Beschlussvorschlag:
Der
Jugendhilfeausschuss stimmt den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen
des Familienberichtes grundsätzlich zu. Er beauftragt die Verwaltung die einzelnen
vorgeschlagenen Konzeptionen zu entwickeln und dem JHA zu weiteren Beratung und
Beschlussfassung vorzulegen.
Die Konzeption
zur übergeordneten Handlungsempfehlung
wird dem Jugendhilfeausschuss am 02.03.2011 und dem Rat in seiner Sitzung am
06.04.2011 vorgelegt.
Erläuterungen und
Begründungen:
In der Sitzung des JHA am 30.06 wurde dem
Fachausschuss der Familienbericht vorgelegt. Die Verwaltung wurde daraufhin
beauftragt ein Konzept zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Konzept zur
Umsetzung der im Familienbericht ausgesprochenen Handlungsempfehlungen
I.
Vorgehensweise
Nach Vorlage des Familienberichtes im Juni 2010 wurden
die Inhalte mit den unterschiedlichsten Akteuren kommuniziert und Ideen zur
Umsetzung der Handlungsvorschläge erarbeitet.
Eine möglichst umfänglich angelegte Partizipation
verschiedener Akteure erschien sinnvoll, um sowohl die Ergebnisse des Berichtes
ausreichend zu kommunizieren, als auch Vorstellungen für die Umsetzung der
Handlungsempfehlungen zu generieren und die von Faktor Familie entwickelten
Vorschlägen unter Einbezug der Kenntnis der Akteure vor Ort weiter zu spezifizieren
und in einen lokalen Bezug zu setzen.
Das nachfolgend beschriebene Vorgehen hat diesem
Anspruch Rechnung getragen.
II.
Beteiligungsverfahren
Um eine möglichst breite Beteiligung und Einbindung zu
gewährleisten, wurde ein mehrstufiges Verfahren gewählt.
Es wurden stets die zentralen Ergebnisse und die
Handlungsempfehlungen dargestellt. In einem diskursiven Prozess wurden die
Handlungsempfehlungen auf ihre
-
Relevanz für
Hilden,
-
Prognostizierte
Effektivität und
-
Denkbare
Umsetzbarkeit
hin geprüft.
Zudem bestand die Möglichkeit, die einzelnen
Handlungsfelder mit weiteren Handlungsempfehlungen, bzw. Maßnahmen zu
hinterlegen.
a.
Verwaltungsinterne
Beteiligung
Verwaltungsintern wurden in
erster Linie die Mitarbeiter des Amtes für Jugend, Schule und Sport beteiligt,
da hier die größte Schnittstelle zu den Inhalten des Familienberichtes gegeben
ist. Hierzu fanden mehrere Gespräche auf unterschiedlichen Hierarchieebenen
statt.
Darüber hinaus wurden den
Amtsleiterinnen und Amtsleitern der Ämter, die einen Bezug zu den Inhalten des
Familienberichtes hatten, die Ergebnisse präsentiert. Auch hier wurden die
Umsetzung und die diesbezüglichen Strategien erörtert.
b.
Beteiligung von
Familien
Da die Hildener Familien durch
breite Beteiligung bei der dem Familienbericht zugrunde liegenden Befragung
mitgewirkt hatten, sollten sie auch im weiteren Prozess eingebunden werden. Dem
Grundverständnis des Familienberichtes, nach dem Familien die Experten für ihre
Belange sind, wurde somit Rechnung getragen.
Alle Familien wurden eingeladen,
sich im Rahmen des XXL Spielmobileinsatzes am Weltkindertag, am sogenannten
Standpunkt Familie zu beteiligen. Die Einladungen erfolgten sowohl über die
Presse, die Spielmobileinsätze im Vorfeld und durch die schriftliche Einladung
aller Familienkarteninhaber. Zudem war aus den Vorjahren bekannt, dass der XXL
Spielmobileinsatz ca. 800-1000 Eltern anzieht.
Am 20.09.2010 wurde der
Familienbericht unter fachkundiger Moderation und unter Beteiligung der Faktor
Familie GmbH den interessierten Eltern vorgestellt. Neben der reinen
Kenntnisnahme der Inhalte, hatten Familien die Möglichkeit, sich zu einzelnen
Handlungsempfehlungen zu äußern, Ideen und Kritik einzubringen und auch das Interesse
an einer weiteren Beteiligung im Prozess zu artikulieren. Die Hinführung und Kommunikation
wurde sowohl von städtischen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Fachämtern, als
auch von Jugendparlamentariern gewährleistet.
Eine weitere Einbindung
enthielt wahlweise die Aufnahme in einen Newsletter-Verteiler, als auch die
Erklärung einer grundsätzlichen Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung im
weiteren Prozess.
Insgesamt kann die Resonanz als
positiv bewertet werden. Sowohl die angesprochenen Familien selbst, als auch die
Presse führten dies auf den Umstand zurück, dass eine hohe Zufriedenheit
hinsichtlich des Angebotes für Familien existiere und daher wenig Bedarf
bestehe, Missstände etc. aktiv zu formulieren.
c.
Beteiligung von
Fachkräften, Institutionen etc.
Neben der Einbindung von
Verwaltung und Familie erfolgte auch eine Einbindung von Fachkräften und Institutionen.
In unterschiedlichsten Gremien wurde der Familienbericht erörtert. Somit
konnten unter anderem alle Träger im Bereich der Jugendarbeit und der
ambulanten Erziehungshilfe erreicht werden. Auch alle Leitungskräfte von
Kindertageseinrichtungen wurden im Rahmen einer Sitzung über die Inhalte
informiert und um weitere Ideen gebeten. Im Rahmen der Fachtagung Übergang Kita
Grundschule am 17.11. konnten zudem weitere Fachkräfte aus dem System
Grundschule und Kita erreicht werden.
III.
