Betreff
Kulturelle Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten/Sachstandsbericht
Vorlage
WP 14-20 SV 41/058
Aktenzeichen
III/41 Dä
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den Sachstandsbericht über die kulturellen Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten zur Kenntnis.“


Erläuterungen und Begründungen:

 

 


„Kultur ist eine wesentliche Grundlage unseres Zusammenlebens und verbindet Menschen verschiedener Herkunft.“

(Nationaler integrationsplan S. 127/Abschnitt 2)

 

Auch Kultur kann entscheidend dazu beitragen, die Integration von Geflüchteten zu· unterstützen und zu befördern. Kulturelle Bildung ist ein wichtiger Schlüssel für erfolgreiche gesellschaftliche Transformationsprozesse.“

 (Integrationsplan für NRW S.7 / Abschnitt 2)

 

Diese Zitate aus dem nationalen Integrationsplan / Themenfeld 6 „Kultur und Integration“ sowie aus dem 10-Punkte-Integrationsplan für NRW machen deutlich, dass die Integration von Menschen aus anderen Kulturen (aktuell insbesondere die Integration von Geflüchteten aus Syrien und anderen Krisengebieten) eine Aufgabe ist, die keineswegs nur in den Verantwortungsbereich des Amtes für Soziales und Integration fällt. Vielmehr sind (neben weiteren Bereichen) auch und besonders die Kultureinrichtungen der Stadt gefordert, mit kulturellen Maßnahmen entscheidende Beiträge zur Integration von Geflüchteten und für ein von Toleranz, Respekt und gegenseitigem Interesse geprägtes Miteinander in unserer Gesellschaft zu leisten.

 

 

1. Maßnahmen der Musikschule

 

Rückblick

 

Wie bereits im Februar 2016 berichtet, hat die Musikschule im direkten Kontakt mit dem Amt für Soziales und Integration als erste Maßnahme im August 2015 sehr erfolgreich einen Trommel-Workshop für und mit Geflüchteten durchgeführt und in der Folge gleich mehrere Auftritte mit dieser Gruppe absolviert.

 

Nach dieser ausgesprochen guten Erfahrung wurden für 2016 erfolgreich Fördermittel des Ministeriums für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW beantragt für ein größer angelegtes Trommelprojekt („TROMMELei“) mit einer Laufzeit von 11 Monaten. Dieses endete (vorläufig) im Januar 2017.

 

Darüber hinaus konnte dank einer zweckgebundenen Spende des Lions Clubs Hilden „fortissimo“, ein Projekt für Familien mit kleinen Kindern (ähnlich den Musikkursen „Piccolini“ und „Bambini“ für die kleinsten Schüler/innen in der Musikschule) durchgeführt werden. Diese Kurse wurden in Kooperation mit dem Stellwerk in deren Räumlichkeiten im Bürgerhaus durchgeführt (mit insgesamt 12 Terminen).

 

Im Herbst 2016 konnten außerdem kurzfristig über den Landesverband der Musikschulen in NRW Fördermittel des Landes für sogenannte „Mini-Projekte“ mit einer Laufzeit von maximal 10 Wochen beantragt werden.

Die Musikschule Hilden nutzte diese Fördermittel zur Durchführung von insgesamt vier weiteren Maßnahmen,

  • einem Kurs „Sprachförderung durch Singen und Gitarrenspiel“ für geflüchtete Schüler im Grundschulalter (in Kooperation mit der Adolf-Reichwein-Schule),
  • zwei Gitarrenkurse für Schüler einer Internationalen Klasse (in Kooperation mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium)
  • sowie einem Chorangebot für Geflüchtete (in Kooperation mit der VHS Hilden – Haan)

 

Erfahrungen

 


„Studien belegen, dass kulturelle Bildung das Lernverhalten insgesamt verbessert. Sie formt auch die Persönlichkeit, schult das soziale ebenso wie das moralische Bewusstsein und stärkt damit die Zukunftschancen.“

(Nationaler integrationsplan S. 128 / Abschnitt 1)

 

Dies ist natürlich auch in Schulen bekannt, und entsprechend positiv reagierten die angesprochenen Schulen auf das Angebot, Projekte mit Schüler/innen aus Flüchtlingsfamilien innerhalb der Unterrichtszeiten der Schule durchzuführen.

