Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz nimmt Kenntnis von den abfallwirtschaftlichen
Daten der Stadt Hilden aus dem Jahr 2016
Erläuterungen und Begründungen:
Abfallwirtschaftliche
Daten der Stadt Hilden 2016
Anlage A Entwicklung der Abfall- und
Wertstoffmengen 1984 bis 2016
Anlage B Abfall- und Wertstoffmengen 2016 -
Leistungsdaten
Anlage C Entwicklung des Behälterbestandes und des
Müll-Liter-Volumens seit 1990
Anlage D Entwicklung der Entsorgungskosten und
Abfallgebühren seit 1988
Anlage E Entwicklung der Abfallmengen auf den
Hildener Wertstoffhof
Anlage F Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren
im Kreis Mettmann (BdStNW)
Abfallbilanz 2016
Nachdem die Gesamtabfallmenge
schon im Vorjahr um 317 to gesunken ist,
wurden im Jahr 2016 erneut 428 to Abfälle weniger eingesammelt.
Im Vergleich zum
Vorjahr wurden 125 to Wertstoffe und 303 to
Abfälle zur Beseitigung weniger eingesammelt.
Die Mengenentwicklung zum Vorjahr beträgt im
Einzelnen: |
|
Restmüll |
- 225 to |
Sperrmüll |
- 78 to |
Altmetall |
+ 21 to |
Altholz |
+
94 to |
Bioabfälle |
+
2 to |
Grünabfälle (Private Haushalte) |
+
27 to |
Grünabfälle (Städt. Anlagen) |
-
96 to |
Altpapier |
- 136 to |
Altglas |
- 109 to |
Verpackungen |
+ 45 to |
Altkleider |
+
6 to |
Elektoaltgeräte |
+
23 to |
Schadstoffe |
- 2 to |
SUMME |
- 428 to |
Die Menge an
Abfällen zur Beseitigung (Restmüll und Sperrmüll) sinkt tendenziell in den
letzten 5 Jahren.
Entwicklung der Haus- und Sperrmüllmengen in kg
pro Einwohner seit 2008 |
||||||||
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009 |
2008 |
234 |
239 |
236 |
234 |
237 |
249 |
245 |
252 |
250 |
Diese abfall- und
umweltpolitisch positive Entwicklung liegt nach Auskunft des Kreises Mettmann
auch über das Kreisgebiet hinaus im Trend, obwohl keine eindeutigen Faktoren
herzuleiten sind.
Die leichte Erhöhung
der Restmüllmenge im Vorjahr korrelierte mit dem angemeldeten Restmüllvolumen,
welches in 2015 insbesondere durch die Unterbringung von Flüchtlingen in Hilden
leicht gestiegen ist. (siehe Anlage C)
Die Stadt Hilden
liegt trotz seiner großstädtischen Einwohnerdichte von über 2000 E/km² bei den
gemischten Siedlungsabfällen mit 234 kg je Einwohner und Jahr und einer
Verwertungsquote von 52 % im Normalbereich der Siedlungsstruktur bei städt.
Regionen mit 1.000 – 2.000 E./km².
In Bezug auf
Siedlungsräume mit über 2.000 E./km² hat Hilden eine überdurchschnittliche Verwertungsquote.
Die Bioabfallmenge aus Biotonnen ist
im letzten relativ konstant geblieben.
Da in den Biotonnen auch viele Grünabfälle gesammelt werden, sind
Schwankungen bei der Bioabfallmenge durch klimatische Faktoren immer
möglich.
Entwicklung der Bio- und Grünabfallmengen in kg
pro Einwohner seit 2010 |
|||||||
|
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
Bioabfälle
Biotonnen |
67 |
67 |
73 |
67 |
71 |
71 |
68 |
Grünabfälle
Haushalte |
9 |
8 |
10 |
9 |
10 |
9 |
9 |
Grünabfälle
Anlagen |
18 |
20 |
20 |
16 |
20 |
22 |
18 |
SUMME |
94 |
95 |
103 |
92 |
101 |
102 |
95 |
Die Sammelquote
bei den Bio- und Grünabfällen liegt in Hilden mit 95 kg je Einwohner und Jahr
noch leicht unter dem Landesdurchschnitt von ca. 105 kg je Einwohner, da der Anschlussgrad an die Bioabfallsammlung
im Geschosswohnungsbau noch relativ gering ist.
