Betreff
Familienbericht - Maßnahmenpapier zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen
Vorlage
WP 09-14 SV 51/069
Aktenzeichen
III/51
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss stimmt den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen des Familienberichtes grundsätzlich zu. Er beauftragt die Verwaltung die einzelnen vorgeschlagenen Konzeptionen zu entwickeln und dem JHA zu weiteren Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.

 

Die Konzeption zur  übergeordneten Handlungsempfehlung wird dem Jugendhilfeausschuss am 02.03.2011 und dem Rat in seiner Sitzung am 06.04.2011 vorgelegt. 

 

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

In der Sitzung des JHA am 30.06 wurde dem Fachausschuss der Familienbericht vorgelegt. Die Verwaltung wurde daraufhin beauftragt ein Konzept zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

 

 

Konzept zur Umsetzung der im Familienbericht ausgesprochenen Handlungsempfehlungen

 

I.                    Vorgehensweise

Nach Vorlage des Familienberichtes im Juni 2010 wurden die Inhalte mit den unterschiedlichsten Akteuren kommuniziert und Ideen zur Umsetzung der Handlungsvorschläge erarbeitet.

Eine möglichst umfänglich angelegte Partizipation verschiedener Akteure erschien sinnvoll, um sowohl die Ergebnisse des Berichtes ausreichend zu kommunizieren, als auch Vorstellungen für die Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu generieren und die von Faktor Familie entwickelten Vorschlägen unter Einbezug der Kenntnis der Akteure vor Ort weiter zu spezifizieren und in einen lokalen Bezug zu setzen.

Das nachfolgend beschriebene Vorgehen hat diesem Anspruch Rechnung getragen.

 

II.                   Beteiligungsverfahren

Um eine möglichst breite Beteiligung und Einbindung zu gewährleisten, wurde ein mehrstufiges Verfahren gewählt.

Es wurden stets die zentralen Ergebnisse und die Handlungsempfehlungen dargestellt. In einem diskursiven Prozess wurden die Handlungsempfehlungen auf ihre

-               Relevanz für Hilden,

-               Prognostizierte Effektivität und

-               Denkbare Umsetzbarkeit

hin geprüft.

Zudem bestand die Möglichkeit, die einzelnen Handlungsfelder mit weiteren Handlungsempfehlungen, bzw. Maßnahmen zu hinterlegen. 

 

a.             Verwaltungsinterne Beteiligung

Verwaltungsintern wurden in erster Linie die Mitarbeiter des Amtes für Jugend, Schule und Sport beteiligt, da hier die größte Schnittstelle zu den Inhalten des Familienberichtes gegeben ist. Hierzu fanden mehrere Gespräche auf unterschiedlichen Hierarchieebenen statt.

Darüber hinaus wurden den Amtsleiterinnen und Amtsleitern der Ämter, die einen Bezug zu den Inhalten des Familienberichtes hatten, die Ergebnisse präsentiert. Auch hier wurden die Umsetzung und die diesbezüglichen Strategien erörtert.

 

b.             Beteiligung von Familien

Da die Hildener Familien durch breite Beteiligung bei der dem Familienbericht zugrunde liegenden Befragung mitgewirkt hatten, sollten sie auch im weiteren Prozess eingebunden werden. Dem Grundverständnis des Familienberichtes, nach dem Familien die Experten für ihre Belange sind, wurde somit Rechnung getragen.

Alle Familien wurden eingeladen, sich im Rahmen des XXL Spielmobileinsatzes am Weltkindertag, am sogenannten Standpunkt Familie zu beteiligen. Die Einladungen erfolgten sowohl über die Presse, die Spielmobileinsätze im Vorfeld und durch die schriftliche Einladung aller Familienkarteninhaber. Zudem war aus den Vorjahren bekannt, dass der XXL Spielmobileinsatz ca. 800-1000 Eltern anzieht.

Am 20.09.2010 wurde der Familienbericht unter fachkundiger Moderation und unter Beteiligung der Faktor Familie GmbH den interessierten Eltern vorgestellt. Neben der reinen Kenntnisnahme der Inhalte, hatten Familien die Möglichkeit, sich zu einzelnen Handlungsempfehlungen zu äußern, Ideen und Kritik einzubringen und auch das Interesse an einer weiteren Beteiligung im Prozess zu artikulieren. Die Hinführung und Kommunikation wurde sowohl von städtischen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Fachämtern, als auch von Jugendparlamentariern gewährleistet.

Eine weitere Einbindung enthielt wahlweise die Aufnahme in einen Newsletter-Verteiler, als auch die Erklärung einer grundsätzlichen Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung im weiteren Prozess. 

Insgesamt kann die Resonanz als positiv bewertet werden. Sowohl die angesprochenen Familien selbst, als auch die Presse führten dies auf den Umstand zurück, dass eine hohe Zufriedenheit hinsichtlich des Angebotes für Familien existiere und daher wenig Bedarf bestehe, Missstände etc. aktiv zu formulieren.

 

c.             Beteiligung von Fachkräften, Institutionen etc.

Neben der Einbindung von Verwaltung und Familie erfolgte auch eine Einbindung von Fachkräften und Institutionen. In unterschiedlichsten Gremien wurde der Familienbericht erörtert. Somit konnten unter anderem alle Träger im Bereich der Jugendarbeit und der ambulanten Erziehungshilfe erreicht werden. Auch alle Leitungskräfte von Kindertageseinrichtungen wurden im Rahmen einer Sitzung über die Inhalte informiert und um weitere Ideen gebeten. Im Rahmen der Fachtagung Übergang Kita Grundschule am 17.11. konnten zudem weitere Fachkräfte aus dem System Grundschule und Kita erreicht werden. 

