Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für
Schule und Sport und der Jugendhilfeausschuss nehmen den Sachstandsbericht zur
Optimierung der Essensverpflegung an den städtischen Schulen und Kindertageseinrichtungen
in Hilden zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Statt draußen zu toben, sitzen die Kinder heute häufig lieber vor dem
Fernseher und essen Chips und Schokolade. Spiele wie Blinde Kuh und
Schnitzeljagd sind längst unattraktiv, wenn Spielkonsole und Kindersendungen
locken. Balancieren, jonglieren und länger auf einem Bein stehen, fällt den
Kindern immer schwerer.
Beim Lieblingsessen der Kinder rangieren Pommes, Pizza und Pasta auf den
Spitzenplätzen. Übergewicht und Bewegungsmangel sind längst Phänomene unserer
Zeit geworden. Um diesem Phänomen entgegen zu wirken wurde 2005 das Sport- und
Bewegungsmodell bei der Stadt Hilden eingeführt.
Das Sport- und Bewegungsmodell der Stadt Hilden richtet sich an die
Kinder und Jugendlichen der Stadt Hilden. Durch die Durchführung des CHECK! und
ReCHECK! mit der Auswertung der körperlichen Leistungsdaten werden die
körperliche Fitness und die motorische Leistungsfähigkeit der getesteten Kinder
ermittelt. Beim CHECK 2010 wurde festgestellt, dass 6,2 % der getesteten Kinder
in Hilden adipös (krankhaft fettleibig) und 8,1 % übergewichtig sind. Diese
Kinder erhalten durch das Projekt LEICHTER FIT eine Beratung im Bereich
Ernährung und Sportangeboten, die nachhaltig zu einer Verhaltensänderung
hinsichtlich Ernährung und Bewegung führen soll.
Zur nachhaltigen Unterstützung des Sport- und Bewegungsmodells in Hilden
gehört auch die gesunde Ernährung der Kinder in den Schulen und den
Kindertageseinrichtungen.
Ernährungsverhalten
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern entwickelt sich
Deutschland von einer Halbtagsschullandschaft hin zu einem Ganztagssystem. So
war früher eine Mittagsverpflegung in Tageseinrichtungen bzw. in der Schule
eher eine Ausnahme, heute zählt sie zum gängigen Standard. Somit übernimmt der
Träger der jeweiligen Einrichtung die Essensversorgung der Kinder und damit
eine wichtige Verantwortung bei der Ernährung und Erziehung der Kinder.
Daher haben nicht nur im Besonderen die Eltern Einfluss auf das
Ernährungsverhalten ihrer Kinder, sondern auch der Träger der Einrichtungen
vertreten durch die Erzieherinnen, Erzieher, Lehrerinnen, Lehrer und den Küchenkräften
vor Ort.
Das Lernfeld Ernährung spielt im Vorschulbereich und im Schulbereich
eine herausragende Rolle, da auch hier das Ernährungsverhalten für das ganze
Leben geprägt wird. Einmal entwickelte Vorlieben und Abneigungen bleiben in der
Regel ein Leben lang erhalten. Ernährungsfehler setzen sich im späteren Kindes-
und Jugendalter fort. Übergewichtige Kinder laufen Gefahr auch übergewichtige
Erwachsene zu werden. Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen das Risiko auf
zahlreiche ernährungsbedingte Krankheiten wie Bluthochdruck, Skelettschäden,
Herzerkrankungen oder Entstehung von Diabetes des Typs II, dem Altersdiabetes,
der heute schon vermehrt auch bei Jugendlichen auftritt.
Deshalb müssen in den Kindertageseinrichtungen und Schulen zur
umfassenden Ernährungsbildung auch die gesunde, verantwortungsvolle
Speisenauswahl und die Qualität der Speisen einen hohen Stellenwert einnehmen.
Aus diesem Grund wurde ein Verpflegungskonzept für die Kindertageseinrichtungen
und die städtischen Hildener Schulen zur Optimierung und Steigerung der
Qualität der Essensverpflegung entwickelt.
Maßnahmenkatalog
April 2010
Es wurde mit den Küchenkräften und Erzieherinnen der
Kindertageseinrichtungen und städtischen Hildener Schulen eine Schulung zur
„Erstellung von ausgewogenen und gesunden Essensplänen“ nach den von der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG) festgelegten Standards durchgeführt.
Juni 2010
Besuch der Küchen in den Schulen. Kontrolle der hygienischen
Anforderungen und Beratung. Außerdem Nachfrage, welche Ergebnisse die
Überprüfung der Essenspläne ergeben haben bzw. welche Änderungen durchgeführt
worden. Die Essenspläne wurden in allen Einrichtungen überprüft und optimiert.
(z.B. tägliche Ausgabe von Stückobst, Einführung von zwei vegetarischen
Essensangeboten pro Woche, Umstellung auf Vollkornnudeln und Naturreis).