Dies ist
allerdings ein typischer Wert für dicht besiedelte Städte mit einem hohen
Anteil an Mehrfamilienhäusern. In Hilden werden ca. 55 % des Restmüllvolumens
über Großraumcontainer bereitgestellt.
Die
Kompostierungs- und Vermarktungsgesellschaft Stadt Düsseldorf und Kreis
Mettmann mbH (KDM) hat im letzten Jahr geprüft, ob eine Vergärungsstufe in den
Anlagenkreislauf einbezogen werden kann.
Leider sieht sich die KDM mittelfristig nicht in der Lage, einen solchen
Schritt zu gehen, wodurch auf absehbare Zeit wertvolle organische Bestandteile
(gekochte Speiseabfälle, Brot- und Milchprodukte usw.) der Biotonne bzw. der
Verwertung nicht zugeführt werden können.
Die Erfassung der sonstigen Wertstoffe befindet sich
seit einigen Jahren auf einem stabilen Niveau. Negativ ist leider der Rückgang der
Altpapiermenge zu beurteilen. Gerade die Altpapiersammlung trägt zu wichtigen
Einnahmen im Gebührenhaushalt bei. Der
Rückgang der Altpapiermengen liegt u. a. daran, dass der Absatz von Printmedien
in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgeht.
Entwicklung der Wertstoffsammelmengen (ohne Bioabfall) in kg pro
Einwohner seit 2010 |
|||||||
|
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
Altpapier |
75 |
78 |
80 |
82 |
85 |
87 |
85 |
Altglas |
22 |
24 |
24 |
24 |
24 |
24 |
23 |
Leichtverpackungen |
36 |
35 |
35 |
34 |
34 |
35 |
28 |
Altholz |
15 |
13 |
14 |
15 |
14 |
15 |
14 |
Altmetall |
3 |
3 |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Altkleider |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
Elektroaltgeräte |
5 |
5 |
5 |
4 |
4 |
5 |
6 |
SUMME |
161 |
163 |
165 |
166 |
167 |
168 |
157 |
Die Verpackungssammlung (gelbe Tonnen +
Säcke) in Hilden wurde in 2016 von dem Dualen Systembetreiber ZENTEK neu
ausgeschrieben. Die AWISTA-LOGISTIK GmbH aus Düsseldorf wird ab 2017 weiterhin
mit der LVP-Sammlung beauftragt.
Die Verpackungsentsorgung in Deutschland kommt
nicht zur Ruhe und wird wohl auch in den nächsten Jahren im Focus der
Umweltpolitik stehen. Ein
richtungsweisendes Wertstoffgesetz konnte leider im letzten Jahr nicht
verabschiedet werden. Der Ende Juli 2016
vom Bundesumweltministerium vorgelegte Entwurf sah an Stelle eines
Wertstoffgesetzes nur die Verabschiedung eines neuen Verpackungsgesetzes vor,
da zwischen den Ländern und Kommunen auf der einen Seite und der privaten
Entsorgungswirtschaft auf der anderen Seite keine Einigung hergestellt werden
konnte. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten und es ist nur zu wünschen,
dass mittelfristig auch verpackungsfremde Wertstoffe mit erfasst werden können.
Illegale Schrottsammler, die die
kommunalen Sperrmüllsammlungen berauben, sind für die öffentlich-rechtlichen
Entsorgungsträger landesweit ein zunehmendes Problem geworden; dies
insbesondere auch wegen der verstärkt bandenmäßig durchgeführten, gewerblich
organisierten Sperrmüllberaubungen.
Einerseits entgehen den Kommunen dadurch erhebliche Erlöse aus der
Wertstoffvermarktung zulasten der Abfallgebührenzahler. Andererseits stellen die Sperrmüllberaubungen
– insbesondere bei umwelt- und gesundheitsgefährdender Entwendung von Elektroaltgeräten
- Bußgeldtatbestände, teilweise auch Straftatbestände dar.
