Beschlussvorschlag:
„Der
Jugendhilfeausschuss beschließt, vorbehaltlich der Bereitstellung der
notwendigen finanziellen Mittel im Rahmen des Haushaltsplanes 2009 auf der
Grundlage des vorliegenden Angebotes der Faktor Familie GmbH aus Bochum einen
Familienbericht und einen Familienförderplan erstellen zu lassen.“
Erläuterungen und Begründungen:
In der Sitzung des
Ausschusses für Schule, Sport und Soziales am 24.01.2008 wurde der Antrag des
SPD-Fraktion vom 27.11.2007 – Gleiche Lebenschancen für jedes Kind –
Kinderarmut bekämpfen – beraten. Auf die ausführliche Sitzungsvorlage SV 51/321
wird verwiesen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner Sitzung am
20.02.2008 grundsätzlich beschlossen, ein entsprechendes Konzept entwickeln zu
lassen. Die Zielgruppe dieser Konzeption betrifft Kinder, Jugendliche und
Familien, sodass jetzt und künftig eine Beratung in dem dafür zuständigen Jugendhilfeausschuss
stattfinden soll.
In der
Sitzungsvorlage 51/321 hatte die Verwaltung bereits vorgetragen, dass die
Erstellung eines solch umfangreichen Berichtes und Konzeptes allein mit eigenen
Personalressourcen nicht zu leisten sei. In diesem Zusammenhang wurde
verwaltungsseitig auf das Zentrum für Interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung
der Ruhr-Universität Bochum hingewiesen, das unter anderem im Rahmen eines vom
Land NRW geförderten Modellprojektes ein System kommunaler Berichterstattung entwickelt
und danach für einige Städte in unterschiedlicher Größenordnung Familienberichte
erstellt hat. Diese Familienberichte analysieren die Lebenslagen und die
Zufriedenheit der Familien und erarbeiten Handlungsempfehlungen.
Entsprechend dem
Vorschlag der Verwaltung und den Beratungen im Fachausschuss ist zwischenzeitlich
ein Angebot eingeholt worden, das die Situation in Hilden berücksichtigt. Das
Angebot Faktor Familie GmbH ist als Anlage beigefügt.
Die Faktor Familie
GmbH ist eine Ausgründung des Arbeitsbereiches Familienberichterstattung aus
dem Zentrum für Interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR) der
Ruhr-Universität Bochum. Wissenschaftlicher Direktor der Faktor Familie GmbH
ist der renommierte Professor Dr. Klaus-Peter Strohmeier.
Die Faktor Familie
GmbH hat sich gegenüber dem Land NRW vertraglich verpflichtet, die im Rahmen
des Modellprojektes entwickelten Komponenten auch in Zukunft zum
Selbstkostenpreis und ohne Gewinnerzielungsabsicht anzubieten.
Die Verwaltung hat
mit dem Unternehmen verschiedene Vorbereitungsgespräche geführt und die
Zielsetzungen des Angebotes erarbeitet und sich dabei von der Kompetenz des
Unternehmens überzeugt.
In der
methodischen Vorgehensweise lassen sich drei Module feststellen:
-
Familienstatistisches
Informationssystem oder Sozialraumanalyse
Damit werden unterschiedlichste Daten in ein bestimmtes System
eingestellt. Zur Zeit beinhal- tet das
Indikatorenset ca. 150 Kennziffern aus den unterschiedlichsten Bereichen, die
nicht unbedingt in Vollständigkeit für eine zielorientierte Familienförderung
benötigt werden.
Anstelle dieses Systems kommt eher eine Sozialraumanalyse in Frage.
Diese ist für die beabsichtigten Belange durchaus ausreichend.
-
Familienbefragung
Insgesamt werden 2.000 Familien befragt. Der Fragebogen umfasst auf 20
Seiten insgesamt 70 einzelne Fragen zur Lage von Familien
-
Familienbericht
Sozialraumanalyse und Familienbefragung sind die Basis für den
Familienbericht, der dann mit einer strategischen Ausrichtung der Hildener
Familienpolitik verbunden werden soll.
Dafür werden Kosten
in Höhe von ca. 70.000 € brutto erforderlich. Die Projektlaufzeit würde bei insgesamt
14 Monaten liegen.
Verwaltungsseitig
wird vorgeschlagen, auf der Grundlage des vorliegenden Angebotes einen Familienbericht
und einen Familienförderplan zu erstellen. Über die Bereitstellung der Mittel
sollte im Rahmen der Beratung des Haushaltsplanes 2009 entschieden werden, so
dass eventuell das Projekt am 01.04.2009 begonnen werden kann. Diese
Vorgehensweise ist auch mit dem Rechnungsprüfungsamt abgestimmt worden.
In der Sitzung
wird Herr Wunderlich von der Geschäftsführung der Faktor Familie GmbH die Inhalte
und Zielsetzungen des Konzeptes darstellen.
Günter Scheib