Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den Sachstandsbericht über die kulturellen Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
„Kultur ist
eine wesentliche Grundlage unseres Zusammenlebens und verbindet Menschen
verschiedener Herkunft.“
(Nationaler integrationsplan S. 127/Abschnitt 2)
„Auch Kultur kann entscheidend dazu beitragen, die Integration
von Geflüchteten zu· unterstützen und zu befördern. Kulturelle Bildung ist ein wichtiger Schlüssel für erfolgreiche gesellschaftliche
Transformationsprozesse.“
(Integrationsplan für NRW S.7 /
Abschnitt 2)
Diese Zitate aus dem
nationalen Integrationsplan / Themenfeld 6 „Kultur und Integration“ sowie aus
dem 10-Punkte-Integrationsplan für NRW machen deutlich, dass die Integration
von Menschen aus anderen Kulturen (aktuell insbesondere die Integration von
Geflüchteten aus Syrien und anderen Krisengebieten) eine Aufgabe ist, die
keineswegs nur in den Verantwortungsbereich des Amtes für Soziales und
Integration fällt. Vielmehr sind (neben weiteren Bereichen) auch und besonders
die Kultureinrichtungen der Stadt gefordert, mit kulturellen Maßnahmen
entscheidende Beiträge zur Integration von Geflüchteten und für ein von
Toleranz, Respekt und gegenseitigem Interesse geprägtes Miteinander in unserer
Gesellschaft zu leisten.
1. Maßnahmen der
Musikschule
Rückblick
Wie bereits im
Februar 2016 berichtet, hat die Musikschule im direkten Kontakt mit dem Amt für
Soziales und Integration als erste Maßnahme im August 2015 sehr erfolgreich einen
Trommel-Workshop für und mit Geflüchteten durchgeführt und in der Folge gleich
mehrere Auftritte mit dieser Gruppe absolviert.
Nach dieser
ausgesprochen guten Erfahrung wurden für 2016 erfolgreich Fördermittel des Ministeriums
für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW beantragt für ein größer
angelegtes Trommelprojekt („TROMMELei“)
mit einer Laufzeit von 11 Monaten. Dieses endete (vorläufig) im Januar 2017.
Darüber hinaus
konnte dank einer zweckgebundenen Spende des Lions Clubs Hilden „fortissimo“,
ein Projekt für Familien mit kleinen Kindern (ähnlich den Musikkursen
„Piccolini“ und „Bambini“ für die kleinsten Schüler/innen in der Musikschule)
durchgeführt werden. Diese Kurse wurden in Kooperation mit dem Stellwerk in
deren Räumlichkeiten im Bürgerhaus durchgeführt (mit insgesamt 12 Terminen).
Im Herbst 2016
konnten außerdem kurzfristig über den Landesverband der Musikschulen in NRW
Fördermittel des Landes für sogenannte „Mini-Projekte“ mit einer Laufzeit von
maximal 10 Wochen beantragt werden.
Die Musikschule
Hilden nutzte diese Fördermittel zur Durchführung von insgesamt vier weiteren
Maßnahmen,
- einem Kurs „Sprachförderung
durch Singen und Gitarrenspiel“ für geflüchtete Schüler im Grundschulalter
(in Kooperation mit der Adolf-Reichwein-Schule),
- zwei Gitarrenkurse für Schüler einer Internationalen
Klasse (in Kooperation mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium)
- sowie einem Chorangebot für
Geflüchtete (in Kooperation mit der VHS Hilden – Haan)
Erfahrungen
„Studien belegen, dass kulturelle Bildung das Lernverhalten insgesamt
verbessert. Sie formt auch die Persönlichkeit, schult das soziale ebenso wie
das moralische Bewusstsein und stärkt damit die Zukunftschancen.“
(Nationaler integrationsplan S. 128 / Abschnitt 1)
Dies ist
natürlich auch in Schulen bekannt, und entsprechend positiv reagierten die
angesprochenen Schulen auf das Angebot, Projekte mit Schüler/innen aus
Flüchtlingsfamilien innerhalb der Unterrichtszeiten der Schule durchzuführen.