 

Dank der im schulischen Alltag selbstverständlichen Verbindlichkeit und Kontinuität waren die 2016 in Schulen durchgeführten Projekte ausgesprochen erfolgreich. Auch konnten dank der nun auch in diesem Bereich enge Kooperation mit Schulen bereits einige, besonders interessierte Schüler/innen aus Flüchtlingsfamilien in den regulären Unterricht der Musikschule überführt werden.

 


„Kulturelle Bildung muss Auftrag aller vorhandenen Strukturen des Bildungs- und Kultursystems sein. Das gemeinsame Erleben, das gemeinsame Handeln dient der Gemeinschaftsbildung zwischen Zuwanderern und Einheimischen, die soziale und emotionale Bindung wird gestärkt. Projekte kultureller Bildung sollten dann wo sinnvoll und zweckmäßig auch zielorientiert in heterogenen Gruppen erfolgen, um integrierend zu wirken.“ (Nationaler Integrationsplan S. 128 -129)

 

Während die Angebote in den Schulen gezielt und ausschließlich für geflüchtete Kinder und Jugendliche ausgerichtet waren, wurden mit dem ganzjährigen Trommelprojekt („TROMMELei“) bewusst nicht nur Geflüchtete angesprochen. Hier sollte – wie bereits beim Workshop 2015 – die interkulturelle Begegnung und das gemeinschaftliche musikalische Erleben im Mittelpunkt stehen.

Dank erneuter Unterstützung durch das Amt für Soziales und Integration nahmen auch an diesem neuen Trommelkurs – neben zahlreichen Deutschen – zunächst mehrere Geflüchtete teil, und das menschliche und musikalische Miteinander entwickelte sich ausgesprochen positiv.

Es stellte sich aber heraus, dass es für die Geflüchteten offenbar außerhalb von verbindlichen Terminen ungewohnt und/oder schwierig war, regelmäßig an den Angeboten teilzunehmen, obwohl sie grundsätzlich durchaus Spaß am gemeinsamen Musizieren und der Begegnung mit anderen Musikbegeisterten zeigten. So fanden dann auch teilweise wochenlang gar keine Geflüchteten den Weg in die wöchentliche Probe, und die deutschen Teilnehmer/innen blieben immer öfter unter sich.

 

Vergeblich warteten auch häufig die Musikschul-Lehrkräfte bei den Angeboten „fortissimo“ und dem neu zu bildenden Chor auf Teilnehmer/innen. Schließlich wurde mangels Teilnehmer(inne)n das Angebot für geflüchtete Familien mit kleinen Kindern nach 12 von geplanten 20 Terminen vorläufig eingestellt, und für das Chorangebot wird im Frühjahr 2017 erst einmal neu geworben werden müssen.

 

 

 

 

 

 

Maßnahmen in 2017

 

Angebote

 

Trotz dieser nicht durchgängig positiven Erfahrungen, führt die Musikschule auch in 2017 Maßnahmen in überwiegend denselben Formaten durch, nun aber teilweise mit veränderten Herangehensweisen.

Fördermittel des Landes für die Fortsetzung kultureller Maßnahmen zur Förderung der Integration von Geflüchteten konnten bereits erfolgreich akquiriert werden.

 

Die (insgesamt drei) erfolgreichen Unterrichtsgruppen in den Schulen werden (zunächst einmal bis zum Sommer) in der bewährten Form weitergeführt - zum Teil mit anderen oder auch zusätzlichen Schülern.

 

Auch ein Trommelprojekt findet wieder statt, allerdings wird nun – aufgrund der in 2016 gesammelten Erfahrungen – hierbei ein neues Konzept verfolgt.

