Beschlussvorschlag:

Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom 08.08.2007

„Die Verwaltung wird beauftragt, im Sinne der heutigen Diskussion und unter Berücksichtigung der Änderungen des Antragstellers ein Konzept für den Bereich der Ringwallanlage zu erstellen und für die Oktobersitzung zur Beratung zu stellen.“

(G. Scheib)

Erläuterungen und Begründungen:

Mit beigefügtem Antrag stellt die FDP –Fraktion den Antrag auf Umgestaltung der Parkanlage/Ringwallanlage Holterhöfchen. Im Einzelnen werden die folgenden Maßnahmen gewünscht:

1.      Der 1m hohe Metallzaun sollte entfernt werden, so dass eine übergangsfreie grüne Zone Teich, Berufs-Kolleg, Gartenstraße und Krankenhaus) entstehen kann.

2.      Die im Ringwall vorhandenen massiven Wallerhebungen sollten mit Pflanzen begrünt werden und dadurch die immer stärker werdenden Fahrradrennen und – springen unterbinden.

3.      Ein neuer Wegeplan (siehe Anlage) innerhalb der Ringwallanlage sollte allen Bürgerinnen und Bürgern einen besseren erholsamen Aufenthalt in der Parkanlage ermöglichen.

4.      Eine ausreichende Beleuchtung (Lampen) und mindestens zehn Bänke sollten installiert werden.

Aus Sicht der Verwaltung wird zu dem Antrag der FDP-Fraktion wie folgt Stellung genommen:

Bei der Ringwallanlage Holterhöfchen handelt es sich nicht nur um eine innerstädtische Grünanlage, sondern auch um ein Bodendenkmal, bei dessen Gestaltung auch die Aspekte  des Denkmalschutzes Berücksichtigung finden müssen.

Im Hinblick auf  die durch die Mountainbike-Nutzung entstandenen Fahrspuren bzw. Erosionsrinnen im südlichen Bereich der Ringwallanlage unterstützt die Verwaltung den Antrag hier Maßnahmen zu ergreifen, die eine Beschädigung der Wälle verhindern. Gleichfalls soll die Nutzung der Gesamtanlage im Sinne einer „ruhigen Erholung“ erhalten werden. Im Einzelnen wird  vorgeschlagen.

Zu 1.   

Aus Sicht der Verwaltung sollte die Einzäunung um die Anlage nicht entfernt werden, da bei einer Entfernung der Zaunanlage zusätzliche Möglichkeiten (insbesondere im südlichen Teil der Ringwallanlage) geschaffen werden die Hügel mit  dem Fahrrad zu befahren und so das Problem verstärkt wird. (Wegen noch umfangreicherer Schädigungen durch BMX-Fahrräder wurde in den 80iger Jahren aufgrund eines politischen Beschlusses die Zaunanlage zum Schutz der Wallanlage errichtet)

Da die Zaunanlage jedoch optisch wenig  ansprechend wirkt wird vorgeschlagen an der Innenseite der Zaunanlage eine Bepflanzung/Berankung  mit Efeu vorzunehmen, um eine harmonischere Einfügung in die Gesamtanlage zu erzielen. Alternativ ist auch die Hinterpflanzung  mit einer Buchenhecke möglich, hier ist jedoch neben den höheren Herstellungskosten auch der höhere Pflegeaufwand zu berücksichtigen.

Zu 2.

Von einer Begrünung der Wälle mit Pflanzen wird abgeraten, da hierdurch die Erlebbarkeit der Ringwälle als Bodendenkmal eingeschränkt wird. Hier sollte – auch aus  Unterhaltungsgründen- lediglich eine Raseneinsaat erfolgen. Um die derzeit  noch  vorhandene Befahrbarkeit der „inneren“ Wälle auf der Südseite der Anlage weiter einzuschränken wird vorgeschlagen an den betroffenen Stellen am Wallfuß jeweils Stammhölzer auszulegen, die das Radfahren zwischen dem vorhandenen Baumbestand unmöglich machen. Damit wird auch die Erosion im Wurzelbereich der Bäume bzw.  der Wälle  verhindert.

Zu 3.

Von einer weiteren wegetechnischen Erschließung der Ringwallanlage wird abgeraten, da die das vorhandene Wegenetz die Anlage bereits beidseitig erschließt und auch den Zugang zu den historischen Mauerresten ermöglicht. Neben dem Finanzaufwand für Herstellung und  Unterhaltung neuer Wege geht von diesen ebenfalls wieder die Gefahr aus, dass diese bei missbräuchlicher Nutzung zu einer stärkeren Zerstörung/Verschmutzung der Anlage führen. Zwecks besserer Begehbarkeit der Anlage  soll das vorhandene Wegenetz saniert (Erneuerung der Deckschicht) werden, die Verwaltung wird dies bei der Haushaltsanmeldung  für  2008 berücksichtigen.

Zu 4.

Die Errichtung einer Beleuchtung in der Ringwallanlage ist aus Sicht der Verwaltung nicht erforderlich. In einem gemeinsamen Konzept mit Stadtverwaltung und Stadtwerken sind in den letzten Jahren die Hauptwegeverbindungen durch das Holterhöfchen beleuchtungstechnisch optimiert worden. Im Bereich der Ringwallanlage stehen sowohl entlang der Gartenstraße wie auch der Straße „Am Holterhöfchen“ beleuchtete Wegeverbindungen zur  Verfügung, weshalb eine zusätzliche beleuchtete Wegeverbindung entbehrlich erscheint.

Die Aufstellung zusätzlicher Bänke innerhalb der Ringwallanlage wird als problematisch angesehen, da an der unmittelbar südlich angrenzenden Teichanlage in den vergangen Jahren immer wieder in erhöhtem Umfang Vandalismusschäden an den vorhandnen Bänken festzustellen waren und dies auch für den Bereich der Ringwallanlage nicht ausgeschlossen werden kann. So sehr auch die Bereitstellung von Sitzgelegenheiten allgemein zu begrüßen ist sollte im Einzelfall abgewogen werden, ob nicht durch die Bereitstellung zusätzliche Probleme geschaffen werden.

Im Zusammenhang mit dem Ziel des Antrags, der Schaffung einer sauberen und erholsamen Parkanlage, wird darauf hingewiesen, dass die Ringwallanlage nicht solitär, sondern als Teil der gesamten Grünanlage Holterhöfchen gesehen werden sollte. Nach einer Nutzungsdauer von nunmehr mehr als 30 Jahren und einer Vervielfachung der Nutzerzahl (Erweiterung städtische Schulen sowie Kreisberufsschule, Neubau Hildorado, Neubau HAT, Neubau Skateranlage) werden in den nächsten Jahren im  Bereich der Wegeflächen und Teichanlagen Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Aufgrund der Größe der Gesamtanlage und dem veränderten Nutzungsdruck wird vorgeschlagen vor der Durchführung  von Einzelmaßnahmen hier ein angepasstes Gesamtkonzept erstellen zu lassen.

G.  S c h e i b