Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege
nimmt Kenntnis von den kulturellen Aktivitäten.“
Erläuterungen und Begründungen:
Die Verwaltung
bittet den Ausschuss für Kultur und Heimatpflege um Kenntnisnahme der folgenden
Mitteilungspunkte:
Gedenkstein
In der
Beantwortung der Anfrage des Sachkundigen Bürgers Abdullah Dogan aus der
zurückliegenden Sitzung des Ausschusses für Kultur und Heimatpflege informierte
Herr Bürgermeister Horst Thiele, dass der derzeitige Platz des Gedenksteins
angemessen sei, er vor einer evtl. Umsetzung aber die Arbeitsgruppe
Stolpersteine in die Findung möglicher Alternativorte einbinden möchte. Dieser
Arbeitskreis meldete sich kurz vor dem Jahreswechsel zu Wort und gab eine
vorläufige Stellungnahme ab, wonach er den Standort des Mahnmals im Stadtpark
als zu abgelegen und versteckt ansehe. Nach dem kommenden Treffen Ende Januar
wird die Arbeitsgruppe Stolpersteine sich zu diesem Thema abschließend äußern.
Vor einer evtl. Umsetzung Gedenksteins wird die Verwaltung eine Kostenermittlung
vornehmen.
Halle für Breloh- Nachlass
Die Stadt Hilden
beteiligte sich 2009 an dem Ausstellungsprojekt „Skulptur als Körperspur. Heinz
Breloh“, (kuratiert von Prof. Dr. Manfred Schneckenburger), das an 5 Stationen
in 5 Bundesländern präsentiert wurde (Kunstmuseum Bayreuth,
Herbert-Gerisch-Stiftung Neumünster,
Kunstmuseum Magdeburg, Stadt Hilden (Kunstraum, Wilhelm-Fabry-Museum und
Künstlerhaus H6) und Kunstverein Hasselbach.
Das
Ausstellungsprojekt diente posthum der Würdigung des Ouevres des Bildhauers
Heinz Breloh, der in Hilden geboren wurde und dessen Werk als wegweisend für
die abstrakte Plastik des 20.Jahrhunderts gilt.
Anläßlich der
Finissage der Hildener Ausstellung, 19.04.09, überließ die Witwe Heinz Brelohs
- Krimhild Becker- der Stadt Hilden aus dem Bestand der Ausstellung das
Bronzeobjekt „Lebensgröße II“, Bronze, als Dauerleihgabe.
Dieses Objekt wird
nach Fertigstellung des Bahnhofsvorplatzes 2010 dort an repräsentativer Stelle
dauerhaft aufgestellt. Es ist bereits in die Gestaltungsplanung eingebunden.
Aufgrund des
Engagements der Stadt Hilden beim Zustandekommen und der Durchführung dieses
Ausstellungsvorhabens trug sich Frau Krimhild Becker seit ca. Anfang 2009 mit
dem Gedanken, das gesamte Werk Brelohs (bestehend aus Bronze-, Terrakotta-,
Gipsobjekten in unterschiedlicher Größe – darunter zahlreiche überlebensgroße
Außenobjekte- und Grafiken) in Hilden zusammenzuführen. Derzeit sind die Teile
des Werkes in unterschiedlichen Hallen und zum Teil ungünstig untergebracht.
Seit Anfang 2009
fanden mehrere Gespräche mit Frau Becker, zuletzt gemeinsam mit Herrn BM Thiele
am 09.11.09 statt mit dem Ziel, die Arbeiten Heinz Brelohs in Hilden
zusammenzuführen.
Frau Becker ist
die Alleinerbin Heinz Brelohs und hatte aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters
und ihres Gesundheitszustandes das Bedürfnis, diesen Sachverhalt zu regeln und
eine gute Lösung in und für die Geburtsstadt Heinz Brelohs- Hilden- zu
erreichen.