Umsetzung der
Handlungsempfehlungen und Maßnahmenplanung
Nachfolgend werden die im Rahmen der Beteiligung
gewonnenen Erkenntnisse und Vorschläge mit den von Faktor Familie erstellten
Handlungsempfehlungen verknüpft. Zu jeder Handlungsempfehlung werden die
denkbaren Maßnahmen, die Zielsetzungen, die Rahmenbedingungen, die
erforderlichen Ressourcen und die Zeitschiene dargestellt. Im Anschluss an die
ausführliche Darstellung findet sich in Kapitel IV. eine tabellarische Zusammenfassung.
Übergeordnete
Empfehlung
Schaffung einer nachhaltigen örtlichen Familienpolitik
à
Entwicklung eines ››familienpolitischen Gesamtkonzepts‹‹, das örtliche
Familienpolitik als ressortübergreifende Querschnittspolitik begreift (Familienbericht S. 147f):
Inhalt und Intention der Empfehlung
Faktor Familie schlägt die
Implementierung eines Familienmanagements vor, welches strategisch ausgerichtet
agiert; Ziele definiert und die Wirksamkeit von Maßnahmen evaluiert. Durch einen
solchen integrierten Ansatz könnte eine Verbesserung der Effektivität, der Effizienz,
der Erschließung aller Potentiale und somit eine Optimierung der Familienfreundlichkeit
erfolgen.
Durch die Implementierung
eines Kommunalen Managements für Familien kann eine zeitgemäße Ausrichtung auf
Familie und ihre Belange erfolgen.
Diese strategische Ausgestaltung
der Familienpolitik ermöglicht ein planvolles und zielgerichtetes Vorgehen
seitens der Gesamtverwaltung und der mit Familien betrauten Akteure im
Gemeinwesen.
Örtliche Familienpolitik
muss hierbei als Teil der verwaltungsweiten Gesamtstrategie begriffen werden,
damit sie wirksam wird. Nur durch die konsequente strategische Ausrichtung,
welche über die Durchführung von Einzelmaßnahmen hinausgeht, können nachhaltige
Effekte erzielt werden. Ziel muss sein, die Lebensbedingungen der unterschiedlichsten
Familienformen so zu optimieren, dass ein hoher Anreiz besteht, in der Stadt zu
verbleiben (Wegzug verhindern) und ggf. mit dieser Ausrichtung auch eine
überörtliche Attraktivität zu gewinnen, die junge Familien anzieht (Zuzug
begünstigen).
Aktueller
Stand in Hilden
Bisher existiert kein explizit formuliertes kommunales
Management für Familien.
Vorschlag zur Umsetzung
Faktor Familie schlägt in
diesem Zusammenhang vor, kommunales Familienmanagement zu implementieren und
sowohl normativ, als auch strategisch und operativ umzusetzen.
„Auf der Ebene des normativen Managements geht es um die
Formulierung von Zielen zum Thema Familie und Familienfreundlichkeit, also um die
Entwicklung von Visionen und um die Herstellung einer auf solche Ziele ausgerichteten
Organisationskultur.
· Beim strategischen Management liegt der
Schwerpunkt auf der Entwicklung von Programmen und Strategien unter Einsatz von
vorhandenen Ressourcen.
· Operatives Management wird als Umsetzung von normativen und
strategischen Vorgaben in konkrete Leistungsziele und Aktivitäten verstanden“
(Familienbericht Hilden, S. 148).
Als konkrete Maßnahmen werden
u.a. die Entwicklung eines familienpolitischen Leitbildes, die Entwicklung
eines differenzierten Handlungskonzeptes zur strategischen Orientierung der örtlichen
Familienpolitik und die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle benannt.
Ergebnis der Verwaltung :
Die Schaffung eines kommunalen Managements erscheint
sinnvoll und zielführend, um eine nachhaltige Verbesserung der
Lebensbedingungen von Familien zu erzielen und diese möglichst
wirkungsorientiert zu gestalten.
Es gilt die Vielzahl an Maßnahmen und Projekten zu
bündeln, zu hinterfragen und messbar zu gestalten. Künftige Maßnahmen und
Projekte müssten sich an der Gesamtstrategie ausrichten und einen evaluierbaren
Erfolg wahrscheinlich machen.
Erfahrungen zur Gestaltung eines solchen Prozesses
liegen dem Amt für Jugend, Schule und Sport sowohl im Hinblick auf die
Konzeption und Ausrichtung des Bildungsnetzwerkes, als auch in der
strategischen Gesamtausrichtung des Amtes vor.
Als eine konkrete Maßnahme wird, neben dem zu
entwickelnden Konzept zum kommunalen Familienmanagement die Einrichtung eines
Familienbüros befürwortet. Eine Konzeption zu beiden Maßnahmen soll dem Rat und
dem Fachausschuss im Frühjahr vorgelegt werden.
Einrichtung
eines Familienbüros
Gegenstand |
Faktor Familie empfiehlt die „Einrichtung einer
zentralen Koordinierungsstelle (Koordinierung nach innen), die
idealerweise möglichst auch als zentrale Anlaufstelle für Familien und als
Vermittlungsstelle zur Politik (Koordinierung nach außen) fungiert. Eine
solche Koordinierungsstelle ermöglicht klare Zuständigkeiten und feste
Ansprechpersonen mit klar definierten Kompetenzen. Ansätze solcher Strukturen
können – so zeigen unsere Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kommunen –
äußerst wirkungsvoll sein, um die Effektivität der örtlichen Verwaltung zu
verbessern (vgl. Schultz/ Strohmeier/Wunderlich 2009b).“(Familienbericht Hilden
S:148). Solche
Koordinierungsstellen existieren ebenfalls bereits in vielen Kommunen in Nordrhein-Westfalen,
insbesondere in Form von Familienbüros (bspw. in Dortmund, Wuppertal, Wiehl,
Solingen, Hamm, etc., 2009 existierten
bundesweit ca. 250 Familienbüros). Das Ziel des Familienbüros
ist als eine zentrale Anlaufstelle für Familien zu dienen, eine Erstberatung
zu gewährleisten, den Aufbau familienfreundlicher Strukturen zu initiieren
und umzusetzen und bestehende Angebote zu verzahnen. Dabei sollen die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Familienbüros häufige Standardfragen beantworten können
und bei komplexeren Fragestellungen die Funktion des Erstkontaktes übernehmen.