So erfolgt nun stärker  (in einer Art „aufsuchender Kulturarbeit“) eine direkte Ansprache potentieller Teilnehmer/innen in Form von Mitmach-Aktionen an Orten, wo Geflüchtete wohnen bzw. regelmäßig anzutreffen sind. Dies hat auch bereits in den ersten Wochen dazu geführt, dass mehrere Geflüchtete (darunter auch Kinder und Jugendliche) für das Angebot interessiert und eingebunden werden konnten.

Außerdem soll ein Partnerschafts-Modell installiert werden, durch das der/dem Einzelnen eine regelmäßige Teilnahme erleichtert wird und eine stärkere persönliche Bindung der Teilnehmer/innen untereinander entstehen kann.

 

Für das Chorangebot, das in 2017 noch einmal neu gestartet werden soll, wird verstärkt geworben werden, mit Handzetteln in verschiedenen Sprachen und durch Sing-Aktionen an verschiedenen Orten (bspw. im Flüchtlings-Café).

Konkret angedacht ist auch eine direkte zeitliche und vor allem auch inhaltliche Kopplung an Deutsch- oder Integrationskurse in der Volkhochschule. Das war bereits für 2016 geplant, konnte aber bis zum Jahresende noch nicht im gewünschten Maße umgesetzt werden.

 

Im Rahmen des Programms „JeKits – Jedem Kind Instrumente Tanzen Singen“ in und mit den Hildener Grundschulen, erhalten alle Kinder im Grundschulalter, also auch Kinder aus geflüchteten Familien, die Gelegenheit, gemeinsam mit ihren Mitschüler(inne)n das aktive Musizieren kennenzulernen und mit dem Instrumentalunterricht zu beginnen.

 

Inzwischen werden auch vermehrt Kinder und Jugendliche aus geflüchteten Familien zum regulären Unterricht an der Musikschule angemeldet, insbesondere in den Fächern Gitarre, Klavier und Keyboard. Sie nehmen wie alle anderen Schüler/innen der Musikschule selbstverständlich auch an Vorspielen, Auftritten und Konzerten teil und sind im direkten Kontakt und Austausch mit anderen Schüler(inne)n der Musikschule. Viele Geflüchtete überwinden ihre Sprachlosigkeit durch die Sprache der Musik, erste Freundschaften entstehen. Die Musikschule erweist sich hier als Brückenbauer zwischen den Kulturen und ermöglicht das gegenseitige Kennenlernen.

 

Es ist festzustellen, dass das Interesse für Musik und am Erlernen eines Instrumentes gerade bei den Geflüchteten aus Syrien und Albanien besonders ausgeprägt ist.

Auffällig ist dabei, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen deutlich freier mit dem Instrument umgehen als zumeist deutsche Kinder. Sie spielen ihnen bekannte Melodien nach, improvisieren und komponieren eigene Melodien und Musikstücke, sind hoch motiviert, neue Stücke kennenzulernen, und demonstrieren selbstbewusst, was sie bereits spielen können. Man darf gespannt sein, ob und wie sich diese andere kulturelle Prägung im direkten Kontakt mit deutschen Schüler/innen mittel- bis langfristig (auch) auf deren Musikpraxis auswirkt.

 

 

Fortbildung der musikpädagogischen Fachkräfte

 


Zahlreiche Angebote in den Sparten Musik und Theater erzielen über die Netzwerke des Landesmusikrats; der Landesmusikschulen, der soziokulturellen Zentren sowie des Kulturrucksacks eine landesweite Wirkung. Besondere Bedeutung hat dabei auch die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Umgang mit einer neuen, sehr diversen Zielgruppe.“ (Integrationsplan für NRW S.7 / Abschnitt 2)

 

„Um die neuen Herausforderungen bewältigen zu können, benötigen Kultureinrichtungen auf allen Ebenen interkulturelle Kompetenz, zu allererst durch die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Interkulturelle Öffnung sollte Bestandteil von Organisationsentwicklungsprozessen in Kultureinrichtungen sein.“ (Nationaler integrationsplan S. 133 / Abschnitt 3)

 

Die Bereitschaft und Offenheit der Musikschul-Lehrkräfte, Projekte für und mit Geflüchtete/n durchzuführen bzw. geflüchtete Kinder und/oder Jugendliche zu unterrichten, ist ausgesprochen groß. Die Künste - das ist ihnen als Musiker/innen natürlich bewusst -  haben stets Einflüsse aus anderen Ländern aufgegriffen, miteinander verbunden und daraus Neues entstehen lassen, das gilt in besonderem Maße für die Musik.