Juni/Juli 2010
Vorstellung des Optimierungskonzeptes bei den Schulleitungen und den
Kita-Leitungen.
September 2010
-
Bildung eines Qualitätszirkels mit Vertretern aus
den Bereichen Kindertageseinrichtungen, Schulen und der Vernetzungsstelle NRW.
-
Benennung eines Schnittstellenmanagers
-
Benennung eines Ansprechpartners für „Verpflegung
in den Einrichtungen“ für Schule und Kindertageseinrichtungen
Oktober/November
2010
-
Hygieneseminar für Küchenkräfte und Erzieherinnen
der Kindertageseinrichtungen und der Schulen.
-
Erwerb des Ernährungsführerscheins für die Klassen
3 und 4 an der Walter-Wiederhold-Schule und der GGS Elbsee
Die Fortbildungsveranstaltungen wurden übergreifend für die Vertreter
aus den Schulen und den Kindertageseinrichtungen durchgeführt.
Qualitätszirkel
Der
Qualitätszirkel hat folgende Ziele für die Umsetzung erarbeitet, welche mit den
nachfolgend genannten Maßnahmen hinterlegt werden:
-
Persönliche Ansprache der einzelnen Einrichtungen
mit Vorstellung der Arbeit und den Zielen des Qualitätszirkel um dadurch
eine Motivation zur Unterstützung,
Mitarbeit und Umsetzung zu erreichen
-
Benennung eines Verpflegungsbeauftragten pro
Einrichtung
-
Bildung von Essensbeiräten pro Einrichtung
-
Berücksichtigung der verschiedenen Kulturen und
Nationalitäten, Motivation dieser Eltern zur Mitarbeit in den einzelnen
Beiräten
-
Einbindung und Information aller Eltern
-
Vereinbarungen zur Umsetzung von effizienten und
nachhaltigen Strukturen und zur Ergebnissicherung für die Qualitätssteigerung
mit den einzelnen Einrichtungen abzuschließen
-
Gemeinsames Einnehmen der Mahlzeiten (Erzieher und
Kinder). Erzieherinnen sollen grundsätzlich das Essen aus pädagogischen Gründen
mit den Kindern zusammen einnehmen
Außerdem wurde
angeregt, die nächsten Treffen alternierend in den Einrichtungen durchzuführen,
damit sich der Qualitätszirkel einen Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort machen kann.
Bestehende
Projekte gerade im Sport- und im Bildungsbereich sollen mit in die Arbeit einbezogen
werden.
Fazit:
Beim Verpflegungsangebot in Kindertagesstätten und an den Schulen in
Hilden sollen die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
festgelegten Qualitätsstandards erfüllt werden.
Den Kindern in den städtischen Einrichtungen in Hilden sollen
gesundheitsfördernde, ausgewogene und vollwertige Speisen angeboten werden. Die
Kinder sollen eine gesunde Lebensführung erlernen, zu der auch eine
ausreichende Bewegung gehört.
Der gegründete Qualitätszirkel soll die Umsetzung begleiten, weitere
Ziele bei der Schulverpflegung festlegen und die Qualität der Schulverpflegung
und der Essenssituation evaluieren.
Weitere
Planung:
Maßnahmen |
Wann |
Regelmäßiges Treffen des Qualitätszirkels |
26.01.2011, dann einmal im Quartal |
Bennennung eines Verpflegungsbeauftragten für jede Schule und Kita |
Anfang 2011 |
Presseveranstaltung zur Gründung des Qualitätszirkels mit
Unterstützung der Vernetzungsstelle Schulverpflegung |
Erstes Quartal 2011 |
Erstellung von kommunalen Leitsätzen zur Verpflegungsorganisation in
Ganztagseinrichtungen |
Mitte 2011 |
Bildung von Essensbeiräten in jeder Einrichtung, bestehend aus
Schülern, Eltern, Verpflegungs- und Küchenpersonal um den Ernährungsalltag zu
gestalten und zu verbesern |
Schuljahr 2011/2012 |
Erwerb des AID-Ernährungsführerschein für die Klassen 3-4, Motivation
aller Schulen zur Teilnahme |
Schuljahr 2011/2012 |
Abschließen von Absichtserklärungen zwischen Amt für Jugend, Schule
und Sport und den Einrichtungen zur Umsetzung der gesunden Ernährung in den
Einrichtungen |
Schuljahr 2011/2012 |
Aufnahme einer gesundheitsfördernden Ernährung in alle Schulprogramme |
Schuljahr 2011/2012 |
Schulung der Küchenkräfte und Erzieherinnen in den
Hygienebestimmungen, Ökologie und einer gesunden und vollwertigen Ernährung
bei Kindern |
mindestens einmal jährlich |
Horst Thiele
Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen |
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Finanzierung: |
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Vermerk Kämmerer Gesehen Klausgrete |
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