Dank der im
schulischen Alltag selbstverständlichen Verbindlichkeit und Kontinuität waren
die 2016 in Schulen durchgeführten Projekte ausgesprochen erfolgreich. Auch
konnten dank der nun auch in diesem Bereich enge Kooperation mit Schulen
bereits einige, besonders interessierte Schüler/innen aus Flüchtlingsfamilien
in den regulären Unterricht der Musikschule überführt werden.
„Kulturelle
Bildung muss Auftrag aller vorhandenen Strukturen des Bildungs- und Kultursystems
sein. Das gemeinsame Erleben, das gemeinsame Handeln dient der Gemeinschaftsbildung
zwischen Zuwanderern und Einheimischen, die soziale und emotionale Bindung wird
gestärkt. Projekte kultureller Bildung sollten dann wo sinnvoll und zweckmäßig
auch zielorientiert in heterogenen Gruppen erfolgen, um integrierend zu
wirken.“
(Nationaler
Integrationsplan S. 128 -129)
Während die
Angebote in den Schulen gezielt und ausschließlich für geflüchtete Kinder und Jugendliche
ausgerichtet waren, wurden mit dem ganzjährigen Trommelprojekt („TROMMELei“)
bewusst nicht nur Geflüchtete angesprochen. Hier sollte – wie bereits beim
Workshop 2015 – die interkulturelle Begegnung und das gemeinschaftliche musikalische
Erleben im Mittelpunkt stehen.
Dank erneuter
Unterstützung durch das Amt für Soziales und Integration nahmen auch an diesem
neuen Trommelkurs – neben zahlreichen Deutschen – zunächst mehrere Geflüchtete
teil, und das menschliche und musikalische Miteinander entwickelte sich
ausgesprochen positiv.
Es stellte sich aber
heraus, dass es für die Geflüchteten offenbar außerhalb von verbindlichen
Terminen ungewohnt und/oder schwierig war, regelmäßig an den Angeboten
teilzunehmen, obwohl sie grundsätzlich durchaus Spaß am gemeinsamen Musizieren
und der Begegnung mit anderen Musikbegeisterten zeigten. So fanden dann auch
teilweise wochenlang gar keine Geflüchteten den Weg in die wöchentliche Probe,
und die deutschen Teilnehmer/innen blieben immer öfter unter sich.
Vergeblich
warteten auch häufig die Musikschul-Lehrkräfte bei den Angeboten „fortissimo“ und dem neu zu bildenden
Chor auf Teilnehmer/innen. Schließlich wurde mangels Teilnehmer(inne)n das
Angebot für geflüchtete Familien mit kleinen Kindern nach 12 von geplanten 20
Terminen vorläufig eingestellt, und für das Chorangebot wird im Frühjahr 2017 erst
einmal neu geworben werden müssen.
Maßnahmen in 2017
Angebote
Trotz dieser
nicht durchgängig positiven Erfahrungen, führt die Musikschule auch in 2017 Maßnahmen
in überwiegend denselben Formaten durch, nun aber teilweise mit veränderten
Herangehensweisen.
Fördermittel des
Landes für die Fortsetzung kultureller Maßnahmen zur Förderung der Integration
von Geflüchteten konnten bereits erfolgreich akquiriert werden.
Die (insgesamt
drei) erfolgreichen Unterrichtsgruppen
in den Schulen werden (zunächst einmal bis zum Sommer) in der bewährten
Form weitergeführt - zum Teil mit anderen oder auch zusätzlichen Schülern.
Auch ein Trommelprojekt findet wieder statt,
allerdings wird nun – aufgrund der in 2016 gesammelten Erfahrungen – hierbei
ein neues Konzept verfolgt.
So erfolgt nun
stärker (in einer Art „aufsuchender
Kulturarbeit“) eine direkte Ansprache potentieller Teilnehmer/innen in Form von
Mitmach-Aktionen an Orten, wo Geflüchtete wohnen bzw. regelmäßig anzutreffen
sind. Dies hat auch bereits in den ersten Wochen dazu geführt, dass mehrere
Geflüchtete (darunter auch Kinder und Jugendliche) für das Angebot interessiert
und eingebunden werden konnten.
