Beschlussvorschlag:
Der
Jugendhilfeausschuss begrüßt die Idee des Jugendparlamentes und befürwortet die
Einführung des Forums „Speed Debating“ zwischen interessierten Jugendlichen,
Verwaltung und Politik.
Erläuterungen und Begründungen:
1. Vorgeschichte
In den Herbstferien 2009
besuchten 10 Mitglieder des Jugendparlaments Hilden Warrington. Sie trafen sich
dort mit Mitgliedern des Youth Council (dem englischen Pendant zum Jugendparlament).
Die Jugendbegegnung wurde
durch das EU Projekt „Jugend in Aktion“ gefördert. Eine gesonderte
Sitzungsvorlage zur Jugendbegegnung wird im Nachgang des Rücktausches, der
voraussichtlich im Frühjahr dieses Jahres stattfinden wird, dem Ausschuss
vorgelegt werden.
Unter dem Thema „Die
Einbeziehung und Beteiligung von Jugendlichen an kommunalen Planungsprozessen“
starteten die Jugendlichen einen länderübergreifenden Vergleich ihrer Arbeit.
Sechs Tage lang wurden demokratische Prozesse, Beteiligungsmöglichkeiten und
-strukturen an Projektbeispielen beider Städte erklärt, verglichen und
diskutiert. Verschiedene Arbeitsmethoden wurden kennen gelernt und vor Ort
erprobt, Begegnungen und Diskussionsrunden mit Personen aus Verwaltung und
Politik fanden statt. In diesem Kontext lernte das Jugendparlament Hilden das
sogenannte Speed Debating als Methode der Jugendbeteiligung in Warrington
kennen.
2. Speed Debating in Warrington
Das Speed Debating ist eine
große Kontakt- und Diskussionsrunde von Jugendlichen und Menschen, die in
unterschiedlicher Funktion mit dem Geschehen in der Stadt zu tun haben. In Warrington
nahmen Vertreter aus Politik und Verwaltung, die Polizei, Vertreter aus dem
Bereich öffentlicher Nahverkehr und der Bürgermeister selbst an dem Projekt
teil. Hinzu kamen Jugendliche des Youth Council und andere interessierte
Jugendliche aus Warrington.
Die Jugendlichen haben im
Verlauf des Speed Debating die Möglichkeit, unterschiedliche Themen mit
verantwortlichen Erwachsenen zu diskutieren. Sie können Meinungen einholen,
Ideen und Vorschläge einbringen und sich zu unterschiedlichen Themen informieren.
Jede Diskussionsrunde dauert drei Minuten. Danach werden Thema und Gesprächspartner
gewechselt. Politik und Verwaltung nehmen die Ideen und Argumente der
Jugendlichen auf. Jede Idee wird weiter bearbeitet und die Jugendlichen
erhalten zeitnah eine Rückmeldung über ihre Eingabe.
3. Umsetzung in Hilden
Die Vorgaben, die enge
Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, die lebendige, schnelllebige
Atmosphäre und die trotzdem daraus resultierende Nachhaltigkeit haben die
Hildener Jugendlichen begeistert. Das Hildener Jugendparlament wird diese
Beteiligungsmethode mit zwei ihrer schon vorliegenden Anliegen verknüpfen:
a.
Aus der
Erstwählerkampagne resultiert der Wunsch, nicht nur im Wahlkampf Kontakt- und
Diskussionsmöglichkeiten zur Politik zu haben. Das Jugendparlament sieht im
Speed Debating eine jugendgerechte Methode, diesen Kontakt zu schaffen und zu
pflegen.
b.
Ein weiteres
großes Anliegen des Jugendparlaments ist die Verbesserung des
Politikunterrichtes. Die Jugendlichen haben in diesem Zusammenhang eine mögliche
Verbindung von Speed Debating und Politikunterricht genannt. Hierzu wäre eine
enge Zusammenarbeit mit interessierten Lehrkräften aus den Fachbereichen
Politik, Geschichte und
Sozialwissenschaften, dem Jugendparlament und Fachleuten aus Verwaltung
und Politik denkbar.
In einem ersten Arbeitskreistreffen zum Thema Speed
Debating hat sich das Jugendparlament auf folgende Rahmenbedingungen geeinigt.
In diesem Jahr sollen möglichst zwei Probeveranstaltungen stattfinden.
Terminvorschläge:
24.06.;29.06. oder 01.07.2010
Als Veranstaltungsorte sind
die Jugendeinrichtungen Area 51 und der Jugendtreff am Weidenweg geeignet. Bei
Interesse und Kooperation mit Schulen können Veranstaltungen auch an dort
stattfinden (Aula).
Jede Veranstaltung soll ca.
zwei Stunden dauern. Die Eingaben der Jugendlichen sollten von Politik und
Verwaltung innerhalb von 2 Monaten beantwortet werden, zumindest sollte aber
eine Rückmeldung erfolgen. Die Organisation der Veranstaltung übernimmt das Jugendparlament.
Ein Arbeitskreis aus 10 Jugendlichen besteht bereits.
Bei einer erfolgreichen
Umsetzung entsteht eine Plattform und interessante Schnittstelle zwischen
Jugend, Politik und Verwaltung. Die Umsetzung soll in 2010 erfolgen, die Evaluation
soll in 2011 nach 2 durchgeführten Foren erfolgen.
Horst Thiele