In Zusammenarbeit
von Polizei- und Ordnungsbehörden mit dem Zentralen Bauhof wurden in den
vergangenen Jahren zwei gemeinsame Kontrollaktionen in Hilden durchgeführt.
Dabei wurden diverse Wertstoffe sichergestellt und entsprechende Ordnungs- und
Strafverfahren eingeleitet. In Folge dieser Aktionen konnte die Menge an
Altmetallen und Elektrogeräten wieder tendenziell erhöht werden.
Der Hildener Wertstoffhof wird mit seinen
verschiedenen Angeboten weiterhin sehr positiv
angenommen. Auf dem Zentralen Bauhof können von Mo. –
Sa. 8 – 12 Uhr sowie am Do. von 14 – 18
Uhr diverse Wertstoffe kostenlos angeliefert werden. Für die Entsorgung von
Kleinmengen Restmüll und Baumischabfällen sowie die Abgabe von Kompost und
Streugut muss eine geringe Gebühr entrichtet werden.
2016 wurden 847
Bauschuttanlieferungen berechnet. Das Angebot gilt für kleinere Mengen
(100 l = 5 €
Gebühr) z.B. alte Fliesen, alte WC-Becken oder geringe Mengen an Renovierungsbauschutt.
Größere Mengen müssen nach wie vor privat entsorgt werden.
Seit Januar 2009
nimmt der Bauhof auch Rest- und Mischmüll zum Satzungspreis von 5 € je
100 Liter zu den
Wertstoffannahmezeiten an. Neben der Möglichkeit die kostenpflichtigen städt.
Restmüllsäcke (80 Liter = 4 €) neben der Restmülltonne bereitzustellen, wird so
auch die Möglichkeit eingeräumt, zusätzliche Restabfälle (Reste von Festen,
Aufräumaktionen, Renovierungen usw.) auf dem Bauhof entsorgen zu können. Dieses
Angebot wurde im letzten Jahr 5.001 mal
in Anspruch genommen.
Im Sinne der Mülltrennung und Wirtschaftlichkeit, wird ab 2017 auch auf
dem Wertstoffhof Altholz getrennt vom Restmüll gesammelt. Da die Entsorgung von
Altholz günstiger als das Verbrennungsentgelt für Restmüll ist, wird die Gebühr
für Altholz je angefangene 100 ltr. auf 3 € festgesetzt.
Daneben wurden 1.417
Kompostsäcke (je 3,50 €) verkauft. Damit werden in Hilden weitaus die meisten
Kompostsäcke im Kreisgebiet abgegeben. Der Kompostverkauf in den
kreisangehörigen
Städten ist
äußerst positiv zu bewerten, weil sich der Bioabfallkreislauf so erst richtig
schließt. Der Kompost ist streng kontrolliert und zertifiziert. Übrigens können
Bürgerinnen und Bürger des Kreises auf der Deponie Langenfeld-Immigrath losen
Kompost (mit Behältern und Schüppe) auch kostenlos abholen.
Auch das
Angebot "Sperrgutexpress" wurde 2016 mit 268 Aufträgen sehr gut
angenommen. Innerhalb von 2 bis 4
Arbeitstagen kann auf diese Weise bei Termindruck und Notfällen Sperrgut
abgeholt werden.
Nicht immer reicht
die Biotonne aus, um die plötzlich anfallenden Laubmengen im Herbst aufnehmen
zu können. Daher bietet die Stadt als
zusätzliches Angebot, neben der Biotonne und der kostenlosen Grünabfallannahme,
den Laubsack aus reißfestem Papier für 1 € / Stck. an.
2016 wurden 891
Laubsäcke verkauft (2012 > 1.484; 2013 > 1.051; 2014 > 805; 2015 > 1.251).
Die Gebührenentwicklung in Hilden ist in den letzten Jahren sehr positiv
zu beurteilen. Eine 120 Liter Restmülltonne kostete im Jahr 2016 weniger als im
Jahr 2000. Zum Jahr 2017 hat der Kreis
Mettmann das Verbrennungsentgelt erneut gesenkt, so dass auch in der Stadt
Hilden eine weitere Gebührensenkung um 6 % möglich war.
Birgit Alkenings