Außerdem soll ein
Partnerschafts-Modell installiert werden, durch das der/dem Einzelnen eine
regelmäßige Teilnahme erleichtert wird und eine stärkere persönliche Bindung
der Teilnehmer/innen untereinander entstehen kann.
Für das Chorangebot, das in 2017 noch einmal
neu gestartet werden soll, wird verstärkt geworben werden, mit Handzetteln in
verschiedenen Sprachen und durch Sing-Aktionen an verschiedenen Orten (bspw. im
Flüchtlings-Café).
Konkret angedacht
ist auch eine direkte zeitliche und vor allem auch inhaltliche Kopplung an
Deutsch- oder Integrationskurse in der Volkhochschule. Das war bereits für 2016
geplant, konnte aber bis zum Jahresende noch nicht im gewünschten Maße
umgesetzt werden.
Im Rahmen des
Programms „JeKits – Jedem Kind
Instrumente Tanzen Singen“ in und mit den Hildener Grundschulen, erhalten
alle Kinder im Grundschulalter, also auch Kinder aus geflüchteten Familien, die
Gelegenheit, gemeinsam mit ihren Mitschüler(inne)n das aktive Musizieren
kennenzulernen und mit dem Instrumentalunterricht zu beginnen.
Inzwischen werden
auch vermehrt Kinder und Jugendliche aus geflüchteten Familien zum regulären Unterricht an der Musikschule
angemeldet, insbesondere in den Fächern Gitarre, Klavier und Keyboard. Sie
nehmen wie alle anderen Schüler/innen der Musikschule selbstverständlich auch
an Vorspielen, Auftritten und Konzerten teil und sind im direkten Kontakt und
Austausch mit anderen Schüler(inne)n der Musikschule. Viele Geflüchtete
überwinden ihre Sprachlosigkeit durch die Sprache der Musik, erste
Freundschaften entstehen. Die Musikschule erweist sich hier als Brückenbauer
zwischen den Kulturen und ermöglicht das gegenseitige Kennenlernen.
Es ist
festzustellen, dass das Interesse für Musik und am Erlernen eines Instrumentes
gerade bei den Geflüchteten aus Syrien und Albanien besonders ausgeprägt ist.
Auffällig ist
dabei, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen deutlich freier mit dem
Instrument umgehen als zumeist deutsche Kinder. Sie spielen ihnen bekannte
Melodien nach, improvisieren und komponieren eigene Melodien und Musikstücke,
sind hoch motiviert, neue Stücke kennenzulernen, und demonstrieren
selbstbewusst, was sie bereits spielen können. Man darf gespannt sein, ob und
wie sich diese andere kulturelle Prägung im direkten Kontakt mit deutschen Schüler/innen
mittel- bis langfristig (auch) auf deren Musikpraxis auswirkt.
Fortbildung der
musikpädagogischen Fachkräfte
Zahlreiche Angebote in den Sparten Musik und Theater
erzielen über die Netzwerke des Landesmusikrats; der Landesmusikschulen, der
soziokulturellen Zentren sowie des Kulturrucksacks eine landesweite Wirkung. Besondere Bedeutung hat dabei auch die
Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Umgang
mit einer neuen, sehr diversen Zielgruppe.“ (Integrationsplan
für NRW S.7 / Abschnitt 2)
„Um die neuen
Herausforderungen bewältigen zu können, benötigen Kultureinrichtungen auf allen
Ebenen interkulturelle Kompetenz, zu allererst durch die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Interkulturelle Öffnung sollte Bestandteil von Organisationsentwicklungsprozessen
in Kultureinrichtungen sein.“ (Nationaler integrationsplan S. 133 / Abschnitt 3)
Die Bereitschaft
und Offenheit der Musikschul-Lehrkräfte, Projekte für und mit Geflüchtete/n
durchzuführen bzw. geflüchtete Kinder und/oder Jugendliche zu unterrichten, ist
ausgesprochen groß. Die Künste - das ist ihnen als Musiker/innen natürlich
bewusst - haben stets Einflüsse aus
anderen Ländern aufgegriffen, miteinander verbunden und daraus Neues entstehen
lassen, das gilt in besonderem Maße für die Musik.
