Beschlussvorschlag:
Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den in seiner Sitzung vom 07.11.2018 in Auftrag
gegebenen Familienbericht 2020 und den dazugehörigen Tabellenband zur
Familienbefragung U11 als Grundlage für die strategischen und konzeptionellen
familienpolitischen Weichenstellungen der nächsten Jahre zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Die
Familienberichterstattung 2020, entwickelt durch die Faktor Familie GmbH in
Kooperation mit dem Amt für Jugend, Schule und Sport (Bildungs- und
Planungsbüro), ist abgeschlossen.
Zwischen der
Beauftragung im Herbst 2018 bis zur Veröffentlichung des Familienberichtes im
Mai 2020 wurden
1) Die Vorstudie
inklusive Weiterentwicklung unter dem Motto „Gesund aufwachsen in Hilden“
2) Die
Sozialraumbeschreibung mit Erarbeitung einer neuen Betrachtungsebene
„Stadtteilräume“
3) Die
schriftliche Familienbefragung inklusive Veröffentlichung des zugehörigen
Tabellenbandes
4) Der
Integrierter Familienbericht unter Hinzuziehung zahlreicher Expert*innen und
Analysen
5) Die Handlungsempfehlungen als Grundlage für familienpolitische
Zukunftsstrategien
erfolgreich gestaltet bzw. in die Tat umgesetzt. Zur Realisierung der
Meilensteine dieses vielschichtigen Projektes wurde in einzelnen
Sitzungsvorlagen berichtet:
Ø
WP
14-20 SV 51/224: Möglichkeiten der Familienberichterstattung für Hilden -
Konkretisierung des Angebotes der Faktor Familie GmbH
Ø
WP
14-20 SV 51/270: Familienberichterstattung 2020 - aktueller Sachstand
(Anlagen:
Anschreiben Familienbefragung und Fragebogen)
Ø
WP
20-25 SV 51/014: Familienberichterstattung 2020 - Sozialraumbericht und
Sachstand
(Anlagen:
Sozialraumbericht und Hinweise zu den Stadtteilräumen)
Der nun
vorliegende Familienbericht bildet die Grundlage für die strategischen und
konzeptionellen familienpolitischen Weichenstellungen der nächsten Jahre. Die
Corona-Pandemie hat der Aktualität des Familienberichtes dabei keinen Abbruch
getan. Vielmehr haben sich die Lage der Familien, deren Bedürfnisse und Bedarfe
eher potenziert und müssen in ihrer Brisanz um die Erfahrungen der vergangenen
anderthalb Jahre erweitert werden. Kinderschutz und Kinderrechte, Partizipation
und Teilhabe, Prävention und Förderung sind Schlagworte, die mehr denn je an
Bedeutung gewonnen haben. Die Herausforderungen der nächsten Jahre können auf
die Grundlage eines funktionierenden Erziehungs- Bildungs- und
Betreuungsnetzwerkes in Hilden bauen. Hierzu das Statement der Faktor Familie GmbH:
„Der hier
vorliegende Familienbericht für die Stadt Hilden ist im Wesentlichen vor Beginn
der
Corona-Pandemie
entstanden. Der Auftrag für die Erstellung des Berichts geht bereits auf das
Jahr 2018 zurück,
die Datenerhebungen für die Sozialraumanalysen sowie die Familienbefragung
als wesentliche
Datengrundlage sowie Auswertungs- und Analysearbeiten für den Bericht
wurden im Jahr
2019 und im Frühjahr 2020 durchgeführt, also ebenfalls vor Beginn der
Pandemie. Die
Lebenssituation von Familien in der Pandemie sowie deren Folgen für das
Familienleben
konnten daher nicht explizit Gegenstand dieses Familienberichts sein.
Die Aktualität des
Berichtes hat indes Bestand: Bereits im Rahmen der unter Pandemiebedingungen
durchgeführten Expertenrunden mit familienpolitischen Akteuren im Oktober 2020
zur weiteren Vorbereitung des Familienberichtes wurde deutlich, dass die bis
dato gewonnenen Erkenntnisse durch die Pandemie nicht an Bedeutungskraft für
die Ausrichtung der zukünftigen Familienpolitik in Hilden verloren haben. Im
Gegenteil - die dargestellten Bedürfnisse und Bedarfe der Hildener Familien
haben unter den Bedingungen der Corona-Pandemie eher an
Bedeutung
gewonnen, als dass diese obsolet werden.
„Gesund aufwachsen
in Hilden“ ist daher ein Motto, dass in Kenntnis der Ergebnisse und
Handlungsempfehlungen des Familienberichtes auch für die Bewältigung der
Corona-Pandemie
richtungsweisend
ist. Die erfolgreichen präventiv ausgerichteten familienpolitischen Ansätze,
die in den vergangenen
Jahren in Hilden unter diesem Motto entwickelt und umgesetzt wurden, sind
wichtiger denn je, um die bio-psycho-sozialen Folgen der Pandemie bei
Heranwachsenden
und Familien
aufzufangen. Der vorliegende Familienbericht ist daher auch für die Zeit nach
der Pandemie als handlungsleitendes Instrument der fachlichen
Auseinandersetzung mit den dort angesprochenen Themen geeignet. Es erscheint
uns jedoch unabdingbar, die Diskurse zur zukünftigen Gestaltung der örtlichen
Familienpolitik um Dimensionen der Post-Corona-Pandemie-Lage zu ergänzen.“
Es ist daher
erklärtes Ziel der Verwaltung, Verantwortungsgemeinschaften zu bilden, um diese
Herausforderungen zusammen mit Kindern, Jugendlichen und Familien zu meistern!
gez.
Dr. Claus Pommer