Betreff
Weiterentwicklung der Seniorenarbeit in Hilden
Vorlage
WP 09-14 SV 50/015
Aktenzeichen
III/50-Kl.
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Sozialausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Weiterentwicklung der Seniorenarbeit in Hilden zur Kenntnis.


Erläuterungen und Begründungen:

 

Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales hatte in seiner Sitzung vom 12.12.2001 mit dem Beschluss zur SV 50/28 die Verwaltung beauftragt, mit Unterstützung der Fachberatung ZWAR e.V. Zentralstelle NRW Dortmund ein Zukunftsprojekt für die Altentagesstätten in Hilden zu entwickeln.

Danach sollten die Altentagsstätten konzeptionell zu attraktiven und nachfrageorientierten Begegnungsstätten weiterentwickelt werden.

Vier Jahre arbeiteten die Nachbarschaftszentren, die ehemaligen Altentagsstätten, seitdem an der Umsetzung ihres Zukunftskonzeptes. Damit begann ein vielschichtiger und komplexer Prozess der Umstrukturierung und der Neuorientierung, der Erweiterung und Modernisierung der inhaltlichen Arbeit der Nachbarschaftszentren. Die Vernetzung der Träger untereinander entwickelte sich weiter, die vorhandenen Ressourcen und die offensive Öffnung der Einrichtungen in das Gemeinwesen wurden gebündelt und effektiver genutzt.

Begleitet und moderiert und mit Qualifizierungen angereichert wurde dieser Prozess durch die ZWAR Zentralstelle NRW.

 

Einige konkrete Wirkungen und Ergebnisse dieses Entwicklungsprozesses seien hier kurz genannt:

·        Teilnahme der hauptamtlichen Leiterinnen der Nachbarschaftszentren an 7 mehrtägigen Qualifizierungen zur Neuausrichtung ihrer Arbeit in 2004,

·        der zweijährige Aufbau und Stabilisierung von sechs selbstorganisierten Netzwerken von Bürgerinnen und Bürgern ab 50 Jahren nach dem ZWAR-Konzept in allen Stadtteilen in 2005/2006,

·        Förderung von bürgerschaftlichem Engagement durch die zentrale Beratungs- und Vermittlungsstelle „Mittendrin“ mit der erfolgreichen Veranstaltung „Lebenslust: Ehrenamt“ – eine Präsentations- und Vermittlungsveranstaltung im Kultur- und Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz,

·        das generationsübergreifende Wohnprojekt „MÖWE- Miteinander Ökologisches Wohnen Erleben“, eine Initiativgruppe von Bürgerinnen und Bürgern für Mitbürger,

·        die Hildener Erzählrunden und die Mitmachausstellung „Koffergeschichten“ von und für Menschen unterschiedlicher Nationalitäten in unterschiedlichen Lebensaltern,

·        Theater mit Jung und Alt in der Laienspielgruppe der Generationen,

·        die ehrenamtlich arbeitende trägerübergreifende Netz-Werkstatt mit dem Service kleiner haushaltsnaher  „Dienstleistungen“ im Gemeinwesen,

·        Projekte der Seniorennetzwerke in Schulen mit Schülern, in Kindergärten, mit der Polizei unter dem Motto „Fit im Straßenverkehr“.

 

Zu all diesen im Entwicklungsprozess entstandenen Initiativen und Projekten kommt hinzu, dass sich die Stadt Hilden seit 2006 auch am EFI-Programm NRW beteiligt. Engagierte Bürgerinnen und Bürger nehmen an einer Ausbildung zu seniorTrainer bzw. seniorTrainerin teil. Sie verstehen sich als Initiatoren und Multiplikatoren, die ihre Erfahrungen für Initiativen des bürgerschaftlichen Engagements zur Verfügung stellen und diese unterstützen. Daraus haben sich einige weitere Projekte entwickelt:

·        Vorlesen und Lesen in Hildener Kindergärten und Schulen, ein Projekt der Engagierten des Cafe Leseratte unter dem Dach der AWO,

·        die Infobörse „Engagement“ (Treff•50plus) als unabhängiges Forum von Bürgern für Bürger im Bürgerhaus,

·        durch das Projekt Lernpaten erhalten Kinder von Grund- und Hauptschulen gezielte Förderung durch ausgebildete seniorTrainer und seniorTrainerinnen.

 

Das sind Beispiele der vielfältigen Initiativen, die auf dem Weg der Umsetzung des Zukunftskonzeptes in vier Jahren entstanden sind. In ihnen drückt sich das gewandelte Selbstverständnis der sozialen Arbeit mit Älteren in den Nachbarschaftszentren aus. Der Modernisierungsprozess der bisher klassisch orientierten Seniorenarbeit bzw. offenen Altenhilfe hin zu einer gemeinwesenorientierten sozialen Arbeit mit Älteren mit dem Ziel der Vernetzung der Träger, Akteure und Gruppen zur Förderung von Selbstorganisation, von bürgerschaftlichem Engagement und von Gestaltung durch Bürgerinnen und Bürger ist erfolgreich vollzogen.

 

Mit SV 50/12 wurden die Mitglieder des Ausschusses für Schule, Sport und Soziales über die weitere Umsetzung des Zukunftskonzeptes informiert.

 

In der Broschüre „Nachbarschaftszentren und Netzwerke – Zukunftsorientierte Seniorenarbeit in Hilden“ aus dem Jahre 2008 wurde die gesamte Projektarbeit dokumentiert.

 

Im Hinblick auf den demographischen Wandel  und der damit verbundenen Zunahme der Hochaltrigen ist die Seniorenarbeit in Hilden jedoch noch weiter zu entwickeln.

Dazu wurde der ZWAR Zentralstelle NRW ein Beratungsauftrag mit folgenden Zielen erteilt:

·        Beratung der Nachbarschaftszentren und Vernetzung mit den Familienzentren zum Aufbau von generationsübergreifender, gemeinwesenorientierter Seniorenarbeit insbesondere für Hochbetagte (ab 80 Jahren),

·        Beratung zur Weiterentwicklung des Arbeitskreises Seniorenbegegnung

·        Weiterentwicklung des Seniorenbüros im Hinblick auf Aufgaben und Rolle zur strategischen Koordination der Akteure in der Seniorenarbeit und hinsichtlich der Steuerung der Wirksamkeit der Angebote,

·        Durchführung von Qualifizierungen der hauptamtlichen Kräfte der Seniorenarbeit.

 

Die Beratung umfasst den Zeitraum 1.12.2009 – 31.12.2010; die Kosten belaufen sich auf insgesamt 7.900 €.

Der Beratungsauftrag ist als Anlage beigefügt.

Die Verwaltung wird in der  Sozialausschusssitzung am 25.11.2010 über den aktuellen Stand des Weiterentwicklungsprozesses informieren.

 

 

 

 

gez. Horst Thiele


Finanzielle Auswirkungen  

Produktnummer

050101

Bezeichnung

Seniorenarbeit

Investitions-Nr.:

 

 

Mittel stehen zur Verfügung:

 

 

 

Haushaltsjahr:

2009

 

 

 

Der Mehrbedarf besteht für folgendes Produkt:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

 

050101

0501011000

541200

7.900

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Deckung ist durch folgendes Produkt gewährleistet:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

060313

0603131000

533910

7.900

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierung:

 

Die Kosten des Beratungsauftrages wurden durch eine üpl bewilligt; die Deckung erfolgte amtsintern durch Minderausgaben im Bereich Leistungen nach dem UVG.

 

Vermerk Kämmerer:

 

gesehen

in Vertretung Danscheidt