Darüber hinaus
wissen die Lehrkräfte um die Bedeutung des aktiven und gemeinsamen Musizierens
in Integrationsprozessen und sehen sich in der Verantwortung, sich entsprechend
einzubringen und den Integrationsprozess vor Ort aktiv mitzugestalten.
Bereitschaft und
Offenheit allein werden jedoch nicht ausreichen, um die neuen Herausforderungen,
die sich im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die Krieg,
Vertreibung, große Not und Flucht erlebt haben, und die sich in der Begegnung
mit einer oder mit einer (noch) fremden (Musik-)Kultur sowie auch im
interkulturellen Miteinander stellen, erfolgreich bewältigen zu können.
Der Landesverband
der Musikschulen bietet in diesem Jahr (gefördert durch das Ministerium für
Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW) mehrere ganztägige
Fortbildungen an Musikschulen an, um die interkulturelle Kompetenz der
Lehrkräfte vor Ort zu fördern. Eine dieser
Fortbildungen wird Anfang Juli in Hilden stattfinden. Damit wird die
Musikschule ihre Lehrkräfte mit notwendigem Wissen ausstatten, ihnen die
Entwicklung einer eigenen Haltung und Perspektive ermöglichen und eine
interkulturelle Musikpraxis erlebbar
machen, um sie zu stärken und zu motivieren für ihre aktive und kompetente
Mitwirkung bei weiteren Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten.
Vernetzung
Für eine
erfolgreiche Durchführung der genannten und Entwicklung weiterer Kulturangebote
sowie auch für die Integration der in Hilden lebenden Geflüchteten insgesamt
ist es jetzt, nach erfolgreicher Durchführung verschiedenster
„Willkommens“-Projekte in den beiden letzten Jahren, enorm wichtig, dass sich
Ämter, Einrichtungen, Institutionen und Ehrenamtliche, die sich in diesem
Bereich engagieren, noch stärker vernetzen, sich gegenseitig über ihre Arbeit
informieren und ihre Angebote aufeinander abstimmen. Die Musikschule wird sich
gerne in ein solches Netzwerk einbringen.
2. Maßnahmen der Bibliothek
Für viele Geflüchtete in Hilden hat die Bibliothek einen hohen Stellenwert. Sie ist nicht nur ein Ort der Weiterbildung, sondern vielmehr ein wichtiger Teil der täglichen Freizeitgestaltung. In den Notunterkünften fehlt die Möglichkeit des Rückzugs und es mangelt an Aufenthaltsqualität. Die Bibliothek ist einer der wenigen Orte in der Stadt, der zum stundenlangen Verweilen einlädt, ohne dass dadurch Kosten entstehen. Hier besteht die Möglichkeit, Freunde zu treffen, Spiele zu spielen, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen.
Situation in der
Bibliothek
Interkulturelle
Angebote haben in der Bibliothek bereits eine langjährige Tradition. Verantwortlich
für den Bereich „Interkulturelle Angebote“ ist seit April 2014
Diplom-Bibliothekarin Karin Lachmann.
Als Lektorin ist sie zuständig für die Medienbestände der Bereiche
„Fremdsprache“, „Reise“, „Leichte Sprache“, „Willkommen in Hilden“ und
fremdsprachige Literatur für Kinder und Erwachsene. Sie pflegt die Kontakte zu
den unterschiedlichen kulturellen Gruppen und Vereinen vor Ort, bietet
spezielle Einführungen in die Bibliotheksnutzung für Migranten, Geflüchtete und
die Integrationskurse der VHS an. Darüber hinaus organisiert sie
interkulturelle Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene. Die bestehenden
Angebote und Services wurden von ihr kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt.
