Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Weiterentwicklung der Seniorenarbeit in Hilden zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales hatte in
seiner Sitzung vom 12.12.2001 mit dem Beschluss zur SV 50/28 die Verwaltung beauftragt,
mit Unterstützung der Fachberatung ZWAR e.V. Zentralstelle NRW Dortmund ein
Zukunftsprojekt für die Altentagesstätten in Hilden zu entwickeln.
Danach sollten die Altentagsstätten konzeptionell zu
attraktiven und nachfrageorientierten Begegnungsstätten weiterentwickelt
werden.
Vier Jahre arbeiteten die Nachbarschaftszentren, die
ehemaligen Altentagsstätten, seitdem an der Umsetzung ihres Zukunftskonzeptes.
Damit begann ein vielschichtiger und komplexer Prozess der Umstrukturierung und
der Neuorientierung, der Erweiterung und Modernisierung der inhaltlichen Arbeit
der Nachbarschaftszentren. Die Vernetzung der Träger untereinander entwickelte
sich weiter, die vorhandenen Ressourcen und die offensive Öffnung der
Einrichtungen in das Gemeinwesen wurden gebündelt und effektiver genutzt.
Begleitet und moderiert und mit Qualifizierungen
angereichert wurde dieser Prozess durch die ZWAR Zentralstelle NRW.
Einige konkrete Wirkungen
und Ergebnisse dieses Entwicklungsprozesses seien hier kurz genannt:
·
Teilnahme der hauptamtlichen Leiterinnen der Nachbarschaftszentren an 7
mehrtägigen Qualifizierungen zur Neuausrichtung ihrer Arbeit in 2004,
·
der zweijährige Aufbau und Stabilisierung von sechs selbstorganisierten
Netzwerken von Bürgerinnen und Bürgern ab 50 Jahren nach dem ZWAR-Konzept in
allen Stadtteilen in 2005/2006,
·
Förderung von bürgerschaftlichem Engagement durch die zentrale
Beratungs- und Vermittlungsstelle „Mittendrin“ mit der erfolgreichen
Veranstaltung „Lebenslust: Ehrenamt“ – eine Präsentations- und
Vermittlungsveranstaltung im Kultur- und Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz,
·
das generationsübergreifende Wohnprojekt „MÖWE- Miteinander Ökologisches
Wohnen Erleben“, eine Initiativgruppe von Bürgerinnen und Bürgern für
Mitbürger,
·
die Hildener Erzählrunden und die Mitmachausstellung „Koffergeschichten“
von und für Menschen unterschiedlicher Nationalitäten in unterschiedlichen
Lebensaltern,
·
Theater mit Jung und Alt in der Laienspielgruppe der Generationen,
·
die ehrenamtlich arbeitende trägerübergreifende Netz-Werkstatt mit dem
Service kleiner haushaltsnaher
„Dienstleistungen“ im Gemeinwesen,
·
Projekte der Seniorennetzwerke in Schulen mit Schülern, in Kindergärten,
mit der Polizei unter dem Motto „Fit im Straßenverkehr“.
Zu all diesen im
Entwicklungsprozess entstandenen Initiativen und Projekten kommt hinzu, dass
sich die Stadt Hilden seit 2006 auch am EFI-Programm NRW beteiligt. Engagierte
Bürgerinnen und Bürger nehmen an einer Ausbildung zu seniorTrainer bzw. seniorTrainerin
teil. Sie verstehen sich als Initiatoren und Multiplikatoren, die ihre Erfahrungen
für Initiativen des bürgerschaftlichen Engagements zur Verfügung stellen und
diese unterstützen. Daraus haben sich einige weitere Projekte entwickelt:
·
Vorlesen und Lesen in Hildener Kindergärten und Schulen, ein Projekt der
Engagierten des Cafe Leseratte unter dem Dach der AWO,
·
die Infobörse „Engagement“ (Treff•50plus) als unabhängiges Forum von Bürgern
für Bürger im Bürgerhaus,
·
durch das Projekt Lernpaten erhalten Kinder von Grund- und Hauptschulen
gezielte Förderung durch ausgebildete seniorTrainer und seniorTrainerinnen.
Das sind Beispiele der
vielfältigen Initiativen, die auf dem Weg der Umsetzung des Zukunftskonzeptes
in vier Jahren entstanden sind. In ihnen drückt sich das gewandelte
Selbstverständnis der sozialen Arbeit mit Älteren in den Nachbarschaftszentren
aus. Der Modernisierungsprozess der bisher klassisch orientierten
Seniorenarbeit bzw. offenen Altenhilfe hin zu einer gemeinwesenorientierten
sozialen Arbeit mit Älteren mit dem Ziel der Vernetzung der Träger, Akteure und
Gruppen zur Förderung von Selbstorganisation, von bürgerschaftlichem Engagement
und von Gestaltung durch Bürgerinnen und Bürger ist erfolgreich vollzogen.
Mit SV 50/12 wurden die
Mitglieder des Ausschusses für Schule, Sport und Soziales über die weitere
Umsetzung des Zukunftskonzeptes informiert.
In der Broschüre
„Nachbarschaftszentren und Netzwerke – Zukunftsorientierte Seniorenarbeit in
Hilden“ aus dem Jahre 2008 wurde die gesamte Projektarbeit dokumentiert.
Im Hinblick auf den
demographischen Wandel und der damit
verbundenen Zunahme der Hochaltrigen ist die Seniorenarbeit in Hilden jedoch
noch weiter zu entwickeln.
Dazu wurde der ZWAR
Zentralstelle NRW ein Beratungsauftrag mit folgenden Zielen erteilt:
·
Beratung der Nachbarschaftszentren und Vernetzung mit den
Familienzentren zum Aufbau von generationsübergreifender,
gemeinwesenorientierter Seniorenarbeit insbesondere für Hochbetagte (ab 80
Jahren),
·
Beratung zur Weiterentwicklung des Arbeitskreises Seniorenbegegnung
·
Weiterentwicklung des Seniorenbüros im Hinblick auf Aufgaben und Rolle
zur strategischen Koordination der Akteure in der Seniorenarbeit und
hinsichtlich der Steuerung der Wirksamkeit der Angebote,
·
Durchführung von Qualifizierungen der hauptamtlichen Kräfte der
Seniorenarbeit.
Die Beratung umfasst den
Zeitraum 1.12.2009 – 31.12.2010; die Kosten belaufen sich auf insgesamt 7.900
€.
Der Beratungsauftrag ist
als Anlage beigefügt.
Die Verwaltung wird in der Sozialausschusssitzung am 25.11.2010 über den
aktuellen Stand des Weiterentwicklungsprozesses informieren.
gez. Horst Thiele
Finanzielle Auswirkungen
Produktnummer |
050101 |
Bezeichnung |
Seniorenarbeit |
Investitions-Nr.: |
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Mittel stehen zur Verfügung: |
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Haushaltsjahr: |
2009 |
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Der Mehrbedarf besteht für folgendes Produkt:
Kostenstelle |
Kostenträger |
Konto |
Betrag € |
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050101 |
0501011000 |
541200 |
7.900 |
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Die Deckung ist durch folgendes Produkt gewährleistet: |
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Kostenstelle |
Kostenträger |
Konto |
Betrag € |
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060313 |
0603131000 |
533910 |
7.900 |
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Finanzierung: Die Kosten des Beratungsauftrages wurden durch
eine üpl bewilligt; die Deckung erfolgte amtsintern durch Minderausgaben im
Bereich Leistungen nach dem UVG. |
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Vermerk Kämmerer: gesehen in
Vertretung Danscheidt |