Darüber hinaus wissen die Lehrkräfte um die Bedeutung des aktiven und gemeinsamen Musizierens in Integrationsprozessen und sehen sich in der Verantwortung, sich entsprechend einzubringen und den Integrationsprozess vor Ort aktiv mitzugestalten.

 

Bereitschaft und Offenheit allein werden jedoch nicht ausreichen, um die neuen Herausforderungen, die sich im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die Krieg, Vertreibung, große Not und Flucht erlebt haben, und die sich in der Begegnung mit einer oder mit einer (noch) fremden (Musik-)Kultur sowie auch im interkulturellen Miteinander stellen, erfolgreich bewältigen zu können.

 

Der Landesverband der Musikschulen bietet in diesem Jahr (gefördert durch das Ministerium für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW) mehrere ganztägige Fortbildungen an Musikschulen an, um die interkulturelle Kompetenz der Lehrkräfte vor Ort zu fördern. Eine dieser  Fortbildungen wird Anfang Juli in Hilden stattfinden. Damit wird die Musikschule ihre Lehrkräfte mit notwendigem Wissen ausstatten, ihnen die Entwicklung einer eigenen Haltung und Perspektive ermöglichen und eine interkulturelle Musikpraxis  erlebbar machen, um sie zu stärken und zu motivieren für ihre aktive und kompetente Mitwirkung bei weiteren Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten.

 

Vernetzung

 

Für eine erfolgreiche Durchführung der genannten und Entwicklung weiterer Kulturangebote sowie auch für die Integration der in Hilden lebenden Geflüchteten insgesamt ist es jetzt, nach erfolgreicher Durchführung verschiedenster „Willkommens“-Projekte in den beiden letzten Jahren, enorm wichtig, dass sich Ämter, Einrichtungen, Institutionen und Ehrenamtliche, die sich in diesem Bereich engagieren, noch stärker vernetzen, sich gegenseitig über ihre Arbeit informieren und ihre Angebote aufeinander abstimmen. Die Musikschule wird sich gerne in ein solches Netzwerk einbringen.

 

 

2. Maßnahmen der Bibliothek

 

Für viele Geflüchtete in Hilden hat die Bibliothek einen hohen Stellenwert. Sie ist nicht nur ein Ort der Weiterbildung, sondern vielmehr ein wichtiger Teil der täglichen Freizeitgestaltung. In den Notunterkünften fehlt die Möglichkeit des Rückzugs und es mangelt an Aufenthaltsqualität. Die Bibliothek ist einer der wenigen Orte in der Stadt, der zum stundenlangen Verweilen einlädt, ohne dass dadurch Kosten entstehen. Hier besteht die Möglichkeit, Freunde zu treffen, Spiele zu spielen, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen.

 

 

Situation in der Bibliothek

 

Interkulturelle Angebote haben in der Bibliothek bereits eine langjährige Tradition. Verantwortlich für den Bereich „Interkulturelle Angebote“ ist seit April 2014 Diplom-Bibliothekarin Karin Lachmann.
Als Lektorin ist sie zuständig für die Medienbestände der Bereiche „Fremdsprache“, „Reise“, „Leichte Sprache“, „Willkommen in Hilden“ und fremdsprachige Literatur für Kinder und Erwachsene. Sie pflegt die Kontakte zu den unterschiedlichen kulturellen Gruppen und Vereinen vor Ort, bietet spezielle Einführungen in die Bibliotheksnutzung für Migranten, Geflüchtete und die Integrationskurse der VHS an. Darüber hinaus organisiert sie interkulturelle Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene. Die bestehenden Angebote und Services wurden von ihr kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt.