Medienangebot
Aktuell
bietet die Bibliothek einen umfangreichen Bestand, speziell für Geflüchtete mit
keinen oder geringen Vorkenntnissen der deutschen Sprache, sowie für Erzieher,
Lehrkräfte und ehrenamtliche Helfer, die mit Geflüchteten arbeiten. Das Angebot
umfasst einfache Bildwörterbücher, spezielle
Sprachkurse für Erwachsene in verschiedenen Ausgangssprachen, Sprachkurse für
Jugendliche, Verständigungshilfen für Arztbesuche und Elterngespräche, Materialien
zur Sprachförderung, Bücher zur Landeskunde und Erstorientierung, in
Deutschland sowie Broschüren in zahlreichen Sprachen zum Mitnehmen. Diese
Medien werden in dem Bereich „Willkommen in Hilden“ zusammengefasst und
ansprechend präsentiert. Durch den neuen Bereich, der im Sommer 2016 eingeweiht
wurde, signalisiert die Bibliothek, dass Geflüchtete im Haus willkommen sind.
Die Zusammenfassung der relevanten Medien an einem Standort erleichtert die
Orientierung im Haus und die Informationsvermittlung für die Zielgruppe.
Außerdem gibt es einen Bestand mit schöner Literatur und Ratgebern in Leichter
Sprache, Materialien zum Deutschlernen für Fortgeschrittene und Belletristik
für Erwachsene und Kinder in verschiedenen Sprachen.
Vor-Ort-Nutzung in
der Bibliothek
In der Bibliothek stehen 13 PCs mit Internetzugang zur Verfügung. Mit einem Passwort kann man jeweils eine Stunde das Internet nutzen. Ein PC im zweiten Obergeschoss wurde speziell für die Nutzung von „BIBNET-Press“ und Angeboten zum Deutschlernen im Internet eingerichtet.
Im gesamten Haus ist Wlan kostenfrei zugänglich.
In den meisten Fällen erhalten in Hilden gemeldete Geflüchtete problemlos einen kostenlosen Bibliotheksausweis. Die Anmeldung ist verbunden mit einer Einführung in die wichtigsten Angebote der Bibliothek in Leichter Sprache oder Englisch durch das Bibliothekspersonal. Zur Unterstützung der Mitarbeiter finden sich in allen Etagen Mappen mit hilfreichen Materialien, wie zum Beispiel Vokabellisten und Benutzungsordnungen in Englisch, Französisch, Persisch und Arabisch, sowie in Leichter Sprache.
Über das Online-Portal „BIBNET-Press“ können zirka 2.000 Zeitungen und Zeitschriften in 50 Sprachen aus aller Welt kostenfrei gelesen werden (Kreisprojekt).
Das Online-Portal „BIBNET-Onleihe“ bietet außerdem Zugang zu E-Books in Englisch, Französisch und Spanisch (Kreisprojekt).
Veranstaltungen für
Erwachsene
„Speak Easy“
Es werden regelmäßig spezielle Führungen für Geflüchtete und ehrenamtliche Helfer (Einzelpersonen und Gruppen) sowie für die Integrationskurse der VHS Hilden-Haan durchgeführt. Speziell für diese Zielgruppe wurde 2015 ein Führungskonzept erarbeitet.
Das Sprach-Café „Speak Easy“, gestartet Anfang 2016, fand immer dienstags um 16.00 Uhr statt. Dort trafen sich Geflüchtete mit ehrenamtlichen Betreuern der Evangelischen Erwachsenenbildung Hilden, um miteinander zu Sprechen und zu Spielen. Das für jedermann offene Angebot diente der Integration, Vernetzung und dem spielerischen Spracherwerb. Nachdem das Angebot zunächst gut angenommen wurde, gingen die Besucherzahlen stetig zurück. Nach einer längeren Sommerpause gelang es nicht, alte Teilnehmer zurückzugewinnen und neue zu erreichen. Als auch die ehrenamtlichen Betreuer nicht mehr alle zur Verfügung standen, wurde das Angebot zum Jahresende eingestellt.