Das nachfolgende Schaubild verdeutlicht die möglichen Funktionen (Quelle
Deutscher Verein, Schwanecke (2009): Kommunale Familienbüros Durch die Zusammenführung von Jugendhilfeplanung,
Familienmanagement und Bildungskoordination stünde Eltern ein fachlich
versiertes Team zur Verfügung, dass kompetent auf Bedarfe, Fragen, Kritik
etc. reagieren kann. Idealerweise wäre das Büro in einer für alle
Familien gut zugänglichen, ansprechenden Räumlichkeit gelegen (Innenstadt,
barrierefrei). Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass dieser Umstand
mit einer guten Inanspruchnahme einhergeht. |
Erforderliche Ressourcen |
Müssen im Rahmen des Konzeptes beziffert werden. |
Zeitschiene der Realisation |
Vorlage des Konzeptes zur Umsetzung im JHA und Rat
im März 2011. Praktische Umsetzung unmittelbar im Anschluss. |
Neben der übergeordneten Handlungsempfehlung werden
weitere 5 Handlungsfelder beleuchtet und mit Maßnahmen hinterlegt. Diese sind:
·
Handlungsfeld Nr. 1: Beteiligung von Familien
ausweiten
·
Handlungsfeld Nr. 2 Vereinbarkeit von Familie
und Beruf umfassender stärken
·
Handlungsfeld
Nr. 3:Kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld gestalten
·
Handlungsfeld
Nr. 4: Eigenarten von Familienformen und Lebenslagen berücksichtigen
·
Handlungsfeld Nr. 5: Präventive
familienpolitische Ansätze durch Vernetzung
Nachfolgend wird jedes Handlungsfeld kurz skizziert,
bewertet und mit einer Maßnahmenplanung hinterlegt.
Handlungsfeld 1 (Familienbericht Seite 149)
Beteiligung
von Familien ausweiten
Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung
Der Stadt Hilden wird eine
gute Einbindung von Kinder- und Jugendinteressen in (fach-) politische
Entscheidungen bescheinigt. Dies wird insbesondere durch die systematisch angelegte
Partizipation über die Gremien des Kinder- und Jugendparlamentes erreicht.
Faktor Familie regt an,
dieses Vorgehen auch auf Familien auszudehnen. Familien sollen systematisch in
die familienpolitischen Diskussionen – und besonders in die sie betreffenden Entscheidungen
– einbezogen werden.
Aktueller
Stand in Hilden
Eltern werden bereits über unterschiedliche Gremien
und Beteiligungsprojekte eingebunden. Hier sind u.a. die nachfolgend genannten
zu nennen:
-
Mitglied im
Bildungsbeirat
-
Mitglied im
Unterausschuss Schulentwicklungsplanung Grundschule
-
Installation eines
Stadtelternkitarates
-
Mitwirkung im
Steuerungskreis Besondere Begabung
-
Diverse Abfragen
z.B. im Rahmen von Bildungsbiographien oder zu den Themen des
Elternbegleitbuches
-
Einbezug von
Familien im Rahmen des Weltkindertages zur Umsetzung des Familienberichtes
Vorschlag
zur Umsetzung
Faktor Familie schlägt vor:
a)
Die Inhalte des
Familienberichtes mit den Familien zu kommunizieren
b)
Familienfeste und
Familientage durchzuführen, um die Anerkennungskultur zu stärken.
Ergebnis der
Verwaltung:
a)
Familienbericht
wurde kommuniziert.
b)
Die Kommunikation
erfolgte im Rahmen eines Familienfestes. Familienfeste sind bereits fester
Bestandteil im Portfolio der Stadt Hilden u.a. Familienmesse, kommunaler
Bürgerhaushalt, Spielmobilfest, Stadtteilfeste, etc. Dies scheint ausreichend.
c)
Besonderer Wert
sollte auf eine grundsätzliche Einbindung und Information von Familien gelegt
werden.
d)
Die Schnittstelle
Familien und Ehrenamt, gilt es auch im Bezug auf Beteiligung zu stärken.
Zielsetzung
und erwartete Effekte
Eltern sollen noch stärker als Experten für ihre
Belange wahrgenommen werden. Durch einen kontinuierlichen Einbezug erhält die
Verwaltung zum einen spezifiziertes Wissen um Maßnahmen und Projekte passgenau
zu entwickeln, zum anderen können durch eine rechtzeitige Einbindung auch
Abstimmungsprobleme und ggf. abweichende Auffassungen aufgegriffen und
thematisiert werden.
Zudem besteht die Erwartung, dass Eltern über diesen
Weg auch aktiviert werden können, die sie bewegenden Themen durch bürgerschaftliches
Engagement voranzubringen.
konkrete
Maßnahmen:
1. Information (Newsletter und Homepage)
2. Beteiligung (anlassbezogene Prüfung bei familienrelevanten
Vorhaben)
3. Ehrenamt
1.
Information verbessern
Gegenstand |
Eltern sollen künftig, sofern sie dies wünschen, mittels
eines regelmäßigen Newsletters über familienrelevante Veranstaltungen und
Themen etc. informiert werden. Auch die derzeit nur von Fachkräften genutzte
Homepage des Bildungsnetzwerkes soll als Elternportal erweitert werden. Hier
sollen Eltern über einen einfachen Suchmodus die Möglichkeit haben, die für
sie relevanten Informationen mit einem „Klick“ zu finden. |
Erforderliche Ressourcen |
4000 € für die Erstellung einer Homepage wurden für
den Haushalt 2011 angemeldet. |
Zeitschiene der Realisation |
Newsletter: 1. Jahreshälfte 2011 Homepage: nach Freigabe des Haushaltes, zweite
Jahreshälfte 2011 |
2. Partizipation
von Eltern ausbauen
Gegenstand |
Es gilt bei allen neuen Projekten und Vorhaben zu
prüfen, ob diese a)
Familien
tangieren b)
Familien dazu
befragt werden können c)
Familien in
Planung, Entwicklung oder Umsetzung beteiligt werden können. Familien meint hierbei stets Eltern und/oder Jugendliche
und/oder Kinder. Hierzu bedarf es zum einen eines entsprechenden
Bewusstseins, das nur über verstärkte und wiederholte Kommunikation
geschaffen werden kann. Ergänzend sollen Möglichkeiten der formalisierten
Beteiligungsprüfung ausgelotet werden. Die Einführung sollte dann zunächst
Fachamtsintern und bei Erfolg auch Verwaltungsweit erfolgen. |
Erforderliche Ressourcen |
Keine. |
Zeitschiene der Realisation |
Unmittelbar. |
3.
