbindung gegeben, jedoch sind durch die beiden unweit entfernt
liegenden Gebäude durch eine geschickte organisatorische Verknüpfung attraktive
Bildungs- und Kulturserviceangebote für die Bürgerinnen und Bürger denkbar. Die
gleichzeitige fachliche Brücke zur Stadtbücherei Haan entspräche der im
Bibliothekswesen gängigen Organisationsform mit einer zentralen Bündelung im
internen Arbeitsbereich und einer dezentralen bürgernahen räumlichen Präsenz
mit den damit verbundenen Publikumsdiensten.
Die
Weiterverfolgung einer solchen Idee mit den entsprechenden inhaltlichen,
organisatorischen und finanziellen Auswirkungen sollte einer genauen Prüfung
vorbehalten werden, die in einer Erweiterung des bisherigen Auftrages des
Städte-Netzwerkes NRW verankert werden könnte. Das Städte-Netzwerk NRW kennt
bereits die Strukturen und Angebote der Hildener Kultureinrichtungen und der
VHS Hilden-Haan sehr genau und verfügt dadurch über ein umfangreiches Wissen.
Das Städte-Netzwerk NRW hat die Leistungen einer solchen Untersuchung
beschrieben. Das Konzept ist als
Anlage beigefügt.
Es würden dafür Kosten in Höhe von 6.842 € inklusiv Mehrwertsteuer entstehen,
die anteilig im Rahmen der Verbandsumlage von den beiden Städten zu finanzieren
wären. Letztlich würde es der Verbandsversammlung der VHS vorbehalten bleiben,
einen entsprechenden Erweiterungsauftrag in der Sitzung am 14.12.2007 zu
beschließen. Ein Untersuchungsergebnis könnte dann auch in dieser Sache
parallel zum Profilentwicklungspapier der VHS im Frühjahr 2008 vorliegen.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen |
Ja |