Als Gegenleistung
für die Übernahme der Mietkosten (10 Jahren Laufzeit) einer geeigneten Halle-
sie befindet sich auf dem Areal des Gewerbeparks-Süd- sicherte Frau Becker die
Schenkung eines Konvolutes an Arbeiten aus dem Werk Heinz Brelohs zu (Wert
insg. ca. 155.000,-bis 160.000,-€), darunter die derzeitige Dauerleihgabe
„Lebensgröße II“. Bronze Diese Objekte stellen nach Auskunft von Frau Krimhild
Becker ein in sich geschlossenes inhaltliches Konvolut dar und stehen in Bezug
zu dem Bronze-Objekt „Lebensgröße II“ Der Wert der Schenkung übersteigt die Höhe der Mietekosten.
Statements von
Direktoren einiger bedeutender Ausstellungshäuser, die die Wertigkeit des Werkes
von Heinz Breloh unterstreichen und sich sehr engagiert für den Verbleib des
Werkes Heinz Brelohs in Hilden aussprechen, – darunter das Kunstmuseum des
Erzbistums Köln -Kolumba-, das Museum Bochum, das Kunstmuseum Magdeburg, die
Herbert Gerisch Stiftung, Neumünster, der Kunstverein Hasselbach und die Galerien
Hafemann, Wiesbaden und Appel in Frankfurt am Main, liegen der Verwaltung vor.
Der
Verwaltungsvorstand sprach sich in seiner Sitzung vom 22.12.09 dafür aus, das
gesamte Verfahren über die Sport- und Kulturstiftung der Stadt Hilden
abzuwickeln, wie vor einigen Jahren beim Ankauf der Sammlung Jankowsky.
Eigentümerin der
Schenkung wird die Sport- und Kulturstiftung der Stadt Hilden.
Sie überlässt die
Objekte Heinz Brelohs der Stadt Hilden als Dauerleihgabe.
Im Gegenzug
finanziert die Sport- und Kulturstiftung der Stadt Hilden die Miete der Halle.
Der Sport und
Kulturstiftung lag die als Anlage beigefügte Expertise von Prof. Dr.
Manfred Schneckenburger zugrunde, der als Kunstwissenschaftler und Kurator,
u.a, verschiedener ducumenta-Projekte ein ausgewiesener Kenner des Werkes von
Heinz Breloh ist.
Die Sport- und
Kulturstiftung stimmte in ihrer Kuratoriumssitzung am 28.01.10 dieser Vorgehensweise
zu.
Es besteht das
Angebot an die Mitglieder des Kulturausschusses, die als Schenkung vorgesehenen
Objekte Heinz Brelohs zu besichtigen.
Benefizveranstaltung Kunst für KIPKEL
Unter der
Schirmherrschaft von Bürgermeister Horst Thiele fand am 17.01.10 in der Aula
des Helmholtz-Gymnasiums Hilden eine Benefizveranstaltung -Lesung mit Musik- zugunsten
des Vereins KIPKEL e.V. im Rahmen der unregelmäßig stattfindenden
Kooperationsreihe „Kunst für Kipkel“ statt. Die beteiligten Künstlerinnen und
Künstler- die prominente Schauspielerin Anna Thalbach und die beiden
Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker Franziska Früh und Jens Langeheine,
verzichteten auf Ihre Gagen, um die Präventivarbeit des Vereins KIPKEL e.V. –
für Kinder psychisch kranker Eltern und ihre Familien - zu unterstützen. Der Verein besteht seit 1998
und betreute seither sehr erfolgreich mehr als 800 Familien im südlichen
Kreisgebiet Mettmann.
Ruhrfestspiele Recklinghausen
Für Mai 2010 ist
der Besuch einer Theaterveranstaltung innerhalb der Ruhrfestspiele Recklinghausen
2010 in Kooperation zwischen Kulturamt Hilden und VHS Hilden-Haan in Planung.
Marketingkonzept
Im Dezember 09
wurde Prof. Dr. Tobias Langner, Bergische Universität Wuppertal, beauftragt,
ein Marketingkonzept für die Stadt Hilden zu entwickeln. Dieser Prozess wird
nun in Kürze mit einer Kick-off-Veranstaltung starten und sich dann über
verschiedene Workshops erstrecken. Ziel des über ca. 1 Jahr andauernden
Vorgehens ist die Ableitung einer Markenidentität und Positionierung für die
Stadt Hilden.
