Übersicht über die aktuellen Maßnahmen (Stand: Februar 2015)
Beschlussvorschlag:
Der Stadtentwicklungsausschuss und der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz nehmen die Übersicht über die Einzelmaßnahmen im Projekt „Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt Hildens“ zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Der Rat der Stadt Hilden hat in seiner Sitzung am 10.07.2013 einstimmig
beschlossen, das u.a. mit drei Stadtkonferenzen erarbeitete „Integrierte
Handlungskonzept für die Innenstadt Hildens“ (IHK Innenstadt) umzusetzen, wenn
das Land NRW der Stadt Hilden entsprechende Städtebaufördermittel zur Verfügung
stellt.
Dem „Integrierten Handlungskonzept“ liegt zur Zeit ein Gesamtbudget in Höhe von
7.503.000,- € zu Grunde. Die erwartete Städtebauförderung des Landes beträgt
bei einer Anteilsfinanzierung von 50 % voraussichtlich 2.891.500,- €, der
diesbezügliche Eigenanteil der Stadt ebenfalls bei 2.891.500,- € und die Kosten
Privater bzw. private Zuschüsse 390.000,- €. Für einige Einzelmaßnahmen – im Wesentlichen
die Maßnahme A1 und die Umgestaltung von Bushaltestellen – mit einem
geschätzten Gesamtkostenbudget von 1.330.000,- € sind Anträge auf Zuschüsse aus
anderen Förderprogrammen vorzubereiten und zu stellen. Die aus dem
Städtebauförderprogramm zu bezuschussenden Maßnahmen sind im Haushalt der Stadt
(inkl. der mittelfristigen Finanzplanung) enthalten.
Mit dem Zuwendungsbescheid vom 19.11.2014 hat das Land für neun Einzelmaßnahmen,
die in 2014 bzw. 2015 begonnen werden sollen, für die Zeit vom 19.11.2014 bis
zum 15.12.2018 und einer Anteilfinanzierung von 50% eine Zuwendung in Höhe von
565.100,- € bewilligt. Die weiteren Städtebaufördermittel, die für die übrigen
im IHK Innenstadt konzeptionell angedachten „Maßnahmen“ benötigt werden, sind
seitens der Bezirksregierung Düsseldorf in die mittelfristige Finanzplanung des
Landes aufgenommen worden.
Nach Freigabe der Haushaltsmittel auf Grundlage der Sitzungsvorlage WP 14-20 SV
66/011 im November/Dezember 2014 hat die Stadtverwaltung mit den Arbeiten zur
Umsetzung der geförderten Einzelmaßnahmen begonnen.
In Folge der Kommunalwahl 2014 sind im Rat und im Stadtentwicklungsausschuss
sowie im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz eine Reihe neuer Mitglieder
vertreten, die das Verfahren zur Erstellung des Integrierten Handlungskonzepts
im 1. Halbjahr 2013 nicht begleitet haben. Deshalb erscheint es der
Stadtverwaltung sinnvoll, mit dieser Sitzungsvorlage und der in den Anlagen 1
und 2 beigefügten Darstellung zu den Einzelmaßnahmen eine Übersicht zu dem Projekt
„Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt Hildens“ zu geben.
Ziel des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) in 2013 war es, die vielen Ideen
und Konzepte, die aus den unterschiedlichen Diskussionsprozessen in den Jahren vorher
entstanden sind (z.B. City- und Lichtkonzept, Verkehrsentwicklungsplan),
systematisch aufzubereiten, zusammenfassend zu diskutieren und aufeinander
abzustimmen. Es wurden die Orte und Rahmenbedingungen mit
Verbesserungspotential definiert, wo die Stadt Hilden tätig werden sollte, um
den ersten Tendenzen zur Abwärtsentwicklung in der Innenstadt entgegen zu
treten und die Attraktivität der Innenstadt nachhaltig zu erhalten.
Das „Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt Hildens“ wurde nach einer
Reihe von Experteninterviews und drei Stadtkonferenzen entwickelt und in den
politischen Gremien beraten (Stadtentwicklungsausschuss am 24.04.2013,
12.06.2013 und 26.06.2013; Haupt- und Finanzausschuss am 26.06.2013; Rat am
10.07.2013).