 

III.             Umsetzung der Handlungsempfehlungen und Maßnahmenplanung

Nachfolgend werden die im Rahmen der Beteiligung gewonnenen Erkenntnisse und Vorschläge mit den von Faktor Familie erstellten Handlungsempfehlungen verknüpft. Zu jeder Handlungsempfehlung werden die denkbaren Maßnahmen, die Zielsetzungen, die Rahmenbedingungen, die erforderlichen Ressourcen und die Zeitschiene dargestellt. Im Anschluss an die ausführliche Darstellung findet sich in Kapitel IV. eine tabellarische Zusammenfassung.

 

 

Übergeordnete Empfehlung

 

Schaffung einer nachhaltigen örtlichen Familienpolitik

 à Entwicklung eines ››familienpolitischen Gesamtkonzepts‹‹, das örtliche Familienpolitik als ressortübergreifende Querschnittspolitik begreift (Familienbericht S. 147f):

 

Inhalt und Intention der Empfehlung

Faktor Familie schlägt die Implementierung eines Familienmanagements vor, welches strategisch ausgerichtet agiert; Ziele definiert und die Wirksamkeit von Maßnahmen evaluiert. Durch einen solchen integrierten Ansatz könnte eine Verbesserung der Effektivität, der Effizienz, der Erschließung aller Potentiale und somit eine Optimierung der Familienfreundlichkeit erfolgen.

Durch die Implementierung eines Kommunalen Managements für Familien kann eine zeitgemäße Ausrichtung auf Familie und ihre Belange erfolgen.

Diese strategische Ausgestaltung der Familienpolitik ermöglicht ein planvolles und zielgerichtetes Vorgehen seitens der Gesamtverwaltung und der mit Familien betrauten Akteure im Gemeinwesen.

Örtliche Familienpolitik muss hierbei als Teil der verwaltungsweiten Gesamtstrategie begriffen werden, damit sie wirksam wird. Nur durch die konsequente strategische Ausrichtung, welche über die Durchführung von Einzelmaßnahmen hinausgeht, können nachhaltige Effekte erzielt werden. Ziel muss sein, die Lebensbedingungen der unterschiedlichsten Familienformen so zu optimieren, dass ein hoher Anreiz besteht, in der Stadt zu verbleiben (Wegzug verhindern) und ggf. mit dieser Ausrichtung auch eine überörtliche Attraktivität zu gewinnen, die junge Familien anzieht (Zuzug begünstigen).

 

Aktueller Stand in Hilden

Bisher existiert kein explizit formuliertes kommunales Management für Familien.

 

Vorschlag zur Umsetzung

Faktor Familie schlägt in diesem Zusammenhang vor, kommunales Familienmanagement zu implementieren und sowohl normativ, als auch strategisch und operativ umzusetzen.

„Auf der Ebene des normativen Managements geht es um die Formulierung von Zielen zum Thema Familie und Familienfreundlichkeit, also um die Entwicklung von Visionen und um die Herstellung einer auf solche Ziele ausgerichteten Organisationskultur.

·       Beim strategischen Management liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Programmen und Strategien unter Einsatz von vorhandenen Ressourcen.

·       Operatives Management wird als Umsetzung von normativen und strategischen Vorgaben in konkrete Leistungsziele und Aktivitäten verstanden“ (Familienbericht Hilden, S. 148).

 

Als konkrete Maßnahmen werden u.a. die Entwicklung eines familienpolitischen Leitbildes, die Entwicklung eines differenzierten Handlungskonzeptes zur strategischen Orientierung der örtlichen Familienpolitik und die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle benannt.

 

Ergebnis der Verwaltung :

Die Schaffung eines kommunalen Managements erscheint sinnvoll und zielführend, um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Familien zu erzielen und diese möglichst wirkungsorientiert zu gestalten.

Es gilt die Vielzahl an Maßnahmen und Projekten zu bündeln, zu hinterfragen und messbar zu gestalten. Künftige Maßnahmen und Projekte müssten sich an der Gesamtstrategie ausrichten und einen evaluierbaren Erfolg wahrscheinlich machen.

Erfahrungen zur Gestaltung eines solchen Prozesses liegen dem Amt für Jugend, Schule und Sport sowohl im Hinblick auf die Konzeption und Ausrichtung des Bildungsnetzwerkes, als auch in der strategischen Gesamtausrichtung des Amtes vor.

 

Als eine konkrete Maßnahme wird, neben dem zu entwickelnden Konzept zum kommunalen Familienmanagement die Einrichtung eines Familienbüros befürwortet. Eine Konzeption zu beiden Maßnahmen soll dem Rat und dem Fachausschuss im Frühjahr vorgelegt werden.

 

Einrichtung eines Familienbüros

Gegenstand

Faktor Familie empfiehlt die „Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle (Koordinierung nach innen), die idealerweise möglichst auch als zentrale Anlaufstelle für Familien und als Vermittlungsstelle zur Politik (Koordinierung nach außen) fungiert. Eine solche Koordinierungsstelle ermöglicht klare Zuständigkeiten und feste Ansprechpersonen mit klar definierten Kompetenzen. Ansätze solcher Strukturen können – so zeigen unsere Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kommunen – äußerst wirkungsvoll sein, um die Effektivität der örtlichen Verwaltung zu verbessern (vgl. Schultz/ Strohmeier/Wunderlich 2009b).“(Familienbericht Hilden S:148).

Solche Koordinierungsstellen existieren ebenfalls bereits in vielen Kommunen in Nordrhein-Westfalen, insbesondere in Form von Familienbüros (bspw. in Dortmund, Wuppertal, Wiehl, Solingen, Hamm, etc., 2009 existierten bundesweit ca. 250 Familienbüros).

