Betreff
Optimierung der Essensverpflegung an den städtischen Schulen und Kindertageseinrichtungen in Hilden
Vorlage
WP 09-14 SV 51/090
Aktenzeichen
III/51-Hes
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Schule und Sport und der Jugendhilfeausschuss nehmen den Sachstandsbericht zur Optimierung der Essensverpflegung an den städtischen Schulen und Kindertageseinrichtungen in Hilden zur Kenntnis.

 

 

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

 

Statt draußen zu toben, sitzen die Kinder heute häufig lieber vor dem Fernseher und essen Chips und Schokolade. Spiele wie Blinde Kuh und Schnitzeljagd sind längst unattraktiv, wenn Spielkonsole und Kindersendungen locken. Balancieren, jonglieren und länger auf einem Bein stehen, fällt den Kindern immer schwerer.

Beim Lieblingsessen der Kinder rangieren Pommes, Pizza und Pasta auf den Spitzenplätzen. Übergewicht und Bewegungsmangel sind längst Phänomene unserer Zeit geworden. Um diesem Phänomen entgegen zu wirken wurde 2005 das Sport- und Bewegungsmodell bei der Stadt Hilden eingeführt.

 

Das Sport- und Bewegungsmodell der Stadt Hilden richtet sich an die Kinder und Jugendlichen der Stadt Hilden. Durch die Durchführung des CHECK! und ReCHECK! mit der Auswertung der körperlichen Leistungsdaten werden die körperliche Fitness und die motorische Leistungsfähigkeit der getesteten Kinder ermittelt. Beim CHECK 2010 wurde festgestellt, dass 6,2 % der getesteten Kinder in Hilden adipös (krankhaft fettleibig) und 8,1 % übergewichtig sind. Diese Kinder erhalten durch das Projekt LEICHTER FIT eine Beratung im Bereich Ernährung und Sportangeboten, die nachhaltig zu einer Verhaltensänderung hinsichtlich Ernährung und Bewegung führen soll.

 

Zur nachhaltigen Unterstützung des Sport- und Bewegungsmodells in Hilden gehört auch die gesunde Ernährung der Kinder in den Schulen und den Kindertageseinrichtungen.

 

 

Ernährungsverhalten

 

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern entwickelt sich Deutschland von einer Halbtagsschullandschaft hin zu einem Ganztagssystem. So war früher eine Mittagsverpflegung in Tageseinrichtungen bzw. in der Schule eher eine Ausnahme, heute zählt sie zum gängigen Standard. Somit übernimmt der Träger der jeweiligen Einrichtung die Essensversorgung der Kinder und damit eine wichtige Verantwortung bei der Ernährung und Erziehung der Kinder.

 

Daher haben nicht nur im Besonderen die Eltern Einfluss auf das Ernährungsverhalten ihrer Kinder, sondern auch der Träger der Einrichtungen vertreten durch die Erzieherinnen, Erzieher, Lehrerinnen, Lehrer und den Küchenkräften vor Ort.

 

Das Lernfeld Ernährung spielt im Vorschulbereich und im Schulbereich eine herausragende Rolle, da auch hier das Ernährungsverhalten für das ganze Leben geprägt wird. Einmal entwickelte Vorlieben und Abneigungen bleiben in der Regel ein Leben lang erhalten. Ernährungsfehler setzen sich im späteren Kindes- und Jugendalter fort. Übergewichtige Kinder laufen Gefahr auch übergewichtige Erwachsene zu werden. Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen das Risiko auf zahlreiche ernährungsbedingte Krankheiten wie Bluthochdruck, Skelettschäden, Herzerkrankungen oder Entstehung von Diabetes des Typs II, dem Altersdiabetes, der heute schon vermehrt auch bei Jugendlichen auftritt.

Deshalb müssen in den Kindertageseinrichtungen und Schulen zur umfassenden Ernährungsbildung auch die gesunde, verantwortungsvolle Speisenauswahl und die Qualität der Speisen einen hohen Stellenwert einnehmen. Aus diesem Grund wurde ein Verpflegungskonzept für die Kindertageseinrichtungen und die städtischen Hildener Schulen zur Optimierung und Steigerung der Qualität der Essensverpflegung entwickelt.

 

 

 

 

 


Maßnahmenkatalog

 

April 2010

 

Es wurde mit den Küchenkräften und Erzieherinnen der Kindertageseinrichtungen und städtischen Hildener Schulen eine Schulung zur „Erstellung von ausgewogenen und gesunden Essensplänen“ nach den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG) festgelegten Standards durchgeführt.

 

 

Juni 2010

 

Besuch der Küchen in den Schulen. Kontrolle der hygienischen Anforderungen und Beratung. Außerdem Nachfrage, welche Ergebnisse die Überprüfung der Essenspläne ergeben haben bzw. welche Änderungen durchgeführt worden. Die Essenspläne wurden in allen Einrichtungen überprüft und optimiert. (z.B. tägliche Ausgabe von Stückobst, Einführung von zwei vegetarischen Essensangeboten pro Woche, Umstellung auf Vollkornnudeln und Naturreis).

 

 

Juni/Juli 2010

 

Vorstellung des Optimierungskonzeptes bei den Schulleitungen und den Kita-Leitungen.