Das IHK stellt eine Reihe von einzelnen „Maßnahmen“ zusammen, die in einem
Zeitraum von fünf bis sieben Jahren umgesetzt sowie abgerechnet sein können und
in ihrem gemeinsamen Zusammenwirken bewirken, die Attraktivität der Innenstadt
zu erhalten. Insbesondere jede einzelne Baumaßnahme ist jedoch für sich
betrachtet grundsätzlich ein eigenständiges Projekt – mit Ausnahme der
Maßnahmen A 1 und A 2 zur Benrather Straße –, das in den politischen Gremien
eigenständig beraten wird. Trotzdem ist aber zu betonen, dass alle einzelnen
Projekte durch das IHK zu einer „Strategie“ gebündelt wurden. Die Stadt Hilden
hat sich mit dem Ratsbeschluss vom 10.07.2013 entschieden, die Projekte
anzugehen. Daher ist heute seitens der Stadt nicht mehr der Zeitpunkt über das
„ob“, sondern nur über das „wie“ zu entscheiden. Über das „ob“ entscheidet das
Land NRW mit Hilfe der eventuellen Bewilligung zu den Einzelförderanträgen zu
jeder einzelnen „Maßnahme“.
Bei den „Maßnahmen“ des IHK handelt es sich nicht schon um umsetzungsreife Planungen
von Umgestaltungen und Änderungen. Zwar sind im IHK auch konzeptionelle Ideen
und Vorschläge enthalten, wie die Stadt ggfs. auf die „Probleme“ in den
einzelnen definierten Handlungsfeldern reagieren könne. Aber diese sind
tatsächlich immer nur als erste Ideen und Vorschläge zu verstehen.
Die Aufnahme einer „Maßnahme“ in das IHK bedeutet, dass zunächst der Planungsprozess
angestoßen werden soll, d.h. z.B. Vorentwürfe – ggfs. in mehreren Varianten –
erarbeitet werden. Aus diesen können die politischen Gremien den
Lösungsvorschlag auswählen können, der umgesetzt werden soll. Erst nach einer
Entscheidung wird die Entwurfsplanung zu den Baumaßnahmen erstellt, die
wiederum zusammen mit den Ergebnissen der Kostenberechnung (§ 14-Unterlagen)
den zuständigen Gremien zur Entscheidung vorgelegt werden.
Je nach Art der Maßnahme muss dann ein neuer (Folge-)Förderanträge gestellt
werden.
Die Aufwendungen für die Planung sowie die anschließenden Baumaßnahmen werden
mit Finanzmitteln aus der Städtebauförderung oder eventueller ergänzender bzw. alternativen
Förderprogrammen anteilmäßig gefördert.
Im Sinne einer vorausschauenden, nachhaltigen Stadterneuerung, die präventiv
bei den absehbaren strukturellen Veränderungen in der Bevölkerungs- und
Wirtschaftsstruktur ansetzt, soll mit Hilfe der Bearbeitung der „Maßnahmen“
versucht werden, den Wohn- und Handelsstandort Innenstadt zu stärken.
Begleitend sollen z.B. an der Berliner Straße, der Benrather Straße und der
Itter Barrieren abgebaut, die Eingangssituation in die Innenstadt besonders am
Fritz-Gressard-Platz, der Gabelung und der Robert-Gies-Straße verbessert
werden, ebenso wie es gilt, unter anderem im Stadtpark und am Warringtonplatz
die Aufenthaltsqualität zu steigern. Ziel ist es, private Investitionen durch
öffentliche Aktionen beispielsweise am Steinhäuser Zentrum anzustoßen, aber
auch den öffentlichen Raum an die privaten Investitionen wie z.B. beim
Itter-Karree oder den geplanten Maßnahmen im Bereich der Kirche St. Jacobus
anzupassen sowie den Stadtpark als grüne Insel in der Innenstadt als Erholungs-
und Aufenthaltsfläche zu modernisieren.
In allen Phasen des Planungs- und Umsetzungsprozesses des „Integrierten
Handlungskonzepts“ ist es wichtig, die beteiligten Personen und
Interessengruppen – die sogenannten „zentrenrelevante Akteure“ – einzubeziehen.
Um eine erfolgreiche Programmumsetzung zu gewährleisten, ist deshalb der Aufbau
einer Arbeits- und Kommunikationsstruktur unabdingbar. Zu Beginn des Förderprogramms
stellt dies die wichtigste und häufig auch schwierigste Aufgabe dar. In einem
verwaltungsinternen WorkShop hat das mit dem übergeordneten Projektmanagement
beauftragte Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH den als Anlage 3
beigefügten Vorschlag für die übergeordnete Projektstruktur zum IHK erarbeitet.