 

 

Medienangebot

 

Aktuell bietet die Bibliothek einen umfangreichen Bestand, speziell für Geflüchtete mit keinen oder geringen Vorkenntnissen der deutschen Sprache, sowie für Erzieher, Lehrkräfte und ehrenamtliche Helfer, die mit Geflüchteten arbeiten. Das Angebot umfasst einfache Bildwörterbücher, spezielle Sprachkurse für Erwachsene in verschiedenen Ausgangssprachen, Sprachkurse für Jugendliche, Verständigungshilfen für Arztbesuche und Elterngespräche, Materialien zur Sprachförderung, Bücher zur Landeskunde und Erstorientierung, in Deutschland sowie Broschüren in zahlreichen Sprachen zum Mitnehmen. Diese Medien werden in dem Bereich „Willkommen in Hilden“ zusammengefasst und ansprechend präsentiert. Durch den neuen Bereich, der im Sommer 2016 eingeweiht wurde, signalisiert die Bibliothek, dass Geflüchtete im Haus willkommen sind. Die Zusammenfassung der relevanten Medien an einem Standort erleichtert die Orientierung im Haus und die Informationsvermittlung für die Zielgruppe.

 

Außerdem gibt es einen Bestand mit schöner Literatur und Ratgebern in Leichter Sprache, Materialien zum Deutschlernen für Fortgeschrittene und Belletristik für Erwachsene und Kinder in verschiedenen Sprachen.

 

 

Vor-Ort-Nutzung in der Bibliothek

 

In der Bibliothek stehen 13 PCs mit Internetzugang zur Verfügung. Mit einem Passwort kann man jeweils eine Stunde das Internet nutzen. Ein PC im zweiten Obergeschoss wurde speziell für die Nutzung von „BIBNET-Press“ und Angeboten zum Deutschlernen im Internet  eingerichtet.

Im gesamten Haus ist Wlan kostenfrei zugänglich.

In den meisten Fällen erhalten in Hilden gemeldete Geflüchtete problemlos einen kostenlosen Bibliotheksausweis. Die Anmeldung ist verbunden mit einer Einführung in die wichtigsten Angebote der Bibliothek in Leichter Sprache oder Englisch durch das Bibliothekspersonal. Zur Unterstützung der Mitarbeiter finden sich in allen Etagen Mappen mit hilfreichen Materialien, wie zum Beispiel Vokabellisten und Benutzungsordnungen in Englisch, Französisch, Persisch und Arabisch, sowie in Leichter Sprache.

Über das Online-Portal „BIBNET-Press“ können zirka 2.000 Zeitungen und Zeitschriften in 50 Sprachen aus aller Welt kostenfrei gelesen werden (Kreisprojekt).

Das Online-Portal „BIBNET-Onleihe“ bietet außerdem Zugang zu E-Books in Englisch, Französisch und Spanisch (Kreisprojekt).

 

 

Veranstaltungen für Erwachsene

 

„Speak Easy“

Es werden regelmäßig spezielle Führungen für Geflüchtete und ehrenamtliche Helfer (Einzelpersonen und Gruppen) sowie für die Integrationskurse der VHS Hilden-Haan durchgeführt. Speziell für diese Zielgruppe wurde 2015 ein Führungskonzept erarbeitet.

Das Sprach-Café „Speak Easy“, gestartet Anfang 2016, fand immer dienstags um 16.00 Uhr statt. Dort trafen sich Geflüchtete mit ehrenamtlichen Betreuern der Evangelischen Erwachsenenbildung Hilden, um miteinander zu Sprechen und zu Spielen. Das für jedermann offene Angebot diente der Integration, Vernetzung und dem spielerischen Spracherwerb. Nachdem das Angebot zunächst gut angenommen wurde, gingen die Besucherzahlen stetig zurück. Nach einer längeren Sommerpause gelang es nicht, alte Teilnehmer zurückzugewinnen und neue zu erreichen. Als auch die ehrenamtlichen Betreuer nicht mehr alle zur Verfügung standen, wurde das Angebot zum Jahresende eingestellt.