Das Ziel des Familienbüros ist als eine zentrale Anlaufstelle für Familien zu dienen, eine Erstberatung zu gewährleisten, den Aufbau familienfreundlicher Strukturen zu initiieren und umzusetzen und bestehende Angebote zu verzahnen. Dabei sollen die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Familienbüros häufige Standardfragen beantworten können und bei komplexeren Fragestellungen die Funktion des Erstkontaktes übernehmen. Das nachfolgende Schaubild verdeutlicht die möglichen Funktionen (Quelle Deutscher Verein, Schwanecke (2009): Kommunale Familienbüros

Durch die Zusammenführung von Jugendhilfeplanung, Familienmanagement und Bildungskoordination stünde Eltern ein fachlich versiertes Team zur Verfügung, dass kompetent auf Bedarfe, Fragen, Kritik etc. reagieren kann.

 

Idealerweise wäre das Büro in einer für alle Familien gut zugänglichen, ansprechenden Räumlichkeit gelegen (Innenstadt, barrierefrei). Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass dieser Umstand mit einer guten Inanspruchnahme einhergeht.

Erforderliche Ressourcen

Müssen im Rahmen des Konzeptes beziffert werden.

Zeitschiene der Realisation

Vorlage des Konzeptes zur Umsetzung im JHA und Rat im März 2011. Praktische Umsetzung unmittelbar im Anschluss.

 

 

Neben der übergeordneten Handlungsempfehlung werden weitere 5 Handlungsfelder beleuchtet und mit Maßnahmen hinterlegt. Diese sind:

 

·           Handlungsfeld Nr. 1: Beteiligung von Familien ausweiten

·           Handlungsfeld Nr. 2 Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassender stärken

·           Handlungsfeld Nr. 3:Kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld gestalten

·           Handlungsfeld Nr. 4: Eigenarten von Familienformen und Lebenslagen berücksichtigen

·           Handlungsfeld Nr. 5: Präventive familienpolitische Ansätze durch Vernetzung

 

Nachfolgend wird jedes Handlungsfeld kurz skizziert, bewertet und mit einer Maßnahmenplanung hinterlegt.


Handlungsfeld 1 (Familienbericht Seite 149)

Beteiligung von Familien ausweiten

 

Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung

Der Stadt Hilden wird eine gute Einbindung von Kinder- und Jugendinteressen in (fach-) politische Entscheidungen bescheinigt. Dies wird insbesondere durch die systematisch angelegte Partizipation über die Gremien des Kinder- und Jugendparlamentes erreicht.

Faktor Familie regt an, dieses Vorgehen auch auf Familien auszudehnen. Familien sollen systematisch in die familienpolitischen Diskussionen – und besonders in die sie betreffenden Entscheidungen – einbezogen werden.

 

Aktueller Stand in Hilden

Eltern werden bereits über unterschiedliche Gremien und Beteiligungsprojekte eingebunden. Hier sind u.a. die nachfolgend genannten zu nennen:

-              Mitglied im Bildungsbeirat

-              Mitglied im Unterausschuss Schulentwicklungsplanung Grundschule

-              Installation eines Stadtelternkitarates

-              Mitwirkung im Steuerungskreis Besondere Begabung

-              Diverse Abfragen z.B. im Rahmen von Bildungsbiographien oder zu den Themen des Elternbegleitbuches 

-              Einbezug von Familien im Rahmen des Weltkindertages zur Umsetzung des Familienberichtes

 

Vorschlag zur Umsetzung

Faktor Familie schlägt vor:

a)      Die Inhalte des Familienberichtes mit den Familien zu kommunizieren

b)      Familienfeste und Familientage durchzuführen, um die Anerkennungskultur zu stärken.

 

Ergebnis der Verwaltung:

a)      Familienbericht wurde kommuniziert.

b)      Die Kommunikation erfolgte im Rahmen eines Familienfestes. Familienfeste sind bereits fester Bestandteil im Portfolio der Stadt Hilden u.a. Familienmesse, kommunaler Bürgerhaushalt, Spielmobilfest, Stadtteilfeste, etc. Dies scheint ausreichend.

c)      Besonderer Wert sollte auf eine grundsätzliche Einbindung und Information von Familien gelegt werden.

d)      Die Schnittstelle Familien und Ehrenamt, gilt es auch im Bezug auf Beteiligung zu stärken.

 

Zielsetzung und erwartete Effekte

Eltern sollen noch stärker als Experten für ihre Belange wahrgenommen werden. Durch einen kontinuierlichen Einbezug erhält die Verwaltung zum einen spezifiziertes Wissen um Maßnahmen und Projekte passgenau zu entwickeln, zum anderen können durch eine rechtzeitige Einbindung auch Abstimmungsprobleme und ggf. abweichende Auffassungen aufgegriffen und thematisiert werden.

Zudem besteht die Erwartung, dass Eltern über diesen Weg auch aktiviert werden können, die sie bewegenden Themen durch bürgerschaftliches Engagement voranzubringen.

 

konkrete Maßnahmen:  

1. Information (Newsletter und Homepage)

2. Beteiligung (anlassbezogene Prüfung bei familienrelevanten Vorhaben)

3. Ehrenamt

 

1. Information verbessern

Gegenstand

Eltern sollen künftig, sofern sie dies wünschen, mittels eines regelmäßigen Newsletters über familienrelevante Veranstaltungen und Themen etc. informiert werden. Auch die derzeit nur von Fachkräften genutzte Homepage des Bildungsnetzwerkes soll als Elternportal erweitert werden. Hier sollen Eltern über einen einfachen Suchmodus die Möglichkeit haben, die für sie relevanten Informationen mit einem „Klick“ zu finden.

Erforderliche Ressourcen

4000 € für die Erstellung einer Homepage wurden für den Haushalt 2011 angemeldet. 

Zeitschiene der Realisation

Newsletter: 1. Jahreshälfte 2011

Homepage: nach Freigabe des Haushaltes, zweite Jahreshälfte 2011

 

 

2. Partizipation von Eltern ausbauen

Gegenstand

Es gilt bei allen neuen Projekten und Vorhaben zu prüfen, ob diese

a)      Familien tangieren

b)      Familien dazu befragt werden können

c)      Familien in Planung, Entwicklung oder Umsetzung beteiligt werden können.