Ehrenamt
Gegenstand |
Familien sollen über die Ansätze der Partizipation
für ehrenamtliches Engagement gewonnen werden. Sie sollen sich für die
Belange von Familien aktiv mit ihren Ressourcen einbringen. Anderseits sollen
Familien aber auch über ehrenamtliche Ansätze (z.B. „Leihgroßeltern“) entlastet
werden und Wertschätzung erfahren. |
Erforderliche Ressourcen |
Lebendiges Ehrenamt erfordert eine personelle
Anbindung. Sofern ein Einsatz auch in belasteten Familien erfolgen soll, ist
eine fachliche Begleitung durch Hauptamtler unerlässlich. Hierfür stehen im
Fachamt keine Ressourcen zur Verfügung. Es gilt hier ein Konzept zu
entwickeln, in Abstimmung mit den Fachämtern und Organisatoren, die bereits
in höherem Maße den Einsatz von Ehrenamtlern nutzen und betreuen. In dem noch
zu erstellenden Konzept wären dann auch die erforderlichen Ressourcen zu
beziffern. |
Zeitschiene der Realisation |
2. Jahreshälfte 2011 |
Handlungsfeld 2 (Familienbericht Seite 149-150)
Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassender stärken
Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung
Insbesondere vor dem
Hintergrund der hohen Müttererwerbseinbindungsquote gilt es die
Betreuungsmöglichkeiten im Bereich Kita und Grundschule weiter auszubauen. Der
Fokus liegt hierbei nicht nur auf dem quantitativen Ausbau, sondern auch auf
der qualitativen Ausgestaltung der Angebote.
Aktueller
Stand in Hilden
Hilden zeichnet sich durch eine sehr gute
Versorgungsquote sowohl im Kita- als auch im Grundschulbereich aus. Ergänzend
zum Elementar- und Primarbereich werden auch alle kommunalen weiterführenden
Schulen seit dem Schuljahr 2010/2011 als gebundene Ganztagsschulen geführt.
Qualitativ betrachtet, steht den Eltern ein breites
Spektrum zur Verfügung. Sowohl die Kitas, als auch die Grundschulen halten unterschiedlichste
Angebote und Schwerpunkte vor, die den Eltern eine bedarfsgerechte Auswahl
erlauben.
Vorschlag
zur Umsetzung
Faktor Familie schlägt vor:
a)
weiterer Ausbau der
Betreuungsangebote in der Stadt Hilden für alle Altersgruppen
b)
Intensivierung der
Kooperation mit sozialen, kulturellen oder kirchlichen Einrichtungen oder mit
Vereinen vor Ort
c)
Profilierung und
Flexibilisierung der Einrichtung
d)
familienfreundliche
Unternehmen in der Stadt gezielt zu stärken à Familienfreundliche Arbeitgeber
Ergebnis der
Verwaltung::
Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens entwickelten
Ideen und Maßnahmen decken sich mit den Empfehlungen der Faktor Familie GmbH.
Zielsetzung
und erwartete Effekte
Durch die Erweiterung und Flexibilisierung der
Kindertagesbetreuung wird dem Wunsch vieler Eltern nach Vereinbarkeit von
Familie und Beruf Rechnung getragen. Es gilt den gesetzlichen Anspruch (ab
2013) im Hinblick auf die Versorgung von unter dreijährigen Kindern sowohl in
quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht zu erfüllen. Eine gute
Kinderbetreuung, über Altersgrenzen hinweg kommt jedoch nicht nur den Eltern
zugute, sondern insbesondere den Kindern, die eher aus anregungsarmen Milieus
stammen. Denn eine qualitativ hochwertige Betreuung leistet einen ganz
wesentlichen Beitrag, wenn es um den Zugang zu Bildung und Förderung geht. Vor
diesem Hintergrund muss es im Interesse aller gesellschaftlichen Kräfte liegen,
ein flächendeckendes entwicklungsförderndes Betreuungs- und Bildungsnetzwerk zu
schaffen. Die hier investierten Kosten rentieren sich gesamtgesellschaftlich in
hohem Maße.
konkrete
Maßnahmen:
1.
Fortschreibung
der Kitabedarfsplanung unter Berücksichtigung des hohen Hildener
Betreuungsbedarfes (hierzu erfolgt die jährliche Kitabedarfsplanung. Eine
Umsetzungsplanung ist an dieser Stelle daher nicht angezeigt)
2.
Bedarfsgerechter
Ausbau der Betreuungssysteme im Bereich der Grundschule (dieses Segment wird
aktuell im Rahmen der Schulenentwicklungsplanung überplant. Eine Umsetzungsplanung
ist an dieser Stelle daher nicht angezeigt)
3.
Qualitätskonzept
OGS
4.
Bedarfsabfrage
Betreuungsbedarf und Angebotsstruktur (z.B. Samstagsöffnung, Abendbetreuung, gewünschte
Angebotsstruktur etc.)
5.