 

 

Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche

 

„Mehrsprachige Vorlesestunde“

Bereits Ende 2011 begannen die Vorbereitungen und Schulungen für die Veranstaltungsreihe „Mehrsprachige Vorlesestunde“. Seit April 2012 findet diese Veranstaltung einmal monatlich für Gruppen aus Kitas und Familienzentren statt. Ein Bilderbuch wird in Deutsch und zwei weiteren Sprachen vorgelesen, danach wird etwas gespielt und gebastelt. Diese Veranstaltung erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

 

„Faraj liest vor!“

Seit 2016 findet an jedem zweiten Samstag im Monat eine deutsch-arabische Vorlesestunde mit Faraj Younan und Ingrid Tödtmann statt. Frau Tödtmann ist seit vielen Jahren als Vorlesepatin aktiv. Herr Younan floh 2015 aus Syrien und fand in Hilden eine neue Heimat. Herr Younan verfügt über ein großes Talent als Geschichtenerzähler und Vorleser. Seit einem Jahr engagiert er sich als Vorlesepate für die Bibliothek. Die Veranstaltung wird sehr gut angenommen. Das Publikum ist gemischt und reist zum Teil extra aus Düsseldorf und Umgebung an.

Seit Mai gibt es „Faraj liest vor!“ auch auf YouTube. Zur Geschichte „Heule Eule“ von Paul Friester wurde mit freundlicher Genehmigung des Nord-Süd Verlags ein Video mit Faraj Younan produziert, dass auf dem YouTube Kanal der Bibliothek hochgeladen wurde: https://www.youtube.com/watch?v=Ps4I2UFU70g

 

„Family-Cinema & Film-Treff“

An jedem letzten Samstag im Monat findet das „Family-Cinema“ statt. Dort wird ein Film im englischen Original mit Untertiteln gezeigt.

Zusammen mit dem Jugendparlament Hilden wurde das Veranstaltungsformat „Film-Treff“ entwickelt. Dabei sollen gezielt die in Hilden lebenden minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlinge angesprochen werden. Die Pilotveranstaltung im Oktober 2016 war für die Teilnehmer obligatorisch und damit sehr gut besucht. Es wurde gemeinsam ein Animationsfilm in deutscher Sprache mit deutschen Untertiteln in der Bibliothek angesehen. Danach wurde in den Räumlichkeiten der Jugendförderung gemeinsam gegessen, geredet und gespielt. Bedauerlicherweise konnte nach der zweiten Veranstaltung keine ausreichende Betreuung seitens der Wohngruppe mehr sichergestellt werden, weshalb dieses Format eingestellt werden musste.

Im Herbst 2016 fand die interkulturelle Themenwoche „Viele Länder – ein Treffpunkt“ in der Bibliothek statt. Besonders die Veranstaltungen für Kinder, das internationale Kinderfest und die Vorleseaktion „Wer hat mein Eis gegessen?“ in zehn Sprachen, wurden gut besucht.

 

 

Flyer & Broschüren

 

Die wichtigsten Bibliotheksregeln und Angebote wurden in einem bebilderten Leitfaden in Leichter Sprache zusammengefasst. Dieser Leitfaden ist auch in Englisch und Französisch verfügbar und wird bei den Führungen und bei Neuanmeldungen genutzt.

Im Integrationsbüro und den Unterkünften liegen einfache Flyer der Bibliothek in Leichter Sprache aus.

 

 

Maßnahmen 2017

 

Der gut angenommene Themenbereich „Willkommen in Hilden“, für die Erstversorgung mit Medien zum Deutschlernen, wird um Sprachkurse, Grammatikbücher und diverse Medien bis Niveau C1 erweitert. Verstärkt werden auch Bücher zur Landeskunde, Regionales und Ratgeberliteratur - zum Beispiel zum Thema Führerscheinprüfung etc. – angeschafft. Hierfür stehen nach 2016 auch in diesem Jahr wieder Mittel aus dem „Maßnahmenkatalog Integration“ zu Verfügung. In 2017 erhält die Bibliothek zudem Gelder aus dem Landesprojekt „KOMM-AN NRW“. Damit reagiert die Bibliothek auf die sich verändernden Bedürfnisse der Zielgruppe.