Familien meint hierbei stets Eltern und/oder Jugendliche und/oder Kinder.

 

Hierzu bedarf es zum einen eines entsprechenden Bewusstseins, das nur über verstärkte und wiederholte Kommunikation geschaffen werden kann. Ergänzend sollen Möglichkeiten der formalisierten Beteiligungsprüfung ausgelotet werden. Die Einführung sollte dann zunächst Fachamtsintern und bei Erfolg auch Verwaltungsweit erfolgen.  

Erforderliche Ressourcen

Keine.

Zeitschiene der Realisation

Unmittelbar.

 

3. Ehrenamt 

Gegenstand

Familien sollen über die Ansätze der Partizipation für ehrenamtliches Engagement gewonnen werden. Sie sollen sich für die Belange von Familien aktiv mit ihren Ressourcen einbringen. Anderseits sollen Familien aber auch über ehrenamtliche Ansätze (z.B. „Leihgroßeltern“) entlastet werden und Wertschätzung erfahren.

Erforderliche Ressourcen

Lebendiges Ehrenamt erfordert eine personelle Anbindung. Sofern ein Einsatz auch in belasteten Familien erfolgen soll, ist eine fachliche Begleitung durch Hauptamtler unerlässlich. Hierfür stehen im Fachamt keine Ressourcen zur Verfügung. Es gilt hier ein Konzept zu entwickeln, in Abstimmung mit den Fachämtern und Organisatoren, die bereits in höherem Maße den Einsatz von Ehrenamtlern nutzen und betreuen. In dem noch zu erstellenden Konzept wären dann auch die erforderlichen Ressourcen zu beziffern.

Zeitschiene der Realisation

2. Jahreshälfte 2011

 

 

 


Handlungsfeld 2 (Familienbericht Seite 149-150)

Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassender stärken

 

Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung

Insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Müttererwerbseinbindungsquote gilt es die Betreuungsmöglichkeiten im Bereich Kita und Grundschule weiter auszubauen. Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf dem quantitativen Ausbau, sondern auch auf der qualitativen Ausgestaltung der Angebote.

 

Aktueller Stand in Hilden

Hilden zeichnet sich durch eine sehr gute Versorgungsquote sowohl im Kita- als auch im Grundschulbereich aus. Ergänzend zum Elementar- und Primarbereich werden auch alle kommunalen weiterführenden Schulen seit dem Schuljahr 2010/2011 als gebundene Ganztagsschulen geführt.

 

Qualitativ betrachtet, steht den Eltern ein breites Spektrum zur Verfügung. Sowohl die Kitas, als auch die Grundschulen halten unterschiedlichste Angebote und Schwerpunkte vor, die den Eltern eine bedarfsgerechte Auswahl erlauben.

 

Vorschlag zur Umsetzung

Faktor Familie schlägt vor:

a)        weiterer Ausbau der Betreuungsangebote in der Stadt Hilden für alle Altersgruppen

b)        Intensivierung der Kooperation mit sozialen, kulturellen oder kirchlichen Einrichtungen oder mit Vereinen vor Ort

c)        Profilierung und Flexibilisierung der Einrichtung

d)        familienfreundliche Unternehmen in der Stadt gezielt zu stärken à Familienfreundliche Arbeitgeber

 

Ergebnis der Verwaltung::

Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens entwickelten Ideen und Maßnahmen decken sich mit den Empfehlungen der Faktor Familie GmbH.

 

Zielsetzung und erwartete Effekte

Durch die Erweiterung und Flexibilisierung der Kindertagesbetreuung wird dem Wunsch vieler Eltern nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung getragen. Es gilt den gesetzlichen Anspruch (ab 2013) im Hinblick auf die Versorgung von unter dreijährigen Kindern sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht zu erfüllen. Eine gute Kinderbetreuung, über Altersgrenzen hinweg kommt jedoch nicht nur den Eltern zugute, sondern insbesondere den Kindern, die eher aus anregungsarmen Milieus stammen. Denn eine qualitativ hochwertige Betreuung leistet einen ganz wesentlichen Beitrag, wenn es um den Zugang zu Bildung und Förderung geht. Vor diesem Hintergrund muss es im Interesse aller gesellschaftlichen Kräfte liegen, ein flächendeckendes entwicklungsförderndes Betreuungs- und Bildungsnetzwerk zu schaffen. Die hier investierten Kosten rentieren sich gesamtgesellschaftlich in hohem Maße.

 

 

konkrete Maßnahmen:

1.      Fortschreibung der Kitabedarfsplanung unter Berücksichtigung des hohen Hildener Betreuungsbedarfes (hierzu erfolgt die jährliche Kitabedarfsplanung. Eine Umsetzungsplanung ist an dieser Stelle daher nicht angezeigt)

2.      Bedarfsgerechter Ausbau der Betreuungssysteme im Bereich der Grundschule (dieses Segment wird aktuell im Rahmen der Schulenentwicklungsplanung überplant. Eine Umsetzungsplanung ist an dieser Stelle daher nicht angezeigt)

3.      Qualitätskonzept OGS

4.      Bedarfsabfrage Betreuungsbedarf und Angebotsstruktur (z.B. Samstagsöffnung, Abendbetreuung, gewünschte Angebotsstruktur etc.)

5.      Projekt: Familienfreundliche Arbeitgeber

 

 

1.      Qualitätskonzept Ogata

Gegenstand

Die Qualität der OGS steht bereits im Fokus der aktuellen Schulentwicklungsplanung. Hier werden insbesondere die Fragestellung hinsichtlich Rhythmisierung und Inklusion berührt. Hieran anknüpfen soll eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Konzeptes, welche auch (Mindest-)Standards der Arbeit definiert, welche dann in jeder Gruppe, unabhängig vom Standort anzutreffen sind. Dabei soll es nicht um eine Nivellierung des Angebotes gehen. Profilbildung ist nach wie vor möglich und gewünscht. Die Einführung von Mindeststandard scheint jedoch vor dem Hintergrund einer adäquaten Qualitätssicherung geboten.