Projekt Sommertanz
Das Ergebnis aus
dem Landesprogramm Sommertanz, das in Kooperation mit der „boerse Wuppertal“
und vier weiteren Kooperationspartnern, darunter auch die Stadt Hilden,
durchgeführt wurde, wird am 06.03.2010 um 19.30 Uhr in der Aula des
Helmholtz-Gymnasiums Hilden der Öffentlichkeit präsentiert (der Eintritt ist
frei). Es handelt sich um eine Choreografie, die in den Sommerferien 2009 (daher der Name Sommertanz) durch
professionelle Choreografen mit 12 Jugendlichen einstudiert wurde. Die Premiere
in Wuppertal fand großen Beifall.
„Hilden singt und klingt“ im Fabry-Jahr
Die Kultur pflegenden
Vereine beteiligen sich am Festwochenende anlässlich des 450.Geburtstages von
Wilhelm Fabry. Am Samstag, dem 26.06.2010 werden sie das Bühnenprogramm auf dem
Alten Markt gestalten und damit die jährliche Veranstaltung „Hilden singt und
klingt“ fortsetzen. Die Organisatorische Leitung trägt das Kulturamt.
Bücherei:
Statistischer
Jahresrückblick 2009 der Stadtbücherei
Die Stadtbücherei kann auf ein erfolgreiches Jahr 2009 zurückblicken.
Die Ausleihen sind gegenüber dem Vorjahr um 2% auf 353.691 Entleihungen
gestiegen. Durchschnittlich besuchte jede Hildenerin/ jeder Hildener die
Stadtbücherei 2,8 Mal. Jedes der vorhandenen rund 74.000 Medien wurde im
Durchschnitt 4,8 Mal entliehen. Ausleihzuwächse verzeichneten der Bestand an
Belletristik und Zeitschriften. 1.340 Medien wurden aus dem Online-Angebot der
Stadtbücherei entliehen. 162 Veranstaltungen (+ 6%) bot die Stadtbücherei 2009
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Besonders gut besucht waren die
alljährliche „Einschulungsparty“ sowie das „Internationale Familienfest“ anlässlich
der „Nacht der Bibliotheken“.
Veranstaltungen im
Januar 2010
Ganz im Rahmen des Fabry-Jahres-2010 startete die Stadtbücherei ihr Veranstaltungsprogramm
im Januar. Tilman Röhrig las am 11. Januar vormittags vor drei Schulklassen aus
seinem preisgekrönten Jugendbuch „In 300 Jahren vielleicht“. Am Abend des
gleichen Tages präsentierte er vor einem erwachsenen Publikum seinen neuen
Roman „Caravaggios Geheimnis“. Beide Bücher sind zeitlich der gleichen Epoche
wie dem berühmten Hildener Arzt Wilhelm Fabry zuzuordnen.
Am 14. Januar fand im Bürgerhaus der diesjährige Stadtentscheid des
Vorlesewettbewerbs statt. Die Schulsieger aller sechsten Jahrgänge der Hildener
Schulen traten in einem spannenden Finale gegeneinander an. Eine zehnköpfige
Jury – bestehend aus den Vorjahressiegern, Mitgliedern der Fraktionen,
Mitarbeiterinnen der örtlichen Buchhandlungen und der Bibliotheksleitung –
ermittelte die Sieger in den Kategorien Förderschulen, Hauptschulen und Realschulen/Gymnasien.
Die Stadtsieger fahren nun nach Mettmann und nehmen am Kreisentscheid teil.
Museum/Archiv:
Erfolgreicher Start ins Fabry-Jahr 2010
Schon ab Mitte Dezember stimmen die
Fabry-Fahnen an den Hauptstraßen auf das Fabry-Jahr 2010 ein. Auch die
ehemalige Löwenapotheke an der Kreuzung Benrather Straße /Fritz-Gressard-Platz
mit dem Fabry-Logo im Fenster ist ein Blickfang. Seit Beginn des Jahres ist das
jeweilige Monatsprogramm des Fabry-Jahres auf Plakaten in den Dreieckständern
in der Mittelstraße zu sehen, am Bürgerhaus überspannt ein Banner die
Fußgängerzone. Wilhelm Fabry ist 2010 in Hilden allgegenwärtig.