Veranstaltungen für
Kinder und Jugendliche
„Mehrsprachige Vorlesestunde“
Bereits Ende 2011 begannen die Vorbereitungen und Schulungen für die Veranstaltungsreihe „Mehrsprachige Vorlesestunde“. Seit April 2012 findet diese Veranstaltung einmal monatlich für Gruppen aus Kitas und Familienzentren statt. Ein Bilderbuch wird in Deutsch und zwei weiteren Sprachen vorgelesen, danach wird etwas gespielt und gebastelt. Diese Veranstaltung erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
„Faraj liest vor!“
Seit 2016 findet an jedem zweiten Samstag im Monat eine deutsch-arabische Vorlesestunde mit Faraj Younan und Ingrid Tödtmann statt. Frau Tödtmann ist seit vielen Jahren als Vorlesepatin aktiv. Herr Younan floh 2015 aus Syrien und fand in Hilden eine neue Heimat. Herr Younan verfügt über ein großes Talent als Geschichtenerzähler und Vorleser. Seit einem Jahr engagiert er sich als Vorlesepate für die Bibliothek. Die Veranstaltung wird sehr gut angenommen. Das Publikum ist gemischt und reist zum Teil extra aus Düsseldorf und Umgebung an.
Seit Mai gibt es „Faraj liest vor!“ auch auf YouTube. Zur Geschichte „Heule Eule“ von Paul Friester wurde mit freundlicher Genehmigung des Nord-Süd Verlags ein Video mit Faraj Younan produziert, dass auf dem YouTube Kanal der Bibliothek hochgeladen wurde: https://www.youtube.com/watch?v=Ps4I2UFU70g
„Family-Cinema & Film-Treff“
An jedem letzten Samstag im Monat findet das „Family-Cinema“ statt. Dort wird ein Film im englischen Original mit Untertiteln gezeigt.
Zusammen mit dem Jugendparlament Hilden wurde das Veranstaltungsformat „Film-Treff“ entwickelt. Dabei sollen gezielt die in Hilden lebenden minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlinge angesprochen werden. Die Pilotveranstaltung im Oktober 2016 war für die Teilnehmer obligatorisch und damit sehr gut besucht. Es wurde gemeinsam ein Animationsfilm in deutscher Sprache mit deutschen Untertiteln in der Bibliothek angesehen. Danach wurde in den Räumlichkeiten der Jugendförderung gemeinsam gegessen, geredet und gespielt. Bedauerlicherweise konnte nach der zweiten Veranstaltung keine ausreichende Betreuung seitens der Wohngruppe mehr sichergestellt werden, weshalb dieses Format eingestellt werden musste.
Im Herbst 2016 fand die interkulturelle Themenwoche „Viele Länder – ein Treffpunkt“ in der Bibliothek statt. Besonders die Veranstaltungen für Kinder, das internationale Kinderfest und die Vorleseaktion „Wer hat mein Eis gegessen?“ in zehn Sprachen, wurden gut besucht.
Flyer &
Broschüren
Die wichtigsten Bibliotheksregeln und Angebote wurden in einem bebilderten Leitfaden in Leichter Sprache zusammengefasst. Dieser Leitfaden ist auch in Englisch und Französisch verfügbar und wird bei den Führungen und bei Neuanmeldungen genutzt.
Im Integrationsbüro und den Unterkünften liegen einfache Flyer der Bibliothek in Leichter Sprache aus.
Maßnahmen 2017
Der gut angenommene
Themenbereich „Willkommen in Hilden“, für die Erstversorgung mit Medien zum
Deutschlernen, wird um Sprachkurse, Grammatikbücher und diverse Medien bis
Niveau C1 erweitert. Verstärkt werden auch Bücher zur Landeskunde, Regionales
und Ratgeberliteratur - zum Beispiel zum Thema Führerscheinprüfung etc. –
angeschafft. Hierfür stehen nach 2016 auch in diesem Jahr wieder Mittel aus dem
„Maßnahmenkatalog Integration“ zu Verfügung. In 2017 erhält die Bibliothek
zudem Gelder aus dem Landesprojekt „KOMM-AN NRW“. Damit reagiert die Bibliothek
auf die sich verändernden Bedürfnisse der Zielgruppe.