Die Konzeption soll auch dem Vorschlag der Faktor Familie GmbH Rechnung tragen, Kooperationen mit sozialen, kulturellen oder kirchlichen Einrichtungen oder mit Vereinen vor Ort weiter auszuloten und ggf. auszubauen

Erforderliche Ressourcen

Keine für die Konzepterstelllung, ggf. für die Umsetzung.

Zeitschiene der Realisation

2011

 

 

2.   Bedarfsabfrage Betreuungsbedarf und Angebotsstruktur (z.B. Samstagsöffnung, Abendbetreuung, gewünschte Angebotsstruktur etc.)

Gegenstand

Um ein passgenaues Betreuungsangebot in der Kita vorzuhalten, bedarf es des Einbezugs der Eltern. Gemeinsam mit dem neu gewählten Kitaelternrat und interessierten Trägern soll eine Elternbefragung konzipiert und in allen Kindertageseinrichtungen durchgeführt werden. Die Ergebnisse sollen ausgewertet werden und auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse ein Konzept zur Umsetzung entwickelt werden. Im Rahmen der Abfrage ist neben der Fragestellung des Betreuungsbedarfes auch die Bereitschaft von Eltern zu prüfen, für gesonderte Angebote (z.B. Samstagsöffnung) einen zusätzlichen Kostenbeitrag zu entrichten.

In die Konzepterstellung sollen auch die freien Träger miteinbezogen werden.    

Erforderliche Ressourcen

Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die Umsetzung.

Zeitschiene der Realisation

2011

 

 

3.    Projekt: Familienfreundliche Arbeitgeber

Gegenstand

Die Ansprache von Arbeitgebern und die aktive Werbung für das Thema Familienfreundlichkeit – insbesondere Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Kernthema, soll ein Schwerpunkt des Familienbüros (siehe übergeordnete Handlungsempfehlung Familienmanagement) werden. Hier sind Kooperationen sowohl mit Stadtmarketing, als auch mit der Wirtschaftsförderung anzustreben. Genaue Vorgehensweisen bedürfen einer Absprache nach Einrichtung des Familienbüros. Zudem sollten die Erfahrungen anderer Kommunen und die vielfältigen Publikationen des zuständigen Bundesministeriums ausgewertet werden, um ein möglichst zielgerichtetes und erfolgversprechendes Vorgehen zu gewährleisten. 

Erforderliche Ressourcen

Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die Umsetzung

Zeitschiene der Realisation:

2011 und Folgejahre

 

 

 

Handlungsfeld 3 (Familienbericht Seite 150-151)

Kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld gestalten

 

Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung

Lebensqualität von Familien macht sich auch am Wohnumfeld fest. Aus Sicht der Familien geht es um eine möglichst große Vielfalt im kulturellen Bereich, im Freizeitangebot für alle Altersgruppen, hinsichtlich der Angebote an Erholungsgebieten, Grün- und Freiflächen aber auch hinsichtlich der Angebote des Wohnungsmarktes oder der wohnortnahen Erwerbsmöglichkeiten. Auch wenn es aufgrund verschiedener Gegebenheiten nicht möglich sein wird, allen Wünschen und Bedürfnissen von Familien zu entsprechen, so sollte doch die Gestaltung eines kinder- und familienfreundlichen Wohnumfeldes ein wichtiger Bestandteil des kommunalen Managements für Familien sein.

 

Aktueller Stand in Hilden

Hilden berücksichtigt bei Neu- und Umgestaltungen von Freiflächen, Wohngebieten und Verkehrsflächen die Bedürfnisse von Kinder, Jugendlichen und Familien. Ein direkter Einbezug der Zielgruppen erfolgt anlassbezogen, wie etwa die Auswahl von Spielgeräten durch Mitglieder des Kinderparlamentes. Auch die Erklärung von Schulhöfen zu Spielflächen spricht für die Orientierung an den Bedürfnissen von Familien.

 

Vorschlag zur Umsetzung

Faktor Familie schlägt vor:

a)   Ausgestaltung einer kinder- und familienfreundlichen Infra- und Verkehrsstruktur

b)   ausreichend Spielmöglichkeiten für Kinder bzw. Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche

c)   Stadtteilbezogene Diskussionen über in der Familienbefragung aufgeworfene Probleme und Defizite,

 

Ergebnis der Verwaltung:

a)   Die Stadt Hilden hält eine kinder- und familienfreundliche Infra- und Verkehrsstruktur vor. Diese gilt es weiter auszubauen und dort wo geboten zu optimieren

b)   Spielmöglichkeiten für Kinder sind in ausreichendem Maße vorhanden. Dies wurde sowohl im Familienbericht selbst, als auch beim Standpunkt Familie deutlich. Anders verhält es sich mit Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche. Hier besteht ein bisher ungedeckter Bedarf.

c)   Die bisherigen Sozialraumgespräche könnten um Fachkräfte aus dem  Planungs- und Vermessungsamt sowie dem Tiefbau- und Grünflächenamt.

 

Zielsetzung und erwartete Effekte

Durch die adäquate Berücksichtung von Familienfreundlichkeit kann ein Mehr an Lebensqualität für Familien geschaffen werden. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass Wegzug von Familie unwahrscheinlicher wird, da die Wohnumfeldqualität auch eine wesentliche Rolle für potentielle Umzugsabsichten darstellt.