 

Im März 2017 wurden bei der Bezirksregierung Düsseldorf Landesmittel für die Umsetzung des Projektes „Die Bibliothek ist mein Wohnzimmer 2.0“ beantragt. Der Zuwendungsbescheid liegt seit Mitte Mai vor. Das Land fördert die Maßnahme mit € 5.100. Das sind 60% der Gesamtkosten. Mit diesen Mitteln wird der Medienbestand ausgebaut und aktualisiert, interkulturelle Fortbildungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek durchgeführt sowie tragbare CD-Player mit Kopfhörern angeschafft, die die Geflüchteten in der Bibliothek oder in den Unterkünften zum Abspielen von Sprachkurs-CDs nutzen können.

Darüber hinaus wird das bestehende Führungskonzept für die Teilnehmenden der Integrationskurse der VHS Hilden-Haan überarbeitet. Hier sollen in Zukunft auch Tablets zum Einsatz kommen, um die Funktionen von BIBNET-Press und BIBNET-Onleihe besser einüben zu können oder Quizze mit dem Programm „Kahoot“ in die bestehenden Konzepte zu integrieren. Geplant ist die Anschaffung von zehn Geräten.

 

Angedacht ist außerdem, das offene Angebot „Speak Easy“, ab Herbst 2017 durch ein ähnliches Angebot, speziell für geflüchtete Frauen, abzulösen. Bei Bedarf soll eine Kinderbetreuung während der Treffen in der Bibliothek angeboten werden. Für die Veranstaltungsarbeit und Kinderbetreuung sollen zukünftig Geflüchtete auf Honorarbasis (im Rahmen des Projektes „Die Bibliothek ist mein Wohnzimmer 2.0“) beschäftigt werden.

 

Die mehrsprachige Vorlesestunde für Kindergartengruppen wird fortgeführt. Ebenfalls bleibt die Veranstaltungsreihe „Faraj liest vor!“ bestehen.

 

 

gez.

Birgit Alkenings


Finanzielle Auswirkungen :ja

 

Produktnummer / -bezeichnung

040501 Betreiben einer Musikschule

040601 Betreiben einer Stadtbücherei

Investitions-Nr./ -bezeichnung:

 

 

Pflichtaufgabe oder

freiwillige Leistung/Maßnahme

Pflicht-

aufgabe

 

(hier ankreuzen)

freiwillige

Leistung

X

(hier ankreuzen)

 

 

Folgende Mittel sind im Ergebnis- / Finanzplan veranschlagt:

(Ertrag und Aufwand im Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen)

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

2017

0405010040

Musikschule – Kurse und Projekte

5*

versch. Aufwandskonten im Bereich Kurse und Projekte

1.983,-

2017

0406010020

Bücherei – Projekte

5*

versch. Aufwandskonten im Bereich Projekte

3.400,-

 

 

 

 

 

 

Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich folgende neue Ansätze:

(Ertrag und Aufwand im Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen)

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

2017

0405010040

Musikschule – Kurse und Projekte

414100

 

Zuschüsse vom Land

7.930,-

2017

0405010040

5*

versch. Aufwandskonten im Bereich Kurse und Projekte

7.930,-

2017

0406010020

Bücherei – Projekte

414100

 

Zuschüsse vom Land

5.100,-

2017

0406010020

5*

versch. Aufwandskonten im Bereich Projekte

5.100,-

 

Die Mehraufwendungen sind durch die Mehrerträge gedeckt.

 

 

Bei über-/außerplanmäßigem Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung  gewährleistet durch:

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stehen Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung? (ja/nein)

ja

 

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet.

Die Befristung endet am: (Monat/Jahr)

 

 

Wurde die Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft – siehe SV?

ja

X

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Finanzierung/Vermerk Kämmerer

 

gesehen - Klausgrete

 

 


Personelle Auswirkungen: nein

Im Stellenplan enthalten:

 

 

 

Planstelle(n):

 

 

 

Vermerk Personaldezernent