Der Veranstaltungsstart ins Fabry-Jahr war
außerordentlich erfolgreich. Den Auftakt machte das Posaunenquartett „OPUS 4“
des Gewandhauses Leipzig mit dem spektakulären Neujahrskonzert. Auf Grund der
überaus positiven Resonanz hat das Kulturamt bereits unmittelbar nach dem
Termin ein weiteres Konzert mit dem Quartett ins Auge gefasst.
Ein weiterer Höhepunkt war die Eröffnung der
Ausstellung „Fabry - Eichinger: Medizin und Ästhetik. Eine künstlerische
Annäherung an Wilhelm Fabry“, die bis Ostermontag im Museum gezeigt wird.
Präsentiert werden Arbeiten des Reutlinger Professors Henning Eichinger, der
sich in einem Freisemester im Sommer 2009 mehrere Monate mit Wilhelm Fabry und
seiner Zeit befasste.
Im Januar gab es zwei Lesungen in der
Stadtbücherei mit Tilman Röhrig, eine davon als geschlossene Veranstaltung für
Schulklassen (von drei verschiedenen Schulen), zwei Vorträge (von insgesamt 27)
im Rahmen der Vortragsreihe des Museums, einen Vortrag im Helmholtz-Gymnasium,
ein Konzert im Rahmen der Reihe Kunst um ½ 7 sowie eine Museumsführung mit
anschließender Diskussion für Studierende des Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf.
Mit einer Gesprächsrunde unter dem Titel
„Kommunikation und Emotion in der Medizin“ wurde im Wilhelm-Fabry-Museum das
neue Veranstaltungsformat „come&talk“ eingeführt.
Trotz der teilweise widrigen
Witterungsbedingungen waren die Veranstaltungen gut besucht. Die lokale Presse
berichtete ausführlich.
Fabry-Medaille
In der zurückliegenden Sitzung des
Ausschusses für Kultur und Heimatpflege wurde die Verwaltung beauftragt Kontakt
mit Geldinstituten aufzunehmen, um die Finanzierung der Fabry-Medaille
abzuklären. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Die Verwaltung wird
ggf. in der Sitzung am 17.02.10 über den aktuellen Sachstand berichten.
Musikschule:
Einführung einer Schülerdokumentation in der
Musikschule
Um bei der immer
mehr in die Breite gehenden Musikschularbeit auch weiterhin die Förderung
begabter Kinder konsequent verfolgen zu können, wird die Musikschule ab Februar
2010 in allen Bereichen eine „Schülerdokumentation“ einführen. Durch interne
Erfassung von Leistungsfähigkeit und Begabung sollen besonders die in Gruppen
unterrichteten Kinder im 2. JeKi-Jahr in den Anschlussjahren die bestmögliche
Förderung erfahren. In der Dokumentation werden Unterrichtsinhalte, Stärken und
Förderempfehlungen festgehalten und am Ende des Schuljahres in Fachkonferenzen
festgelegt, wie seitens der Musikschule die betreffenden Schülerinnen und
Schüler weiter unterrichtet werden sollten. Nach Rücksprache mit den Eltern und
Schülern kann beispielsweise ein Instrumentenwechsel in Frage kommen oder die
Gruppenstärke kann bis zum Einzelunterricht verringert werden. Je nach
Fortschritt kann auch ein Zweitfach empfohlen oder Theorieunterricht in den
Sparten Gehörbildung, Harmonielehre und Tonsatz hinzugenommen werden. Die
Musikschule geht davon aus, dass dies geeignete Maßnahmen sind, auch zukünftig
Leistungsträger bis zur Aufnahmeprüfung an eine Musikhochschule vorzubereiten
und damit den von den Hochschulen vielfach beklagten Nachwuchsmangel zu
verringern. (Rund 80% der an deutschen Hochschulen aufgenommenen Musikstudenten
sind nicht deutscher Herkunft.)
Horst Thiele