Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Trainingskurs für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Im November 2016 wurde erstmals ein
Trainingskurs für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgelegt. Dieser präventiv
angelegte Kurs sollte einen Baustein zur praxisorientierten Integrationsarbeit
bilden.
Primäres Ziel war es, die Jugendlichen und
jungen Männer zu befähigen,
-
sich
untereinander zu helfen,
-
sich
angemessen, insbesondere in Stress- und Konfliktsituationen zu regulieren
-
und
somit die Kommunikation in den Wohngruppen zu verbessern
Am ersten Kurs nahmen insgesamt 29
Teilnehmer aus neun Nationen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und
persönlichen Fähigkeiten sowie Problemlagen teil.
Es war zunächst geplant, individuelle
Biografiearbeit auszuklammern, da nicht abzuschätzen war, welche Wirkung diese
hervorrufen würde.
Im Laufe des Jahres 2017 konnten die beiden
mit der Durchführung beauftragten Fachkräfte um eine dritte Fachkraft ergänzt
werden, welche über Drittmittel der Hamann Stiftung finanziert werden konnte.
Das Kompetenztraining umfasst bis Mai 2017 insgesamt 120
Stunden, die sich wie folgt aufteilen:
·
22 Abende wochentags à vier Stunden (16:00 bis 20:00 Uhr) = 88
Stunden
·
Zwei Samstage à 8 Stunden (10:00 bis 18:00 Uhr) = 16 Stunden
·
Zwei Wochenendtage Erlebnispädagogik à fünf Stunden = 10 Stunden
·
Motivationscheck der Teilnehmer in Einzelgesprächen = 6 Stunden
Der Kurs startete mit Interviews mit jedem
Jugendlichen, um eine persönliche Einschätzung vorzunehmen. Es wurde u.a. die
Erwartungshaltung und Motivation der Teilnehmer abgefragt.
In der Gruppenarbeit
wurden die Themen Gewalteskalation, Ausgrenzung, Schikanen und offene Gewalt als
Ausdruck ungelöster, innerer und zwischenmenschlicher Konflikte sowie das mangelnde
Bewusstsein der beteiligten Personen über eigene Kommunikationsfähigkeiten
thematisiert und bearbeitet.
Unsicherheit,
verborgene Ängste und Minderwertigkeitsgefühle sind in diesem Zusammenhang
wichtige Ursachen für aggressives Verhalten. Sie können als wesentliche Ursache
für die Eskalation von Konflikten betrachtet werden.
Menschen, die ihre eigenen Grenzen nicht wahrnehmen können, missachten
auch häufig die Grenzen anderer. Häufig führen diese Grenzüberschreitungen zu
Provokationen und gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Im Kompetenztraining
sollen die Teilnehmer lernen, Konflikte rechtzeitig wahrzunehmen und angemessen
zu reagieren.
Zwischenbilanz
Das
Kompetenztraining wurde von den Teilnehmern von Anfang an gut angenommen. Die
Rückmeldungen der Gruppenteilnehmer sind sehr positiv. Sie berichten, dass sie
sich verstanden fühlen. Es wird von Erfahrungen und Erkenntnisgewinnen
berichtet, welche von den Teilnehmern und den Trainern als
integrationsförderlich beschrieben werden.
Die
Gruppenteilnehmer berichten übereinstimmend, dass sich die Konflikte
untereinander und mit anderen Personen deutlich reduziert haben und ihre
Motivation zur gewaltfreien Kommunikation deutlich gestiegen ist, da ihnen nun
ein alternatives Verhaltensrepertoire zur Verfügung stünde.
Für das Trainerteam
ist es ein schmaler Grat zwischen Biografie-/Beziehungsarbeit und der Sensibilität
in der Wahrnehmung. Kulturelle Unterschiede müssen aufgeschlüsselt werden, um
den Jugendlichen Sicherheit zu geben. Hier wird deutlich, dass die Jugendlichen
sehr unterschiedlich sozialisiert sind.
Bis Ende 2017 ist
eine Fortführung des Kurses geplant. Es zeichnet sich in Einzelfällen ab, dass
Biografie- und Beziehungsarbeit zwingend zu leisten ist. Die Bearbeitung
verschiedener Traumata steht an. An diesem Punkt wird deutlich, dass bei den
jungen Geflüchteten Entwicklungsprozesse in Gang gesetzt worden sind. Diese
können positiv für erste Integrationsschritte genutzt werden.
Die Situation wird aber
erschwert aufgrund der Unklarheit von Bleibe- und somit Zukunftsperspektiven.
Hierzu lässt sich keine verlässliche Aussage machen, was die Arbeit in
Einzelfällen deutlich schwieriger macht.
gez.
Birgit Alkenings
Finanzielle Auswirkungen
Produktnummer
/ -bezeichnung |
060201
Förderung von Kindern und Jugendlichen |
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Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
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Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
x |
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Folgende Mittel sind im Ergebnis- /
Finanzplan veranschlagt: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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2017 |
0602010080 |
543400 |
Sonstige Geschäftsausgaben |
11.600,- € |
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Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich
folgende neue Ansätze: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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2017 |
0602010080 |
543400 |
Sonstige Geschäftsausgaben |
29.240,- € |
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2017 |
0602010080 |
414100 |
Zuweisungen vom Land |
15.000,- € |
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2017 |
0602010100 |
414800 |
Zuschüsse von übrigen Bereichen |
2.640,- € |
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Bei über-/außerplanmäßigem
Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung gewährleistet durch: |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Stehen
Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur
Verfügung? (ja/nein) |
ja x |
nein (hier ankreuzen) |
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Freiwillige
wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet. Die
Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
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Wurde die Zuschussgewährung Dritter
durch den Antragsteller geprüft – siehe SV? |
ja x |
nein (hier ankreuzen) |
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Finanzierung/Vermerk
Kämmerer Die Mehraufwendungen i. H. v. 17.640,- €
werden durch Mehrerträge von zweckgebundenen Zuwendungen gedeckt. gesehen - Klausgrete |
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Personelle Auswirkungen
Im Stellenplan
enthalten: |
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Planstelle(n): Keine Auswirkung |
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Vermerk Personaldezernent |