Betreff
Einführung des Forums "Speed Debating"
Vorlage
WP 09-14 SV 51/032
Aktenzeichen
III/51/rk/an
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss begrüßt die Idee des Jugendparlamentes und befürwortet die Einführung des Forums „Speed Debating“ zwischen interessierten Jugendlichen, Verwaltung und Politik.

 

 

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

1.     Vorgeschichte

 

In den Herbstferien 2009 besuchten 10 Mitglieder des Jugendparlaments Hilden Warrington. Sie trafen sich dort mit Mitgliedern des Youth Council (dem englischen Pendant zum Jugendparlament).

Die Jugendbegegnung wurde durch das EU Projekt „Jugend in Aktion“ gefördert. Eine gesonderte Sitzungsvorlage zur Jugendbegegnung wird im Nachgang des Rücktausches, der voraussichtlich im Frühjahr dieses Jahres stattfinden wird, dem Ausschuss vorgelegt werden. 

 

Unter dem Thema „Die Einbeziehung und Beteiligung von Jugendlichen an kommunalen Planungsprozessen“ starteten die Jugendlichen einen länderübergreifenden Vergleich ihrer Arbeit. Sechs Tage lang wurden demokratische Prozesse, Beteiligungsmöglichkeiten und -strukturen an Projektbeispielen beider Städte erklärt, verglichen und diskutiert. Verschiedene Arbeitsmethoden wurden kennen gelernt und vor Ort erprobt, Begegnungen und Diskussionsrunden mit Personen aus Verwaltung und Politik fanden statt. In diesem Kontext lernte das Jugendparlament Hilden das sogenannte Speed Debating als Methode der Jugendbeteiligung in Warrington kennen.

 

2.     Speed Debating in Warrington

 

Das Speed Debating ist eine große Kontakt- und Diskussionsrunde von Jugendlichen und Menschen, die in unterschiedlicher Funktion mit dem Geschehen in der Stadt zu tun haben. In Warrington nahmen Vertreter aus Politik und Verwaltung, die Polizei, Vertreter aus dem Bereich öffentlicher Nahverkehr und der Bürgermeister selbst an dem Projekt teil. Hinzu kamen Jugendliche des Youth Council und andere interessierte Jugendliche aus Warrington.

 

Die Jugendlichen haben im Verlauf des Speed Debating die Möglichkeit, unterschiedliche Themen mit verantwortlichen Erwachsenen zu diskutieren. Sie können Meinungen einholen, Ideen und Vorschläge einbringen und sich zu unterschiedlichen Themen informieren. Jede Diskussionsrunde dauert drei Minuten. Danach werden Thema und Gesprächspartner gewechselt. Politik und Verwaltung nehmen die Ideen und Argumente der Jugendlichen auf. Jede Idee wird weiter bearbeitet und die Jugendlichen erhalten zeitnah eine Rückmeldung über ihre Eingabe.

 

3.     Umsetzung in Hilden

 

Die Vorgaben, die enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, die lebendige, schnelllebige Atmosphäre und die trotzdem daraus resultierende Nachhaltigkeit haben die Hildener Jugendlichen begeistert. Das Hildener Jugendparlament wird diese Beteiligungsmethode mit zwei ihrer schon vorliegenden Anliegen verknüpfen:

 

a.     Aus der Erstwählerkampagne resultiert der Wunsch, nicht nur im Wahlkampf Kontakt- und Diskussionsmöglichkeiten zur Politik zu haben. Das Jugendparlament sieht im Speed Debating eine jugendgerechte Methode, diesen Kontakt zu schaffen und zu pflegen.

 

 

b.     Ein weiteres großes Anliegen des Jugendparlaments ist die Verbesserung des Politikunterrichtes. Die Jugendlichen haben in diesem Zusammenhang eine mögliche Verbindung von Speed Debating und Politikunterricht genannt. Hierzu wäre eine enge Zusammenarbeit mit interessierten Lehrkräften aus den Fachbereichen Politik, Geschichte und  Sozialwissenschaften, dem Jugendparlament und Fachleuten aus Verwaltung und Politik denkbar.

 

In einem ersten Arbeitskreistreffen zum Thema Speed Debating hat sich das Jugendparlament auf folgende Rahmenbedingungen geeinigt. In diesem Jahr sollen möglichst zwei Probeveranstaltungen stattfinden. Terminvorschläge: 24.06.;29.06. oder 01.07.2010

Als Veranstaltungsorte sind die Jugendeinrichtungen Area 51 und der Jugendtreff am Weidenweg geeignet. Bei Interesse und Kooperation mit Schulen können Veranstaltungen auch an dort stattfinden (Aula).

 

Jede Veranstaltung soll ca. zwei Stunden dauern. Die Eingaben der Jugendlichen sollten von Politik und Verwaltung innerhalb von 2 Monaten beantwortet werden, zumindest sollte aber eine Rückmeldung erfolgen. Die Organisation der Veranstaltung übernimmt das Jugendparlament. Ein Arbeitskreis aus 10 Jugendlichen besteht bereits.

 

Bei einer erfolgreichen Umsetzung entsteht eine Plattform und interessante Schnittstelle zwischen Jugend, Politik und Verwaltung. Die Umsetzung soll in 2010 erfolgen, die Evaluation soll in 2011 nach 2 durchgeführten Foren erfolgen.

 

 

Horst Thiele