 

konkrete Maßnahmen:  

1. Schaffung eines Jugendplatzes

2. Anreicherung der Sozialraumgespräche um das Thema Wohnumfeldgestaltung und Öffnung für Bürger 

 

1. Schaffung eines Jugendplatzes

Gegenstand

Sowohl der Familienbericht, als auch die Jugendlichen selber artikulieren, dass sie sich einen öffentlichen „Jugendplatz“ wünschen, von dem sie nicht (wie etwa bei den Kinderspielplätzen) „verdrängt“ werden. Dieser Platz soll gut zugänglich sein und den Jugendlichen eine Möglichkeit bieten, sich ohne pädagogische Aufsicht im Freien zu treffen. Dieser Wunsch ist nachvollziehbar und sollte nach Möglichkeit unterstützt werden. Allerdings erscheint eine Realisierung aufgrund der hohen Verdichtung im Stadtgebiet und der häufig konfliktären Sachlage zwischen Jugendlichen und Anwohnern eher schwierig, wenn auch nicht unmöglich.

Gemeinsam mit den Jugendlichen (Jugendparlament und weitere Interessierte) und den beteiligten Fachämtern soll nach einem geeigneten Platz gesucht werden. Sofern ein solcher Platz gefunden wird, sollte dieser jugendgerecht gestaltet werden. 

Erforderliche Ressourcen

Ggf. Mittel zur Gestaltung des Platzes. Diese können erst nach Identifizierung eines möglichen Platzes konkretisiert werden.

Zeitschiene der Realisation

1. Jahreshälfte 2011

 

 

2. Anreicherung der Stadtteilkonferenzen um das Thema Wohnumfeldgestaltung und Öffnung für Bürger 

Gegenstand

Die regelmäßigen Stadtteilkonferenzen sollen um das Thema Wohnumfeldgestaltung erweitert werden. Die entsprechenden Fachkräfte und die Bürger sind einzuladen. Sofern umfänglicherer Gesprächsbedarf festgestellt werden kann, sind zusätzliche Termine zu vereinbaren. In den Gesprächen haben die Bürger die Möglichkeit ihre Kritik und ihre Wünsche zu artikulieren. Hierzu können die Fachämter Stellung beziehen und ggf. Optimierungen vornehmen, bzw. Anregungen für künftige Planungen erhalten. 

Erforderliche Ressourcen

Keine 

Zeitschiene der Realisation:

2011

 

 

 


Handlungsfeld 4 (Familienbericht Seite 151)

Eigenarten von Familienformen und Lebenslagen berücksichtigen

 

Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung

Die Anforderungen an Familien und die Möglichkeiten für ein gelingendes Familienleben der verschiedenen Generationen ändern sich kontinuierlich. Bei der Gestaltung und Bewältigung ihres Lebensalltags benötigen Familien in den verschiedenen Lebensphasen und Familienformen verlässliche und jeweils spezifische Bildungs-, Beratungs-, Begleitungs- und kulturelle Angebote. Den jeweiligen Eigenarten und Lebensformen ist dabei adäquat Rechnung zu tragen.

Im Kern sollen Familien insbesondere bei der Alltagsbewältigung und ihren erzieherischen Aufgaben unterstützt werden.

 

Aktueller Stand in Hilden

Der Familienbericht weist aus, dass Familien in Hilden ein breites Unterstützungsangebot vorfinden. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten, die Familien bei der Gestaltung des Alltags und ihrer erzieherischen Aufgabe unterstützen. Exemplarisch seien hier nur das Bildungsnetzwerk, die Babybegrüßungsbesuche, der Elternwegweiser, Elterntreff für junge Eltern, die Psychologische Beratungsstelle etc. genannt. Die Liste ließe sich noch um ein Vielfaches fortsetzen.

Optimierungsbedarf wird noch in der Verzahnung und Systematisierung der Angebote gesehen. Zudem können einzelne Lücken im Angebot identifiziert werden, etwa bei der Erreichung von Eltern in prekären Milieus und der Bereitstellung von alltagsnahen, niederschwelligen Unterstützungsangeboten (z.B. Leihgroßeltern).

 

Vorschlag zur Umsetzung

Faktor Familie schlägt vor:

a)      Alltagsbewältigung und das Zeitmanagement von Familien zu unterstützen

b)      zentralen Koordinierungsstelle als zentrale Anlaufstelle für Familien einzurichten

c)      Förderung von Alleinerziehenden

 

Ergebnis der Verwaltung::

a)      Familien bei der Alltagsbewältigung und dem Zeitmanagement zu unterstützen, erscheint sinnvoll.

b)      Die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle wird in hohem Maße befürwortet und korrespondiert auch mit der übergreifenden Handlungsempfehlung Strategisches Familienmanagement.

c)      Der Förderung von Alleinerziehenden wird bereits in hohem Maße Rechnung getragen. So offeriert die Stadt Hilden mit dem Projekt Palme ein spezifisches Training für Alleinerziehende. Im Elternbegleitbuch etwa findet sich ein gesondertes Kapitel, dass sich dieser Zielgruppe zuwendet. Weitere Unterstützungsmöglichkeiten werden insbesondere im Bereich Alltagsbewältigung und Zeitmanagement gesehen, die es jedoch für alle Zielgruppen auszuloten gilt.

d)      Unterstützung gelingt erfahrungsgemäß besonders gut durch Peer-Gruppen. Gerade eher schwer zugängliche Zielgruppen können über diesen Ansatz erreicht werden. Dieser bewährte Ansatz soll für Erwachsene aufgegriffen werden und sie in ihrer Elternkompetenz stärken.

 

Zielsetzung und erwartete Effekte

In § 1 KJHG (SGB VIII) heißt es: "Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit". Um dieses Recht zu verwirklichen, sollen Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei ihren Erziehungsaufgaben Beratung und Hilfe erfahren, indem entsprechende Angebote der Bildung und Beratung bis hin zur Betreuung und Unterstützung in Notsituationen bereitgestellt werden.