Projekt:
Familienfreundliche Arbeitgeber
1. Qualitätskonzept
Ogata
Gegenstand |
Die Qualität der OGS steht bereits im Fokus der
aktuellen Schulentwicklungsplanung. Hier werden insbesondere die
Fragestellung hinsichtlich Rhythmisierung und Inklusion berührt. Hieran
anknüpfen soll eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Konzeptes, welche
auch (Mindest-)Standards der Arbeit definiert, welche dann in jeder Gruppe, unabhängig
vom Standort anzutreffen sind. Dabei soll es nicht um eine Nivellierung des
Angebotes gehen. Profilbildung ist nach wie vor möglich und gewünscht. Die
Einführung von Mindeststandard scheint jedoch vor dem Hintergrund einer
adäquaten Qualitätssicherung geboten. Die Konzeption soll auch dem Vorschlag der Faktor
Familie GmbH Rechnung tragen, Kooperationen
mit sozialen, kulturellen oder kirchlichen Einrichtungen oder mit Vereinen
vor Ort weiter auszuloten und ggf. auszubauen |
Erforderliche Ressourcen |
Keine für die Konzepterstelllung, ggf. für die
Umsetzung. |
Zeitschiene der Realisation |
2011 |
2. Bedarfsabfrage
Betreuungsbedarf und Angebotsstruktur (z.B. Samstagsöffnung, Abendbetreuung,
gewünschte Angebotsstruktur etc.)
Gegenstand |
Um ein passgenaues Betreuungsangebot in der Kita
vorzuhalten, bedarf es des Einbezugs der Eltern. Gemeinsam mit dem neu
gewählten Kitaelternrat und interessierten Trägern soll eine Elternbefragung
konzipiert und in allen Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden. Die Ergebnisse
sollen ausgewertet werden und auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse ein
Konzept zur Umsetzung entwickelt werden. Im Rahmen der Abfrage ist neben der
Fragestellung des Betreuungsbedarfes auch die Bereitschaft von Eltern zu prüfen,
für gesonderte Angebote (z.B. Samstagsöffnung) einen zusätzlichen
Kostenbeitrag zu entrichten. In die Konzepterstellung sollen auch die freien
Träger miteinbezogen werden. |
Erforderliche Ressourcen |
Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die Umsetzung. |
Zeitschiene der Realisation |
2011 |
3. Projekt:
Familienfreundliche Arbeitgeber
Gegenstand |
Die Ansprache von Arbeitgebern und die aktive
Werbung für das Thema Familienfreundlichkeit – insbesondere Vereinbarkeit von
Familie und Beruf als Kernthema, soll ein Schwerpunkt des Familienbüros
(siehe übergeordnete Handlungsempfehlung Familienmanagement) werden. Hier
sind Kooperationen sowohl mit Stadtmarketing, als auch mit der
Wirtschaftsförderung anzustreben. Genaue Vorgehensweisen bedürfen einer
Absprache nach Einrichtung des Familienbüros. Zudem sollten die Erfahrungen
anderer Kommunen und die vielfältigen Publikationen des zuständigen Bundesministeriums
ausgewertet werden, um ein möglichst zielgerichtetes und erfolgversprechendes
Vorgehen zu gewährleisten. |
Erforderliche Ressourcen |
Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die
Umsetzung |
Zeitschiene der Realisation: |
2011 und Folgejahre |
Handlungsfeld 3 (Familienbericht Seite 150-151)
Kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld gestalten
Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung
Lebensqualität von Familien macht sich auch am
Wohnumfeld fest. Aus Sicht der Familien geht es um eine möglichst große
Vielfalt im kulturellen Bereich, im Freizeitangebot für alle Altersgruppen,
hinsichtlich der Angebote an Erholungsgebieten, Grün- und Freiflächen aber auch
hinsichtlich der Angebote des Wohnungsmarktes oder der wohnortnahen Erwerbsmöglichkeiten.
Auch wenn es aufgrund verschiedener Gegebenheiten nicht möglich sein wird, allen
Wünschen und Bedürfnissen von Familien zu entsprechen, so sollte doch die
Gestaltung eines kinder- und familienfreundlichen Wohnumfeldes ein wichtiger
Bestandteil des kommunalen Managements für Familien sein.
Aktueller
Stand in Hilden
Hilden berücksichtigt bei Neu- und Umgestaltungen von
Freiflächen, Wohngebieten und Verkehrsflächen die Bedürfnisse von Kinder,
Jugendlichen und Familien. Ein direkter Einbezug der Zielgruppen erfolgt
anlassbezogen, wie etwa die Auswahl von Spielgeräten durch Mitglieder des
Kinderparlamentes. Auch die Erklärung von Schulhöfen zu Spielflächen spricht
für die Orientierung an den Bedürfnissen von Familien.
Vorschlag
zur Umsetzung
Faktor Familie schlägt vor:
a) Ausgestaltung einer kinder- und familienfreundlichen Infra- und
Verkehrsstruktur
b)
ausreichend
Spielmöglichkeiten für Kinder bzw. Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche
c)
Stadtteilbezogene
Diskussionen über in der Familienbefragung aufgeworfene Probleme und Defizite,
Ergebnis
der Verwaltung:
a) Die Stadt Hilden hält eine kinder- und
familienfreundliche Infra- und Verkehrsstruktur
vor. Diese gilt es weiter auszubauen und dort wo geboten zu optimieren
b)
Spielmöglichkeiten
für Kinder sind in ausreichendem Maße vorhanden. Dies wurde sowohl im
Familienbericht selbst, als auch beim Standpunkt Familie deutlich. Anders verhält
es sich mit Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche. Hier besteht ein bisher
ungedeckter Bedarf.
c)
Die bisherigen
Sozialraumgespräche könnten um Fachkräfte aus dem Planungs-
und Vermessungsamt sowie dem Tiefbau- und Grünflächenamt.
Zielsetzung
und erwartete Effekte
Durch die adäquate Berücksichtung von
Familienfreundlichkeit kann ein Mehr an Lebensqualität für Familien geschaffen
werden. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass Wegzug von Familie
unwahrscheinlicher wird, da die Wohnumfeldqualität auch eine wesentliche Rolle
für potentielle Umzugsabsichten darstellt.
konkrete
Maßnahmen:
1. Schaffung eines Jugendplatzes
2.