In der Übersicht aller einzelnen „Maßnahmen“ (Anlage 2) sind die aus heutiger
Sicht absehbaren zeitlichen Perspektiven sowie die im Haushalt 2014 und im
Entwurf des Haushalts 2015 enthaltenen jeweiligen Budgets enthalten. Die kursiv dargestellten Termine sowie das
Budget stehen unter dem Vorbehalt der Vorläufigkeit.
Klarstellend ist darauf hinzuweisen, dass bis auf die Maßnahme A3 „Umgestaltung
des Kreuzungsbereichs Robert-Gies-Straße – Schulstraße“ vom Land NRW bisher zu
keiner Baumaßnahme eine Zuwendung verbindlich zugesagt wurde. Hiervon
ausgenommen ist das Werkstattverfahren zur Planung der beabsichtigten
Umgestaltung des Stadtparks und des Fritz-Gressard-Platzes. Für die tatsächliche
Umgestaltung ist aber auch noch ein eigener Förderantrag zu stellen.
Aktuell hat das IHK mit seinen einzelnen Projekten folgenden Stand:
Nach Eingang des Zuwendungsbescheids der Bezirksregierung Düsseldorf vom
19.11.2014 haben sich die politischen Gremien bezüglich des Integrierten
Handlungskonzepts vor allem auf Grundlage der Sitzungsvorlagen WP 14-20 SV
66/011 und WP 14-20 SV 66/023 mit der Freigabe und der vorzeitigen
Bereitstellung von Finanzmitteln für die diversen einzelnen Projekte im
Gesamtprojekt IHK auseinandergesetzt.
Erste inhaltliche Entscheidungen stehen in der gemeinsamen Sitzung des
Stadtentwicklungsausschusses und des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz am
12.03.2015 an.
Mit Hilfe der Sitzungsvorlage WP 14-20 SV 66/020, die parallel zu dieser
Sitzungsvorlage abschließend beraten wird, wird das Werkstattverfahren zur
Planung der Umgestaltung des Stadtparks (Maßnahme B 1) vorbereitet. Im
Anschluss an den entsprechenden Beschluss soll in den kommenden Monaten das
Werkstattverfahren durchgeführt und darauf aufbauend drei Vorentwürfe
erarbeitet werden, die am 27.08.2015 im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz
zur Beratung gestellt werden sollen.
Es ist geplant, in der gemeinsamen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses und
des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz am 12.03.2015 ein erstes Konzept
für die Organisation und Umsetzung des Verfügungsfonds (inkl. der notwendigen
Vergaberichtlinien) (Maßnahme D 3) zur Beratung und ggfs. Beschlussfassung
vorzulegen, um den bestehenden Förderantrag zum 13.03.2015 aktualisieren zu
können.
Im Stadtentwicklungsausschuss am 26.08.2015 sollen neben dem Gestaltungskonzept
für die Innenstadt (Maßnahme D 2) erste Entscheidungen zu den Projekten A 1 und
A 2 (Benrather Straße / Fritz-Gressard-Platz) sowie A 4 (Gabelung)
herbeigeführt werden. Es ist beabsichtigt, die Ergebnisse der Vorentwurfsplanung
zu diesen Bauprojekten zur Beratung zu stellen.
Neben diesen vorbereitenden Planungen wird aber in 2015 auch tatsächlich in der
Innenstadt auf Grundlage des IHK etwas umgestaltet.
Von Juni bis Dezember 2015 soll der Kreuzungsbereich Robert-Gies-Straße –
Schulstraße gemäß dem Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom 12.06.2013
umgebaut werden. Vorbereitende Arbeiten wurden schon durchgeführt.
Und am oberen / östlichen Ende der Mittelstraße werden in der Zeit von Juni bis
November 2015 im Zuge des Neubaus des Pfarrzentrums „Atrium St. Jacobus“ und
der Wohngebäude Jacobushof die privaten, teilweise öffentlich nutzbaren Wege-
und Platzflächen rund um die Kirche St. Jacobus auf Kosten der jeweiligen
Bauherren umgestaltet. Als Projekt B 3 werden begleitend die benachbarten
städtischen Flächen in der Mittelstraße dieser Gestaltung – wie im Durchführungsvertrag
zum Bebauungsplan Nr. 73A, 6. Änderung (Ratsbeschluss vom 13.05.2014)
vereinbart – angepasst.
gez.
B. Alkenings