Die angesprochenen Maßnahmen unterstützen somit immer, auch wenn sie sich primär an Eltern richten, die Kinder. Auf eine ausführliche Wiedergabe der vielfältigen positiven, auch ökonomischen Effekte soll an dieser Stelle mit einem Verweis auf den aktuellen Hildener Bildungsbericht verzichtet werden. Exemplarisch sollen nur die folgenden Effekte benannt werden:

Bezogen auf die Kinder kann bei adäquater Förderung eine positive Auswirkung auf kognitive und soziale Fähigkeiten, Gesundheit, Kriminalitätshäufigkeit und Schulerfolg konstatiert werden. Diese Effekte führen mittel- bis langfristig zu volkswirtschaftlichem Nutzen, wie der Verminderung der Transferleistungen, der Ausgaben für Arbeitsmarktpolitik, der Zunahme von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern.

 

 konkrete Maßnahmen:  

  1. Alltagsbewältigung und Zeitmanagementkonzept
  2. Einrichtung eines Familienbüros
  3. Eltern für Eltern Konzept

 

1.      Alltagsbewältigung und Zeitmanagementkonzept

Gegenstand

Um ein für Eltern passendes Konzept zur Unterstützung bei der Alltagsbewältigung und dem Zeitmanagement bedarf es der Einbeziehung von Eltern und der tangierten Arbeitsbereiche. Schnittstellen ergeben sich etwa zum Bereich Kinderbetreuung, als auch zum Bereich Nutzung von ehrenamtlichem Potenzial. Da hier bisher kein familienfokussiertes Konzept existiert, ist dieses in einem ersten Schritt zu entwickeln und bei Bedarf sukzessive umzusetzen. 

Erforderliche Ressourcen

Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die Umsetzung

Zeitschiene der Realisation

2. Jahreshälfte 2011

 

2.      Einrichtung eines Familienbüros

Familie(n) Lokal – Büro für Kinder, Jugendliche und Familien

 

Siehe unter übergeordnete Empfehlung

 

3.        Peer-to-peer - Eltern für Eltern

Inhalt

Eltern treffen sich mit Gleichgesinnten in einem familiären Rahmen und besprechen (unter Anleitung eines Moderators) familienrelevante Themen. Eltern haben so die Möglichkeit sich auszutauschen, sie werden in ihrer Alltags- und Konfliktbewältigung, sowie in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt. Der Ansatz ist auf eine Verselbstständigung angelegt, d.h. dass Fachkräfte einzelne Eltern zu Moderatoren schulen, die wiederum die Familienkreise leiten, zu Beginn noch mit Unterstützung, später in Eigenregie. Die Erfahrungen etwa des bayerischen Modells Elterntalk zeigen eindrucksvoll den Erfolg.

Erforderliche Ressourcen

Keine für die Konzepterstellung, ggf. für die Umsetzung

Zeitschiene der Realisation:

Start zweite Jahreshälfte 2011, erste Jahreshälfte 2012

 

 

 

Handlungsfeld 5 (Familienbericht Seite 151f)

Präventive familienpolitische Ansätze durch Vernetzung stärken

 

Inhalt und Intention der Handlungsempfehlung

Durch präventive familienpolitische Ansätze soll Kinderarmut reduziert werden, bzw. bereits vor Entstehung verhindert werden. So sollen Lebenschancen gesteigert und Armutsfolgen gemindert werden.

 

Aktueller Stand in Hilden

Seit 2009 existiert das Hildener Bildungsnetzwerk, das sich als Leitziel der Herstellung von Chancengerechtigkeit verschrieben hat. Durch unterschiedlichste Module, die sich an der Bildungsbiographie von Kindern orientieren, wird versucht, Kinder und Jugendliche optimal zu fördern und somit auch Zusammenhänge zwischen Herkunftsmilieu und Bildungserfolg zu minimieren. Die bereits innerhalb eines Jahres erreichten Ergebnisse sind eindrucksvoll und lassen sich dem aktuellen Bildungsbericht 2010 entnehmen. Exemplarisch seien hier die Optimierung des Überganges von der Kita auf die Grundschule, die Installierung eines Bildungsfonds zur finanziellen Unterstützung von Bildungsanschaffungen, die Clearingrunde für drohende Schuldropouts etc. benannt.

Auch die Umwandlung der drei weiterführenden Schulen in gebundene Ganztagsschulen und die gute Versorgungsquote von Kindern unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen kann als wichtiger Baustein im Bereich der Armutsprävention gewertet werden. Sowie die unterschiedlichsten Beratungs- und Unterstützungsangebote von freien Trägern und der Stadt Hilden.

 

Vorschlag zur Umsetzung

Faktor Familie schlägt vor:

a)         Konzepte zur ›kindbezogenen Armutsprävention‹ zu entwickeln.

 

Verwaltungsseitig wird dazu wie folgt Stellung genommen:

Das Hildener Bildungsnetzwerk erfüllt diese Aufgabe bereits in weiten Teilen. Es gilt diese auszubauen und zu verfestigen. Der Aufbau von weiteren, parallelen Strukturen gilt es zu vermeiden.

Vielmehr gilt es innerhalb des Systems Bildungsnetzwerk ein biographie- und elternorientiertes Förderprogramm aufzulegen. Erfolg versprechend erscheinen insbesondere Konzepte aus den USA, die bereits kurz vor, bzw. unmittelbar nach der Geburt einsetzen (wie etwa NFP oder Steep) und Eltern kontinuierlich, etwa bis in den Eintritt in die Kita zu begleiten. Diese Programme wurden über Jahre evaluiert, auch in Langzeitstudien und kommen z.T. zu Erfolgsquoten von über 80%. D.h. 80% der Kinder, die an einem solchen früh einsetzenden Förderprogramm teilnahmen, sind erfolgreich integriert und in der Lage ihr Leben ohne supportive Leistungen zu bewältigen. Zudem sind sie in der Lage, ihren eigenen Kindern ein Anregungsmilieu und Zugang zu Bildung zu verschaffen. Der Kreislauf der Bildungsarmut kann so wirksam durchbrochen werden. Dies ist jedoch nur mit einem nennenswerten finanziellen Aufwand zu bewerkstelligen. Der isolierte Blick auf die aktuelle Ausgabesituation ist dabei allerdings viel zu kurzsichtig. Vielmehr gilt es, den Blick auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus den USA zu richten, welche verdeutlichen konnte, dass jeder Dollar Invest in ein wirksames Bildungsförderungsprogramm einen Return of Invest von 16$ generiert.