Anreicherung der Sozialraumgespräche um das Thema Wohnumfeldgestaltung und Öffnung
für Bürger
1. Schaffung
eines Jugendplatzes
Gegenstand |
Sowohl der Familienbericht, als auch die
Jugendlichen selber artikulieren, dass sie sich einen öffentlichen „Jugendplatz“
wünschen, von dem sie nicht (wie etwa bei den Kinderspielplätzen) „verdrängt“
werden. Dieser Platz soll gut zugänglich sein und den Jugendlichen eine Möglichkeit
bieten, sich ohne pädagogische Aufsicht im Freien zu treffen. Dieser Wunsch
ist nachvollziehbar und sollte nach Möglichkeit unterstützt werden.
Allerdings erscheint eine Realisierung aufgrund der hohen Verdichtung im
Stadtgebiet und der häufig konfliktären Sachlage zwischen Jugendlichen und
Anwohnern eher schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Gemeinsam mit den Jugendlichen (Jugendparlament und
weitere Interessierte) und den beteiligten Fachämtern soll nach einem geeigneten
Platz gesucht werden. Sofern ein solcher Platz gefunden wird, sollte dieser
jugendgerecht gestaltet werden. |
Erforderliche Ressourcen |
Ggf. Mittel zur Gestaltung des Platzes. Diese können
erst nach Identifizierung eines möglichen Platzes konkretisiert werden. |
Zeitschiene der Realisation |
1. Jahreshälfte 2011 |
2.
Anreicherung der Stadtteilkonferenzen um das Thema Wohnumfeldgestaltung und Öffnung
für Bürger
Gegenstand |
Die regelmäßigen Stadtteilkonferenzen sollen um das
Thema Wohnumfeldgestaltung erweitert werden. Die entsprechenden Fachkräfte
und die Bürger sind einzuladen. Sofern umfänglicherer Gesprächsbedarf
festgestellt werden kann, sind zusätzliche Termine zu vereinbaren. In den Gesprächen
haben die Bürger die Möglichkeit ihre Kritik und ihre Wünsche zu
artikulieren. Hierzu können die Fachämter Stellung beziehen und ggf.
Optimierungen vornehmen, bzw. Anregungen für künftige Planungen
erhalten. |
Erforderliche Ressourcen |
Keine |
Zeitschiene der Realisation: |
2011 |
Handlungsfeld 4 (Familienbericht Seite 151)
Eigenarten von Familienformen und Lebenslagen
berücksichtigen
Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung
Die Anforderungen an
Familien und die Möglichkeiten für ein gelingendes Familienleben der
verschiedenen Generationen ändern sich kontinuierlich. Bei der Gestaltung und Bewältigung
ihres Lebensalltags benötigen Familien in den verschiedenen Lebensphasen und
Familienformen verlässliche und jeweils spezifische Bildungs-, Beratungs-,
Begleitungs- und kulturelle Angebote. Den jeweiligen Eigenarten und
Lebensformen ist dabei adäquat Rechnung zu tragen.
Im Kern sollen Familien
insbesondere bei der Alltagsbewältigung und ihren erzieherischen Aufgaben
unterstützt werden.
Aktueller
Stand in Hilden
Der Familienbericht weist aus, dass Familien in Hilden
ein breites Unterstützungsangebot vorfinden. Es gibt eine Vielzahl von
Angeboten, die Familien bei der Gestaltung des Alltags und ihrer erzieherischen
Aufgabe unterstützen. Exemplarisch seien hier nur das Bildungsnetzwerk, die
Babybegrüßungsbesuche, der Elternwegweiser, Elterntreff für junge Eltern, die
Psychologische Beratungsstelle etc. genannt. Die Liste ließe sich noch um ein
Vielfaches fortsetzen.
Optimierungsbedarf wird noch in der Verzahnung und
Systematisierung der Angebote gesehen. Zudem können einzelne Lücken im Angebot
identifiziert werden, etwa bei der Erreichung von Eltern in prekären Milieus
und der Bereitstellung von alltagsnahen, niederschwelligen Unterstützungsangeboten
(z.B. Leihgroßeltern).
Vorschlag
zur Umsetzung
Faktor Familie schlägt vor:
a) Alltagsbewältigung und das Zeitmanagement von Familien zu unterstützen
b)
zentralen
Koordinierungsstelle als zentrale Anlaufstelle für Familien einzurichten
c)
Förderung von
Alleinerziehenden
Ergebnis der
Verwaltung::
a)
Familien bei der
Alltagsbewältigung und dem Zeitmanagement zu unterstützen, erscheint sinnvoll.
b)
Die Einrichtung
einer zentralen Koordinierungsstelle wird in hohem Maße befürwortet und korrespondiert
auch mit der übergreifenden Handlungsempfehlung Strategisches
Familienmanagement.
c)
Der Förderung von
Alleinerziehenden wird bereits in hohem Maße Rechnung getragen. So offeriert
die Stadt Hilden mit dem Projekt Palme ein spezifisches Training für Alleinerziehende.
Im Elternbegleitbuch etwa findet sich ein gesondertes Kapitel, dass sich dieser
Zielgruppe zuwendet. Weitere Unterstützungsmöglichkeiten werden insbesondere im
Bereich Alltagsbewältigung und Zeitmanagement gesehen, die es jedoch für alle
Zielgruppen auszuloten gilt.
d)
Unterstützung
gelingt erfahrungsgemäß besonders gut durch Peer-Gruppen. Gerade eher schwer
zugängliche Zielgruppen können über diesen Ansatz erreicht werden. Dieser
bewährte Ansatz soll für Erwachsene aufgegriffen werden und sie in ihrer Elternkompetenz
stärken.
Zielsetzung
und erwartete Effekte
In § 1 KJHG
(SGB VIII) heißt es: "Jeder junge Mensch hat ein Recht auf
Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen
und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit". Um dieses Recht zu verwirklichen,
sollen Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei ihren Erziehungsaufgaben
Beratung und Hilfe erfahren, indem entsprechende Angebote der Bildung und
Beratung bis hin zur Betreuung und Unterstützung in Notsituationen bereitgestellt
werden.