Im März 2017 wurden bei der Bezirksregierung
Düsseldorf Landesmittel für die Umsetzung des Projektes „Die Bibliothek ist
mein Wohnzimmer 2.0“ beantragt. Der Zuwendungsbescheid liegt seit Mitte Mai
vor. Das Land fördert die Maßnahme mit € 5.100. Das sind 60% der Gesamtkosten.
Mit diesen Mitteln wird der Medienbestand ausgebaut und aktualisiert,
interkulturelle Fortbildungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bibliothek durchgeführt sowie tragbare CD-Player mit Kopfhörern angeschafft,
die die Geflüchteten in der Bibliothek oder in den Unterkünften zum Abspielen
von Sprachkurs-CDs nutzen können.
Darüber hinaus wird das bestehende Führungskonzept
für die Teilnehmenden der Integrationskurse der VHS Hilden-Haan überarbeitet.
Hier sollen in Zukunft auch Tablets zum Einsatz kommen, um die Funktionen von
BIBNET-Press und BIBNET-Onleihe besser einüben zu können oder Quizze mit dem
Programm „Kahoot“ in die bestehenden Konzepte zu integrieren. Geplant ist die
Anschaffung von zehn Geräten.
Angedacht ist außerdem, das offene Angebot „Speak
Easy“, ab Herbst 2017 durch ein ähnliches Angebot, speziell für geflüchtete
Frauen, abzulösen. Bei Bedarf soll eine Kinderbetreuung während der Treffen in
der Bibliothek angeboten werden. Für die Veranstaltungsarbeit und Kinderbetreuung
sollen zukünftig Geflüchtete auf Honorarbasis (im Rahmen des Projektes „Die
Bibliothek ist mein Wohnzimmer 2.0“) beschäftigt werden.
Die mehrsprachige Vorlesestunde für
Kindergartengruppen wird fortgeführt. Ebenfalls bleibt die Veranstaltungsreihe
„Faraj liest vor!“ bestehen.
gez.
Birgit Alkenings
Finanzielle Auswirkungen
:ja
Produktnummer
/ -bezeichnung |
040501
Betreiben einer Musikschule 040601
Betreiben einer Stadtbücherei |
|||||||
Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
|
|
||||||
Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
X (hier ankreuzen) |
||||
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Folgende Mittel sind im Ergebnis- /
Finanzplan veranschlagt: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
||||||||
Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
||||
2017 |
0405010040 Musikschule – Kurse und Projekte |
5* |
versch. Aufwandskonten im Bereich Kurse und Projekte |
1.983,- |
||||
2017 |
0406010020 Bücherei – Projekte |
5* |
versch. Aufwandskonten im Bereich Projekte |
3.400,- |
||||
|
|
|
|
|
||||
Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich
folgende neue Ansätze: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
||||||||
Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
||||
2017 |
0405010040 Musikschule – Kurse und Projekte |
414100 |
Zuschüsse vom Land |
7.930,- |
||||
2017 |
0405010040 |
5* |
versch. Aufwandskonten im Bereich Kurse und Projekte |
7.930,- |
||||
2017 |
0406010020 Bücherei – Projekte |
414100 |
Zuschüsse vom Land |
5.100,- |
||||
2017 |
0406010020 |
5* |
versch. Aufwandskonten im Bereich Projekte |
5.100,- |
||||
Die
Mehraufwendungen sind durch die Mehrerträge gedeckt. |
||||||||
Bei über-/außerplanmäßigem
Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung gewährleistet durch: |
||||||||
Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
||||
|
|
|
|
|
||||
|
|
|
|
|
||||
Stehen
Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur
Verfügung? (ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
||||||
Freiwillige
wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet. Die
Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
|
|||||||
Wurde die Zuschussgewährung Dritter
durch den Antragsteller geprüft – siehe SV? |
ja X (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
||||||
Finanzierung/Vermerk
Kämmerer gesehen - Klausgrete |
||||||||
Personelle Auswirkungen: nein
Im Stellenplan
enthalten: |
|
|
|
Planstelle(n): |
|||
Vermerk Personaldezernent |