 

Aufgrund der umfassenden Thematik soll hierzu ein gesondertes Konzept im Rahmen des Bildungsnetzwerkes entwickelt werden.

 

Zielsetzung und erwartete Effekte

s.o.

 

Konkrete Maßnahmen:

Thematik wird in das Bildungsnetzwerk zur weiteren Gestaltung verwiesen.


IV.           Zusammenfassung

 

Nachfolgend finden sich alle Empfehlungen, nebst Zeitschiene und Ressourcen.

 

Handlungsfeld & Maßnahmen

Beschluss

Zeitschiene

Ressourcen

 

 

 

 

Übergeordnete Empfehlung:

Schaffung einer nachhaltigen örtlichen Familienpolitik

 

Entwicklung eines familienpolitischen

Gesamtkonzeptes

Entwicklung eines Kommunalen Familienmanagements auf normativer, strategischer und operativer Ebene

Eckpunkte- Papier Vorlage

Frühjahr 2011

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Beauftragung zur Konzepterstellung Familienbüro

Vorlage Konzept der Ausgestaltung Frühjahr 2011

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Nr. 1:

Beteiligung von Familien ausweiten

Information verbessern 

 

Beauftragung zur Umsetzung

Newsletter:

1. Jahreshälfte 2011

Homepage: nach Freigabe des Haushaltes

Mittel für Homepage im Rahmen des Haushaltes angemeldet

Partizipation von Eltern ausbauen

 

Beschluss zur Umsetzung

Unmittelbar

Keine

Ehrenamt aktiveren

Beauftragung zur Konzepterstellung

2. Jahreshälfte 2010

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Nr. 2

Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassender stärken

Qualitätskonzept Ogata

Beauftragung zur Konzepterstellung

2011

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Bedarfsabfrage Betreuungsbedarf und Angebotsstruktur (z.B. Samstagsöffnung, Abendbetreuung, gewünschte Angebotsstruktur etc.)

Beauftragung zur Konzepterstellung

2011

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Projekt: Familienfreundliche Arbeitgeber

 

Beauftragung zur Konzepterstellung

2011

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern


Handlungsfeld & Maßnahmen

Beschluss

Zeitschiene

Ressourcen

Nr. 3

Kinder- und familienfreundliches Wohnumfeld gestalten

 

Schaffung eines Jugendplatzes

Beauftragung zur Suche eines geeigneten Platzes

1. Jahreshälfte 2011

Mittel zur Gestaltung des Platzes. Diese können erst nach Identifizierung eines möglichen Platzes konkretisiert werden

Anreicherung der Sozialraumgespräche um das Thema Wohnumfeldgestaltung

Beschluss zur Umsetzung

2011

Keine

Nr. 4

Eigenarten von Familienformen und Lebenslagen berücksichtigen

 

Alltagsbewältigung und Zeitmanagementkonzept

 

Beauftragung zur Konzepterstellung

2. Jahreshälfte 2011

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Einrichtung eines Familienbüros

Familie(n) Lokal – Büro für Kinder, Jugendliche und Familien

Siehe unter übergeordnete Empfehlung

Eltern für Eltern

 

Beschluss zur Um Konzepterstellung

Start 2. Jahreshälfte 2011, 1. Jahreshälfte 2012

Im Rahmen des Konzeptes zu beziffern

Nr. 5

Präventive familienpolitische Ansätze durch Vernetzung

Konzepte zur ›kindbezogenen Armutsprävention‹ zu entwickeln

Im Rahmen des Bildungsnetzwerkes zu entwickeln

 

 

Mit der Umsetzung der benannten Maßnahmen hat sich das Amt für Jugend, Schule und Sport, neben den Kernaufgaben und dem Bildungsnetzwerk ein weiteres ambitioniertes Aufgabenpaket geschnürt. Dies ist, so denn eine konsequente und strategische Ausrichtung auf Familie gewünscht ist, alternativlos. Es gilt die als relevant bewerteten Ergebnisse und die Empfehlungen des Familienberichtes umzusetzen, damit diesem nicht nur eine Informations-, sondern auch eine Planungs- und somit Steuerungsfunktion zukommt, welche mit der gewünschten Nachhaltigkeit einhergeht. 

 



Finanzielle Auswirkungen  

Produktnummer

 

Bezeichnung

 

Investitions-Nr.:

 

 

Mittel stehen zur Verfügung:

 

 

 

Haushaltsjahr:

 

 

 

 

Der Mehrbedarf besteht für folgendes Produkt:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Deckung ist durch folgendes Produkt gewährleistet:

Kostenstelle

Kostenträger

Konto

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierung:

 

 

 

Vermerk Kämmerer:

 

Sollten für die Umsetzung von Maßnahmen Haushaltsmittel benötigt werden, so ist hierüber im Rahmen der Haushaltsplanberatungen zu entscheiden. Allen Beteiligten sollte aber klar sein, dass zusätzliche Projekte zurzeit nicht finanziert werden können.

 

gesehen Klausgrete

 

 

 

 


Das Maßnahmenpapier enthält mehrere Vorschläge, für deren Umsetzung der zusätzliche Personalbedarf noch ermittelt werden muss. Dies gilt insbesondere für die Einrichtung eines Familienbüros und die Betreuung des Ehrenamtes, aber auch für weitere Vorschläge. Insofern dürften sich künftig auch Auswirkungen für den Stellenplan ergeben, die bisher noch nicht berücksichtigt sind.

 

gez. Danscheidt