Die angesprochenen Maßnahmen unterstützen somit immer,
auch wenn sie sich primär an Eltern richten, die Kinder. Auf eine ausführliche
Wiedergabe der vielfältigen positiven, auch ökonomischen Effekte soll an dieser
Stelle mit einem Verweis auf den aktuellen Hildener Bildungsbericht verzichtet
werden. Exemplarisch sollen nur die folgenden Effekte benannt werden:
Bezogen auf die Kinder kann
bei adäquater Förderung eine positive Auswirkung auf kognitive und soziale
Fähigkeiten, Gesundheit, Kriminalitätshäufigkeit und Schulerfolg konstatiert werden.
Diese Effekte führen mittel- bis langfristig zu volkswirtschaftlichem Nutzen,
wie der Verminderung der Transferleistungen, der Ausgaben für Arbeitsmarktpolitik,
der Zunahme von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern.
konkrete Maßnahmen:
- Alltagsbewältigung und Zeitmanagementkonzept
- Einrichtung eines Familienbüros
- Eltern für Eltern Konzept
1. Alltagsbewältigung
und Zeitmanagementkonzept
Gegenstand |
Um ein für Eltern
passendes Konzept zur Unterstützung bei der Alltagsbewältigung und dem
Zeitmanagement bedarf es der Einbeziehung von Eltern und der tangierten
Arbeitsbereiche. Schnittstellen ergeben sich etwa zum Bereich
Kinderbetreuung, als auch zum Bereich Nutzung von ehrenamtlichem Potenzial.
Da hier bisher kein familienfokussiertes Konzept existiert, ist dieses in
einem ersten Schritt zu entwickeln und bei Bedarf sukzessive umzusetzen. |
Erforderliche Ressourcen |
Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die
Umsetzung |
Zeitschiene der Realisation |
2. Jahreshälfte 2011 |
2. Einrichtung
eines Familienbüros
Familie(n) Lokal – Büro für
Kinder, Jugendliche und Familien
Siehe unter übergeordnete Empfehlung
3.
Peer-to-peer - Eltern für Eltern
Inhalt |
Eltern treffen sich mit
Gleichgesinnten in einem familiären Rahmen und besprechen (unter Anleitung
eines Moderators) familienrelevante Themen. Eltern haben so die Möglichkeit
sich auszutauschen, sie werden in ihrer Alltags- und Konfliktbewältigung,
sowie in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt. Der Ansatz ist auf eine
Verselbstständigung angelegt, d.h. dass Fachkräfte einzelne Eltern zu
Moderatoren schulen, die wiederum die Familienkreise leiten, zu Beginn noch mit
Unterstützung, später in Eigenregie. Die Erfahrungen etwa des bayerischen
Modells Elterntalk zeigen eindrucksvoll den Erfolg. |
Erforderliche Ressourcen |
Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die
Umsetzung |
Zeitschiene der Realisation: |
Start zweite Jahreshälfte 2011, erste Jahreshälfte
2012 |
Handlungsfeld 5 (Familienbericht Seite 151f)
Präventive familienpolitische Ansätze durch Vernetzung
stärken
Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung
Durch präventive
familienpolitische Ansätze soll Kinderarmut reduziert werden, bzw. bereits vor
Entstehung verhindert werden. So sollen Lebenschancen gesteigert und
Armutsfolgen gemindert werden.
Aktueller
Stand in Hilden
Seit 2009 existiert das Hildener Bildungsnetzwerk, das
sich als Leitziel der Herstellung von Chancengerechtigkeit verschrieben hat.
Durch unterschiedlichste Module, die sich an der Bildungsbiographie von Kindern
orientieren, wird versucht, Kinder und Jugendliche optimal zu fördern und somit
auch Zusammenhänge zwischen Herkunftsmilieu und Bildungserfolg zu minimieren.
Die bereits innerhalb eines Jahres erreichten Ergebnisse sind eindrucksvoll und
lassen sich dem aktuellen Bildungsbericht 2010 entnehmen. Exemplarisch seien
hier die Optimierung des Überganges von der Kita auf die Grundschule, die
Installierung eines Bildungsfonds zur finanziellen Unterstützung von
Bildungsanschaffungen, die Clearingrunde für drohende Schuldropouts etc. benannt.
Auch die Umwandlung der drei weiterführenden Schulen in
gebundene Ganztagsschulen und die gute Versorgungsquote von Kindern unter drei
Jahren in Kindertageseinrichtungen kann als wichtiger Baustein im Bereich der
Armutsprävention gewertet werden. Sowie die unterschiedlichsten Beratungs- und
Unterstützungsangebote von freien Trägern und der Stadt Hilden.
Vorschlag
zur Umsetzung
Faktor Familie schlägt vor:
a) Konzepte zur
›kindbezogenen Armutsprävention‹ zu entwickeln.
Verwaltungsseitig wird dazu wie folgt Stellung
genommen:
Das Hildener Bildungsnetzwerk erfüllt diese Aufgabe
bereits in weiten Teilen. Es gilt diese auszubauen und zu verfestigen. Der
Aufbau von weiteren, parallelen Strukturen gilt es zu vermeiden.
Vielmehr gilt es innerhalb des Systems
Bildungsnetzwerk ein biographie- und elternorientiertes Förderprogramm
aufzulegen. Erfolg versprechend erscheinen insbesondere Konzepte aus den USA,
die bereits kurz vor, bzw. unmittelbar nach der Geburt einsetzen (wie etwa NFP
oder Steep) und Eltern kontinuierlich, etwa bis in den Eintritt in die Kita zu
begleiten. Diese Programme wurden über Jahre evaluiert, auch in Langzeitstudien
und kommen z.T. zu Erfolgsquoten von über 80%. D.h. 80% der Kinder, die an
einem solchen früh einsetzenden Förderprogramm teilnahmen, sind erfolgreich
integriert und in der Lage ihr Leben ohne supportive Leistungen zu bewältigen.