 

 

September 2010

 

-          Bildung eines Qualitätszirkels mit Vertretern aus den Bereichen Kindertageseinrichtungen, Schulen und der Vernetzungsstelle NRW.

-          Benennung eines Schnittstellenmanagers

-          Benennung eines Ansprechpartners für „Verpflegung in den Einrichtungen“ für Schule und Kindertageseinrichtungen

 

 

Oktober/November 2010

 

-          Hygieneseminar für Küchenkräfte und Erzieherinnen der Kindertageseinrichtungen und der Schulen.

-          Erwerb des Ernährungsführerscheins für die Klassen 3 und 4 an der Walter-Wiederhold-Schule und der GGS Elbsee

 

 

Die Fortbildungsveranstaltungen wurden übergreifend für die Vertreter aus den Schulen und den Kindertageseinrichtungen durchgeführt.

 

 


Qualitätszirkel

 

 

Der Qualitätszirkel hat folgende Ziele für die Umsetzung erarbeitet, welche mit den nachfolgend genannten Maßnahmen hinterlegt werden:

 

-          Persönliche Ansprache der einzelnen Einrichtungen mit Vorstellung der Arbeit und den Zielen des Qualitätszirkel um dadurch eine  Motivation zur Unterstützung, Mitarbeit und Umsetzung zu erreichen

 

-          Benennung eines Verpflegungsbeauftragten pro Einrichtung

 

-          Bildung von Essensbeiräten pro Einrichtung

 

-          Berücksichtigung der verschiedenen Kulturen und Nationalitäten, Motivation dieser Eltern zur Mitarbeit in den einzelnen Beiräten

 

-          Einbindung und Information aller Eltern

 

-          Vereinbarungen zur Umsetzung von effizienten und nachhaltigen Strukturen und zur Ergebnissicherung für die Qualitätssteigerung mit den einzelnen Einrichtungen abzuschließen

 

-          Gemeinsames Einnehmen der Mahlzeiten (Erzieher und Kinder). Erzieherinnen sollen grundsätzlich das Essen aus pädagogischen Gründen mit den Kindern zusammen einnehmen

 

 

Außerdem wurde angeregt, die nächsten Treffen alternierend in den Einrichtungen durchzuführen, damit sich der Qualitätszirkel einen Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort  machen kann.

 

Bestehende Projekte gerade im Sport- und im Bildungsbereich sollen mit in die Arbeit einbezogen werden.

 

 

Fazit:

 

Beim Verpflegungsangebot in Kindertagesstätten und an den Schulen in Hilden sollen die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) festgelegten Qualitätsstandards erfüllt werden.

 

Den Kindern in den städtischen Einrichtungen in Hilden sollen gesundheitsfördernde, ausgewogene und vollwertige Speisen angeboten werden. Die Kinder sollen eine gesunde Lebensführung erlernen, zu der auch eine ausreichende Bewegung gehört.

 

Der gegründete Qualitätszirkel soll die Umsetzung begleiten, weitere Ziele bei der Schulverpflegung festlegen und die Qualität der Schulverpflegung und der Essenssituation evaluieren.

 


Weitere Planung:

 

 

 

Maßnahmen

Wann

Regelmäßiges Treffen des Qualitätszirkels

26.01.2011, dann einmal im Quartal

Bennennung eines Verpflegungsbeauftragten für jede Schule und Kita

Anfang 2011

Presseveranstaltung zur Gründung des Qualitätszirkels mit Unterstützung der Vernetzungsstelle Schulverpflegung

Erstes Quartal 2011

Erstellung von kommunalen Leitsätzen zur Verpflegungsorganisation in Ganztagseinrichtungen

Mitte 2011

Bildung von Essensbeiräten in jeder Einrichtung, bestehend aus Schülern, Eltern, Verpflegungs- und Küchenpersonal um den Ernährungsalltag zu gestalten und zu verbesern

Schuljahr 2011/2012

Erwerb des AID-Ernährungsführerschein für die Klassen 3-4, Motivation aller Schulen zur Teilnahme

Schuljahr 2011/2012

Abschließen von Absichtserklärungen zwischen Amt für Jugend, Schule und Sport und den Einrichtungen zur Umsetzung der gesunden Ernährung in den Einrichtungen

Schuljahr 2011/2012

Aufnahme einer gesundheitsfördernden Ernährung in alle Schulprogramme

Schuljahr 2011/2012

Schulung der Küchenkräfte und Erzieherinnen in den Hygienebestimmungen, Ökologie und einer gesunden und vollwertigen Ernährung bei Kindern

mindestens einmal jährlich

 

 

 

 

 

 

Horst Thiele

 

 


Finanzielle Auswirkungen  

 

Finanzielle Auswirkungen

 

 

 

Produktnummer

 

Bezeichnung

 

Investitions-Nr.:

 

 

Mittel stehen zur Verfügung:

 

 

 

Haushaltsjahr:

 

 

 

 

Der Mehrbedarf besteht für folgendes Produkt:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Deckung ist durch folgendes Produkt gewährleistet:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierung:

 

 

 

Vermerk Kämmerer

 

Gesehen Klausgrete