Zudem sind sie in der Lage, ihren eigenen Kindern ein Anregungsmilieu und
Zugang zu Bildung zu verschaffen. Der Kreislauf der Bildungsarmut kann so wirksam
durchbrochen werden. Dies ist jedoch nur mit einem nennenswerten finanziellen
Aufwand zu bewerkstelligen. Der isolierte Blick auf die aktuelle
Ausgabesituation ist dabei allerdings viel zu kurzsichtig. Vielmehr gilt es,
den Blick auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus den USA zu richten, welche
verdeutlichen konnte, dass jeder Dollar Invest in ein wirksames Bildungsförderungsprogramm
einen Return of Invest von 16$ generiert.
Aufgrund der umfassenden Thematik soll hierzu ein
gesondertes Konzept im Rahmen des Bildungsnetzwerkes entwickelt werden.
Zielsetzung
und erwartete Effekte
s.o.
Konkrete
Maßnahmen:
Thematik wird in das Bildungsnetzwerk zur weiteren
Gestaltung verwiesen.
IV.
Zusammenfassung
Nachfolgend finden sich alle
Empfehlungen, nebst Zeitschiene und Ressourcen.
Handlungsfeld & Maßnahmen |
Beschluss |
Zeitschiene |
Ressourcen |
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Übergeordnete
Empfehlung: Schaffung
einer nachhaltigen örtlichen Familienpolitik |
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Entwicklung eines familienpolitischen Gesamtkonzeptes |
Entwicklung eines Kommunalen Familienmanagements auf normativer, strategischer und operativer Ebene |
Eckpunkte- Papier Vorlage Frühjahr 2011 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
Beauftragung zur Konzepterstellung Familienbüro |
Vorlage Konzept der Ausgestaltung Frühjahr 2011 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
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Nr.
1: Beteiligung von Familien
ausweiten |
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Information verbessern
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Beauftragung zur Umsetzung |
Newsletter: 1. Jahreshälfte
2011 Homepage: nach Freigabe des Haushaltes |
Mittel für Homepage im Rahmen des Haushaltes angemeldet |
Partizipation von Eltern ausbauen |
Beschluss zur Umsetzung |
Unmittelbar |
Keine |
Ehrenamt aktiveren |
Beauftragung zur Konzepterstellung |
2. Jahreshälfte 2010 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
Nr.
2 Vereinbarkeit von Familie
und Beruf umfassender stärken |
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Qualitätskonzept Ogata |
Beauftragung zur Konzepterstellung |
2011 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
Bedarfsabfrage Betreuungsbedarf und Angebotsstruktur (z.B.
Samstagsöffnung, Abendbetreuung, gewünschte Angebotsstruktur etc.) |
Beauftragung zur Konzepterstellung |
2011 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
Projekt:
Familienfreundliche Arbeitgeber |
Beauftragung zur Konzepterstellung |
2011 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
Handlungsfeld & Maßnahmen |
Beschluss |
Zeitschiene |
Ressourcen |
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Nr. 3 Kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld gestalten |
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Schaffung eines
Jugendplatzes |
Beauftragung zur Suche eines geeigneten Platzes |
1. Jahreshälfte 2011 |
Mittel zur Gestaltung des Platzes. Diese können erst nach Identifizierung
eines möglichen Platzes konkretisiert werden |
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Anreicherung der
Sozialraumgespräche um das Thema Wohnumfeldgestaltung |
Beschluss zur Umsetzung |
2011 |
Keine |
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Nr. 4 Eigenarten von Familienformen und Lebenslagen
berücksichtigen |
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Alltagsbewältigung und Zeitmanagementkonzept |
Beauftragung zur Konzepterstellung |
2. Jahreshälfte 2011 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
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Einrichtung eines Familienbüros Familie(n) Lokal –
Büro für Kinder, Jugendliche und Familien |
Siehe unter übergeordnete Empfehlung |
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Eltern für Eltern |
Beschluss zur Um Konzepterstellung |
Start 2. Jahreshälfte 2011, 1. Jahreshälfte 2012 |
Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern |
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Nr.
5 Präventive familienpolitische Ansätze durch Vernetzung |
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Konzepte zur ›kindbezogenen
Armutsprävention‹ zu entwickeln |
Im Rahmen des Bildungsnetzwerkes zu entwickeln |
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Mit der Umsetzung der benannten Maßnahmen hat sich das Amt für Jugend, Schule und Sport, neben den Kernaufgaben und dem Bildungsnetzwerk ein weiteres ambitioniertes Aufgabenpaket geschnürt. Dies ist, so denn eine konsequente und strategische Ausrichtung auf Familie gewünscht ist, alternativlos. Es gilt die als relevant bewerteten Ergebnisse und die Empfehlungen des Familienberichtes umzusetzen, damit diesem nicht nur eine Informations-, sondern auch eine Planungs- und somit Steuerungsfunktion zukommt, welche mit der gewünschten Nachhaltigkeit einhergeht.
Finanzielle Auswirkungen
Produktnummer |
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Bezeichnung |
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Investitions-Nr.: |
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Mittel
stehen zur Verfügung: |
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Haushaltsjahr: |
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Der Mehrbedarf
besteht für folgendes Produkt:
Kostenstelle |
Kostenträger |
Konto |
Betrag € |
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Die Deckung
ist durch folgendes Produkt gewährleistet: |
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Kostenstelle |
Kostenträger |
Konto |
Betrag € |
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Finanzierung: |
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Vermerk Kämmerer: Sollten für die Umsetzung von Maßnahmen
Haushaltsmittel benötigt werden, so ist hierüber im Rahmen der
Haushaltsplanberatungen zu entscheiden. Allen Beteiligten sollte aber klar
sein, dass zusätzliche Projekte zurzeit nicht finanziert werden können. gesehen Klausgrete |
Das Maßnahmenpapier enthält
mehrere Vorschläge, für deren Umsetzung der zusätzliche Personalbedarf noch
ermittelt werden muss. Dies gilt insbesondere für die Einrichtung eines
Familienbüros und die Betreuung des Ehrenamtes, aber auch für weitere
Vorschläge. Insofern dürften sich künftig auch Auswirkungen für den Stellenplan
ergeben, die bisher noch nicht berücksichtigt sind.
gez. Danscheidt